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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 1.1904-1905

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Heft 9
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.20640#0203

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Nr. 9.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

173

— Im k. k. Versteigerungsamte wird
im Februar und März eine Verkaufsausstellung
von Bildern offen gehalten (Emingersaal).
Als Hauptstück ist C a n o n s Moderner Diogenes
hervorzuheben, ein Werk, das in Rembrandt-
isierender Art gemalt ist. Signatur und Da-
tierung sind fast unkenntlich geworden.
„CANON“ ist gegen rechts oben noch leidlich
zu unterscheiden, wogegen die Ziffern undeut-
lich sind.

— Im Österreichischen Museum für
Kunst und Industrie wird eine Ausstel-

— Emil Weinberger erwarb vor eini-
ger Zeit eine interessante Madonna, die wohl mit
Recht den Namen Lorenzo Monaco führt.

— Im Februar soll eine Miniaturen-
ausstellung eröffnet werden, über die ein
besonderer Artikel der Blätter für
Gemäldekunde Bericht erstatten wird.
Die Ausstellung betrifft hauptsächlich Por-
trätminiaturen und dürfte interessant
werden.

Wiesbaden. Die Sammlung Dr. G.
Hülsemann hat sich um einige interessante

Wahrscheinlich G. Snellincks: Gefecht (Wiesbaden, Sammlung Hülsemann).

lung altjapanischer Kunst abgehalten, die
vorzügliche Stücke enthält, unter denen manche
auch für die Geschichte der Malerei und für
die Gemäldekunde von Interesse sind.

— Der Minister für Kultus und Unter-
richt hat auf der XXI. Ausstellung der Ver-
einigung bildender Künstler Österreichs (Se-
zession) das Gemälde von Gaston la Touche:
„Theätre concert“ und von Anglada: „Zigeune-
rinnen mit Hunden“ angekauft. (D. N.)

— Die Sammlung Figdor hat ein treff-
liches Selbstbildnis F. Waldmüllers aus der
frühen Zeit des Künstlers erworben.

— Herr kaiserl. Rat Dr. Th. Fried mann
hat vor einiger Zeit ein gutes Bild von Hille-
ström erworben, das zwei Damen darstellt, bei
Kerzenlicht eine Stickerei betrachtend.

Niederländer vermehrt. Soweit ich nach den
freundlichst zugesendeten Abbildungen ur-
teilen kann, befindet sich unter Hülsemanns
Neuerwerbungen auch ein GerardSnellincks,
den ich anbei (in starker Verkleinerung) nach-
bilde, da es sich jedenfalls um ein Werk
handelt, das engstens mit den unlängst behan-
delten Bildern von Snellincks verwandt ist.
Das heute abgebildete Gemälde (76 X 58 groß)
galt früher als Werk des L. de Vadder. Die-
selbe Benennung haftet an einem analogen
Bilde der Mainzer Galerie, das aber nur etwa
halb so groß ist (Nr. 277 a). Unzweifelhaft wird
man nun auch bei dem Bilde in Mainz an
irgendeinen Zusammenhang mit G. Snellincks
denken können.
 
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