Frimmel, Theodor von [Editor]
Blätter für Gemäldekunde
— 1.1904-1905
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https://doi.org/10.11588/diglit.20640#0163
DOI issue:
Heft 7
DOI article:Frimmel, Theodor von: Aus der Sammlung Dr. Gotthelf Meyer in Wien
DOI article:Bilder von den Gesellschaftsmalern Lambrecht
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.20640#0163
Nr. 7.
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
133
Jos. Danhauser: Ungarischer Bauer (Sammlung Gotthelf Meyer).
nach Goethes Meinung nicht ganz sicher zu
sein. — Ob wohl die beigegebene Abbildung
die Aufmerksamkeit belesener Bilderfreunde
erregen wird? Der Monogrammist I S wäre
bedeutend genug, um Aufmerksamkeit zu ver'
dienen.
BILDER VON DEN GESELL'
SCHAFTSMALERN LAMBRECHT.
Vor Jahren, so ziemlich zu Beginn meiner
Studien in Privatsammlungen stieß ich hie
und da auf nette Sittenbilder, die irrtümlicher'
weise als Werke Lancrets galten. Die Art des
Lancret war mir indes zu wohl bekannt, um
die Benennung hinnehmen zu können. Wer
denn aber sonst war der Maler dieser Gesell'
schaftsszenen, die bald im Freien, bald in
bürgerlichen Stuben spielen? Nach einiger
Zeit vergeblichen Suchens und Vermutens
fand ich Hosers ziemlich eingehende Be'
sprechung von zweien solcher Bilder im
Catalogue raisonne der Hoserschen Sammlung
(erschienen zu Prag, 1846). Danach hieß der
Maler Lambrecht oder Lambrechts. Sein
Vorname sei Hendrik gewesen, was noch zu
besprechen sein wird. Schon Hoser wußte
darum, daß die Bilder dieses Meisters gelegent'
lieh als Werke Lancrets angesprochen werden.
Er kannte die alten Erwähnungen eines
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
133
Jos. Danhauser: Ungarischer Bauer (Sammlung Gotthelf Meyer).
nach Goethes Meinung nicht ganz sicher zu
sein. — Ob wohl die beigegebene Abbildung
die Aufmerksamkeit belesener Bilderfreunde
erregen wird? Der Monogrammist I S wäre
bedeutend genug, um Aufmerksamkeit zu ver'
dienen.
BILDER VON DEN GESELL'
SCHAFTSMALERN LAMBRECHT.
Vor Jahren, so ziemlich zu Beginn meiner
Studien in Privatsammlungen stieß ich hie
und da auf nette Sittenbilder, die irrtümlicher'
weise als Werke Lancrets galten. Die Art des
Lancret war mir indes zu wohl bekannt, um
die Benennung hinnehmen zu können. Wer
denn aber sonst war der Maler dieser Gesell'
schaftsszenen, die bald im Freien, bald in
bürgerlichen Stuben spielen? Nach einiger
Zeit vergeblichen Suchens und Vermutens
fand ich Hosers ziemlich eingehende Be'
sprechung von zweien solcher Bilder im
Catalogue raisonne der Hoserschen Sammlung
(erschienen zu Prag, 1846). Danach hieß der
Maler Lambrecht oder Lambrechts. Sein
Vorname sei Hendrik gewesen, was noch zu
besprechen sein wird. Schon Hoser wußte
darum, daß die Bilder dieses Meisters gelegent'
lieh als Werke Lancrets angesprochen werden.
Er kannte die alten Erwähnungen eines