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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 1 - 26 (2. Januar 1919 - 31. Januar 1919)
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s Nr. 16

Heidell erger Zertung

Morüag, den 20. Januar lVIS

F-^rnspreLerNr. 82 und 182

Seite 3

AuZ LaLen

ern

auir

soll.

-- Dor badische Vahnhof in Basel. ?ln dein
Baslor '_iachriüilen wir-d d.e Hvase aufgeworsen.
ov es rucht nroülich iel, den badlichen Dahnyos in
L. rnl I,ll-cre,,e des badi ü>en und süMeizc-
ruchen Landes za n a t i o>n a l rf i e r e n Dr
L.l^-'.-')S cha>il!>-.s bilde AvickMM einen Pfcchl un
L'.a- e mr Ncntter HeweL u.

Mannheim, 19. Ian. Jnfolge des erfchwerten
Vcrlehrs nnt dem P o ft f ch e ü a m t Ludwigs-
hasen hatten fowohl die Stadtoerwattung, wie
die Handels- und HandrSerkskammer und der Ner-
kehrsverein an die vorlaufige Volksregierung eine
Eiugabe um Errichtung eines Postscheeckamts in
Aiannheim gerichtet. Diese Eingabe wurde oom
Ministerium des Auswärtigen der zuständigen
Berliner Stelle weitergegeben.

MKmrbeim. 18. sban. D'ie Errichtuinia siner
F1'. 0 a -ev 'st a- t i o n. wie solche deroits in Konstam
rinio Lnideroil Stöhten tns L-cL.m weruifen worden
lkn-d iit bier iiw Ausficht aenoiillin-en. Als aeelane--
t<s Munwelände bat nucm den Vlak der Lboin>aliKen
klainMrMel Ai,dnnllio.ni-SandLioi-en ins An-ae no-
sakt. Im Eiuvernebmon nvit denn Mannbc-rnur
Sladtwt und dnn babftcken, LMamt soll «lslballd
mii der Errichtilna der FluMation ben-onnen wer-
den. Es baicholt sich dcrbei cvuÄchlvoklich um ""
Ve^one'i-LMt-iX'rrebrsunterncilnnen. das sick
aNe Mös-aioen Stödte Deutschliands evftrockem
Usoer lkire ?cln-an«.ieruna wird in einev Veriamnv-
luna cvin koinimoud-on Dcensta-a rm 5>o>tel N-atwnail
Lxiichluk cvoscM werden woM alle m Mlannbeim
und Un.n'bu'na aMMacn 5Nu-aieu,aWrer. dcnen
Hin.e willkommene ErwerbsmöMckkolt neiboten
weD-en K'-ll cbncvelald-M llnd. ^ „

(!) Adelsheim, 17. Jan. Durch erne Explosion
wurde gestern bei einer Sprengung zuriickgelassener
Cprengkapseln dem Gendarm Lenz die ganze
rechte Körperseite aufgerissen und die rechte Hand
glatt abgerissen. Im Bezirkskrankenhaus mustte
ihm der Arm Lis zum Ellbogen abgenommen wer-
den.

Kchl, 19. Ian. Am letzten Donnerstag ist wie-
der ein neuer Flüchtlingssonderzug aus
Straßburg mit etwa E Personen hier ein-
geloufen. nachdem in der Nacht auf den Donners-
tag ein Zug mit Vertriebeneu von Metz bier an-
gekommen war. — Die „Kehler Ztg." berichtet,
daß sich immer erneut die Klageu der hier durch-
kommenden ausgewieseuen und flüchtigen Frauen
über die Behandlung mehren, die den Frauen vor
Passieren der Nheinbrücke zuteil wird. Sie haben
fich der petnlichsten körperlichen Untersuchung
durch zwei Frauen zu unterniehen, wobei ein frctn-
-ösilcher Ofsizier anwesend ist.

^den-^ den. 19. Ian. Infolgo vermehrter
D"s"hr von HeiMgterbal wird der Bewiob ini
LvUi. 'us am 1. Febrrmr wieldsr aiufsenammen
werd n.

* Singen (Hohentwiel), 16. Jan. Wir wer-
den um Aufnahme fvlgenden Aufrufs ersucht: Auch
die in Baden ansässigen D eu t sch - Oest e r r e i -
chischen Heimkehrer haben fich zu einem
Vunde vereinigt, um feierlich Protest einzulegen
g."-en die oft grausame Ungerechtigkeit welche den
Heimkehrern, ibren Familien, Invalrden, Witwen
und Waisen durch den Krieg zuqefügt wurds. Der
Vund vertritt die gerechten Forderungen derselben.
Deutsch-Oesterreicher wahret euere Interessen!
Schließt euch dem Bund an. Der Bund vermit-
telt auch giltige Entlassungspapiere. Fordert Pro-
gramme vom Bund deutsch-österreichischer Heim-
.kebrer in Boden Singen (Hohentwiel). Luisen-
straße 10, Eastbaus z. Hirschen. Bereits Lestebende
Ortsgruppen schließen sich unverzüalich dem Bund
an. Svrechstunden: Dienstag und Donnerstag von
b-7 Uhr.

Ernährungs-

und Uebergangswirtschaft

Die Zuweisungen von Carbid

Dor EemeindeverbanÄ Heidelberg-
Land schreWt uns:

Die Zmveilsunssn von Carbtd siuld in letzter Zoit
reichlichev geworden, sodaß beträchtliche Men-
gen -cm Äieiewlgen Bowahner sur Verto.lung gelan-
gen> köimen, wolche Earbidlamven besiben. Es
wivd dcvrauf hingswiesen, daß durch Dsnutzung dex
Caltbikvbeleuchtiung die so drrnaend notwenldige we-
se'itliche Echvcrmrs an Kochlen infolge der vevmin-
derten Bemtutziung der Eiascvnlaigen und elüktvrschen
Lichtquellen berboiaeWbrt werden könni-e. doch
selhlt es Melsoch cm den evfvrderlichen Carbid-
lamven. Diese werden cm-f Wunsch ldu-rch Ver-
ni!>ttolunig der Bürgermeisterämtsr vom
Eems'Ntdsvevbanid Heiödelberg-La-nd zur.-alsbaldigen
Liosierunig beischcöfft werden. D.-e täglich drohender
werdende Kokhlonnot swingt dcrzu, icder sich bieten-
oen Gelögeuheit snr Erlangung andorer Beleuch-
tuugsarten als Eas unid EleiktrWtät auf das Iräf-
tigste die Wege su ebnen.

Lheater und Musik

ZeLdelbc ?r Stadttheater

„E.u Walzertraum"

Es ist m-ir L-ekannt geworden. daß dw hiestgen
Scliristleitungen den sehr vernünftlgen Beschluß
-efaßt haben, ZonntagserstaufführunLen irickit be-
st'rechon zu lassen. sonldern die Kritik bis -ur Wie-
derholung uufzuschieben.

Mangels Vesserem ließ ich mich n-un doch ver-
leiten, gestern den „Walzertrcmm" uuszusucheii.
ter h'ccr einst mit der enlzückenden Wied. mit
Vertram und Speiser wahrhaft iideal ssgeben
wurde. Wäre es doch bei dieiu-r Erinnerung ge-
bli'eben.

Die Auffrrschu-na von jetzt ist unmöglich.
öu einer solchcn Singoporette gehören Stbinmen
/nd hcct m-an solche nicht, soll man die Hänlde da-
»onlassen. Abgesehen davon siel dex zweite Akr
>erart iibel aus, daß ey schon laum mehr zum
llnhören war.. Man erlaste mir daher eiue ernst-
tzafte Vesprechuug. Die Kollegen wollon es also
kerstehen, wenn ick die Bereinbarnng noch ein-
jnuil diurchbreche. da es mir wir-klich nicht möglich
lst, uoch ein zweites Mal. mir die Erinnerung an
den Mailzertraum vereksln M lasten. Dr. S.

Aus StaSt uild Umgegend

Abcrmals Wahltag

Grau — wie unsere Lianze Stimniung — tlagt
der 19. Ianuar. Dichte ^cebelschwaden lagern in
den Nlörgenstunden aiis Dächern uud iVtvaßen.
Wie e.us Aüalinung ertönt noch M n>acht,ch.>a,>cn-
der Zeit ein Trompeteilsigual. das die Bürser-
wehr zusammenrufl. Allenthalben öffnen stch boi
deni verm0lM>ück>üll Feueralavin die Fensler. ulm
änüitlick) zu ecsahren. wo> Eefalir droht. Vald be-
giiint d>as Le!>-e„ aus der Stvaste. Zottelträger.
Iungens mit Stößen von Flugblättevn -unid ALän-
ner nrit PlmUr.-'! der ver>chiedensten Pcrrteien
ziohen wled^r d:irch Ha-upt- und Ncbenstt>asten
und proL.erl dce LK>rzuae ihrer Auftraggober. Kurz
nach 9 Uhr „schretten" d.e ersten Wähler zur Urne
und langsam .chwillt bis in die letztien Abendstlun-
>den dre ^a.ller„-.ai>«: in iden Waihl-loikialen und den
Strahen an. Schon g'gen 6 Ubr stiaut sich die
Menge vor einc-m ErtrablQitt an einem Eeischäst
L»er ^Eptstraße. das aber m,r die Walllergicbnisse
vom 5. Iauu-ar bringt. Nuhig u-nd o-hilio i-eb«:
SLörung ist der Tag vorübergegiailgen. Dis in die
sputastt.l Söachtstunden umlLgern Wißb:gierige-
die Anschläae der Redaktionen uird begrüßon oie
i'> e nuch FiarLie mit m.hr odcr
woniger groß-em Beifall. Wie ost wcrden wir
das ü-cicho u>l d in diesem Mahl-Icthve ncch zn
fehon bekoimmsn?

Eine böch Ueller'-c'ch 'ng -für oin-e Noihe von
W^iblern n>ar - !-« ftüb'ftliü Tatsia.che. daß ste
n'icht in der Wählcrliste stwiiden. obwohl sie bei
der Ladbschen Nation-aliwalll mitgkwählt hatien.
Wie nns daiz" m tg^, «,ilt wird. ist das sehr bo-
dcvuerlichs Vorkommnis -au>f V rsicihen bei d-er Aü-
lchrjft un-d Er-aänz"' a der Wähle-rlvstien Vlrnchn-
führen. Um die Wähler zu -ihrem Recht kommen
zu lasten. wurde ihi'k-i auf Voscknvevds eine Be-
scheiiniguna Mteil. anfgrnnd deren ste noch wälllen
k->v"ttn. H-r'g-ftftck wiederholen sich devartige
WorsehM nicht wieder. Für atle Wähler ergibt
sich a-b'-r dar-aus d'e Mia-bm-ng. hinfort sich selbst
zu überzougen, ob ihre Mmen in den Listen
stohen.

* Clne meitcre Nbstlfti^Lslung Dr. Ruqes. Der
Vu n d fär dentscbe Familie und Volks-
s"inft ll^ch>ll,'n. sieillvüN brsherigen- E">-
schäftsftrhrer Arnold NnLe. anf t. Februar d.
Is. M e.ntlasten. weil di-oser sc>i,n Amt in de-m
Bund fur de'll'ch-' Fami'ie nnd Volkskraft zn
parteipolitischeu Zwecken mißbr«ncht
hat.

* Einschränkunq der gclverblicken Arbeitszeit.

Hsute tri-tt ecn..' Verordnnng des Stiaatskoimmis-
sars für d-ie wir scb-aft^ch.' D-imobi-lmimchung in
Kraft, durch d'«s die wöck> entliche Ar -beits -
zeit in allon gewerblichen Betrieben. die Kohle
oder Kocks zu anderen als Ho-.znngszwecken ver-
wenden. anf höchstens 32 Stnnden fcstgielsietzt
u<ird. Unberüb'-t von dillor Eini'chränkuug blei-
ben Eas-, Waster- unid Elecktrizitätswerke. Vec-
kcbrsaosta-It-en und B triebe. die uirter die D-er-
oildmin-g d-es Rat-i der Volksboa-nftragten über d e
Arbeitstzeit in Väckereien und Kouditoreien von
23. 'no-^.-m-ber ndor unier d-ie Verordnung der
varläufigen Volksvegicrung ü-ber döe Ersparnicr
i'"" Bve""ftnf?ie.' und Be'ölichtni'.Vmitteln vom
Sleichen Tiaos snllen. Arbllter. d,i>e infolge der be-
> " ülch n Vc'acklirznng der Arbeftszcit Lohn-
l'-rzi, "gen ,^,ttden nach den Ernnd-

sätzen der Enverbsloscnfüvsvrge entschädigt.

" Verso-n«lveränderu-"aen. Oibsr-finan^»kr-ctär
Hans Horcklerbei b-'r evttna. Mleae Schönlau in
H-ci bc-lbera ist znr enana. Kolbktnr MlslnHgim. Di-
rebtor Kia-vl Sieber vain L-olnsvsemftnar H-e'käl-
beva a-n das Lobrerseminar H nach Kiarilsrnihe uiL
Dttüftor Ioiiöf Henkes vom Luhrell«mlrn>ar II in
Kiarllsrube an das Lohlecstminar Heide!!üi.ra ver-
'etzt worlden.

* ..Wäs aeschiebt mit den alten Unterofftüeren
und Milftäramvärtcrn? Au-f das .Ginnelilanldt" m
Nr. 11 Ider H. Z. unter vbiaer Switzmarke evbalten
wir von der V-eusinignng der akti'ven UnterlMaieie
d-er Earn-ison Hoidelberc, folaenldis HuMriM mit <der
Vitte uni Veröftentlichnua: ..Mie cms MMtz 3 der
Verüffentlichllrm beroora-eüt. stzvmmt der Artibei
vrn v ereilnnelt en Kameraden. den-en recktl.ch
nickt ilustebt. im Namen der Unteroff-inlbgr-e -der Ear-
n>-son Hoiidelbera üu sckveiben. Wsnn auch davin
BöLchtcnswertos entbalten ist. so ünld Lli-e Ausrüb-
runiaen in> allen Vunkten nickt sachlrch cvübaltsn.
Von e'mer Richtiastelluna an Lü-ckser St-elle vK-rkö -a/b-
aeseben."

b. Romantischer Abend. Im aroßen Saale des
..Nsuen Kolleaienbanscs" vovanstalteten .asstern
Lies-olott n.iiÄ Eonrckd Bern-er wicid-er ein-en ro-
mantiscken Abe n-'d. . Lr isc'lott Dorner stnat
ibce Lioder annrutia in oinfacher Ncftllrlrckckeit.
Stimmlich nickt immer ansore>chend. veritebt es die
KlinNevin in alücklichor Mei-se. ibven Darbi-etun--
aeii Lebe-w unid Ssele M asben. Das tr>Mt beson-
ders a-n-s die a-lten Dolks- nnd TIi>aLcFtLiklichdunLlcn
E. von denen ste eine aroße An^abl bot: Lieldor ans
dcm 17. und 18. Iabrhundert. die i-mni.r Mi-.td-tt
aern aebört wovden un>d in dewen stch die deutsche
VEsseele am schönsten und reinsten ausvmat. So
aawan die Dmn-e auck aestern abend di-e AnftnerK-
sem ikoft i-brer Mblreichen Zubörerlickiillft nnd diuccfto
den froundl'chew Bei4all enta-ea-ennebm-enll Eonvaid
Berner ist nicbt nnr ein feinstnniaev Becftsftor.
seine Darbietnnaen anf der W-ole d'Aiwour und
Violine fovderten sosort däe A„rineMa,mkoit d^s
vö'ständraeil Vu>bli-kmns. In dic-sen ALendon d-es
Künlstlövvaäres. der rei^voen Msckuna von Darble-
tuncvsn orn'ster Knnst und nrustkali-scher Ronmntil.
lieat ein eiaener llaftber voll wanmer Intftftität.
dem nnan stck oerne bi-ncnbt. Mch dev aestriue Menld
bot den Bciiuchern Eenüste. ldio Idankkar ontaeaen-
cvtmamn'.en wuvden.

* Stadttkeatev. Weaen Erkoankuna von Fräul-ein
L-andorn muß di-e ft'r moraon. Dienstaa anaereiaLe
Votzstellurva von ..Maria Stmrrt" vevkrboben wer-
deir. dcvftir aelanat die Ooerette ..E i n Wal,;er-
t r a n m" ftir Miete B >mr Aufftibvuna Die ftir
.M-ar'm Stuart" aelöstm- Kxrrten b-.ckalten ibre
Eültziakeft riir die denrnäch-stme AuffWrNna die.se7,
Stückes. Mr ..Malzertr rnnr" werden neu-e K-arten
ansaeaeben.

* Dcr Tbeaterkutturverbond ließ am Samstäa
a-bond da-i Dranm .Der Bettler" von Sorae durch
Oberroacistöur Rlckavd Weickert und Schausvie-
ler I-Vitz Odemar vom Natioialtbeater in Mann-
beftn iftir Vovlc5una brina-en. Der Taal des Kanf-
rnämrischen V-'-e!"s war von einom andächfta lcm-
schendmr V'-bftkn'M bis aus den letzten Vlatz bölctzt
L»as stck williM dN ltarken Versönrichkeit des lekder

lo srüb daLinaeaanaenen Dichters binnab. Ueber
das Woick seilölt soi, bis es — bonentlftb bald —
auf don Vrettern unieres T-b>aaiters ericheint nur
iov-iel aes-aat. da-ß es von oiner arüblerisch-vlstanä-
ren Stkmmuna erftillt ist. wie überba.uvt der Dick-
t-er bis ivu seii-neiin Heldcmtode tioft i-ee1>s.b>e Wond-
lunaen erra,br«n bat. Dem Tbmt'rk'lltlirv-rband
obenis-o w e don Ve-r'nittlwa de.r Dichtuna 'st für die
Veranttialtnna auirichtiiaer Dank m nollen.

* Stochunacn iin Güterverrehr. In den letztc«!
Tagen mußte die Eisenb-ahnv>.rwaltung Mhlveiche
Ge,ucye um Verjanderlauvills fur Fracht>tuckgulec
und Frachtgutwagenladungen nach Norddeutschland
über Frankfurt a. M. und Hanau ablehnen, weil
die Ni.edbahn und Main-Neckarbahn durch feind-
lichen Eingriff gesperrt und die preußische Eisen-
bahnverwaltung wegen Lokomotivmangels nicht in
der Lage ist, alle in Mannheim und Eberbach an-
fallenden Frachten über die Hilfsstrecke Vaben-
Hausen-Hanau abzubefördern. Die Elsenbahndirek-
tion 'Mainz und der preußische Ackeitsminister ist
hierwegen um Abbilfe ersucht. Es empfiehlt sich
deshalb, die aba-lebnten E^snche nach 8—14 Ta-
gen zu wiederholen; die Versanderlanbnis wird
ertcilt w"-de -, w-""l "nr ei ll"-rmaßen Aussichl
aus Beförderung des Eutes besteht.

-- Arbeitnebmee s« d i, läuidl'cken
bänden. D>o M-n -ster'in'M des Inmnn b-ft Hl - m> ^
llick-iäinter anoowie-'-s" ""cbi"-"vstsen ob ni.cht o'v.s
Er^nnn-nia b'v l"nttlick n K-m',"inia'l,na ö>'-,"k>'->a'>'s-
sch'iste durck Ininv^s-l von V rtr- t-vn A"^e tneö
nwr V-'N-'I'!N,^""''N 'ft N'obo' d-'r AiN',">nbl

0- e-i'-annt-sr V-vsönlschfe-it-" ein R>-"e^in'nn m't d>"N7

Arlb-0'ter-- -l -er Volk-'nat s'ch nwinfte^öt >H-»t

das Mlini'ste''iu'n "^i-nknßt d>'ß ^ v llllllb'in.ß d> r
N-eb-n-"i"-aen n-ach Alllan-f -d-es Enfch'Msiäbr'e-s m"t

^ Ten-rmrasbeih lf'n für in den Nnbesiand
tretende Beamten. Dis vottäufiac V-llksrcgie-
rung hat gen-ebmiat, daß ben n'ch d^m l. Iamia:
1919 in den Rubestnnd tveten'don Bnamten b-is
zur allgemeinen Nenr a-"l">na d-'r Bvz.üs'-'' ->er Ve-
-amton eine wiide'-rufftcha Te-erun.gsbeihftfe z>' -m
Rnchegiebält-e gewllbrt w rd. d>ie an's den ichn>en im
Zeitpunkte d:r Zurucheetznna b-snlllligten forll-an-
fenden Tennruna^^-e'üa-'n mft soViol Hund- rti»-i-
len zu L-er-echnen ist. wie dcr Nnchegellalt ans dem
Ei nf"'-"m.en <-a n'ch l-a a, nnd -dfe ent^vreck"nd z,n
ermäßig-e-n ist. wmn i-'-n>- Te"ernnssbe.Züo-; wch
den. chierüber erl>asten-en V st'"'M"".n-?n anch b'"'n»
Verbst'ibe" 8.^- P^"'"^en im D!>enste eine Aende-
rung zu erfahren chätten.

Bfcrdeve fteiner'ruaen b^r ds- Demebikmnchnno.
D>e Bcn-i'E>äniter stn.d b-al'ftva-at wo'den d-mi
Vfechnior's^''a-n'i!"^'M d-er ^rnvvcnt-a'le hünr-chch 17,d-
Eei'idtamnonr-e- n V ll--ll"e-rl .n, st.-'ll-si, un-d di'u-
ses an^nn^'s, - > d krrtemlir-b^lst'-a' -m"is iibvs

Nämib'r'' ft ,"-d ibl-.'n Baru'f nr-'-'en nnld
chenien^sli Hän^-ler v-in d n V^rstt>'cei':r''mii
an^nchckft'^ßen. anck> wenn ste im V.-isitz von Brcrd'L-
knrtm, st"d,

^ Einzahlungeii auf die 9. Kriekrsanleihe. Auf
dr>e 9. Kriegsanleihe wurden in der ersten Icmnar-
n-inl>e weuece 5 Ncill onen Eii M.llungen g.'-
loistiet. sod-aß b's znm 7. Iannar benn Nenniw-eci
n>ach insgesam.t 10164.7 Mi-Nionen Mar?. das
siib 97,34 v. H. des Ze!ch'nnngserg-o.b.niss.s vo-n
10 443 Milliouen Mark eina-e^llt worden stnd.
Die von den Darlef-enskassen ftir Zwecke der 9.
Kriegsamleiche Lewillrgten Dar^ehen gincen nm
22.ö Milfto'len Vl'>arf auf 156.6 Vlillionen Zvrück
und nracchen da-mit 1.5 ! v. H. des N-'-nn'lvertes der
bischerigen Elnza-Hlungen ans.

^ * Staatsrat Dr. TiKlfc-.ana ScklLijLL ck. T-or
Stacft^-rat u>ft> Ovcrbcki-otteknv an d c Univerütät
Dovvat Dr. Wol'iaxana Sckleiter ftt in Könic'S-
bevg iinr 77. Lob.^isiabre 6- stoüben. ' D.r Gclehr e
batte auck in Ho ldelbera stlldiect u-rd- war nnit erner
HeDellberaerin. der Tockter des Hottats Vrof. Itzdr.
Meve r v-e-rchm-r>atet. Von 1874 bis 1877 wae er
Kulstzos an Ler biestaen rlnivevütät-LLilb-liotlh-eL. Die
Veftlliuna w'ftld bior eAolaen.'

» Ei-wbrucksdiebstnkl. In der Nicvckt vvm svr-öitzoa
-M1N S>r-mstn!L WN'-ve von S'Knften die fti den Illv-
brikräumen von M u. F. L i ebb0 ld-eing'ttartie'r-t
stnd. iin d-en Eckickästsränme'n der Iii-rima oin-ae-
brecken nnd nnalläbr 15 000 Z aiarren gestoblen.
Die Täter siu/d bis ietzt nock nickt ermitteilt.

MiliLärpersonett in der netttralen Zorre

Nach oiner Beosügnng der Ententze düiifen alle
Dttliitävpovsönoii, die wähvenL» tzios Krieg-es -.'der
wä-chvend d-es Waff-onstillstar.des aus d-'im Hcero
oder der Marine entlassen wor-den fiild, sich nur
dann in lr>er noutralow Zone anfchalten. wenn sie
scho-n varLem 1. An g u st 1914 ihren Wohn --
sitz -in der n-enträlen Z-ono g-obabt cha-ben. Bis
-nm 26. Ja-m.iar 1919 müssen ld'.ese Pevsoae-n die
n-outzvale Zone verlasseir chabeu, da dann ein-e K 0 n-
trolle seit-ens der fvanzöstschsn Bchöcide'i» süa-tt-
findot.

* Schwetzrngen. 19. Ian. Seit Monaten schwebt
hier eine Untersuchnng wegen L e b e n s m i t t e l-
schiebunq bei dsr örtlichen Berteilungsstelle.
Die Angelegenheit hat nun plötzlich eine neue
Wendung gcnommen, in dem der Mannheimer
„Volksstjmme" zufolge der Vürgermeisterstellver-
treter. der während dcs Krieges die Vürgermeister-
geschäfte fiihrte. mit einem frücheren städtischen Be-
anlten des Lebensmittelamtes verchaftet worden ist.

Letzte Dryhtöerich e

Ruhiqer Verlauf der Wahlen

Berlin. 20. Ian. D,er Berl. Lokalanzeiger mek-
det a>us Düsseldorf. Obwochtz Dnsseldo,rf sich
unter der Herrschaist der SpartEten befindet. ist
doch der g-ostrige Wahlta.g vollstzändig rnhig ver-
la-ufen. Die Wahlbeteiligung sowobl in Düssel-
dorf, wiö inr ganzen Mahlbezirk war -anßerordent-
lich stzart. Im Durchschnitl betoiligten stch über
90 y. H. an der Wahl. — Aus Leipzig meldet
dasf-elbe Bl-att: Hier sind die Wablen wider Er-
wartzen ochne nennensworte Störungen verlaufen.
Nach den Vvvaängvn der letzten Streiktage hätte
man das Gegenteil erwartet. Die Wahlbeteili-
gung war airfcheinend sechx stark. — Aus Bre-
men wird berichtet: Die Wachlen znr National-
verfanrmluna hcrben hier einen ruchigen Ver-

1- auf sonommmen. Die Betcilignng war fehr
stark. Die Wahllokale waron durck den Rat der
Volksbeanstraaten durch Obinänner ohn>s WMen
befchützt.

Wahlslörungen

Dinslaken (Nheinprovinz). 19. Jan. Cegen 12
Uhr mfttags kam ein Demonstranteuzug. min-
destens 1000 Mann stark, von der Zeche L 0 h -
berg zur Stadt gezogen, drangen gruppenweiss
auf Kommando der Führer mit Stöcken bewasf-
net in die Wahllokale ein und Lemächtigten stch
der Wahlurnen und Listen. Eegenwehr war ohne
Waffen unmöglich.

Verlin. 20. Ian. Wie dem „Berl. Lokalanz."
aus Duisburg gemeldet wird, erfuhren gestern dis
Wahlen in dem von Spartakisten stark bewohnten
Hamb 0 rn eine vollständige Störung.- Schon aw
nachmittag drangen bewaffnete Banden in die ein-
zelnen Wahllokale ein. zerschlngen die Wahlurnen
und verbrannten ste auf der Straße, wo es auch
zu regelrechten Kämpfen mit Leuten kam, die sich
den Spartakisten entgegenstellten, wobei mehrer«»
Personen verwundet wurden.

Vor einem Generalstreik?

Vcrliir. 20. I-an. Aus Vraursckwe'a wir-d miitae-
toi lt. daßEMen d-em 20. und 25. I>ani- >ar e'm e'n-
odsr mwoitäaiaer Eane äl7tt,<-k für aa n n De u ts ck-.
l a nÄ vrcklamiert we'deii 7oll der a>ls V.rclleist cve-
a^n die Tötuna Liäbkneckts u-nd ber Roßa Luxcni-
b"va und nials'ck a-ls Dcim-onttla.ftc>n a,'-aen bis Ne-
aieruna Ebs 1-Scke'demwnn a-^ckt is-ei. Bnaun-
kckweii>a, ftie ,H»ckb" ra cher Unclbbäiracc-en soll d-ie
"llntrale der Stceikletztunn kei'n D'e Dcilsaäerien
ü'e'- Unab>"änaiacn v»- allem ans B rl'm. Bra 'ni-
schivcia uud Löttni' baben n.ockni/lla k» fckkaü -n, un-
ver?üalick be>n Nücktvitt Ebert-Sck'li^e-ma'",ns zu.
koftern. So räll wie w!,r beme^kt ttib'n laat der
Vovwärts" ün-d d>^e Arbeitsr mit dev.a-rtiaen Un-
tenebmunaen nun übovsättiat.

Dis Lage in Berlin

Berlin 20. Icrn. Zii- kleinercn Sckieße-
reien kam es cestern -in dcn soättn Ack-enidünn.brn
in Bvrlin ftn s-Dl'cken Te'le bcv Mlhc'ln'-sttaße u>L
in dcr Hcdoiinann-staaße. VereiElte Sckülle ft-elsr
ai'ck in der näbercn Umasbuna des ArLaltzer Babn-
bclls. iowie in der Kockstcaße. — W'e Ikias V-eAin-er,
T.aae'Llatt orfäbrt. ist aestern «in aewistei- Gutt-
mann r-e baftet wovdon: man fand Lsi ibm wick-
tttleLi Material

Bsrlin, 19. Aan. Die Obduktion der
Leiche Karl Liebknechts, die gestern im Lei-
chensch-uhaus vorgenommen wurde. hat nach dem
Gutachten der drei damit beauftragten amtlichen
Aerzte ergeben, daß Liebknecht v 0 n hinten und
durch Fernschüfse getötet wokden ist.

Der Kampf gegen die Volsckkewisten

Berlin, 20. Jan. Nach ainer DeVkfcho kdcs Ver-
lvi'ier Lakalanzeioers a-us Kön/issbttg fli'.ft^" dc<
Tvuppen der Re-'chsbsntsch n und 'der- baft sck-rn
Lanldw.ihr -ftnchtzartzig vvr den SowietztruVven 2-urück.
Ervbe AWsen- nnd W.m itionNbestände gGen vsr-
lorcn, l-anvMchl-ich bcod-mch, 'kttß bio Käs-ernen i-n
Mitam 'und Riga dnrch Lan-d.-'säinwohner überr-mn-
velt wnrdön. Die lett'sch-bölsckMvistiischs B'ivölkS-
r"na verübt vielfach Greuoltzatzen unld Bvcrnd--
sch.rtzuilgen.

Berlin. 19. Ian. He'fte Nackt erlickien in der
2lläbn'"i->a des ImvsNers Grützner in d-er Eor-
wänr^ttalße. dLr mit etwa 30 Vevsonen den E<üurts-
tzao 'leiner 9tt«au! feierte. drei M'ftrosen und e-in
Iv*!d>ava>'>er nnd fordä-ten d!e Kästze m?it vvra-"bail-
tenen' V'stslc-n a>-7 die Hände bockmbeben. Dann
durck5i,cktcm kie iäden einzelnen. nabinen Lft.s Esld'
samt den VM-'er-en ibnen ans den Ta-scken und for-
devtcn E-ftitz-n.- r anf. den Eel^I'ckvaink nu -örfnen.
wonans ste 300 M. und bie dlartzn beistznd-li'cken Vcv-

Dann wurde die Eeburtstagsgesellschaft m
ein Nebenzimmer gesckickt. Wäbrend einer der
Matrosen Grützner aufforderte, sich anzukleiden u.
ibm nach dem Polizoivräsidium zu folgen. warsen
die Räuber. nm unbehelligt zu entkommen. auf
den Korridor der Wobnung eine Gasbombe.
Die sich entwickelten Ease veranlaßten die Eäste
aus den Fenstern zu springeri, wobei eine Frau
einen Bruch des rechten Beines erlitt. An barem
E-lld sind den Räubern ungefähr 2000 Mk. in dis
Hände gefallen.

Brenien. 20. Ian. E-fteim nno"cvn f-anid n-nteö
B-ftoül-iauna >a"ißer Menkcksnim^ncvm d-ie Bei-
setz " na der -bsi don Unrnben aw 14. IanNär E<i-
fallenen statt.

Rotterdani, 19. Ian. Dem Meuwe Rvtte-rdkm-
schen Comant zufolse geht tzin Brüsfel das Eorücht,
daß die Eroßherzvgin Charlotte oon Lnrcim-
bnrg von dsn Reaierungen der AMerten n.icht
« nerkannt werd«_

* Dre Austteferuna der österreichiichsn Fkotte.

Die ö st e r r s i ck i s cke Il 0 tte loll nack Korftt
fabren und dort kom franEckcn A'dmlva-l Eau-
scket ansaöli-efert wexden in äbnlicker Ws-fe M«
^ Mft der dcmtüb.'U I-lokte aiv Buattn assckarb.

* Ltiremblira. Dis n-eus Eroüberzoain von

Llttembnr>a bat nck für den Ansckluß an die
Entente ansa-esvrocken___

Wasserstände am 20. Ianuar 1919

Heidelberg 1,77 m, Heilbronn: 1,15 m, und in
Neckarsteinach: 1,64 m-

Am 20. Januar 1910. nwrgenS 7 Uchr.

Wärme-
(Lraüe
ru Eels.

niederst. ^ höchster

Würmegrad
seit gestecn

Wind-

richtung

H iniiiel

Luftdr.

mm

- 1.4

- r.s

ft- 2,8

Ost

klar

757.7

Niederschlag — mm

Mitlekwerte von gestem:
Teinperatur — 0,2

Dunstdruck 4.8 mm

Nelaiive Feuchtigkeit 98,0 °/o

TeLttell

Verantwortlich sür den nejanften
KurrFischer «
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Rotationvdruck und Derlag
Berkenbufch- fämtl. in Heidelbtttz
 
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