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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 27 - 50 (1. Februar 1919 - 28. Februar 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0263

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Heidelberger Zeitnng «schrrnt an ledem «r»qentag «itiag, ir Uhr. KratisSeitzav-n r»nd da»
elnzl» Etttch« VerkNndt«unkSd!<r«r des Rerl'ks Hetdelderg. dle Veiveldergee Zau.il'.enblkNer
auherdein amttichrr Wihnungsanreigsr. Die Heidelberger Zeilung kann durch aüe Po'tanslatten'.
durch die AgMlurcn auf dcrn Lünde, die Trügerinnen und bei der Geschäftsstells seidsl — HauptsL. L2 —
Nional'Ich und vterleljührttch beskelll mrrder!.

Hauptschrtflletter: Kuri Fischerm Hetd-lberg

Vru» u.Verlag: rbeod«n-Bei»endusch —Heidelberger verlagsanva« nn» »rscherel. Heldelbrrg.

Brzugs. uno Anzrigenflreis. D<- .H-m-', «rq-r I»itv.u4' K»sr-t d-i i-b-r Pojt«nstatt
inoiütlich 1.12 M., „eri-tführiich 3.3S M. au,schl'-rh!«ch Zuft-Iig-bkhr. durch di- Az-^lur-1, odtk
di« T«ige^u»e« frei H»ur >n«n«tttch I.tS M. - Bi- sech,,«s»«ltenk P-titz-U- ader d-r-n Raum
H«st«t 3» Pfg.: tm R-ri«mei,tt dte vierz-s»a!t«nr P-t'Ur-it« l mit Pta<i>,c>rlchrtst 1.20 M.
B«i Mrdrrhokmg»,, Nirchl-d n«ch Tarif. LrM»»iz,»rt itt HiidrLcrg. «>il»«l«-rksnf Itz Pfz.
Druäu Brrlaq-. Throdsr »erkk«busch -Hrid-tvrrger Acrta«»-irst«U u. Drucherri Heldtldera.
Postschechkontr K«r!»ruhs Nr. «»V. F«mspr^rr Nedahti»« 1,2. «eschdft.stelle »I

HeidelbemeeZeibmg

Nr. 48

LAnsblrZngkge AsgeszeKrmK)' . .

VsrLündigunLsSlatt füx NordSadsn und Lte Kngrettzendsn Tekls v«m Bayern^Hesfe«Md DkrttsMM

61. Iahrgang


Mttwoch, den 26. Februar 1919

Um den Frieden

DänLsche Forderungen

Ziirich, Sb. Fsbr. (Prwattel.) Die „Post" nreldet
cuis Paris: Dex dänrsche Gesandte. idier als ersber
-Stsutvaler auf der Koirfsrenz gehört wurde. sordorte
>für Dcmemark iSchleswig-Holstefn nnd
'Lauekrburs.

Das Schicksal unserer Gesangenen

Der Bvrsttzende der dsutschen Maffenstillstands-
kammisfio'N tzat abermals der Entente eine Pro -
t e st n o. tL überrsicht, in der darauf lstngewiesen
kvivd. daft dre englisä^ Nogierung in damWnsiver-
ter Weife die doivtschen Zioiltnternierten entzlästt.
dcvZeüen F-rankveich in keiner Weiise zur FreMM-Nü
diäser Göfansenen etwas getan üat. Di>e döuLsche
Note vam 8. Icsmmr, die -nnr Besserung ves Loses
der 800 000 Eofamgenen bal. fst l>is heule. Mo
seit dechs Wochenr. nicht eimnal einer Antivort ae-
svürdsgt wsvden, Lm Gegentoil. die franZösische
Behövde hat die Behandlung der Gofangenen ver-
schärst. in dem Göhälter hevabgoseht. Löhnungen
Mgeschafst. Sonntagsruhe rmtersagt. Brotration
vernrrndert -und statt Vcvracken Zelte ESVgöben
iwerdeil. Die dsutsche Nate srbsbt feiertich Ein-
fpruch aesem eine folche Behamdlunig und sagt zum
Schluh: .,D>as Mas; der über die Zivrlinternier-
ten und ihre Angöhöriaen verhängte Leid ist v oll.
Kein Volk der Erde kann es vor seinem Eowissen
kmd vor d»^r Gsschichte verantworten. eine Nkil-
dsvuna ihrer Loses abMschlagem oder gar durch
«erschärfe-nde BestbminKumgen ihre tiefe Not M
steigern u-nd sie der Verzrveiflnng und dein völli-
gen ZusMNlmenbruch M übevantworten".

Der König von ItaLien ermordet ?

)( Berliik. 26. Febr. (Privattel.) Die NLor-
genblätter verzeichnen das noch unbestät'gte Ge-
riicht elner Ermordung des Königs von Zta-
lien. Zn de,x Schweiz war darübee bis heute sriih
«roch nichts bekannt, doch werden aus oberita-
lienischrn Städten gros^ Arbeiterkundge-
bungen gemeldet. die starken bolschewisti -
tzchen Einschlag haben.

Die bayrischen WLrren

Sälnbtttche bayerischen Abgeordneten
der National -- Versammlung habrn
Ähne Uaterschied der Bcrrteirichtuing eme seinein-
lame Erklärung erlasstn. in der nach Verurtsi'VmlZ
der MordtMen m München die Wiederkehr ge-
^etzliicher Zustände verlangt wivd. Die etnzig
legrtime Eewalt fsi dcr bayerische Land-
ta g. >Lus dem -die knnftige Negierung hervor-
-Men müsse. Die Bostrebungsn. das Rät-esystem
vurchMsehem. soi 6'me Vergswaltigung des san-
zen bayertscheir Volkes durch eine verschw'ündLnde
Mtnderheit. Drr Aufruf rvendet sich inr böfon-
üreren an die Soldaten. sich aus den Beden der
EcimellMmkeit zumr Schutze der bayerHschsn Re-
pu-b'lik M stellen.

Die Rätetagung

München. 26. Febr. Gestern nachinittag taste
'ijm Landtaasgebäude der Ausschun des Landes-.
Arbetter-. Soldaten- und Baucrnratos P,m M den
po-Ntischeil Ecetgn'isseu Stellung zu nehman. Etwa
200 Dslegierte waren -anwesend. Die Debatte
war teilweise sehr erregt -und wurde schltesst ch aus
Donnersta-g vert-agt. Eine im Häusie eÄschiiememe
Abardnung bertchtete. dast eine Versaininlung von
W00 Arbeitern u. a, gefordert habe. dast dis Räte-
vepubTk strfort Mlsgevnsen werde und dak der
Lcmdtaig nie wieder Msammentrete. Dks Äbord-
üung verlangte. die Absihung verschiedener Per-
sönlichke.ten. die Bestb.ung wichstger Punkte dcr
Stadt. die soforttge Verbistdung mtt Rustlaind imd
die BLsehmrg der rusiischen Eesandtschckst durch
Vertreter der rusiischen Sowjetregierung^ aiuker-
de-m AnnulkievMg der Staatssschulden und Ab-
setzulng des Münchsner Stadtkommcv'dantein.

* ^

)( M ünche n. 26. Febr. (Privettel.) Der P a -
last des Prirrzen Leopold von Bayern ist
geftürnlt und geplündert «vorde,,!. Die svar-
takistische Presse schreibt die Ermovdung Eisners
noch immex einer monarchiftischen Verschwöoung zu.
deren Haupt der Exkronprjn; Nupprecht von Bayern
scin soll.

Wse aus Müuchen berichtet wird. sind die
Schlössenv es Erafen Arco-3inneberg uird Arco
Vcüley m ObLr-baysrn beseht movden. Dev Ar-
beiter, u-nV Soldatenrat von Amgsburg ha>
den Atasse nstrei k der Ärb-Liter frü sämA che
Zndltsbvkegöbiebe ourläklich der hc'Ute stattfindAudeu
G!-näscheru.M der L-etche des MtMberpräsWmreil
Wsirer pwLkaiilsteirt^

Die Vorgänge in öaöen

Der Pulsch in MannheLm

Wio wir an unterrichteter Stelle erfachven. war
der am 23. Februar hrer dur-chgeführte Putschvek-
such van langer Hand vorbereitet. Als
Tag der Ausfübrlmg war zwar nicht der Samstag
oder Sonntag im ^kusisicht gcnonlmon. vielmehr
sollte der Putsch <vst 14 Tage später vor sich göhen.
Durch den Tod Eisners ist- die Sache jedoch früher
ins Rollen gekommen. Der von den Spartaikisten
boi dex Evstürmung, Plündevniug und Inbraud-
setzung der ALannhei iner EerichtsgebäuÄe ainsevich-
tetc S ch a-d e n i>st sehc bedeutend. An dsm alten
Eefängnis wurde alle'm em Schad-en von 300 000 M.
verursacht, den die Stcrdt Mannbeim -am Grucnd
eines badlrschen Tumultparagnaphen vom Iabre
1851 zui tragen haben wird. Die -veischcKientlich
verbreitoto Nachrlcht, es feien bei den Mamchebmer
Vovsängen auch politisihL Eesauseiijr befreit wor
deu, vst unwahr, donn es gibt rn Baden sur Zeit
übevbcnwt keine polstischen Eefangenen. Die B-c-
waffnung der Spartakisteu kst so mnfangrsich, dak
man damit ein kri'sgsstarkes Negstnent -ausrüisten
könute. Eiiren grosien Teil ber Waffon haben sie
sich dadurch vechchast't, datz sse das aktive Bataillon
110 cAtlvastueteu. Ucbrigens ist fostgLstellt woöden,
dak die Mannheimer SpartakHen auch mtt Aus-
u ärts Bexbrndung suchten: m>an weih, dak noch in
vsrschiödenen badstchen dtädtcn sich Svartakisten-
gnmven bLstuden. Die ManNheiinier Esrrcht«? und
dii-e Stäatsaiuwaltschcrst hcrben ihve Tätigkeit ein-
stellm miusien.

M,t Mord!

Mannheim, 25. Fchr. Heute mittag s^IUHe
wnrde Kommerzienrat Kail Reuther oon der
Firma Bopp u. Neutber Mamiheiin-Waldhof auf
dem Mege von de,r Fabrikgebäuden nach fcjner
nabeeelegenen V'lla von einem unvekannten Mann
e r s ch o s s e n.

Die Arbeiter der Fabrik -vou Bopp u. Reuther ^
waren sosteun morgen im Ansstand wegen neuer
Lahnforderunsen. Die VerhMdlungon fanden swi-

DLe Spartakusbewegung

beginnt wieder von neuem aufzuflnckern, nachdem
mst der Verhastnng Radeks eine gewisie Ruhe ein-
getreten war. Dte Spartakistn haben sich wieder
gesammelt ^rnd planon in Berlin einen neuen
Putsch gegen die Regterungsgebände und gegen
das Zeitungsviertel. Es ist beretts wieder zu
einigen Schiekereten gekommen. Dte Regierung
ist jedoch itber die Absichten der Spartakisten
unterrichtet nnd hat jentsprechende Matznahmen
getroffen.

In M i t t e l d e u s ch l a n d gährt es wieder

im Brattnkohlenrevier.

Jn Halle wurdc der G e n e r a l st r e i k verkündet.
wobei die Eisenbahnschienen aufgerisien wurden,
sodas; der Parlmnentszug Weimar—Berlin übcr
Leipzig geführt werden muhte. Auch in Erfurt
Leginnt es unruhig zu werden.

Jn Düsseldorf hat sich in der gestrigen
Nacht eine grohe Umwalzung vollzogen. Der
aus Unabhangigen und Spartakisten bestehende
Arbeiterrat hatte gestern mit iiberwältigender
Mehrheit beschlossen. dte Wiederaufnahme des
Generalstreikes abzulehnen. Daraufhin ist dieser
Arbeiterrat von radikalen Elementen der Spar-
takisten nnd Arbeitslosen gestürzt worden. Die
Ltiiabhängtgen, welche Mitglieder des bisherigen
Vollzugsrates waren, sind in sogenannte Sicher-
heitshaft genommen worden. Der neue Vollzugs
rat soll den E e n e r a l st r e i k mit allen Kräften
durchführen. Dte Empörung der Arbeiter-
schast. die weiter zn unfreiwilligem Feiern ge-
zwungen werden soll, ist ungeheuer.

Laut Berliner „Lokalanzeiger" kam es in der
ver-gangenen Nacht «n Plauen zu verschiedenen
Plünderungen in Privatwohnungen. Jm
Beisein des Schlachthofdtrcktors vaubten die Spar
takisten aus dem Schlachthofe 12 Zentner Wnrst.
7—8 Zentner Speck. 5 Zentner Schweinefletsch, die
nun der Bevölkerung Plauens an Nahrung ver-
loren gehen.

Ein Landarbeiterstreik?

parlainentarifchen Kreisen verMitel. dng die
SpartmUben stir Vas Frühsahr etlnen all-gsuretnen
Stcetk der Lanbavb-eiter in Aussicht gsivammettl
hcubou. Dre WevböarÄekir hiersür hat tn den M-

sch rn ber Diräktion unb dein ArbLitcrcvusschub statt,
vel benen KommerÄienrat Carl Reuther iedoch nicht
stänidrg suaesen war. Da bie Verhandlu.irgen, die
seit -dem Morgcn währten, ben Aribeitern su lanse
zu daueva schienen. glanbten sie i»hre Forderungen
duvch Be>set;en Äer Büros unb der Ausgänge dnrch
sehen zu können. Die Verhandlungen waren noch
nicht -beendet, als Kommerrvenrat Reuther unr
Uhr sich aus der Fabrik sntfernte, nin seine nahoge-
legene Mohnung aufsusuchen. Ein Unbekannter mtt
einsm Umhang, 'der einen Handkwrven lschob, baibe
darm vor der Vllla Reuthers den tädkichLn Schuk
al'gegeben, der in die rechte Brustseite, durch Lunge
und Herz gedrungen sei. Die gerichtliche UnteAuch-
nng ist eingel-estei. Ob die Tat nr'st dlesen Ber-
bandlungen iin ZusammenhaM steht, läkt sich nicht
beurterlen, -da der Täter bis jetzt noch unbekannt ist.

Kommorsieilvat Carl Rauther stamd evst im 43.
Lebensjalhve. Er hinterläkt -eine Mistwe mit 5
Kcndec-n.

h Mannhejm, 26. Fsbr. (Privattel.) Als
M öirder des Kommerzienrats Neuthex kommt ein
37 Zahre alter Taglöhner nanrens Eeorgi izi De-
tracht. Dev Täter konnte bis jetzt noch nicht ermit-
te!t iverdon. — Ab heute mittag 12 Uhr ivesteuro-
päische Zeit ist der gesamte Perjonc n- u n d
Fuürmerksverkehx iibex dre Rheknbrücke bis
aus rveiteres gesperrt. Die durch Anschlag in Lud-
wigsüascn bekaimtg-egebene Matznahme dor fran-
zösischvn Besatzungsbehörde dürfte auf dre jüngsten
Ereignisie in Mannheim zurückzustihren sein.

Iir KaiLsrnhe

Karlsruhe, 25. Febr. Die mvaibh. 'SozialdLNlv-
kr-rten hicilten sestern n-achmittag iir der Festhalle
ein-s össintliche Versammlung -ab, dve ttber, da die
orguirjsterte ArbeltLrschLft ihr fernlblieb. rmr von
gegcrnl 400 Personen befucht ivar. Die Versamm-
lung nMm e'lilen unvuihlgen Verlaus und -endete
mit einer Protcstkunldgobung gegen die Maknah
iitt^r der Reglevung -am lotzten Sonntag.

lichen Esbietvn DcntsHlands bereits eingesetst mrd
wird mit starkon Eeldmistoln unterstützt. De
Frnhjahrsbcstellung. die unter dein Män-
gel an geschulten Arbe-itskräft'er ohi-.Mn fchr lei-
dcn wird. wird dad-urch noch -mehr in Frage
aesiettt. Das Vargohcn zeiat uns n-ifs dMliichste.
duk den KomnMi'Nen jobes Akittol recht ist. um
das Wiirtsch>astsl>eben Demtschlands
gänzlich zu zerstören. wenn sie imr ihr
Ztel. die v ol l k o m m«e-ne Anarchle err-eiichen.

Anwerbung deutscher Offiziere

Jn dsr letsten Zeit >ist äle>l vo-n der Anwerbuiiig
deutscher Osfizicre für dle Heeice aindrrer StEben.
rnÄbchondere sür ArLentzlincn und für Ja-pcm. dic
'Rode ge-wchen. Dile enzMchru Zoitnirsen. untor
BäWntrstt kdcr Tiimes. bLbem nicht Mimg Worte
ves Holiives uud des Spo-ttos da-für gefmrden. dak
de-utsche Osf'iÄcre jeist ncrch dem verlvrenLn Krieg
Dldnste inr Äuslande nechincn Män kstim dar-
über nücht rechten. oh dle 'An-nabine Äiuer Stollniiü
rm srcmd-rn He>ere durch dcustche Offizi-ere sich rn:t
dem virter,läEsch->l Intercsse verträot. Aber

allzu stren-g kunn inicln ivach der BelnUolung. dic
fvit Beginn der Reoo-'lutivn deu de-Mchon Osfizie-
vön zuteil geworÄcin ist. ntckst ins Gericht gchen.
Trotzdem aber bvstcht Änlak. vor derartigen V.r-
lsilichtungen des rlobartrltts in and.av Heere
n-a chd r ückli chst z u w-arnen. Me laiuf L-en
ersten AugenbUu günstig ericheinonden Angebvte —
os lvistd Leispielsweise von Iapcm frdch Uchm-
fahrt nnd jährlich 12 000 M. gebö> en — v,erlicren
iclort a»r Wert. wenn m-an bedenkt. d.rk nur eins
VerpflichtunN für eii-n-e cllnsährige A".»sencha!.ts-
diauer e,ing,eg!ain>äcn nrerden klLnin. Man gsht wohl
»stckst fchl in der Anivatzine. dak es den löimnvben-
lden sremden Stnaton mir Idstrcvuss ankä,nmt. beisv'r-
diers tüchtbso tMd vo,r arll'önr tecbnisch vorgeib.ldste
OMiere — Fli-eger uud Soeafststcro werden b»-
so,nders aes'ucht — m ichre Aru'n'on onfMiichme!'.
>uim die Kenntnisse derstschcr Off>zic>re sür Ere
cägdn'e-n Heere nutzbar M inachen, Eerade Japau
hat schon vior dem KrIe>M in. dieser Be.stebuirg sich
viel «ülisistet. Es können lda-tzar dclut^che Offcstere'.
die ch,l 'fre-mde D '-'uste M gechsn bcleMchstgen. ir'cht
chi.drmälich aenua darimf hingew >es.,i w'erdei:,
sich Miräu über alle eiiiMgchendei-. BerM'chtänaeii
zn rnformieren. danriit sie n>.chr eines Tai^es hilf-
rmd schutzlos im fremden Lairde eitncml luii^ew>sien
vchtckM äntseMägichvl^

Kritische Tage

Noch iinmer i-st vielon umiserer Vol.ksgenosisn dev
Ernst 'der Zstt nicht anfgegangen. Die verhättnis-
inäkige Ruihe, die bei uns in Boüren an der Obev*
flächo herrschte, verlcitete viela, wenn n'icht dis
m-eistsn, ru der Ainnabme, als sei nach dani pa-av
stürm'ischen Nvvembcrtagen vorrgen Jahros alles
rvteder tn schööster Ordnung. Also lsbte man rubig
in dem Tag hinein. wie in dsr seligeä Zsit des
äntzepsn -imö des rnneren Friodens. Easthäüsor und
Verg-nüguinasstätten roaron besier besucht denni i«.
Dts Aräsis wollto nicht slauben, obwohl dcrs vou
Emstchtigen mrmer wioder gesagt wurde, datz sie äM
Rande eines Abanmdes tanze. Die VorMerge-
he.rds Verhängung des VelagerunigsMstandes äm
letzten Sonntäg hät hoffontltch manchem dre Augen
gcÄffnüt und evkennen lasien, datz die R-goolutton
noch köilneslwogs vorüber rst und datz dem jungen
Volkssta-at Gefa.üreil drohon, su dere.n Mwshr das
gcrnze Volk gerüstet soin mutz.

>Es tst in der Tat so: Das neue Dsutschlairdi
uNd mit ihm das neue Bäden erldben s. Zt. krttrsche
Taige. Scheidemann hät bevoits in dsr dontschsn,
Natioimlversammlung auf die bodrohliche Situaü
tian inr Reich in'ct den 'denkwübdigen Warten üii«
gewrchen, datz der Boden unter uNsoren FWon,
schwllnke. Kurr danach svrang dcis lfvllrtäkistischs
Feuer auch nach> Baden ülber. Die vorläufise Bolks-
vsgieruna hat ontschlosien zugegviffen ustv es ist ilM
gelungen, die Mstchten der Störenfrieds in der
Haiiivtsachü zu vereiteln. Nur in Mannheiin errau-
gen sie einige Erfolge. itlus dissem Verläuf deg;
Dinge nunniähr den Schlutz ziahon su wolloni, dre
Eöfllbr fei vorüber, wcive indes ein VerhänMisvol«
ler Feihler. So leicht lätzt sich Spartcrkus n'rcht oin«
schüchtern, das zsigen die Vorgänge in NorÄdouM-
lcrnd und in> Baycrn. Der KaMM dos fvoion VoVs»'
sta-lltes nm seine Etdstenz gogen dse sersetzenden
Kräfte des äutzeristen Linksrlldiklllismus ist keines-
wegs zu Enda, im Eegenteil, er scheint jotzt erst
ernschaft zn beginnen. Was SpartaFWnl und Bol-
schcwisten wollen, ist em Hohn auf idas politischs
Selüstbost'rmmungsrecht des Volkes. Wir ermnern
nns davan, dcck von den rund einer Million Lc^
discher Mähler bsi den Wahlen sur vorsasiunMS-c
bende.il badischen Natioi-.rlveistmunlung nur 15 006
für dio Uiiaitthängige Sozialdemokratie srch entschie-
idon hllben. Koinmunösten und iSpartakilston kätten
Listen iibenhauvt nicht aufgestellt. Und woitaus
die mLtslon dor winzigen Mindorheit von 15 000
Mählern rvürde sich wllhrscheinlich dafür bcdankon.
mit den Spartaiköstok in oinen Topf gowoufon zu
werden. Bleibt übrig eine Hrndvoll Menschen, die
durch Lrutalen Terrorismus eine Diktatur über die
gesllNlte üibrige BLvölkeru.ng errichtcn will. Dis
Klässeicherschllfl einer pri-vilogierten Oborschicht,
di-e duv.h die Reoolution bctssitist wetden sollte, soll
abgelöst werden durch oine vidl gswaltsameve, auch
oor den äutzebsteii Mitteln nicht zurückschreckende
Kiasieicherrschaft von unte». Dcrs ist die arotze Ec-
fahr, vor der unfcr Staatswessn z. Zt. stoht. Jhr
wirksam ru begognon, wird nur möglich st'm, weim
alle Stllatsbürser unter Hintansttzuiig allos desstn.
was sie sonst im einzclnen an politlschc-ir Ansch iu-
ungöni tr-ennt, su wcrksamer Abmclir sich Lntschlüsicn
hinte-r dte vorläuiftgo Negieru-ng st-ellcn un>d. m nn^
nötig, auch durch die Tat für den Fortbestand des
VolkÄstiLätes e'mzutveten. Nur wmn die Regie-
ruug srch auf d'e Macht ftützenkam^ kcmn der vol-
lige ZiisaininLllbruch vermwden weuden. Donn daü
der völlige ZulsammLubrnch die näturnotwondige
Folge. wäre. wcnn die Pläne d:is Rlld kMsmus ge-
Längen. tst 'ke-in Zmc ifel. Cin B-lrck -au.f Nützlälld
lc-brt cs. Nur »venn nröglichst r<ch dle pc-litiichM
Vevhältnisse bofcstlgt wc don, kann cn e.,nen Mic-
d'räliisibäu uin-s-eres Wirlschastslobens g:,zcht wer-
den.' D-er Bürge.Er'icg b deutct den völltgen Nu st
dos d.utsch.n Naterlüi-des und dainit auch dcs d 'ut-
schen Bolckos. Dashalb müsien allo Bi st'che, ibn
hrrbciMfüh.c,'. ven dcr bxstrmtchcit -entschlosic-n nnr»
iatkräftig schon im Kcim-s vvvbütot rvc-?dein.

stidd ma.üicha'ftlg kritische Tasä d.'s wir 6-.'^"-
l ducchlobcii. Uclbcr denr Rhein siedt vec
, rsdon Aua.-nbltck zum E:,rm-r>ch bo^lt. un-

e Mstffcrist!llstarL7L!bsdtnsu,rsun ni>ut,cn wi,

dcv, Dcnck der VsrhMntsic auf rms niHnkiM.
 
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