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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 77 - 100 (1. April 1919 - 30. April 1919)
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Heidelberger Icitung erschuiit a« jedcm Wochentag mittag» 12 Uär. AailttchtL Verkiind,-
gtMgrblail. Grattsbeilagen sind dle Herdelbrrger Faniittenblcitter, auslerdeni aintticher Wohnungo-
«n,riger. Die Heidelberger Zeitung banu- durch a»e Pasiansiakteu. dnrch di« Ngeittureu auf dem
Laiide, dt« Lrägerinnen und bet der KejchüstLstell« selbst - Hauptstrah« 23 - monatltch und
»terteljährttch bestellt werden.
tzauptschristlelter: kurt Fischer in Heidelberg.

Vruch ii. Berlag: TheodorVerkeubusch, tzetdelberger Beriagsanstalt u. Druckerei. Heidelberg,

Bezugs- IMd Anzeigenpcetr. Di« ..tzeidelbcrger Ztilung" bostet bei j«d«r Postanstalt
monaittch 1.36 M., vierisljährttch 4,08 31t. LiisschUebltch- IZustellgebühr, durch di« Agenturen ob«r
dl« Trügerinnei, frei tzau« nionatltch 1.43 M. - Dle sechsgespalten« Petilzeile oder deren Vaiar
iioslet 35 Pfg.; im Neklameteil di« »iergespaltene Petitgeil« 1.20, nttt Platzvorschrift >.40 vk.
Lei Wtedirholungen Nachlatz nach Tarif. Lrfnllung»ort ist tzeidelberg. Einielverkauf 10 Psg.
Druck u. Verlag: Theodor Berkenbiisch-Heidelberger Verlagsanstalt u. Druckerei tzeidelberg.
Poftsch«ckkonlo Karlsruh« Nr. 8047. Ferusprecher: Nedaktion 182, Geschaft»steNe 82


lUnabhiingige Tageszeiiiiug)

Verkündigungsblatt füc Nordbaden nnd die anarenzenden Teile von Bayern. Hessen und Württemberg.

Nr.87

Zamstag, den 12. April 1919


81. Iahrgang

Beschleunigung des Friedens

Die vermutltch von Ententeblättern ausgespro-
chene Hoffnung. dah der Vorfrtedeusvertrag bis
Oster n fertiggestellt werden könnte. scheint sich
nicht erfüllen zu wollen. Die Gegensäke stnd zu
grosj. als dag fie noch ausgeschieden werden könn-
ten. Neuerdings liegt dte Schwierigkeit bet
Lloyd George, fur den namentlich dte Ent-
schädiguugsfrage tmmer komplizierter wird.
Er fucht einen Mittelweg. in dem Deutschlands
Zahlungspflicht im Prinzip erklärt werden soll,
während e» in der Praxis auf den Zivilschadens-
vergütungen nach Wtlsons Programm und zwar
wegen des Unvermögens Deutschlands. bleiben
soll.

Schon jetzt ergeben sich aus den vorläufigen Fi-
xlerungen Retbungen und Auseinanderfttzungen
über die genaue Uebereinstimmung des franzö-
stschen und englischen Textes. Man
fürchtet sich gegenseitig vor allem bei der Ueber-
tragung von einer Sprache in die andere. Der
Zustand bleibt allgemein kritisch. Ein so ausge-
gLichnet iirformterter Iournalist wie Frank Stmon.
ein Amerikaner, der für Northcltffe arbeitete, teilt
mit, er wtsse von amtltchen Personen. datz W t l-
son etnen Sonderfriedens-Entwurf mit
Deutschland in der Tasche habe und ibn als letzte
Drohung aussptelen wolle. wenn ^ch zeigt, oatz
man feine Führung in Paris nicyr anerkenne.

Z« der Entschädigungsfrage
hat Havar zufolge Frailkreich dem Viererrat fol-
gende L-fung vorgeschlagen:

Die totale volljtändige pekuniäre Berant-
wsrttiLrk^ «rrstfchtands ist ficher. Deutfchland
ist gegenuvee deu Alliierteu Schuldner »nit einrm
zunächft provisorisch sestgejetzten Betrag
von 1LV Milliardeit. Diese Verpslichtung ent-
lastet Deutfchland jedoch nicht von dem Rest-
betrag, der später fcstgesetzt werden soll. Deutsch-
land sott m deu Zahren 1919 und 1929 eine To-
talsumme vo« LL Milliarden leisten zahlbar
in Bargeld, fremden Titeln. Nohmaterialien ujw.
Zedcs Zahr foll eine interalliierte Kommisjion den
Zahresbetrag fHtlegcn, den Deutschland im folgen-
den Zahre zu zahlen hat. Bom Zahre 1921
ab darf diefer Betrag nicht unter ein gewifses
Minimum finke«. Es werden Ausführungs-
garantie» festgelegt, besonders durch die Be-
sehung des linken Nheinusers-

Es wurde bestimmt, datz Frankreich autzer den
Ausbeutungsrechten in dieiem Gebiet ge-
wisse Befugnisse auf dem Gebiet der
Beewaltung zuerkannt werden. Das Saar-
becken soll gewissermatzen ein neutcaler
Staat in der Art Luxemburas darstetteil. Dteken
Ltaat würden ketne polttiscken Banoe
mit Deutschland verknüpfen und Frankreich
hätte dartn das Ueberwachungsrecht. Dieser Lö-
sung wucde von Lloyd Georgs zugesttmnrt.

Räterepublik Braunschweig?

Berki«, 11. April. Nach einer Mitteilung,
dir hirsigen amttichen m'litärischen Stellen der B.
Z. zufolge gekommen ist, wukderr in dec keftrigen
Nacht i» Braunschweig die Räterepu«
Slit bereits proklamiert. Eiue Bestätigung diefer
Mitteilung steht aber noch aus und ist ouch schwer
-u erhakten. da das Land Braunschweig vom üb-
rigen Deuttchkanb wie abgesch «ittcn ist. Aus
ReaierungsereisLil erfäbrt die B. Z„ datz die Reichs-
regierung sich gegenüber der Asuruflln« ber Räte-
repichlik jn Braunfchweig nicht pasfiv verhalte«
u,rd ru einer Reichsexekution scheriten ,viüd.

Der 2. Mai

Zu den Ge,levalftrei-kaerüchten wird suiverläfstg
gemeldet, daü <als neuer Termm sür> dsn AiusHvuch
sines n>e«en kommunistifchen General-
streiks in Deutschllrnd tn einer Berliner Spar-
takusoePfammlung der 2. Mai «enainnt >w-u,i!de. Dis
StärLe ver Rea ie r u ngst r u v pe n im Re'ch
bat ietzt 200 000 Mann erretcht. Damit hoist
man. je!dsn etlvarsen Putsch eiiter Vklndl.'N'heit für
jctzt oder sväter unmögltch zu machen.

Die Streiklagr

r;n Reich hat sich wenig verändert. EintMngSver-
hanvlungen im Bcrliner Bankengewerbe
uiild in der Me t a l l i nd u st r t e stlld acsch'-ttert.
Zm Nuhrgebiet hat die Ertläcung des ste -
benstündtgen Arbeitstages> beruhigend
geivlckt. Man hofst aus eine Bcilegung des Streiks

wsnigen Taaen. Der Plan dex Allsrufung etnes
NäterovU'bli- in Essen ist durch das rechtzeitige
Tinvücken der Re-aienlnastruppen vevhinde-rt wor-
L-en. — Jn Danzrg wurde der Vslaserungstil-
Wmd verhäaat.

Vie baprifthrn wirrea

Beginnender Umschwung

Die Lage in München ist so verworren,
wie möglich. Die Meldung vom Sturz der er-
sten Rateregierung hat sich als nicht richtig
herausgestellt, doch war München mit zwei
Zentralräten beglückt, die sich gegensei-
tig bekämpften, bis sie sich schließlich unter der
drohenden Gefahr von außen her notdürftig
geeinigt haben. Jn einem Aufruf der Kom-
munisten wird dies damit begründet, daß die
„Weiße Earde" die Arbeiterklasse in ihrer Ge-
samtheit niederwerfen wollten. Da auch die
Münchener Truppen der Arbeiterschaft die
Waffen zur Selbstverteidigung verwei-
gert hätten, sei es für die Kommunisten un-
möglich, den offenen Kampf gegen die Schein-
räterepublik aufzunehmen. Schlimmer sei die
Eefahr, die von den Truppen der Regierung
Höffmann drohe. Deshalb wird zur Abwechs-
lung wieder einmal der Eeneralstreik prokla-
miert und die Zurückziehung dec weißen Gardv
verlangt.

Die ileue Regierung steht also auf über-
aus schwach^.l Füßen. Es sind immer
wieder nur einzelne. deren Ettelkeit oder be
fondere Interefsen die Mässen zu angebltch
großen politischen Zielen tuitreißen wotten.
Jm übrigen widersprechen stch die Nachrichten
aus München derart, daß wir darauf verzich-
ten, sie alle wiederzugeben. Eines haben sie
allerdings gemeinfam, daß die Haltung der
Münchener Truppen immer sonderba-
rer wird. Zuerst haben sie sich mit Begeiste-
rung hinter die Räterepublik gestellt, dann
verweigern sie den Arbeitern die Waffen, er-
klären sich beim Generalstreik für neutral und
jetzt wollen sie mit den Regierungstruppen
verhandeln. Sooiel steht jedenfatts fest, daß
die Kommunisten auf die bewaffnete Macht
nicht rechnen können.

Das äußere Vild Münchens ist im att-
gemeinen noch ruhig, aber die Verhältnisse
drängen zu einer Entscheidung, zumal die
Neichsbank kein Geld mehr ausgibt und den
übrigen Münchener Vanken der Kredit von
Berlin aus geküudigt, die Kohlen- und Holzbe-
lieferung eingestellt ist und die Lebensmittel-
belieferung nur noch sehr spärlich funktiontert.
Die Näteherrschaft mird also bald in sich selbst
zusammenfallen.

Ohne we-iteres Konkmsntar verzsichile», uiir
uoch s»lgende Akeldungen:

Nürnberg, 11. April. Das Kommandv des
3. A^K. toilt über die Lage in München folae!r-<s
ruit: Zn Müuchen habc« die Kommun'ften dle un«
nbüän«'4en Volksüccuiftragt n zu stürzoiz versucht.
Eegenwärtig herrschen dort r,vei Zeirtralrät« ,vie
sich gegenseitig bekämvfen. Einer v«-n
rhne« mit Dr. Lcvien an der Spitze beflndrt stch t,n
KinL-Keller, dex a,«ldere im Wittelsbacher Pakals.
Die Gewalt der Räte stekt vor bein Z «ss« m-
menbruch. Das gauze Militär fteht auf
drr Seite der Regierung Hoffmann «nd ist
emvört Uber die Lllgennachrichten, durch di« die ge-
genwärttge Lage in Nküttchen geschasfen «ortze« ift.
Für die Beoölkn:,,«« ist die Lage unerträgtt^h.
Miinchen ijt von ausren vollkommen ab«r-
schlossen. Jn der ganze» Stadt gibt e» keineu
Tropfcu NUlch und kc?n Stück Bieh mehr. Auch
dic Kohl uvorräte gehen zu Ende, sodatz «i« Teil
der Betriebe scho» nicht mehr oufrecht erhalten
wtvden kann. Der drahtliche Berkchr nach Mun-
chen ist gesperrt. Dagegen wird der Personenzugs-
vertehx aufrecht erhalteik.

München. 12. April. Wie LedroAtch stch die
Zustüttde cntwickeltt köm,en. zsigj dsr Beschlutz der
kommunDischen Negierung, sänrtlich- in Bcüjern
bsfindl.ichen K rtsgs gefÄ n a on e» "ul Frsi-
tieit zu ssiien. Das bsdsutet eine gc"^ ungechsuers
Gefcrhr für Mnüchen. da bskanntlich in der Nähr
Munchens stch in mehreren Lagern noch sinige
taufend Krtsgsgefangene befinden. Dsr Bslkobs-
auiftraate für Finanzen dsr Nät-erspuibltk
Bayern hat an dvo Rsichsibanfdtr-ccklyrium in Ber-
Un folgendes Telegrann'M gerichtst:

»Der Mbriich der diplomatstchril Bezlehu'rgen
der Näterepublik Bayern und dei- Neichsregievun«
stellt uns voir di H Frage. -oib wir auch inbvzug a-uf
die WLHrung selbständig vorgshen sollen.
Dio Usbertr.Wuug des di.plomati!sche.n Bruchs auf
das Geldmeson würde den Wiederanschlutz m be-
trächtlicher Weise erschrvereu. Jch will mtt durch-
greifenden Mitteln die Währung sanisren. Jch
vHrlaffo dis Wsge der isyst«mlosen Bar-
geldwirtschaft und geche zur absokutsn Wäch-
ruilg über -und bitte um Bskanntgabe Zhrer
Stellungirahine- Will der Herr Volksbeauf-
tragta ntcht lleber gleich zur Taufchwirtschaft über-
Men?

Der Umschwung im Laride

tritt inisr stävker in Erscheinung. Die Anlmnge-r'-
fchast 'dsr Rätersvuibli'k rst sta r k s us a m,neng e-
schmokz e n. Jn Anrberg fft die Mtsoevublbk
wiÄ>eü scstürzt wovden. JnAnsbach, Jngol-
sta d t. Cratlshei m sowie der gesamten Ober-
pfalz bat nran die Zustimmung rur Rätere-vu-
blbk »urückgezogen und sich sur Regieruns
Homnann Lckannt. JnFürth, der uach Mlimchen
grcnrten Stadt Banerns, die dre RätevevuLlik auL-
geruifen balben, beschloh der A.- und S.-Rat, feine
Staatskoimnissare zurückzirziehen unld dem Magi-
steal dar Sek>bstbestimnvuirgsrscht wieder «'umlräu--
kuein GemrerndeLollsgien und Magi'strat slnd- avie-
-dcr in rhre Rechtc eingefetzt worden.

Die Stellung der Negieruilgstruppen

Berlin, 12. Avril. Aus BmUberg wii'd der Dsut-
Wen Attgemeinen Zeitung gckvvahtet: Eblk An>
griff der üayrbsck)en RegrcirungstruPpen auf
München i>st vorerst nicht zu er-wartcn.
Di>e Truoven stehen in nächster Näbe M/üüchsns,
marschteven aber nicht em, sonderil warten noch
auf das Stgnal. — Die Garnisonen in Neu
U l m, Dillingen und Neubura fcavio aiuch
drejentgen Nord west-Schwabens stöbm hm-
ter der Regiermrg Hoffmann.

/x Nürnberg. 11. April. (Privattel.) Regic-
ruugstreue Truppkn haben gcstern vormittag miL
der Besetzung dcr Bahnlinie nach Doncur-
wörth und Regensüutg begoniren. — Die Garniseir
von Passau hot sich sür das Ministerium Hoff-
mann gegen die Münchenev Räterepublik erklärt.
Einen gleichen Wschlutz fahte die unmittelbar vor
de« Toren Münchens liegende Earniso» Feej-
sin«. Dte Umschlretzung Miinchens durch Regie-
luugstruppen ist damit nahezu vollcudet und der
allgemeino Angriff auf die Hauvtstadr
diirfte vielleicht jetzt fchon im Gange sein. Jn Augs-
bnrg hat fich dos 2. Erjatz-Regiment fiir das M-
nistrrium Hofsmonn und fiir den Landtag lnBam.-
berg erllärt

Bayern als Friedensverzögerer

Bafel. 1L. Avril. (Privattel.) Die „Ntvrn'ng.
vost" meldel auo Paris: Die Alliierten verhandeln
iiber die Deutschland auszuerleqendr Berpflichtung,
dir aufgehobrne Gesetzmätzisteit in Sübdeutschtand
wied« herzustellen. un, d»e Borbedingungen sür de«;
Friedensschlutz zu schaffe« «nd die russisch-bayrifche
Biindnispolitik unmäglich zu machrn. Frankreich
fordert die S pe r r u n g der Z u fu h e von Lebens-
mitteln nach dnn bolfchewiftischen Bavern.

Ndatnz, 11. Avrbl. General Manain. ber als
Obsisstkom'manbbereibder der Enten'tstruvven fiir d!r
Expedition nach Ungarn vorgssehcm war. weilt tm-
me, noch in Mainz. M,ru brinat bics mit Geriich-
teu tn Zltfmnmknha'Nig. nach denen Geneval Man-
gin Oberbefehl für em Vorge h s n ge-
geu München übertrggen worden sei.

Was Frankieich fiir Straßburg tut!

Dte militäristhe Behörde von Stmtzbuvg hat, wie
ber „Mstin" erMrt, deir Iorts der Fe stu n g
necie Na m e n gegciben. Sie smd ietzt nach fran-
zösischen Generälcn wie Klebor, Navo,
Loscibre Hoche, D^crix, Ne-H, Ubrich, Josfr'e. Potatn
unls Foch benannt niid tragen am Einaana n^b n
d^n altsn dmtschen Jnschiisten die neu-eu Namcn «n
GeloLnchMrb.n.

Sozialisierungsgesetz und
Regelung der Kohlenwirtschast

Voir Beh. Justizrat Prof. Dr. Rietzer

(Mitglied der Nationalversammlung*)

Am 15. Februar 1910 hatte ich in Woimar beri
Besprechung des Resierungsprogramms. das den
Entischlutz der neuen Negierung. der Sozüaliste-
rungsfrage gesetzgeberisch naheMreton^ grunMk-
lich föstleote. in letzter Stunde alle wssentlichen
Gründe j?uscL,nmenaefatzt. die segen die „Soaialiste-
rung" sprechen. die das eigentkiche wirtMastltche
Ziel der Sozialdemokratile irnd damit ,cruch elnes
der wcksentlichsten wirtschaiftlichen und sozialen Uv-
scrchen uM» Ziele der Renolutton darstellt. Jch
versuchte nachzuweisen. „datz die settens der So-
zia/ldemokratie von dieser SoziaWeruin« evwartei-
ten Vorteste. nicht eintreten werden, dagesen
Nachteile eintreten nlüssen. ldi-e letzten Endes nicht
nur stir die Gesamtheit. sondern Mch für die Ar-
beiter selbsst vernichend wirten werden." obwohl
auch ich davon durchdru,lsen bin. katz „imcur de>nl
Wirtschafftssadeil setzt nichti ötwa an demsekben
Lnde allfnelnnen kann, wo er bsi 'Kriegisbegmil
aevissen Tt.' und datz nens Zeiten neue Gcsoanken
Einrichtungen .und Ztele vorauÄsetzsiv u-nd vsr-
lanse.n. Aber ich wies daräuffhin. datz die So-
ziülisierung. wie die Todcsstraffe. Än »rrs-
parables Mittel ist.

Zch Ee dann rveiter auseinander. datz nach
Max Webers - Heidölberg zweifellos lbegrün-
dsten Darlegungen jedör staatliche mrd Kammw-
nackbetricch Lürokratisch. oevwnitet wevden nnüsse.
Vatz ieder Kampf nnd ureist auck iede Beschwev«.
gegem die bürokratische Macht irutzlos sei. datz dt«
Lebensfovnren der Angestettten in den precchlschen
Eisenka'hir- und Vsrawecksbetrieben nicht weiter
und freiex aervesen sind, als in den grotzen privat-
Sapi'uWtchchen Betcieben. und datz in don Staats-
betrieben die sozialen Einrichtungen lange nicht tn
de,,n Ums'ange aeschafffen worden stnd. wie ste dve
priuatvn grotzeu .Betriebe geschaffffen hcvben.

Me ich ferner darlegte. müuen die fozialisier-
ten Monopolbetriebe stets schsmatiitzch von erner
Zeutrakstelle geführt werden: ibre Leiter. dto
ganz allgenrein iandsrs. wie >bel dsn Privaib^-
triebeiv» sich nicht pevsönlick infft Namen und Ani-
sthcn einjetzeil. da ste hintPr dem Staiat oevschwnr-
den. dsn fie vertreten. könn-en jich llvnse ntcht so
frss bewegsn. wie die Letter von Vrivatbetrieben.

Entjchei-dend aber jolltie die Tatffache 4!rl-s G^>
wicht fallen. datz unffere ausländtschen Kvn-
kurr-ent-en. speziell uirffere heuttgiM Feinde. d«e
freie P r i val w i r t s ch af t haben und ste
nicht aufgeben werden. Vatz wir alffo unserer-
seits i-m Falle der Staatswirülchaft. mit asb.inde-
nen Hä'vdei'. und Fützen. gevade in der jetzigsn.
schwierigen Zert, nach Mschlutz des Friedens. den
jelndl-ichea Kankurrenten gegeniiber stehen, die stch
ihrorffeits bicten werdsn. den M abullsäaeir. auff
idem fie silp.n. datz verstaatlichts deuksche Betrtebe
als joiche narb de„ heuliaen Verläiltirffssen auch
dcn Kredit nicht evhalten werdon. den dio Pci-
vatbetriebe aluf Grund ichrer alten Velbindllngsn
trotz allem. was aeschehen^ z» erbalton rirwarten
dürstn imd den wir nMnentltcb im Fnteresse un-
jeres Exports so dringend nötig hal>en. Wic
mütz.en alffo mngekehrt. so rasck w i r irgend
mögkich. die Zw'angs - Wirtschaft ui'd
dis Kriegg - G eff-e l lffcha ften ab'La-u.en
,md es mutz die Privatlvirtschajt dis feffte uwd ic-
chere Grluidlaso unfferer Geffamtwirtffckmt v.et-
drn. es mictz dex freie Hirivdel wteder zur festen
Grundkage mrserer Wirtfchafft einsefichrt werdan.

Was .umäcbit die Verdeffffer u n g (Rativ-
nlvltfierungl der Produ-ktion betvrfft. fo h'at
Dr. Ratchenau ffelbst zugegeben. datz unjere deat-
fchen Faibrlkeinrichtluiseil. wie sie die Friedeus-
wirtschafft ausgebtldet l»at. „neiaer. beffer und
durchdachter jeien. als tn Enslan-d. Fvantreich
aimd Belgiiem." datz >ie Latvrische Krafterze-ugung
t-n zwoi Zährzchnten thro Wtrkung verdoppelte."
daffr die Kvsten des elektrtffchrn Stromes sich ae-
drittelt" haben. datz „dbs Tvcrnspo-rteiivrichtunsen
zu einer Missemchaft gowockben find" u.nd datz es
heute „nux wenta Vorrichtungen »ibt. dte stch de<»
Grffsf der Ma.ffchin.eni entziühe>n". Ec erwähnt aber
nicht und voch wentgsr zieht er darcvus dio erfor-
derlichen Kon''equeil.zen. daffr alle diese Verdffse-
rmraen gerade tn der freten Wtrt-
schaft erzielt worden find.

Auch tn Bszug auf bessere Lebens- rmd Ar-
bettsbediiiMnaen wikd d!>e Privaiav'rfchaft aus
iichs, ecaus d!e erforderlüchen Refovmen durch-
set;en Kinnen und müssen. da hierfiir d>e »och
ausaegaugenen »ronatelang-en BcipreLlulna^ .

tagscrbgieordirete vo>r Deutschcn

m-enden Drenotaa in Uncr m> cii'-beruffen?»

liberalen ^1-

' «i» w"W^u>ch-

bvriibr» n'örden. oeben wir ckm M zwei wichtl^N

Prablem

-t SchE.tL
 
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