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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 1.1904-1905

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Heft 4
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Zu Frans de Momper
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https://doi.org/10.11588/diglit.20640#0095

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Nr. 4.

65

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

eine ziemlich fette hollandisierende Vortrags-
weise, die es der Van Goyengruppe nähert.
Nach diesem Stilmerkmal, nach einer Haager
Urkunde von 1647, die einen Momper in Zu-
sammenhang mit einer Bilderversteigerung
nennt’1'), ferner nach einer Harlemer Er-
wähnung von 1648 (Francois Mompe wird
als Gildemitglied genannt) möchte man an-
nehmen, daß Frans de Momper gegen 1647
im Haag, 1648 in Harlem tätig war. Ein Auf-
enthalt in Amsterdam wird durch das sig-
nierte Werk der Berliner Galerie erwiesen,

wesen’1'). Ich muß es den dazu berufenen
holländischen Archivaren und Kunstgelehrten
überlassen, über das Leben des Künstlers
weitere Aufklärung zu schaffen. Ganz sicher
aber scheint es mir, wenn man die Angaben
der Antwerpener Liggeren, die von einem
Frans de Momper sprechen, auf den Maler
bezieht, der: „F. de momper“ zu signieren
pflegte. Danach wäre Frans de Momper der
Sohn Jodocus de Mompers 1.* **) 1629 auf 1630
kommt er in Antwerpener Gilde als Meister-
sohn vor. In den Aufzeichnungen von 1660

Frans de Momper: Winterlandschaft in der Galerie J. V. Novak zu Prag.

auf dem die Amstelstadt dargestellt ist. Frans
de Momper dürfte auch in Rom gewesen
sein, da der Campo Vaccino auf einem sig-
nierten Bilde vorkommt. Es befindet sich in
Kopenhagen. Übrigens war 1648 und 1649 auch
ein Maler Pieter de Momper (aus Antwerpen)
in Holland tätig**) und 1672 ist ein Maler
Philips de Momper in Holland nachweisbar,
von dem man weiß, daß er in Rom ge-

■i) Mitgeteilt durch A. Bredius in „Oud Holland“,
XIV, S. 119.

Vgl. „Oud Holland“, III, 231 und Obreens
„Archiefvoor nederlandsche Kunstgeschiedenis“, II, 34
(„Pieter Mompert“ 1648 in der Sankt Lukasgilde zu
Älkmaar).

auf 1661 werden die Kosten für sein Leichen-
begängnis erwähnt. Um 1647 und 1648 kann
er recht wohl in Holland gearbeitet haben.

Soweit meine Erinnerung reicht, kann
ich in Übereinstimmung mit Eisenmanns
Katalog auch die Landschaft der Kasseler
Galerie als fett und hollandisierend gemalt
bezeichnen. Dieses Werk ist signiert „f d.
mompe(r)“ (das „r“ am Ende ist nicht mehr
ganz). Auch das Bild in Berlin, das schon

’-•) „Oud Holland“, IV, S. 42.

**) Über die älteren Maler Namens Momper
in Antwerpen geben die bekannten Werke von Rooses
und Van-den-Branden Auskunft. Bei Gelegenheit
spreche ich auch von diesen.
 
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