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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 1 - 26 (2. Januar 1919 - 31. Januar 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0029

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Heidelbergek Zeitung erschemt an ledem Mochentas mlttag» IL llhr. Tratisvekgllven stnd da,
«U.,tg «nnMch» verkündtgungobla« de» Deztrks S-Idelberg. dle Vetdelberger Fav.Msnbl»tter.
autzerdem amMcher WohnungsLnzciger. Dte Heldelbsrger Zeltung kann durch alle Pollonllal!««.
durch vle Agenluren auf dem rande. die DrSgerlnnen und bei der GeschLftsslell» selbft -> Hauptfv. LS—
rnonal'Ich und vlerleljährilch beslelll werderr.
tzauptkchriftleiter: Kurt Ftscher in Heidelbera

DrucL u>Verlag: TheodorBrrkeubusch—Hetdewergcr vsrlagsaullalt und ÄruLeret. Heldrlbres-

HeidelbergerZeitung

tUnabhangige TageszeikMrg)

Verkündiguttgsblatt für Nordbade» «N- -ie -ngrenzeN-e» TZLls vs« Dayer«, Hesse« un- Dürttemders

Nr. 5 — ^^In^agEden"77 ^nua^^E 61- Iahrgang

Neue Straßenkämpfe Ln berlin

Vrzug». uns Ltnzrtgenpre»». Dt, gau»,- j,v«r P.st«stÄkt

monatllch l.!S M.. vte.1sllShrlrch S.SS M. au»IchN«tzrich gustellgebühr. durch dt, Ag«Nu-tn od«r ,
Si« Trägertnn.n fret tznns monaUtch l.li M. - Dt- sechsgrfpaltene PetttzeN« oder dere« Rcnnn l
icostst S0 Dfg.; im Rekilaneetetr dls vt«aespalttNS Pettt-eU. mlt Platzvorschrtft »LZ AL-s
Bst Wtederholunge» Nachlatz nach Taris. ErsMungsort tst Hetdelbsrg. Linzelveräauf lv Psst» '
DruLn. Verlagr 2^dor Nsri»nd«sch-tz»iL,lL«-gc, D-rlaHS-uistLlt n.Druckerei tzerdeV.ers.

PostscheLkoirto Karlsrrch- Rr. 0Ak5. R-daLtio» 1SL. S«ichSft«p,lle

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: vveröen.

Kampf um die Reichskanzlei — Die Regierung zum äutzersten Widerstand gegen Spartakus entschlossen

Der Tndkampf um die Macht?

Aberinals ist Berlin der Schauplatz blutiger
Kämpfe und abermals sind es Liebknecht und
die Spartakusse, vor allem aber der famose
Herr Eichhorn, sogenannter Polizeipräsident
von Berlin, in Wirklichkeit aber der Waffen-
meister der Spartakusie und russischer Bolsche-
wisten-Agent. Wie weit überhaupt russische
Sendlinge bei den neuen Kämpfen ihre
L>and im Spiele haben, ist noch nicht aufge-
klärt, Daß sie aber hervorragend dabei tätig
ind, kann keinem Zweifel unterliegen.^ Herr
Nadek hat sich ja auch gar nicht gescheut, gestern
nochmittag unter den Linden im Automobil
herumzufahren und Reden zu halten. Man
denke: Deutsche laffen sich von einem ruffisch-
polnischen Agitator aufhetzen, gegen Deutsche
nrit MaffengemalL vorzugehen?

Doch diesmal werden sich hoffentlich ihre
Rechnungen als falsch erweisen. Eirdlich, wirk-
iich endlich. scheint die Regierung der Volks-
beauftragten sich zu dem Entschluh durchgerun-
sen zu haben, der sie ständig mit Gewalt be-
)rohenden Liebknechtanhängerschaft auch ihrer-
«eits mit Gewalt entgegenzutreten. Wahrhaft
^rquickend sind die Worte, die Scheidemann
;estern nachmittag vom Reichskanzlerhaus aus
dcr Menge zurief: „Die Spartakistische
Schweirierei musi endlich ein Ende
babe n." Kein Deutscher, der sein Vaterland
lrebt, hat den Wunsch zum Vürgerkrieg bei
!ins, aber der Terrorismus einer Eruppe, j.r
man kann wohl sagen eines verschwindend
Erüppchens innerhalb des deutschen Volkes,
das seine Jdeen mit Maschinengewehren, Pan-
zerautos und Handgranaten durchsetzen will
und noch dazu im Namen der „Freiheit",.kann
anqesichts der ständigen Drohungen nur mit
gleichen Mitteln überwunden werden. Und
wie es schcint, hat der Aufruf Eberts und
Scheidemanns ein lautes Echo gesunden. Sie
rerfügen über Truppen, zahlreiche Freiwillige
ltellen sich ihnen zur Verfügung, der Zentral-
rat hat sich hinter sie gestellt und der Zustim-
mung des ganzen deutschen Volkes können ste
gewiß sein. Gerade die Volksabstimmung in
Baden hat ja so überaus deutlich gezeigt, datz
das Volk nichts wissen will von den Bestrebun-
gen der Unabhängigen und der Spartakuffe.
Und wie in Vaden, so ist es im Reich allge-
mein, daran ändert auch nichts das Wühlen
und Schüren gewiffer Schreier in den Grotz-
städten.. Das Volk will Ruhe und Ord-
nvng, Arbeit und Brot. Das alles aber
können die Spartakusie ihnen nicht verschaffen

Gelingt es jetzt der Regierung nicht, der
Friedensbedroher Herr zu werden, so ist der
seindlicheEinmarsch diesmal gaaz g e -
w i tz. Wilson hat weder in Paris noch in
Lvndon Zweifel darüber gelasien, datz er ge-
anllt ist, mit dem Bolschewismus aufzuräu-
men, ja er hat sogar erklärt, datz es ihm nicht
§arauf arrkommt, nicht nur Dutzende, sondern
Tcrusende an die Wand zu stellen. Soll es da-
b'-n kommen, datz die Amerikaner bei uns erst
Ordnung schaffen sollen? Nimmermehr?
Tnrurn boffen und wünschen wir, datz die
Worte Scheidernanns in Erfüllung gehen
nrögen.

Wis es kam

Dsr Enllaüun-a des Volü^wräüdenten Eick-
d^irch Vie Re-gi.erun6.bat su eiuom schwe-
ren Konflikt gMhrt. Alls Mmister Ernist
V-l-d j>er Sta,dtkomm.-lrn!dant von Berlin, Fischer, am
^onniag im Polizeipräsi,vium ersch'-enen. um d>-n
biskerigen Polizeipräswenten Eichborn. roegen feü-
Nrs IliiÄtritts zu sprechen, eröffnet» ilhnen Eichborn

sogleich, Äasi er das EntlassungsschreiHen
der Regierung nicht anerkenne. Ms su>m
Eintrofssn d-sr Entscheiidung des Vollzugsuates unid
des Zentvalrates blerbe er >auf >feinnm Postsn. Jirn
Laufe des gc-strigen Abends wuvden von der revo-
luti-oniäven Menge der „Vorivärts und das
Wolflfsche Telegraphenbüro besetzt. Jm
Laufe d:s Abends wurden ferner iwch folgemde
Zeitungen Lesetzt:

„Beulin-er Da.gciblatt", ..Morgsnzeitung". .^Zolks-
seitnmg". „Vossi'schr Zeitung", „V. Z. am Mittag",
„Morgenpost", „Loralanzeiger". ,^ag".

In dor „Freihei t". denr Org.m der UnaH-
bängvgen SooiaWern. Pcrrtei Deutischra.nds, veröf-
fentlichen di? woolutionären Obleute und Ver-
trnuMsmänner der grosien Betriebe Groh'Berlins,
zusmnmen mit dem Zentralvorstand dcr sozvaldemo-
krat'Wen AÄahlvrreine Grosi-Berlins. der U. S. P.
und der Zentrale für kommunist. Parteien Deutsch-
lands (Srmrtakusbund) eknen

Attfruf

an idio Arbeiter, Soldaten und Genos-
se n, mit ülbovwältigender Mecht allen gegenre-
volutionäreft Mache nschaft en ein-eini
Niegel vorzulschiLben.

„DeshalL. so schlicszt der Aufruf, heraus ans
den Betrieben! Erschemt in Masse «nn Mon-
tag, 11 Uhr oormitt«ss, in dex Siegesallee. Es
gilt. die Nevolution zu Sefestigen und dnrchzufüh-
ren. Auf zum Kampfe fnr den Sozialismus, auf
;um Kampse fiir die Macht des revolutio'-ären
Prolelariats! Nieder mit der Negierung Sbert-
Scheidemann!

Die Folgeu des Slufrüfs

Jrrf-olse des g?meinsamen Auifrufs der llwaLhän-
gig-n uud der Spartakusleute veösammslten sich
nr der Siiogesalloe Anböniger dor Unabhäivgvgen So-
zialdemokratischen Partet und des Svart<rkusbun-
des zu. einor Massenkundgebung gegon dr.- Absehung
Eichborns Vorweg sah man Anbängrr -d-s Roten
Solidatenlbundes. Die Kundgebung keinrte jedoch
nicht aiMÄHenrd einen inwosanten Einldruck machon.
Viel-e Ncldnor foriderten nicht nur zur Bewassnunv
des Proletariats auf, sonkern erklärten unter dern
Betmll iihve Zuhörer. dab sie entschlosson feieu.

die Nationalversammlung zu verhindern.

Di-o Rcdner forderten dann die Masson Miif, isafort
smn Reichsamt su stiirmen und ,-die Ebert un-d
Scheidom-ann auszuschlitzen".

Döe Lrrogung wutde urwerkenirbar grotz. Dainu
wrmi-erte sich dsr Zug und bew-gbe sich duach das
Vramsvanbi.irig'er Tor. Nahe denr D''>and?u'buvger
Tor verbvannte mnn auf einem Schetteckm'ufen
eiwe Umnonse von Regi-erungsflugblättern. Vor
dom Mrnisterium des Jnnc-rn wartete bereits
Liebknecht iu stnmm Kraftwas. n auf den Zug;
ooir dein Voiideck aus hiolt er eine Ansprache ae
die IIÄenge. Är 'kirr -er sagte, datz an dor Svitzs des
Roiches Vepürech-er wie Gbert und Schei'demann
stänideil. Das Protetariat müsse sich bewaffn-cn
uiriid eür-en eisernen Ring um das Pväsidm'm legen.

Rach diichöm Kaiupfiausvuf setzte stch der Zug nach
dem Pelize'wrästzdium in B?-lvegunig. Dis Erre-
glrng dcr Massen stetgerte stch in-folge idies Lielb-
k-iechtlschen Knmwfaufrafes.

Gegenmafrnahmen oer Negieruttg

Um l) Uln vorm'rttags wuvde ein lugblatt
dcr so-ziialldciino-kvatilichen M e h r h e i t s p art s>i
vevbveitet. in dem diese ihre Anhängl'r. Artbeiter,
Büvgsr un,d Soldaten nun obenfalls -aiu-fforidert, drs
Arbeit zu verlassen und sofort nach den Regr-e-
ri. ngsgebäuden in der Wi l h stmstrabe
su kommen. Es heisit da-rin:

„Unsere Eeduld ist jetzt zn Ends. Wir wollen

un» mcht länger von Zrrsinnigen terr«rifieren las-

sen, denn Anarchie «nd Hnnger würdr die Folge
sein."

Schcm krcrz n'ach 10 Uhr stcrute sich in der Mil-
h e linstr,a6o <ün-s ungsb^ure Menschen-
rncng e, nicht nur Arbeiter. sonidern auch dre auf
lbie Stratze g-e-vufsnen Büvger batten sich -si-nge-
funden. Van den Lindsn bis fast an lväs AZ'ikbelm-
strasis, den ganzen Wrlhe>lmsvl.atz aiusfülleirld, stanjd
stzne lsbende Menschenmauer. Schtlder, auf den n
stand „Hoch Scheidsmann-", .Ms.chheit, Fve-i-beit,
Bnüdbvlichkeit'" „Nieder Svartaoüs!", „Der Wille
der Maffe, ist Gesetz?" wu-rden in dsm Msinlchc-nige-
wühl, meist an Ulanenlanzen besvstigt, Hoch ssbal-
ton. Auch d're Veteiligung dor iFrauen
war auhe-rord-entlich grotz.

Scheidema rtt und Ehert rufen znm
Kampf gezeu Spartakus

Kurs nach ^11 Uhr evschien in einvm Plart-evve-
fenster dos Reichskanrlowalais Scheidemann,
von der Mengr Lubelnd begrützt. Er hielt eine An-'
sprachtz, m dor er u. a. ausführte, man köm.e dws
Tre-ilban der Svartacusleute und don Terror nicht
länger mit ansehen. die E-sfahren, denen
das doutlsche Volk von ihnen, vor allem aibor von
a'cken, rurzoit aussesetzt sei, bedroHten some Grri-
stons auss schwiorste. Die Regic-rung s-ei
fest entMossen, nunmehr Ordnung zu schaffeü.

Er foüdevo alls Soldaten auf, sich bewaffnen
zu lassen. um den inneren und äuHeron Feind su
brkämpfen. Weiter -möchten sich die Oblouto in Ä'?o
Neichskanslet bogrben. u-m dort die In-str>uktiouen
für dis ^weitere Entwicklung onitgsgenzunehinen,
un sie dann -an di-e angeschloffen-en Gruvven wei-
ter-uigsben. Alle. Soldaten sollton in vordorste
Linie kommen, damit sie zunächst bewaff -
net würden und so Widerstand loiisten könntsn.
Schoidonraim schlosi mit einenr Hoch amf die fveie
detttsthe R-Lp'.lstlit. in das die Monge begovstert ein-
stlmmte und das koin Ende nebmcn wcllte.

Um ballib 12 Uhr erqriff Ebert vom Fonster
der Michskcvn-zle! das Wort. mit uin-endlichem I-u-
bel von den hunderttialu>>nid Menschen bogvüsit. Er
mies Mf den Evnst der LicvM bin und favderte die
Fvauen 'auf, n,ach Hwuse zu goben.

Bewaffunng der Soldat^n
Jnzwifchen wurdrn Plakate sichtbar, auf denen
die Soldaten aufgefordret wurden. sich n n -
zuschlietzen. Dieser Aufforderung folgten
ahlreiche Soldaten, die dann in eines der am
Mlhelmsplatz stehenden Sebäude gesüM wurden.
um Waffen zn erhalten. Während der Nacht sjnd
ake Kasernen reichlich mit Munition versehen
worden.

Vsrtrauensloute der DemonstranböN wurdon in
di<» -Nöiclrskanzlei gevufen. wo ibnan mitgeteilt
w-urdv. datz die Regiierun« mit Hrlfe regiermvas-
tre.uior Truppen und im.it Unterstützung dor De-
monstvanten den „Vorwärts" im Sturme
wieder zu erobern vorsuchen würde.

lAuherdom wurde mitgeteilt. datz sick Span-
dau in den Mnden der Spart-akistcn be-
finde. Das dortige Ratbaius sei l>ö/e'st uud
die Avbeiternrassen, die spartakistiisch gesjnnt seien.
bofändan! -sich im Anmarsche aliif Berlm.

Der erste Sturm aus die
Reichskanzlei

Die Unabhänaigen und die Spartaiusleute,
die inzwischen die Stratzen zur RrichskanzlLr zum
grötzten Teil besetzt hatten, liehen au die regie-
rungstreuen Truppen die Mitterlung ergchen, sie
möchten stch inncrhalb 10 Miuuten ergeben, da sie
die Reichskanzlei ja doch nicht halten könntcn.
Während verhandelt wurde. benutzten die regies
rungsfeindlichen Massen die Gelegenheit, aus der
Situation Kapital zu schlagen und die Reichs-
kanzlejzu stürmen.

Die Trup^en der Regierung waren aber auf
dem Posten, di« Mafchineng«»ehre ke-

gannen zu knattern und aus allen Fenstern
begann ein lebhaftes Gewehrfeuer. Die
Spartakusleute und die Unabhängigen, die vor»
drangen, wurdsn^ mit blutigen Köpfen zurück -
gewiesen. Unter erheblichen Berlusten zogen
sie sich auf ihre Stellungen zurück. Seitdem
herrscht wieder die unhsimliche Todesstille in der
W'lhelmstratze.

Die Lags am Nachmittag

Jn dor Ze'ct von 2 Uhr uachmtttags bis irtzi
die Abönjdstunden war die Lage feil-gönds: Diss
Spart-akusleute haltsn dig Wilhelmstrcvtzo
b esetzt -otwa an der Stelle, wo der Wilhulms-
pl,atz rvach Süden aüschbießt. Fernov sitzoir di»S.
Spartakuslöute am Aussang der Dotzstr-ahs nach
der Wilhelmstratze, Dts Möhrheitss-ozmtisten
maren rund um de-n Miilhelmsplatz au-fsostiellt und/
standsn in der Wilhelmsstratze selbst auf der Höh^
des Mswävtrgen Amts. Hin uud wicder ft-sl öinp
Schutz oder eine Handgvanate, explodiert rnli!
lautom Krachen. was sofort sin Zurückströmen der
SRei'.ge zur Folae hat. Plötzltch ersch'ren in der
Wilhe-lmstrahe e'm Lastautomobil wlit vi-elloicht 10
NLann Bsmannung, dis sich durch laute ZuriUise als
rogierungstreu zu evkoninen gab und ricf: „Wir
bringen Gewehrel" Dve Jnirenp-fovtert-
dsr ReichskanMi öffnetsn -sich ihnien. Dort wav
mau abor auf der Huit. Dre ganze GchMchiast
wurde al§ Spartakusleute entkrrvt. Dts
Waffen wurden ihnen, wögsenomrnon und diq
Leute abgeführt. ^

Die Asitatron der Sart-akusldute !st autzeror-
dentlich rege, Auch Herr Nadek ist wiodev
aufgetailcht und htelt verschiodentlich Anspvachril.
Ilnt-er die Mechrhoitssoziulffton hatte sich öine An-
zahl Liebknechtianer eiugeschinuggelt nnd ver-
siuchte, Zwietvacht zu säen und in di-ffem Sinne zn
agrtieron. Der Erfolg war in den mefften Fältei»,
ein-e tüchtige Tracht Prügel, iin anderen
Fäll-en aber einfache Nichtachtuns. Gegen 3 Uhr
erschi-an Ebert ernsut an einem Fenstex der Roichs-
kanzlei und nmhnte die Meiigs zur Ruhe.

Kriegsrat der VolksbeauftragLen

Gegen Mittag fand in der Reichskanzlei e<„
Kriegsrat der Lolksbeauftragten statt untev
Beteiligung der Mitglicder des Zentralrates
der A.- und S.-Näte Deutschlands. D':e Regierun«
beschlotz, sofort mit allen ihr zu GeSote stehende»
m i k,' i t är is ch e n Ma ch t' «n i t tiel n Hürtxrigrei.
fen, um dein Treiben der Spartakusleute
ein Ende zu setzen.

Zuim Oberkommandiereirden dep Reglcrungs-
truppen wurde der Volksböaulftvcnate -Nosre er--
ivannt. Die Negiierungstruppen werden mrttel»
Lastiautos von ,allen Stadtteilsn in dns Stadt-
innere befördert, wo fie in der Nähs der
Relchskanzlsi gesamnielt werden. Jm Jnn-ern der
Stadt ist den Paffanten die Äveisuivg erteitt, ss
schnell mvs nröglich die Stratzen -u vevlaffen. Alls
Fenster müffen göschlossen -sein.

Scheidemautt spricht

NiaWem Ebert lsisüe obonl aciüvrockm batt«.
riof d'i-s v>or5ammelte Menae niack Sck.eild0-iiia.iin. d.r
dann auck am sdenstor orscki-en. Er munto lanar
wacton. bi-s er. jiu Worte kommon konnto. obs d.r
Bodfallssturm sick acLeat batte.

„Vor emer -halbon Stunde, fo sagte Scheid.-
manm, „habsn UnabhängjgiL und SpartaLusleote
don T.od von Ebert und mir beschlossen, v-o-r
ciner Stunde fuhr ein Magon iiiber die Lindtzil
mit einom Galgon, an dem zwei Papierpuppen
hingen, di-e Ebert mmd mich a>nfg7hän-gt darstell-
ten. lLck-hafte Pfuirufs untorbvachen den Ned»
ner). Solchs BedroHungon sind uns g'Üeichgültig,
sie kvffen uns Lalt. Die bishertgs Mätarboit der
 
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