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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 126 - 148 (2. Juni 1919 - 30. Juni 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0825

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Bersailles. 9. Jun-r.

Ecgt.ii den engNsch-amerikamschen Vorschlug,
Deutschland bis Ende Oktober in den Völkerbunid
aufzunelimcn, eröffnet jetzt die framösrsche Regie-
ruiigsvresso erbitterte Angrisfe. AuMl-
lend i>st dcrbei, datz der Matim unA das Echo de
Paris grotze von dor Zensur gestrichene Flächen
bei der Besvrechung der Völkerbundsfrage zeigen.
Der Leser -erkenirt aber aus dem E-cdankengang,
datz Englan.d für die sog. „Sabotierung
Äes Endsieges" mehr veocmtroortlich gemachi
wcrden soll als di-e Vcreinigten Staatcn. Jn der
Chicago Tri-bune rvird zu der noch ungoklärten
Frage, wann Deutschlanld in dem Völkcvbundi Klsus-
nabme finden könntc, nicht StcMng genommen,
dagcgen aus das bestimmteste versichert. datz späte-
steas am Mittwoch abend die Antwortwote auf
die dout'sche Denffchrift überreicht werde. Die Dailv
Mail b-sweiselt dies und bctont, datz die vol-
i'. ische Frage nach wie vor die heikelste Mlaterie
bildet. Dasselbe Blatt hält die Befnstung von
48—72 Stunden, d»ie der Antwortnote als Ulima-
tum hinzugefügt werden. solle, rllr zu kurz und
encvkiehlt eine Einigun-g auf eine Frist zw schen
6—7 Tagen. Clemenceau lätzt dagegen durch 'eine
P'.esse zwei Tage Bedenkfrist empfehlen.

Rols Vrandt

Die Loslösungsversuche

Kein neuer Pntsch in Speyer

Entgegeni den Befllrchtungen siud Puffchverisuchs
llber die Pfinglstfeiertage uuterblieben. Der
Bahnverkehr nach Speyer war Sams-
tag unld Sonntag gesperrt. Französksches
Militäv war in Msassen für die Feiertage nach der
Hauptstadt vevöracht und durchweg mit -scharfer
Munition ausgostattet worden, fand alber. so viel
bis ietzt bekannt ist, nirgends Anlatz, in Tätigikeit
zu treten. Die Speyerer Einheimischen beobachte-
ten tcrdellose Ruhe und Zucht. Don einer neuer-
lrchcv Ausrusung der „Umrbhäugigen ueutralen
Repulbl'.lk" ist mchts bekannt.

Die erledigte „Rheinische Republik"

Die politischparlamentarischen Nachrichten mel-
den: Aus dev Ak t e nbe sch l a g n a k m e boi
der nunmehr erledigten Negierung der „Rheiu -
fchen Ropu'blich" ergab sich, datz dre Drahtzieher
dieser Negierun'g, die keine war, mcht nur ihr Va
tcrland schnöde verraten, sondern auch ihve fran-
Sö'sischen Eönner gröblich irregesührt
baben. Die Herren haben dem Eeneral Mangi "
Uiilo dem Oberstleutnant Pineau oine Anzahl
schon im Dctzembex gesammelter Unterschris-
ten fllr die Errichtung einer westdcutsckien RovU-
blik vorgelegt und Liosen vorgercchnet. datz 75 v. H.
der Bavölkorung sich an dem Putsch beteilrgcn wiir-
den. Die franzäsischen Offiziere müssen, uach diose:
Verstchepung ctwas überrascht gc-rvcsen -sein. als
Dorten und seine Räte riofen uud niemanld^ kam.

Die Bürgermeiisterei und die Führcr der Städt-
vero.idnetenwerisammlung in Mainz balben dem
Eeiicral As>angin erklärt, datz sie die Rheinvsche Re-
vublik nicht anerkennen können. Mangin nahm
dioic E,Llärung zur Kenntnis, verbot aber einc
Veröff ntlichung Liescr Erklärung. Die Tageso-d-
nr-.ng ciner Stadtvcrovdnctenversammlung, tn d-r
su dies-r Frage Stellung genommen werden sollto,
wurd nicht gemhmigt. Framösischo Militärauto--
durchfuhren am Freitag und Sonntag Rbeinhessei'.
uud warfen in den e'inzelnen Orten Flugiblätter
ab, 'n w-'lchcn Dortcn scine Staatsgründung
schlnackbast zu machcn veffucht.

D.?L i hat Eeneval Mangin bekanntlich ecklävt,
datz er in der Frage der Rheinischen Ncpubl -k ntcht
Partei nehmen werde.

Arrch in Srhlsswig?

Die Reichsrcgierung hat Nachcichten erbalten,

! datz in Schlcswig c.n g wisscr Nelchstaasabgoord-
N' ter den Ebrgc!; zu habe.i scheint, Äen Stroich Dor-
tens zu iniitler-.n. Er wird, wenn «r sicki in dieier
Richtung versuchm sollte, d'eselben Eriahruugeu
mach ,1 mie c- c „Präsldent" der etloviglen rhe'uii
scheu Revublik.

Die versailler ZrieüenskvnferenZ

Deutschland und der Völkerbund

Paris, 10. Zuni. (Reutcr.) Clemen-
cean, Lord Robert Cecil nnd Oberst
House empfahlen als Ergebnis ihrer ge-
meinsamen Beratungen, Deutschland in
den Völkerbnno auszunehmen, wenn
es den Friedensvertrag unterzeichnet
und loyal durchführt und eine feste
Negierungeinscht. Es wurde beschlos-
scn, dast dieÄntwort derAlliierten
auf die deutschen Eegenvorschläge nicht vor
dem 13. Zuni übergeben werden soll und
dah die Deutschen fünfTage Zeit zur Erwi-
derung bekommen sollten.

Uuter dem Druck Englands und auch A m
rikas bat Clemenceau sich affo entschliehen mlls-
sen, die Aufnabme Deutschlands in den Völker
bund zu befüvworten. Die auf Wunsck» der Mi-
niistcrvräsidenten aufgestellten drei Beidiiügungen
sür die Aufncrhme Deutschlands in den Bölkcrbund
werden den Msinuugsäutzerungen der enslischeu
Prcsse zufolge als rein formaler Natur be.
trachtet. Wir wützten auch nicht, wte üs anders
aufzunebmen wäven. Frsilich bleibt die Fioge,
welchen Frrer»ensvertrag wir un.terzetchnen und
loyal durchsübren sollen, den ersten vcm 7. Mai
oder den abgeänderten? Der Ent uito ist jeht doch
wahrlich oft genug gssast worden, datz der eistere
unanuehmbar ist. Und was heitzt weiter „seste
Negieru'ng"? Lloyd Geovge hat zrvar einem
Vertretsc Ler Reuter->Agentur erklät. die Alläier
ten würden mit einer bolfchewistischsn ode:
kommunisti'schen deutschen Regtexung
niemals Frieden fchlietzen. Aber da die g?-
genwärtrge Reichsvegierung sich auf dis Mehrhei!
der Nationalversammlung stützen kann, mutz sie
eine im Sinne dev Entente „seste" Negierung sein.
Datz sie nicht von einer unabhängigen oder kom-
munistischen Regi.erung äbgelöst wird. dafllr wird
sie schon im efgcnsten Jnteresie sorgen. Di« Reu-
termekdunig ontbält aliso nichts vositiv greisbares
rveiter als datz sie gswisie Anzeichen ausdämmern--
der Bernuuft anzudeuten scheint. Datz die Fran-
zosen darllber nicht sonderlich erbaut stwdi. kann
nicht weiter Wunder nehmcn, zumal iiber Ä-ei
Veränderungeir

jetzt etwas mchr bckannt wird.

Die Pariser Presse bemüht sich denn auch durch
stärlsten die Worte darzutun, datz die von England
und Amerika gewünschten Aenderungen für das
französische Volk unannehmbar seien. Der
Mitarbeiter des „Echo de Paris", der unter dem
Namen Pertinax schreibt. zählt dicse Aenderungen
in cinem Artikel auf. die mit einem scharfen
Angriff gegen Lloyd Eeorge beginnt:
die polnischen Erenzen, Volksabstimmung. Scha-
denersatzverringerung. Emtritt Deutschlands in
den Völkerbund. Abrllstung fllr alle Mächte, Mil-
derung dcr wirtschaftlichen Uoberwachung, Schutz
der deutschen Minoritätcn in den abzutretenden
Eebieten durch den Völkerbund. Dies sind die
Schlagworte. mit denen Pertinax arbeitet und
d e fllr ihn die „Sabotage des Sieges" be-
deuten.

Gegenwärtig ist die Hauptarbeit auf die Fest-
setzung der Entschädigungssumme gerich-
tet, wobei allerdings die Wllnsche sehr stark aus-
eiimndcrgehen. Obgleich die französischen Finanz-
leute ganz genau wissen, datz Deutschland autzer-
stande ist. 200 Milliarden Mark zu zahlen, besteht
Llemenceau aus der Fcstsetzung dieser Summe als
Minimum. da er fiirchtet, datz eine weitere Herab-
setzung des Entschädigungsbetrages im französi-
schen Volk eine Paiük (! ?) hervorrufeir wllrde.
Die „Daily Mail" teilt noch genaueres mit. Die
Eeldsorderung an Deutschland soll etwas höhep als
die angebotenen 100 Milliarden angesetzt werden.
Schneideinllhl. Guhrau und Militsch sollen deutsch
ble ben. hingegen die Eisenbahn Rawitsch-Lissa
polnisch werdeni von Oberschlesien ist in den eng-
llschen und französischen Zeitungen llberhaupt keine
Nede.

Der Pariser Korrespondent der „Newyork
World" drahtet: Wenn cs auch offiziell nicht zu-
gestanden wird. so bleibt die Tatsache doch beste-
hen, datz der Friedensvertrag mit Deutschland b e-
deutend verändert wird. Verschiedene
deutsche Wiinsche merden in eine Fonn gebracht
werdon. die den Deutschen annehmbar und
auch ausfiihrbar sein wird. Dte direkte Ge-

fahr einer ernsten Krise istbedeutend gemil-
dert. Man darf aber nicht leugnen. datz die
Debatten über diese Fragen noch nicht geschlosien
sind und zwischen beiden Parteien, die für und
gegen die Revision sind, noch heftig gepflogen
werden.

Worte, immer wieder Worte!

Die sozialistische Gruvve des sransö-
sischew Parlaments hat eine Twgesordnung ein->
stimmrg angenommen, in der fie zum Ausdruck
bringt, datz sie fowohl wie L'is gesamte französischs
Arbeiterschaft von den Verbündeten erirvarte, datz
im Friadensvertrag Verbesserungen zu-
gunsten der Besiegten vorgeniommen wer-
den möchten, damit sich der endgültige Frisdens-
vertrag mehr eincm Frieden der Gerechtigkeit und
der Dauerhaftrgkeit nähere. Jn der Entschlietzung
wird weiter der Wunsch zum Ausdruck gebracht,
datz man sich bei den Bvstimmungen über die ter-
ritomalen Fvagen mehr an die Volksabstim
mungen halten müsie und keine unzweiselhast
deutschen Gehiete aus irgend welchen Eründen von
Deutschland lostrcnnen dürfe. Die Entschlietzung
wllü?cht wsiter, alle Dölker in den Völkerbund ai
zun-shmen und, die Lasten zwischen den Völkern, di«
am Kmeg beteiligt waren. zu teilen.

Diese Enffchlietzung macht ebsnso wie dre gesterii-
oeröffentlichte Kundgebung der Cawfederation Ge-
neralo du Travail an das franrösische Volk und
Äie Regievung entschicden den Eindruck der
Schwäche. Diejenigen, die den fransösrsch'n
Streik von Anfang an sehr vorsichtig betrachteten
und keine grotzen Hoffnungen an ihn knüpften, ha-
bsn also recht behalten.

Wilson gegen die Veröffentlichung des Frie«

densoertrages in Amerika

Während der Senat noch cuff die Entilcheidung
seinev Forderung nach dem vollständigen Text des
Friedensvertrages wiartet, veröffentlichens viele
amevikani'sche Zeitimgen Textauszüge eines voll-
stäildigen Erenwlaves, das der Korrcssvondlent der
„Chicago Tribune" aüs Pavis erhalten haben will
und Äas den vollständigen französischen und eng-
lischen Text enthält. Milson telograpbrerte an den
Senat, datz es höchst unerwünschtseij, den
Text des Friüdensvertvages, ü'ber den noch verhan-
delt werde, und der noch Aenderungen untevwor-
sen sei, zu veröffentlichen. Er fordere den Seuai
dringend aus, evne gvllndliche Untechuchung anzu-
stellen, wie das Eremplar des Vertrages in die
Hand vow Privatpersonon gelangt sei.

Die amenkanischen Entschädigungsforderungen

Wie d!as Presscbüro Niadio aus Washington
meldet, erklärte Frank Polk in einer Mitteilung
an den Kongretz, dab die Forderungen amerika-
nischer Bürger an Dcutschland, di-e inlfolge des Uir-
terseöbootkvioges und andexer Mahregeln. die die
doutscho Regierung gegen amerikanisches Eigentum
in Deutschlaiid ergriff, entstanden sind. beinab--
e i n o-Mi l l iar d e Dollar betrage. Alloin
die Forderungen, die sich aus dem Unterseclboot-
krieg cxgsben, betragen 600 Millionen Dollar.

Erzberger und Vrockdorff

Berlin, 11. Juni. (Prioattel.) Aus Braun-
schweig wrrd gemeldet: Auf eine Ansrage in Ber-
lini, ob die Gerllchte pon M e i n u n g s v e r -
schiedenheiten zw'ischen Erzberger und
Graf Brockdorff--Rantzau auf Tatsachen be-
ruben, evhalten die Braunschweiger Neuoste Nach-
vichten solgende Jifformation: Zwischon ErzLer-
aer und Gras Brockdorff-Rantzau besteben seit
langem Svannungen. Dab aber vor Ab-
schluh des Friedens irgend welche Aendovungen im
Kabinett erfolgen könnten, gilt als gänzl ch aus
goschlossen.

Die Nationalversammlung

Berlin, 11. Juni. Die Tagung der Natio -
nalversammlun g, dic- sich voraussichtllich un
mitte-rbar an den sozialdem. Parteitag anschlietzt.
wird jetzt sum Samstag oder Montag evwar-
tet, sobald eino Antwort des Diererratcs cingegan-.
gen rst'

Das Ientrum

Uns wird geschrieben:

Während unser katholisches Volk in seiner
Eesamtheit die Leiden und Opfer der letzten
Jahre geduldig und mit williger Hingabe
trug, während weite Kreise, vor allem in der
Eeistlichkeit, vorbildlich wirkten, stand die po-
litische Vertretung dieses Nolkes, die Zen-
trumspartei des früheren Reichstages,
nicht immer auf der Höhe ihrer vaterländischen
Aufgabe. Unter dem überragenden Einflutz
eines Mannes, der heute von vielen als der
„große Reichsverderber" bezeichnet wird, schlug
sie manchmal Wege ein, die in den eigenen
Reihen Befremden und Mißstimmung erregte.
„Das Zentrum wird mir zu radikal; der Ab-

geordnete. ist schon ein Dreiviertels-

Sozialdemokrat", klagte mir einst ein Geisi-
licher. Beim Ausbruch der Revolution sah
man mit einigem Staunen, wie schnell und
unbedenklich das Zentrum, das noch in seinem
Parteiprogramm oom letzten Iahre eine starke
Monarchie gefordert hatte, die monarchische
Hülle abstreifte und sich der Republik in die
Arme warf. Zentrumsabgeordnete
waren es in erster Linie, die in Baden
auf die formelle Abdankung des Groß-
herzogs drängten. Diese Entwicklung
nach links scheint noch nicht abgeschlossen,'
schrieb doch oor kurzem ein Zentrumsblatt:
„Wenn die Sozialdemokraten ihre religions-
feindliche Eesinnung ändern und in den Schotz
der Kirche zurückkehren, werden sämtliche
Geistliche (!) den Klassenkampf des
Proletariats unterstütze n."

Diese, sagen wir einmal, Beweglichkeit ver-
dankt das Zentrum dem Ilmstande, daß es im
letzten Erunde keine politische Partei, sondern
nach dem Urteil eines bekannten Publizisten
die politisch organisierte Schutztruppe einer
Konfesiion und Kirche ist. In Zentrumskrei-
sen hört man dergleichen nicht gern: die Ab-
geordneten Fehrenbach und Wirth haben hier
s. Zt. in ihren Wahlreden mit Nachdruck be-
tont, daß das Zentrum eine politische Partei
sei und jedermann offen stehe, der sich zu sei-
nen Erundsätzen bekenne. Den guten Elauben
dieser Herren in allen Ehren, es gibt aber
Leute, die auf Erund langjähriger Beobach-
tungen und Erfahrungen anderer Anschauu""
sind und sich vermessen, den Wahrheitsbeweis
dafür antreten zu können.

Nach den Januarwahlen begegnete ich zwei
mtr bekannten Ordensschwestern. Ich fragte.
ob fle auch gewühlt hätten und erhielt die
Antwort: „Ia, wir haben zweimal gewählt."
„Nun, haben Sie sllr oder gegen die Revolu-
tion gestimmt?" fragte ich weiter. Sie ent-
gegneten: „Wir haben für unsere heilige
Kirche gestimmt: von der Melt wissen wir
nichts." Tausende und Abertausende denken
ähnlich, und niemand wird es an sich tadeln.
Jm Eegenteil, es ist etwas Schönes und Ero-
ßes um ein solches Ideal geradc bei geistig ein-
fachen Menschen. Aber mit Politik hat diese
Aufsassung nichts zu tun, und es will als ein
Unrecht bedünken, sie politisch auszu-
nütze n. Das aber hat das Zentrum bis auf
den heutigen Tag getan. Zeigten sich Risse i
Zentrumsturm, fehlte es an einer zugkräftigen
Wahlparole, so wurde die Religion in Eefahr
erklärt und Kulturkampfstimmung geschaffen.
Einen kleinen Veleg bilden die Ianuarwah-
len, denen das Zentrum, wie mir von berufe-
ner Seite gesagt wurde, mit Sorge entgegen-
sah. Aber die Ilngeschicklichkeiten anderels
Parteien in der Trennungsfrage von
Staat und Kirche leiteten Wasser auf
seine Mühlen, und zur rechten Zeit fand sick
das Stichwort, das die Wähler zusammen
schloß. Ia, indem es sich als den Schützer des
Ehristentums anpries, als einzigen festen Hors
in der allgemeinen Auflösung, erhielt es sogai
Zuzug aus ihm sonst fernstehenden Kreisen
Eewiß besteht im Zentrum eine Richtung, de
die Pflege der religiösen und stttlichen Güte-
 
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