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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 126 - 148 (2. Juni 1919 - 30. Juni 1919)
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FreiLiüiM^.

'Uppell im smx,

"^!iiL.?L7"-2°K

Spielpia,,.
-°.....E°-.d.„^

„oumzauber"

Freitag, deH-.„

»Zoheit tanzt A,^

S-mStag. °-.>S«.z„,

Vorstellung sür Miltlür '?
orgamsierte Arb-i,„sch,,,!.
Einhettsprerse von Uu?

„Polnische Wirt,G

S°'»'tag. d.» s»iz,„,

„Hoheit tanztWch

Anfang 7>/z Uhr.

«.HL«!»


Hkidelbtrgtr

Stadt-Thm

Sommer-Schachik

Freitag, den 27. Z°ill
Gastspiel Haut

v mil Nanonal-Thealei Wiss
5. Eorstellung Mitb^

„Wichael K»'

Drama iu 4M
von

Latnstag, den 28.

6. Vorstcllung Miei!

Gastspiel


rrnd

aff--

^odenbl' -O
Poven „k>

o.AL^Ä.'


aunaLb'^^in-^ beitung erschc!n! a-, sedem Wochentag mittags 12 Uhr. AmIIIche, Derkiindi.
aurngcr^ Die ^"*»,1^-,'!' ^ ^ld^'de'llec Famlllenbläiter, aicherdem annlicher Wohnung».

l^ande.

d!k Tri'-.rti'ne!, und beidee S,schS„ss,clle ^elbst'-^'.^a^lsnah-'2^'-und
oi-rl-l-ührllch b-st-llt werdcn.

„ Hauptschrlsil«,:.r li u r i F i I ch«r ln tzeidelberg.

^ru» un» D-rlag- F-iü-Id.rgcr A-rlag-anstall und Dru»er,i. G. m. b. H.

Bezugs- und Anzeigenpreis. Dl« „Heldelberger gelUu^' kostet b-i l«d«r Postanst»It
monatlich l.3S vi«rt«ljShrltch 4.03 M. au»schll«blich Iusl«llg«bühr, durch dl, Agentur«n »d«r
dl« Trüg-rinnen sr«i Haus monatllch l.45 M. — Die s«ch»gclpal>-n« Petitzell« od«r drrrn Ramn

Druck und D«rlag: Hetdelberger Derlagsanstait und Druckerel E. m. b. H.
Postscheckkonlo Karlsruhe Nr. 13909. Fernsprecher: Redaktton 132, GeschSftestell« 82

. Mnabhängige Tageszeitung)

«.motgungsblatt fur Nordbaden und die angrenzenden Teile von Bayern. Sessen und Würtlemberg.

Nr. 146

Freitag, den 27. Iuni 1919

61. Iahrgang

UntLrZeichnung Ses Zrieöens......„L7.L

^>n Deutschlairds schwcrstor Schichalsstun'de stal
ten es Sv a r t a k i st e n und Kommunistea
wiover fiir angc-bracht. durch Anzett'elu n g von
Unruhen unld Streiks ihr seit Januar oinge-
sehtcs un.bc-sonnenes Treibcn wieder auf eine Höhe
zu bringen, die unerhört ist. In Hamburg.
Franksurt a. O.. Landsberg. gestern auch
in Schöneberg, sind bereits wioder Uuruhen
ausgebrochen. All diests Treiben bat nur d-n
Zweck. diese schwcren Stui^oen dor Negierung aus-
zuiW-tzen. um einer spartakistisch-kommunisti chrn Re
gierung Vorschub zu leisten. Deutschland. das aus
tausend Wunden blutet und von seinen Feinden
erbsrrmungslos g-würgt wi-.id. wird aus rein
parteipolitrschem MnchtNtzel völltti
zu ruinieren nnd zum Spielball unserer Feinde zu
machen gesucht. Geg-n dicses Treiben. wogegen
kei.i Lvort der Derurteilung scharf genug ist. will
die Neichsregiermrg mit allen Mitteln vorg.hen.
Erfrculicherweilse ist sie dazu auch im Stande, d-r-
mit das Vorbrechen an Deutschlands Dolk und soi-
ner AnkuM nicht oerübt wird. Natürlich sitzen

die Drahtzieher wieder in Berlin

und seincn Vorort-n. Dazu wird ims aus Berlin
godrahtst:

B e r l i n, 27. Juni. Es wurde festgestellr,
dast zwischen den Hamburger A u f r ü h -
rern und Mitgliedern dcs Berliner
Vollzugsrats eine Verbindung hev-
gestellt war. Es sollte so versucht werden, von
Hamburg aus eine zweite Neoolution
über das Reich zu ermöglichen. Die Proleta-
rier sollten gut bewaffnet werden, um Hamburg
in Verteidigungszustand zu setzen und einen Lr-
folgreichen Kampf gegen dic Regierungstrup-
pen zu führen. Um dies zu verhindern, mustte
von der Negierung eingeschritten wer-
dcn. Eine Neihe von Kommunisten
uud unaühängigen Mitgliedern des Ber-
liner Vollzugsrat wurde verhaftet. Da
ihnen nichts nachgewiesen werden konnte, wur-
den sie vorläufkg wicder auf freien Fust gesctzt.
Im Znteresse der Versorgung dcs Landes mit
Lebensmitteln ist e's nötig, dast der Aufstand in
Hamburg schnell beendet wird, da dir
Lebensmittelversorgung hauptsächlich Lber
Hamburg geht.

In Verlm selibst sind die militärrsch n S ch ,h.it->-
inakn'abmen weiter verschärft worden. Allo Tv r>-
pen stcühen unter Alnrmibcr itschcvst. Dte revolutio-
nären Obleute in den> grobcn Fabriken halten un-
linterlbrochen Sitzungcn ab. auch dcr angebl ch auf-
gelöste „Rote Soldatenbund" hat nnter ^o-ir nouen
Beze'.chMng „Roter Volksbund" sciue aus-
hetzende Tätigkeit in d:n bekannten Unru'he'bazirken
d"r Reichshauvtsta>dt wioder aufgenomm.'n. wie aut
Schriit und Tritt rin StraszenLild festzvstell n ist.
Vei der Stcirke d?r Neg'-erungstrvpVen in Borüm
ist nach der Ucb'rzeugung der leitenden Regie-
-rungskrois- auch diesmal ein etwalgcr komniun-istl-
scher Putsch in Devlin schon im Voraus zum Schel-
tern. verurteilt. G'stern aibend fanden in S ch d -
neberg Plünderungen statt, in deren Ven-
loui die Vürgenwehr schotz und Handgranat n wars.
G gcu 10 Ubr rückten Regiocungstruppen mit Ma-
s ch i n e n g c w eL re n an und besctztcn d-'n Kai-
ser Wilhelmsplatz und di-e Hauvlstrake.

Noske greift ein

Zuc Sicherung dcr E if e n L a h nb e t r i eü e
ivurdo vom Neichswehrminister eine Vero rd
-n u n g erlassen, in dcr er jc-din Streik und jcdr
A-rniorderung zum Stre'ik verüietet. Im M-e-
derholungssalle wevde nach dcm Ecsetze üiber den
Welagcruilgszristand Gefäng?is bis zu einein Jabre
vcrhäiiat, fofern nicht höhere Strgfen in V t acht
kommen. Weiter hat Nc-ske in seiner Eig.n chait
als Olberkoimiiiaiidier'nd-r in den M-arken f-olgen>-
den B-iehl erlassen:

Dcr Anfstand in Hambnrz, die Mühlereien
und schweren Strciknttsschreitnngen in Bcrlin
und an andercn Ortcn vcranlassen mich zu sol-
gendem B c s c h l:

1. Attsstäni e sil-.d mi! alle:: Miticln s ch n e l i-
st e n s n " ' >- . : l- : w I a pi - n. wenn notmen-

Die deutschen Bertreter

Verlin, 26. Znni. Die Neichsminister Her-
mann Miiller und Dr. Bell haöen sich auf
einstimiges Ersuchen dcr Reichsregierung ent-
s.hlossen, als Vevollmächtigte in Versailles
den Friedensvertrng zu nnterzeichnen. Sie ha-
ben geglaubt, unter dem furchtbaren Druck der
Volksnot und dem unbedingten Bedürfnis,
endlich zum Frieden zn kommen, sich diesem
letzten und schwersten persönlichen
Opfer nicht cntziehen zu können.

V e r l i n, 27. Zuni. Die mit 'oer llnterzeich-
nung des Friedensvsrtruges beauftragten Mit-
glieder der Ncichsregierung sind gestern
abend nach Versailles abgereist.

Es hat ger-auine Zeit godauert, üis tzran ü!e
d utsch.n Münner gefunden hat, Vie thre Namen
untcr t>as Schniach Dok iment setzen müffen. Fre-i-
willig hat sich koiner dazu hergegSben, nicht emnral
E rsü erg e.r, am d n die ganze Schuld der Unter-
zc.chnungsumarüeitung dcr Nationalvevsamnplnn«
trifft. öder irg-en-d einen der Unaühäng.gen, die stch
ja nicht genng damit tun konnt<ni. ihr „Annehmcn
unter allcn Umstänüen" in alle Minde zu schreien
urü danrit die Avbeiter aMuvutsch.Tr. Wenn nun
Müller und Bell den Fri-eden unterzcichnen, so tun
sie dics nur, wcil sie in rhrcr a m t l,chen E .gen-
schaift dis Nächsten daz-u siivd mvd die Entente dcvrauf
Lcstaniden hat, das; cs Wüidentrager Don Nan^
si'id. Jrgmd e'nen Vorwurf d n üeidon Ministern
daraus zu mach 'n, ist da-her selüstoer'ständlich nichr
angängig.

Unterzeichnung Samstag nachmittag

Bersailles, 26. Zuni. Dem Temps zu-
folge bcschlos; der Oberstc Rat der Alliierten
die Unterzeichnung des Friedensvertrages nuf
Samstag, 28. Zuni, nachmittags 3 Uhr
festzusetzen.

Das Zeremoniell der
Unterzeichnung

Drahtuttg unscres nach Versailles entsandten
Eondcrberichterstattcrs

Versailles, 25. Jun>i.

Ueüer die Foieilichkeiten im Spi' gels-aale werden
ausführliche Programme veröffentkicht. Dar-
nach svll -di-e rcpulblikanische Carde die Ehvenwache
stellon. Dbe Vertvetcr der Entente werden aus der
Siraikenseite a.ussahren und das Sllilotz üü^r die
MarmortrLvve hetretc-n. Döe deutschen! Deüegter-
t^n oder -drr -einzelne deutscho Ahgesandte webden
von der Park/eite durch om-en Hinterein-
gang (!) in L-en Saal ge-führt meüden-. Jn diesein
b.fin'det sich cine groke husessenförmig aufgostelUe
Tafel, an der-en äuherster linker Autzenseite dle
deutschen Vertret r ihre Plütze angewi-esen üekom-
„ren werdsn-. Der Tisch, auf -dem die Unterschrvst
gele'vstet w-vd n soll, ift ein Museuinsstiück aus dem
Besitze Lu-dwigs XIL. Das Tintenfatz ist das -h sto-
rifche Tintewsav vom Pariser Kongretz von 1856,

das sich im Bosrtze des französischen Auswärtigen
Amtes ibefinldet. Der goldene Faderhalter rst au»
e'rn-er Ecntimes-Spende der Schulkinder in den von
ven Deutschen besetzt gewcsenen Gobteten angeschaM
morden. Die säintlichen Vevollmächtigtem müffei«
noüen i'hrem Namen iür persönliches Siegsl rw
rotem Wachs setzen. Da die meisten kein «igenes
Siegel hatten. so sind Extr.l-Pelschlltion m>t rinem
Monograinnr dcr B'oollmächtigten anlgefertlgi
worden. Es werd»n unterschrerüen der Ro'che nacy.
Clemenceaiu, Wclson. Lloyd Eeorge, d r Vertreicr
Italiens und dann die üürigen Delegierten. Es
vst das erste Mal, dak eine Fricdensurkum>e nicht
handschrvftlich göschr'ieben, sondern auch tm Origi-
nal im Druck hergest llt wird. Das Orlginal ist
auf IaVünpavier gcdruckt, in Maroguin geüund.n
und üleiüt rm B sitz der französischen Reg-erung.
Nach der Zeremcui: verlaffcn auch die Deutschen
bozi-shungsweise der Drutsche deiv Saal 'durch d.n
Haupteingang, und die repuülikanische Garde wird
ihm militärischr Ehrcnbezeugungen 'rweisen.

Nolf Brondi

Hermkehr vsn löefangenen

Amsterdam, 26. Iunr. Der Tolegr.iph ineldei
aus Paris: D.e Verctnigten Staaten
w:rden allen rnlernievten Deutschen, die
in dio Heimat zurückkehren woll n. l-ie Rückkoür
gesiatton. Der erste Transvovt wird am 20.
Juli nach Nottevdam abgehc-n; darui-i r Lef.nd.cn
sich cin ige Offiziere dev H a n d - l s f lo t r e.

Berlin, 26. Iuni. Cemätz den Bestimmung-n
-des Fricldensvertrllges wird voraussichil ch in näch-
ster Zeit seitens des R-ichsmar'mcillMts cine Kom-
missic-n nach Iapan entsaiiüt we-den. um dic-
dortigen Kriegsgefangenen zu üüermümen
und üeimzubefördern. Die Komm,ssion
wird üriefliche Mitteilungon an d'e G 'sangcuen
uwd Jnternierten mitnehmcn. Solche Briefe siwd
üis sum5. Juli d'm Reismarin-eamt, Iapankom-
miffion, Bsrlin W. 10, Königin Augustastratze 38-12
zu üüersenden.

Dre Vlockade

Mc-e der Mianchest-'r Euardian meldet. wurde
dem Liivcrpooler Reedereiverüande von Negi-.-
rungsseite als voraussichtlicher Termin für die
Aushobung der Bloc^rde Deutschlands dec LO.Zuli
üokannt gogoüen.

Scheuermann wieder freigelaffen

Versailles, 26. Iuni. Oberst Henry l.eh gestern
nachmittag dem Gesandten o. Haniol mitteilen,
dab, um Unana>ohmlichke''iten ru vermeiden. der Be-
richlerstattcv Scheluevmann wieder freige-
l-a ss e n sei. — Die Verhaftung Scheuermanns war
unter der Bchchuldigung von Diebstahl und
Plünverung, ücsawaen 1ll16 im üos tzten Ge
biet. erfolgt. Damals war Scheuermann Kriegs-
Lerichtetzstatter und hattc sein Qyartier in Dharl-'-
ville. Kollegen, die ihn aus dilser Zc-it kennen,
haltcm die Böschüldigung für vollkommen, u n-
w <a h r.

dig unter rücksichtsloser Anwcndung von Wast.
fengcwalt. 2. Vei Streiks in gemeinnützigcn
Vetriebcn, derrn Fortsührung für die Attgc-
meinheit lebensnotwendig ist, können die Be-
triebe durch militärische Machtmittel aufrecht
erhalteir werdcn. Die Freiheit zur Ar-
bcrtist überaü zu schützen. 3. Bei Strerks auf
Eisenbahnen ist die Durchführung der notwen-
digcn Transporte nötigenfatts unter A n
wcndung von Waffengewalt zu er-
reichcn. Zch behalte mir vor. gegen Aufstän-
dige das verschärfte Stanorecht zu
verhängen.

Dre Lage in Hamüurg

hat sich iusosern vcrschärft. als die Kommunisten
Lejchlossen hiiücn. dic NäterepuLlik auszu-
rusen. Gegeii Haiiiourg sind 3000 M a n n Re-
g i e ru u g s t r u v p s n iiu A n m a r s ch. Jn der
llmgeLimg des HamLiirger Nathauses u. des Ha-
feiis siiid mehr als 90 Geschäfte vollständig ausge-
vli'mderl Aucki in dcr Nacht mm Donnerstag

haben dils Kämpfe in der inneren Stadt ange-
dauert. Inzwischen macht sich Lei deu Aufstäiidi
schen aber doch ein grotzer Katzenjammer bemerk
bar, da sie das Thörtchte ihrer Haiidlimgsweise
einzusehen bcginneii. Der grätzte Teil der Ham-
burger Bevölkerung und auch die Unterfiihrer sind
ohne Frage zu ihrcm Norgehen mitzbraucht wor-
den, während die elgentUche Leitung wohlweis-
lich im Hiirtergruud gebiieben ist. Wie wenig
das Entgegenlommen dcr Mehrheitesozialisten ge
genüber den radikalen Parieien geniitzt hat, zeigtc
sich auch darin. datz bei der Znsnmmensetzung de.
Kommission der Bctriebsri.ls sämtlich: sozialdemo
kratischcn Parteien vertreten waren. Trotzdem
haüen die radikalen Parteien hinter dcm Nücle.
der S. P. D. die Ereigniffe in Hamburg in Gang
gebracht.

* Vertrauenskundgebung für d-e pcrusiischs W-
gierung. In der gestrigen Sitzung d.c p-eutzis'.e
Landeversammlung wurde bei der Vesp- - ,ung d'
Friedensfrige gcgen die Stimmen dcr Nechispar
leien und der ttnabhängigen der Negieru.i
das Vertrauen au^gesprochen

wmd uns aus Berlin goschriöben:

Auch davin hat sich der UMverwüstlrche Herr E rs-
bevger getäuschl, dak mit unserer Annahme des
Fieüensvertrages wir sofort auch den Fvrciden ha-
ben würüen. Die Feinde mach'n erhobliche An-
strenWngon, um uns nicht sosleich auch rn den „Ge-
nutz" der mit dem endlich «vreichtcn Frieüeuszustand
üeümgten Aenüerungon inncn- und außenvoliti.cher
Natur su verfetzen. Mer sich di-e Mühe nicht ver-
drietzen läßt, d-ie E'mzellieiten der Vertragsbestim-
mungen genauer zu stu'dieren, findet üald die ver-
zwicktesten Kla-useln. üie es einem unersiättl chen
Feinldo ermöalichen. das deutsche Dolk a f- neur
i'inmer noch.rn Erregung zu halten und nicht zur
Rrche kommen zu laffen. Allcr Mabrfcheinlichkeit
nach wrrd Frankceich es rin Rate dcx Allii'rtrn
-diirchsetzen, dak die Na t i f i z i e r u n g des Frre-
de.iisocrtrages auf ji-h warten lätzt, södai; es G't---
ge-wheit hat. seine Loslösungsbestrebungen mit un-
vormiud-'rtcr Kraft im Süd'n und Mesten Deut'ch
lands fortzuschen. Wie die Sache mit der Volksotb-
stimmung in Oüerschlcsien gehandhabt werden foll,
ist di'ser Tllge rn der Preffe bereits angoLLutet
wovden. Wir haben damit zu vechnen. datz dort
die Aüstimmung untcr furchtbarstem moralischm
und mateofellen Druck feindlicher Henkersknechtc.
vahrschc'.lilich auch unter Kontrolle ferndlichcc
Truppon, vor sich gvht.

Lrsberg'r. dex das uird manches andere sshr wohk
wissen mutzte, hat sich gohütet, den Herren, die iiv
Weimar das Totenglöcklein läuteten, rein n Wein
cinAuischsnken. Im andoren Falle wäre rhin zwei-
fellos vom ganzc-n Zentrum aus etn entschiodencs
Unannehinbar entgegenge'challt. Es soll zugegeben
werden. datz, nachdem Erzüer'g.'r ein fc^veniliches
Doppelsviel mrt sein.r Bearbeitung von Regicrung
urd Nationalversa-mmlung g'trieüen hatte. derNa-
ticinaloersammlung am Sonntag un-d Mviitag k- -n-
andeve Wahl mehr blieb, als die Uiitepschrifi zu
leisten unter einen Dertrag. der durch seine Unrr'
i'üllbarkeit die schwersten Gcfahren für die iimer>.'
Ordnung und die Erhaltung d-r Reichseinh.'it ni
sich birgt. Aber man bätte es in M'imar nich:
erst dahin koinm n laffen dürfen, datz iin allerkri-
tischst-en Au>genülick ern Mann von dcr Vergangcn-
heit Ersbc'rgers gewissermatzen oüerster R-chier der
politisch'n Lage nnd der Herr der Ge'chicke Deutsch-
lanids wuvde, der seinem Famulus Bauer und zu-
lctzt fogar 'der Mchrheit der drationalvei'sammluiig
die Richtlrnicn für die höchste Entscheidung diktre-
ren, konnte. Man hätte, 'wenn ui'an -die War«
nungen -hiusichtlich der Person Erzbergers Üsach-
tcl und die Augen offen gehalten hätte. nie u d
nimmermehr -die Bildung einer Regievuwg zugedcu
dürfen, die gans im Geiste Erzbergers ausgina uud
das Hcil Deutschlands nur noch in der Durchfüh-
run-g seiner Echacherpolitik eilblickte.

Es ist Lezc'ichneyid fiir die Schwere der inner e n
Krisis, wenn selbslin Ze n t r u m s k re if e n
am Montag dcr Ruf ertönte: Wir sind v rrateck
uud verkauft! Jn den Kreffen der Soz'.alldenwkra-
teu mvd Anabbängigen wird jetzt, wo Sch idem-annl
ubjeits von der Regieruira stcüt und daher kctn
H'.'rd-rncs mehr für die Einigungsbostvcüungen üii-
det, die Fusion zwischen L.iden Partelen m'ii
grotzer Lohhaftigkeit b trieüeii. „Vovwärts" unÄ
„Freihcit" zeigcn eine ausfalleiild gc'inätzigw
Sprache, wo es sich um Disser?,izen zwjschen den'
üeiden Grrwven har.'delt. Auf der andern Sccre
rückt die „Freiheit" von den Kommun'ist'n immer
stärkev aü. Lvenn ai'ch Nosk' ginge, wäre dieser
Ziol erreicht. Wivd er g^h-en? Nach seinciii ener--
gisch.n Erlatz gegcn die Hambu'ger klnruhestifter
siebt cs nicht gerade darnach aus.

Die Lage im Osten

Verl'.ip 27. Iuni. Verschicdene Dlätter mel-
dcn, dast die Aüsicht, d:e Ostgeüist» als felb»
ständi^e Nepublik auszurufen aufge
geben rvorden lei.

Die dre! Ober präsidenL e n der preutzü
sch-'u Oslprovin'.ei'. hibcn ail die V'-'väikeriuit
Ost.pr:'tzcrc. Westp:c"n":rs rmd .Pvscns ,vim
st'l:: d g e l-n im ger.chiet. i> der sie dem tie-ser
So) .u.r-7 r di-z beüiii7i>"ass-'ste Annahms det
ffst.st) i^- Vedi'---N'ien AusdrnL aeüen. Ei
 
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