Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 27 - 50 (1. Februar 1919 - 28. Februar 1919)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0253

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Hckdcrberairr Zertung erschkint en scdcm Wschentag mliiüg» !2 Uhr. KrattrüelgLb-n Nnd dav
s»-;tS omiUcde Lcr^Nndlgmigsl.IaK bc, Dezlrtzs Hclbelberg. dte Veldcrberger Fan IltkndkÜktir
augcrsein ,iun,tiy-r «ä'-hnilugoanzciger'. Dte ^,e>celi»«rge? Zellung kaim durch «»Üc Poslanskatts»'
durch die 2lge.'vrreri aus Vcni Laade. dtr Trägertimeil und bei der «eschüf1»slell« felbst — KaupMr. S» —
mona'.'Ich rmd Lierteljährllch beskelH werdrn.

Hauptschctftseiier: Kur I F isch e r m H-ir'clbrrg

Druch u.vcrkai; Lheodsr Bcrkcnbusch — Heidelberger vtNasomSsl«u»r» Sr«Merel. Iride»«tz.

Bezrih^. UUO Äuzcigenprsis. Di- ,Heidel>«rycr I-itung" kost.t bet jeder -yoswnstlt
inonatllch IU2 M., plerl-lsLhrlich z.gk M. auoschk.chlich Justellgebühr, church dtr Agenturen oder
oie Trägerimien sr«i Hau» .nonaliich l.IS Ai. — Die sechrgespaltene Pctitreils od«r derea Rann»
twsret 3ö Ps,.; im lNe8lanlrt«tl üle »k^r-espaltens Petitz-U« . mlt Plachoorschrtst M.
B«t Vlrdirhoiunzen Nachlatz nach Tanf. ErfiUkmsrori tst Helbekber-. Tinz«l»erk«Uts td Pfg.
Dru»u »»rlag: Theodor «erl.endusth-Held«!L-rser «erlagranftari u. DruSl«r^ H»td«tt«rg,
Postscheckkonw starlrrnhe Nr. 8S^7. ^ernsprecher: Ned«»tton 1«. «,schKft,ft,ll, v

VeidelbemerZeiüma

. MmbhSnglge TagWzeikmg) ^

_vrrnundigunKsblatt füe Nsr-baderr vnd -ie augrenzenden Teile vsn Dayeru, Hesseu üud DüettembeffE

Nr. 46

Montag, den 24. Februar 1919

61. Iahrgang

Ein Tag öelagerungszustan- in Ha-en

Spartakus-Umuhen iu Saöen

Ruhig Blut!

Die politische Atmosphäre ist wieder einmal
berart überladen, dah eine gewaltsame Ent-
spannung droht. Freilich stellt sich bei niichter»
ner Betrachtung heraus. datz die Lage bei wei-
tem nicht so schlimm ist, wie sie überhitzte oder
ängstliche Gemüter annehmen. Von einer
„zweiten Reoolution"^ bei der die Eefahr be-
stande. datz sie nicht mehr so unblutig verlaufen
würde wie die erste am 9. November, zu reden,
ist gewagt, wenn auch nicht geleugnet werden
sc-ll, daß bei Unbesonnenheiten von irgend wel-
cher Seite her die Gefahr des Bürgerkrieges
nahe gerückt zu sein scheint. Aber darin sind
stch alle Parteien, ganz gleich welcher Schattie-
rung, eknig: Nach Iahren des blutigsten
Krieges darf kein Tropfen Blut mehr vergossen
werden, noch dazu deutschen Vlutes, wenn gar
Deutsche gegen Deutsche die Waffen erheben
sollten

Nun haben die Bluttaten in München, fü'
die es kein Wyrt der Entschuldigung. sondern
nur der Verurteilung geben kann. ninerhalb
der sozialistischen Arbeiterschaft eine begreif-
liche SLimmung und Erregung geschaffen. dle
nach irgend einem Ausweg drängt. Mie stets
bei solchen Zuftänden, benutzen radikale
Lchreier und Schürer die Gelegenheit, um die
erregten Masjen auf Bahnen zu drängen, die
zu gehen sie an sich gar nicht gewillt sind, doch
geiiügt meist^chon der erste Schritt, um auf
cine solche Bahn zu kommen, von der es nach-
hcr kein Zurück mehr gibt. Es ist wohl begreif-
lich, datz die in die Massen geschleuderten Stich-
Lvorte von der Einigung der sozialistischen Par-
teien und der Ausrufung der Näterepublik
Hoffnungen vorgaukeln, die zukunftsfrohe
Vilder verheitzen, aber vor der nüchternen Kri-
tik des Tages nicht bestehen können. So sehr
der Wunsch nach Einigung auf Seiten der So-
zialisten begreiflich ist, so steht dem doch gegen-
über, datz alle Versuche, die beiden sozialisti-
schen Parteien zn einigen, bisher an der poli-
tischen Verstiegenheit der Unabhängigen ge-
scheitert sind, datz ferner die btsherigen Rede-
kämpfe der Nationalversammlung am schärf-
sten zwischen den Sozialtsten untereinander
ausgefochten wurden, und daß endlich die Er-
richtung einer Rüterepublik im krasseften Ge-
gensatz zu dem bei den Wahlen bekundeten
Volkswillen steht, der sich wohl für eine soziale
und demokratische Republik des ganzen Volkes,
nicht aber für dte Minderheitsherrschaft einer
beftimmten Volksklasie unzweideutig und aus-
drücklich entschieden hat. Jn dem Auqenblick,
in dem die Mehrheitssozialdemokratie sich einer
Koalitton anschlietzen würde, die auf die Räte-
republik zusteuert, hat ste den Ehrennamen
riner demokratischen Partei verwirkt.

Die Kundgebungen der badischen Volksre-
gierung, in der fünf Sozialdemokraten sitzen,,
der sozialdemokratischen Landespartei und der
Mannheimer Partei deuten darauf htn, datz sie
diesen Schritt zu tun nicht gewillt sind. Auä
der Aufruf der Landeszentrale der Arbeiter-,
Bauern- und Volksräte, sowie des Landesaus-
schusses der Soldatenräte spricht ausdrücklich
daoon, datz ste stch auf den Boden der D e m o -
kratie und Ordnung stellen. Die badische
Volksregierung hat ferner mit dem Erlatz des
Velagerungszuftandes gezeigt, datz sie den
festesten Willen hat, eine weitere Umwälzung
und Beunruhigung unseres Landes und Volkes
zu verhüten. Der Erfolg hat ihr Recht g cn
ben, das badische Volk steht geschlosien hinter
seiner Regierung. Auch in Bayern beginnt
eins Kläiung einzutreten. Es ist daher nicht
mehr zu befürchten, datz irgend welche revolu-
tionären Wellen in unsere engere Heimat her-
überschlagen. Eehe daher jeder seinem Veruf
»md seiner Arbeit nach, ruhige Vesonnenheit
And Gelasienheit sind, wenn je. dann ietzt un-
.bedingl unerlätzltch. d

DLe Lage in Mannheim

i't -bts zu.r Stu.,rde noch wicht aufgeElärt. Mr
verzichten diaraut, döo tallen Gerüchte, dvs, roie im
^^tege, so auch in Risvolutionsreiten, ins unendliche
vergröhert, die Gmnü-Ler verwirren., sonÄern teilen
i-ridiglich dills tatKchlbche, soweit es bis jetzt beEannt
ift mit. llns wird berichtet:

Mannheim. 23. Föbr. Die Erniorduag Eisners
und di-e Vorgänse in München habon auch hier -cmf
die iAöbeitepschaft -emgewrtkt. Es wmdg deshakb
für gestern ,«rchmittaa eino De,n o wstrations-
versamml u n s in don Nvbelmrgensaal Äes Ro-
sengartens ebn!bsrufien. Der Sa-al war aber viel su
klein und nran ihielt deshalb die Berlsammlung oor
deim Gebäüde alb. Der Unabbän>gige Hcrm. Rem--
mels fvrderts die Bildumg oiner Räterepu -
blrk Baden, die der Räterevublik Vcnieru und
ei'n-ar folchcn rn Württenüberig die Hand veichen und
so voir Süddeutschlaiü' aus erne deutsche Räterevu-
blik gobildet menden könne. Ein Red-ncr der Mechr-
soztarüstM wollte die Sache vv?r omer Konrmisstoy
boabbeitct wisien. Er wurde -anr Wcrterrcidcn vev-
bindert. Der Svartakist Stolzenburg schlotz
sich den AusMhrungen Neinnr-eles an.

Dann entwi ckelte sich ern D e nr o n st r at io n s-
z u g, dev zuerst nach den Landesgefängnif-
s e n aing. wo Eefangene mit aeringen Fvscheäts-
s'rafen f.veigelasiön wurden. Am alten. Landcsgs-
fängins wurden einigs Schüsie in die Luft abgege-
ben. Der Demonstrat'lonszug begab sich dann nach
dem Landgericht und Amtsgericht im
Schloß, wo die Gerichtsakten aus dem Fsnffter ge-
worfei: und auf dac Stratze vevbrannt wurdsir.

Ber Eintritt der Dunkelheit fuhreu Autos mit
bewaffnieten Personen durch die Stadt u.nid schlossen
i m Namon de r .. n c ueu Rrgieru ng", d>e
sie nämlich ausgerufeu haticn. die K'inos. Vve Cafcs
und Restllura.ilts. Die sonstlgeir VeranstaltuuLSn,
dar untec auch die Vorsttllung des Nationaltbsatsrs,
wuvden abgofagL.

Dcr Lai'svesmlSschub der S o ld a te n r ä te B a-
dens erklärte stch gesen das Verlangcn ekues in
Atannhvrm in Bildung begriffenen uervsir rsvolutio-
nären Ko.mrtess auf Einsetzuiiig einer Rätewgieruug
un.d stellte sich guf Settön der ft'itherrgcn Regierung
rnr ZUsaimnsnwivLeil mit den Arbeiterrüten.

Dio SoLialdemokratische Partei
RLaunheim weiidet sich in e-'i-nem Aufcuf -an die
SNaninhsl.i,rör Bovölkerung. Riche und Ordnung ru
halten. Vorsämge wie heute nachmittag seten der
UntLrgwng des klldischen, ja des gairzen dvutschen
Dolkes. Eiire Räterepublik mürde unffere Er
,'ähruug. unseue ganze Wrrtschaft zerrüt-
t e n. Die Arlbsilevfchaft solle stch Vair allsn nicht
vair chr angcffetjten Beranstaltuirgen fernbaltea.
Nrche, Bösonirenhelt. sicherer Blick und SMstbcsin-
nuug ssc jetzt die vornehnrste Pflicht.

Der Miannheimer GeneralanzeigHv
gab gssteril absud seine AbenidLUsgabe nicht aus
uird -schlotz sein-e Nüilmrlichkerten, als dec Demonstra-
tionsumzug durch dre Stadt gvug.

Auf Anordnung der Regierimg wurde i-n der
Frühe >des Sonntags der söfmute >Eisenbabn -
verkebr von Kiaklsrubo irach Mannheim.
Heidelberg, Pforzh-oim mnd Brettcn
g^perrt.

M annl, ei m. 2<i. Feür. (Privattel.s Zn der
Nacht vom Sanrstag zum Sountag Sefetzten die
Svartakisten und K o m m u n r st e n die Ze
tunge n. allc öffentlrchen und staatlicheir Gebätlde.
Iir Ler Bolksftimme druckten sie uachts PlaLüte, r»
denen d?s S t a «, d r e ch t übec- Man.nhe'm oerhängt
wurde. Am Morgcn prangte on allcn Ecken
Ploeaisäulen die Beryrduuttli. Un, Uhr- sanb
eine Berso m m lttng der Me h »hc itssa-
zialisterr stntt, in der dem Uuabhäirgige^-Kührek
SoyizirsgSL solgeiide Bedingu » g « „ hex M § h ^
ti e i t s so z i a l i st e n gestellt luu'dn: Lossagen
in Svstt und Tai vo« den Kommttnrfte,, rr-H Spar-.

taktste», AblehttUttg von jedem Bolschewismus» Zu-
sammenarbeit mit den Mehrheitssozialistcn auf
der Grundlage der Demokratie und des Sozialis-
nrus. Freigabe allex besetzten Hänfer und städtischen
Gebäu-de. Autzerdeni mnrde als unbedingt notwen-
dig gefordert das Abriicke „ von Herm. Nem -
mels. Die Versammlung vertagte sich dann auf
3 Uhr nachmittass, nm dke Antwort au? die For-
derung zu erwarten. Die Bersanimelten ginsen
dann nach der Volksstimme, die sie von den Spar-
takisten befreiten. Als um 3 Uhr nachm'ittags
die Verslnnmlung kaum begonnen hatte, traf die
Nachricht ejn. datz die Spartakisten vor der Volks-
stiinme mit Maschinengewehren aufgefahren seien
und sie Leschietzen würden. Die Versammlung löste
stch sofort auf uird bsgab sich dorthin. Es kam zu
einem Gefecht, woüei es 1 Toten gab. ein
Konsumvereinssngestellter namens Müttc? und 2
Schwcrverletzte. Dre Volksstimme ülieü in den
Händen der M e h r h e i t s j o z i a l i st e n.
Heute morgen zsgen dis Vesatzungsmannschafien ab,
ohne jede Wedingungen. UnterhaiMungen dausrn
zur Stunde nsch an. doch ist skcher cmf eine Einigung
zu rechnen. Dex Verkehr rvar am gestrigen Sonntag
autzerordentlich grotz. iibcrall bildcteu sich Gruppe'
die die Angelegsnhoit besprachen und ihrern Unmut
über die Putsche Ausdruck gcüeT. Der Zugoer -
kehr, der gestern an den Eisenbahnen eingestellt
worden war, ist heute wieder im Bctrieb.
Sonst ist alles ruhig rn Mannheim.

In Karlsruhe

sollte geistovn vovmittag erne Versammlung der
Svart-akisten rm Kolosseum stattfinden. d've aber in-
ftlge des Völagevungszufftandes ausfallen m/utzte.
Darcvulfhm zogen die Veranstialter -vor das Mini-
ste ri u m d -e s Innern, um -es zu stüvmen. Sie
battani cvbev daboi kein Glück, denn die Regi-evung
hatts dio entfprechcnL-rn Vorsichisinlltzregeln getrof-
ien. Angehövigö der Bruchfaler Fvsiwilligenbatavl-
lone und Artillövi-ö waren böigezoscn wovdc.n, wsr-
tere Formatienen ffollen noch ointreffen. Vttr d-em
Minsitiertum des Fnnern. cruf dcm Schlotzplatze. gab
es Ällmr -ebnie arotzo Akenfchcnansammlung, was
fveilich M't dem! Belagerungszuftande nicht im E'm-
klllng stllnd. MllN zerstreute die Mieng-e — übvigens
grötztentMs Nsulgierige — nicht, um Vlutwemi-ehen
zu vsvm-eidcn. Dcr Aertreter des Bolksrates Erb,
der Bertveter der Gewovkschaften Ho-ff und eimi Ber-
tret-sv der unabhängigen Sozia-ldc-inokraten e-üschiie-
nen im Ministevi.um des Jimorn u-nd erklärten, i,n
der Bürserschaft sei eine Erregung e.ntstanden, w-s'l
fecks Unaibhänaige während der Nacht vedha'ftct
wavden w-areir. Sie vevlcmgtcn ldie Fveigllbe dcr
IntevNievten. Heute nachniittag fanden Besvrech-
ungen der Gcwerkschaften und des Volksvates statt.
drs disfelibe Fürderung erhobe-n. Das Ministevtum
erklärto sich dazu üereit. wenn dcr Karlsruher
VEsrat die Eewähr dafür itzbovninttnt. Äatz durch
die- ili Hcrft bef'mdlichen nach ihrer Fiverlasiung
keine Unvichcn vrregt wevd-c-ii>. Bei emem der Vör-
baftet-en fand man 3000 Stück öinos bei Volnrng in
Kavlsrulhe gödruckton Flugblattes -vor, das heutc
uerbreitet weodöa sollte. Nenneneiwerte Unnche-n
sind nicht vorgekommen. Einigen Volkswehrmän-
nern wuvden nnf dem Schlotzplatzc -von Spartwk'sten
-oder UnllbbäWigen d'ce Gewehve absenom-mcn u'd
entzwöt Mchlu-gött'. Dcr Eifeiilbllhnivevklchr auf dcn
Lönien nirch dcm Ostcn und de-m Nodocn ri'bt, d'o
Streckön nach dem Siiden waren cn Vetrncb.

Mit Mllnnheim rst gegenwäickig kiinc Fevnsp-.'ch-
uc-vüinduna zu crhalten.

Die verhafteten Fühv.r der Karlsruher unab-
hängigeil Sozialisten wurden wieder auf freien
Futz gcsetzi, nachdem stc durch 5> andschlag ver
jlchert hatten, datz sie nichts Gewalttätigcs go
geu die Rcgierung unteruehmen K^rden. Die
Truppell sind durch weiteren Zufchub von aus-
wärts versiättt worden.

Ein Tag Belagerungszustand

Mit starker Hand hat dte vorläufige badtsche
Regierung durchgegriffen. Die Vorgänge in Mann-
heim haben sie veranlatzt. den Belagerungszuftand
über ganz Baden zu verhängen. Dieses Mittel
hat, wie es scheint geholfen, denn gegenüber den
Bestrebungen der Spartakisten zeigte stch ein get-
fchlosiener Phalanx von Regierllng. Nationalver,
sammlung. Landeszentrale der Arbeiter-, Bauern.
und Volksräte, fowie dem Landesausschuß der
Soldatenräte. Nach eintägiger Dauer konnte der
Belagerungszustand, ausgenommen für Mannhetnv,
wieder auf.gehoben werden, sodaß die amt-
lichen Erlasie nur noch den Wers historischer Do--
kumente haben, aber grade deshalb hier Platz ftn-
den sollen. Sie lauten:

An das badische Volkr

Arbörtzer- und Volksräte! Gerechte Empöruns
über diie Akeuchelmoboe in Münchem erfüllt Euch
abec Erregmrg ist -ein fchlechter palittscher
Ber-atier. T-errav'vstifche Elemivnt-e verfmchen.
diöfe Erö'iMisse mit rc-a'ktiolnärön Weftvebun-gen in
Zufllmnreichcvirg brmgen. uim unter Umftänden
Müt Göwllämitteln öinen neuen, Umsturz höwor-
MMvfen. fUngeahntes Elend für 'Unstr er-
schöpftes Volk wäre Ne Folge der Uverten UmwM-
zung. Auch die durch die NationLl-verfllNMluirg
gösichürtoa Erfbl-ss! -der Revoliut.iion wübden dadurch
wieder in Füllge gestellt. der völligs Zus-am-
menbruch /unffesler 'BoilkswMschllft istnld der
S taat sblliNiksrot t -unverlineidlich. Das
volu.ttonäre Prolotcrriiait steht im Weretn mit dön
Solbäten seit Besinn der Rswolution chinter
der vorläufigen V-olksregieriu-ng. dre
mit ihrer Auto.rität unffere Fordevunigon ftützt.
Ein Teil der büWerkichsn Pvesie bat Mar -durch
eiiive zügöllofe Hetze aegsn dve Soldaten-, Ar-üöiter-
und Volksräte und ohne sick über die Mirkung
ldtefer ^etze im Klaren M fein. dve St'.mmmng ae-
schllfsen. aus der oine zweite Umwwl.zung hrums-
wllchlföy könnte.. Das Pval-otariat lätzt sich aber
ntcht von seinemr kia.r erkannten pol'i-tilschsn ab-
drängen: es bleibt

auf dem Boden dex Gesetzmätzigkeit
und dcr Demokratie

äuif döin illllein niur die Früchte dör RevM't'iM.
heran reifen können.

Arbeiter. Bellmte. Bauern. jetzt gilt es. unser
üei Bögiim ver Revolution gegebemes Wo rt
einzulösen. das heitzt in r u h i s e r A r -
beit den sosillliftisch-deinokratifchön Voltsftaat
-aufzublluön. Mit allem Nackchruck steminrsn wir uws
gegen jedcn Putschversuch,
von welckM Sorte or iistmer koinmen möSö.

Völlrges Einverständnis zwifchön den
allötn Mksfchbllgsebenden Fattoren. Mgievung und
Lamdesüontrale -der Arboiter-. Blluevn- und
Blllksräte sowie dani LanloesauÄschutz der Sol-
datenräte ist in diefer Frage hevgestellt. Seid ohne
iede Sorgc nnd im Getste der Ovdivung bereil.
führt nur die von >ms göaengezeichneten Befehle

llNS l

Für die Landeo.zentrale und den Elscrrat der
Arüeiter-, Baurrn- und Borksräte:

Adllin Röininele. Manichö'mi; Cmil MaÄer. Hoi-
delberg: Ednaw Klu-ge. Pfvr.cheim; K. Wchäör.
Mannhotm: Dr. W. Seitz. Uebevlingen: !F. Bäuer.
Koirftainz: D. Mellert. Rllstcrtt: Fritz Gbnsr^ Fret-
bura; Lutz Hllinmerschlllg. Freibu-rg; Ma-rtin Jost.

Gbovbcrch; G. Evb. Karlsviche.

Für den Landesausschutz der SoldatenräiL:

B. Göhry. Durlach; A. Wohleiöinutl». Höidelberg;
R. Mlltthes. Fröiburg: E Spir.'dler. Durlach:
E. Sivllub. Durlach.

Der Aufruf der Volks-
folgenden Wortlaut:

und Soldatenräte hat

2Sn -a^ badikche Bolk!

Seii dem Tllge der 9!evc>lluti-on hat däs bafli»
-scho Volik die Ovdrlung Iin Lande -llu-fvccht crlial^
ten. >dis überv>äil-Ll'>Lende Mehrhcht dvs bL.d-i'>ckon
Valbes rvill ll 'ch we ter Frltcste-i nnb Rubo
M-lllirNhcim sind -a-u-f Bererbcn fMriiaktft-MM
unb bolschLMMscher Elemente Unvlrhcn

iÄkia« s.« l,>».-« «Im,

M-nd-rLct.
 
Annotationen