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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 126 - 148 (2. Juni 1919 - 30. Juni 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0859

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«rscheini a„ ,«de,n Wochenlag mlllags 12 Uhr. Amtlicher V-rliündi.
an^a» d'-.Hrtd-Iberger FamillenblStter. aub-rdem amtlicher Wohnung».

Lande. dle 2'r^a.»-i OtttU'ig kann üurch alle Pollanltalten, durch dle Agenturen aus dem

Laud^ bi. Trag.rtnn.„ unü b.I d-r V.lchälissiell. I.Ibs, - Haup.sirab. 23 - mona.ttch und
vterteljährsich beslelli w.rden.

. Haupischrlsilelier: Kuri FiIcher in tzeidelberg.

vrua, un» Verlag Heidelberger VerlagLansiali und Druck.rei, w. m. b. H.

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bostet 35 Pfg.: im R-KIameteil die vitrg?spalt-ne Pettizeile 1.20. mtt Plahvorschrlst 1.40 M.
Bei Wtederholungen Nachlah nach Tarif. Lrsüllungsori tft Heidelbttg. Einzeloerdaus 10 Psg.

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NeidelbemeeZeitimg

. .. lUirabhängige Tageszeiknng)

r r inotgungsblakk für Nordbaden und die angrenzenden Teile von Vayern. Hessen und Württemberg.

Nr. 139

Mittwach, den 18. Iuni 1919

61. Iahrgang

Die Seratungen in tveimar

Wenn wir nichtunterzeichsnen

Brockade und Dormarsch auf
BerlLn!

We die „Agence Centrale" meldet. sjnd von den
Ecnerälen Foch und Sir Douglas Haig sjjr de«
Fall der Nichtunterzeichnung des Bertrages in-
nerhalb der gestellten Frist folgende Mahnahmen
beschlossen worden: Strenge Blockade und
allgcmeinerVormarsch auf Verlin.
7>ie Belgicr. die zunächst Diiiseldorf. Esfcn und
Münster beschen würden. wiirden über Weitsalen,
d!e Amerikaner übcr Wehlar und Franksurt.
die Franzosen über Hanau. Würzburg und
Ulm marschierens die britische Armee würdL
»rit den Belgiern oorrücken.

Der Vormarsch aus Verlm uwd der nch selbst-
verständlich anschliefsende und und üen 7,§iog" kro-
nende Eiuinarsch in die ehemaliige Hauptstadt der
Hohenzollern wären billige Lavbeeren. Warum
sekcn sich Foch und noch etn paar Offiziere und
sMannischaften nicht in einen bequenien D-Aug und
fahren von Mainz gleich durch nach Bcrlin. Widcr-
stand finden sie keinen, die glorreichc Nevoiuiion
hat uns ja so völlig wehrlos gemacht. dasz jeder
Fremde bei uns schalten und kommandieren kann
wie er will!

Von den allgemeinen militärischen Plänen
weis, die, United Vresj noch zu berichten, dast sie
darauf hinaus gohen, dasj die englische Vlv k-
kad e von Nordsn ber ein'ehen wird. während d:e
nllüerten Truppen von Westen ber vorrückcn wer-
den. Aichevdem werden die Tsche.ho -- §lo-
waken voni Süden her. die Pol>.u aus deni
Osten anrückon. so dast Dou/tschla'id von allen Sei-
ten bodrängt wird. Wäbrend die Veseüung von
Verlin. eines der Ziele des Ausmariches der Alli-
ierten ist. wenn es nötig sein iollt'. um Deutsch-
land zur Annachme zu zwingen. sino die Militärs
der Entonte der Ansicht, dan d-ese Besehung höch-
stens eineil moralischon Wsrt liabe. wälireud dis
hauptsächlichiten militäriischen Ziele der Alliiorten
solgende sind:

1. Besctzung der industrielleii und andcrcn e r-
zeugeiiden Eebietc. deron Produt'te für
Deutschland wesentliche Vedeutung haben.

„2. Spaltung Deutschlands cincn
nördlichen und o'rnoii südliche» T e > l.

3. Vernichtung Deutschlands von allen vicr
Seiton. Der alliierte linke Flügrl. dex aus bcl-
sischsn Truppen von etma 100 000 Man» besteht,
soll zuerst vorrücken.

Ludwigshasen, 17. Juni. Avf M ttwoch st l i i
ein Appell sämtlicher tamglich n und untaugl ch "
Personen jm wcchrpilichtigen Alter angco.dnck
wovden. D'e Marokkaner an der Nbcirbrücke si d
durch weis;e Franzoson ersetzt woideii.

Verliner Pressestimmeii

Der übevwiegende Teil dsr beute früh nach Bc-
cindisung des Buchdruck'ereigebilsenstrei.ks evschcne-
»en Blätter nimmt der Enteircvntwort segenübcr
eine» Etandpunkt ein, den das Verliner Tageblatt
dalän kennzeichnet, dasz wir bisher u n a n n e h m-
bar gc.'agt tzabsii, es nun m't gleicher Fe-
Itigkeit sagen könne. Wenn dic Negierung
und die Nationalversamml'Uiig ihr uiianehmbar
wicdevholten. müszten sie Mgleich vem Volke ze:-
üen. dasi nicht nur die Massen der Besitzlo/e„ lei-
den sollen. was die nächsten Wocheii brinsen köun-
ten.

Der Berliner Lokal-Anzeiger sagi: Auch die
wsnigen gomachlen Zugeständnisse ändern nichts
an dcr Uncknnedmbarkeit und Uneriüllbarkeit des
Teuselswerkes. Der Begleitbrief isi in einem ab-
slchtlich verächtlichmi Tou gebalten und dcr Geisi.
den er atmet. mird durch die folgenschwersten und
goweinsten Schmähungen der Weltgchchichle zu
rechtfeitigen gefucht. Die Negierui'g habe die
Mlicht. m.t eineni beftintintem Proaramm über die
Beband u,l».g Les Vertvages vor die Nntionalver-
fainmlui-.g zu treten, deim es eutPrechc den diplo-
'natifchm und konstitutioi'iellen Eepflogenheiten
^tz die Negieruiig das Volk und seine Vertretung
-lört. Herr Scheidemann habe gesagt. dasi die
Hand vcrdorren müsie. die den Vertrag voii Ver-
sailles unterzeichi'e. Nach unferer Meinung müsse
auch die Hand verdorren, die den abgeändevten
Vertraig unlerzeichnet.

Von den rechtsstehenden Blättern spricht die
D^'/lsche Tageszeitung von eiiie»n Todesur-
keil sür Doutsch'.and und einem Dokument der
schamV.oi, Lüge Fn der Täglichen Nundschau
wird ausgesührt. datz es zum Eii.inarsch des Fem-
des au.f jed.n Fall ke,mnic u»d dasi sich irre. wer
da glaube. dasi die gamz willkllrlich gegen sedes
Völkcrrccht uud namei'.tlich gegen das Wilsonsche
Wel'bestimi. ungsrecht abgeänderte Zuvückweisung
Deut chlands ohne Zwi'chenfälle vor sich gehen
werde, die dann dem Felnde die Eelegenheit zmn
«lngre'ifen gebe„ mürden.

In Weimar

Fn We i,n.ar liegt nun die Entscheiduiig!
D.ort saminelt sich jetzt alles, was sie zu treffen
hat. Man ninrmt in parlainentartschen Krsisen
an. dasi Las Plenum der Naticmalversammlui.g
wahrschcinlich zmn Donnerstag oder Frei-
tag eiiiberufcii werden wird. u,n zu den neuen Be-
dmguiigen Stellung zu nchmen.

Die süddeutfchen Minister sind bereits
in Meimar eingetroffen'. für heute werden die
prüusitfchen Mtnister erwartet. Die emzelftaat-
lichcn Ntiuister wcrden im Lauf der nächften Tage
>mit de,ni Reichskabinett gcmeinsam über die Ant-
wort der Enlcnte beraten.

Eräf Br o ck d o r f f - N a n tz a u ist in der letz-
ton Nacht in W.iinar ciiig.tiosfcn. Mt ibm zu
saiii'Mon wiüd die N c i ch s r e g i e r u >ug h ute d e
Lugr beraten. Fe nach ilirem Eraebnis w rL "

N a t i o n a l v e r s -a in m l u n g am niorg'gen
Donnerstag, spätoslens aber ani Freitag zusammen-
ircten. D'e Be chli'sisasiung ist um so drinendrr g.
hoten^ als dic Fiist zur Beantwo'.tung der Note am
Montag aberd i'in 7 Uhr abläuit.

Schcidemann im Friedcnsausschug

In der gestrin nachn'.'.ttag abgehalienen Sitzung
drs Fricdcnsai-s'chnsivs gab Schc denrann eincn
Uebe'.blick übcr di fe'.ndliche Manteliwte. indc'M cr
cinlcitei-d äuf die bcvocstehenide folgenschwere
Entsche', d u n g i'i d auf die Angr'.lffo und Tät-
l.ch-keiten hinwies, denen un'ero äbncisende Delega-
tcon ausgesctzt war. Er tcilto mit, datz sosort Pro-
test cingelegt wordcn sei und dah sich d'.e Nie'ichsre-
gicrung ihr.' Stcll'.mgnahm.-e dazu bis rum Eintrcs-
fcn ctnes sc-lch n Ber'chtes oovbcihaltc.

Zur Mnntclnote silbst e-.klärte er, daß sie ein
äbschlictzondes Urteil noch nicht erlaubc, ein vor-
eiliges Urteil aber ve.sehlt 1 k. In den allgemo':-
ncn geg-Ni das deutschs Volk cnthaltcnen Boschnl-
digungen soi Neucs nicht cnthaltoni, -cob'-r er müsse
dazu mit Bcdauern feststollen, datz d e Entente un-
seren Vorschlag zur Schccffung cin-es neutralen
S ch i e d s g e r i ch t s abgclohnt hnhe. der allein
diese Bchchnldigungen obiektiv hätte vrüf"n können.
V dauc-l>ch sci wNter, datz drs g-anze Volk ni'r
V-'rgohcn i'-nd Derbrechen bclastel iveilden soll'.
Di-jc Brlsstung solle o7 - d'e Bostätigimg schaffen
zu dcn schweren B e i n g u n g e n. di-e tm
zweiten Teile der seindlichen Mantolnoto dem san--
z"n dcutsch.n Vo-lke.aüfcrlcgt werden sollen. D'u-
Bcgründung, die Ler vorg-s hencn Rsgelu'Ng d
Bcrbältnisie im Osten gegobcn werde, l-asse wenig
Hosfnung auskomiv'en, d-atz wir in dcin' auslführ-
lichc-.icn Mmorandum (das Gvaf Bro'ckdorfs-Rzin»
tzau in Häudcn hat. Schristl.) auf ein wesenll >'
Entg'g iikcinmen r^chnen köniiten. Das gelte äuch
süi dic M.'g.n tcrcitorialen Fvageii. hej denen
cbcnso wie bci den wirtschaitl'ch"n und finajiziel-
lcn F gen in der Mantelnote noch mancherlet
Punlte pöllia unAar scien.

Ang-sichts dicser Unklarhciten und angcsjchts der
Talsc ch-H dai; das ge ainie Mat rral zurzcit nock-
nicht vorlicgc, könnc eine Eillschctdung noch nicht
gctrü'fcn ivc.dcn. Nur der endgültige ncrd
v c-l l stä nd i gc Tcxt der feind lichen Antworr

Ein Masserstrah! auf die Weltrevolutionspläne

Das franzö-stsche ArLciterblatt Bataille ver-
öiicntl'cht -g stcrn cinen für die Stt m m u>n g der
frinzösis ch c n Ä rboiterschaft ronnze ch-
nendcn Llrtikcl. !n dem das Blntt hervovhobt, datz
die Durchsühvung -der m-i litärischen M atz
n a h m e,i im Falle dcr Nichtunterzeichnimg des
Fricdensvertvages durch Deutschland es s-ür die
Ei'tcnte nicht nötig nrache, ihre militärisch"n Kräs'e
über dio sie versüge, zu erhöhcn. Aus di-cis-em Um-
stande heraus weüd>e die grundsätzliche M'-üderawf-.
nahme dcx Feindseligkeiten kejne ernlsthafte
Nückwirkung auf das innoro Lelhen d-es
Landes haben. Die Proteste dcx deutschen Re-
gkernng soien bisher aus grotzoGloichgültkg
keit kestotzen. Gewitz sek der Frtcdensvertrag
gesährlich und kein Eerechtigkeits- uud RochtSfp'ke-

könnte dre Erundlgo sür eine gemcinsame Veratung
zwtschen Reichsregierung und Fviodensaus'ch tz mb-
geben. Das deutsche Volk, die National-
versammlung und die Neichsregiorung
seien vor die folgenschwerste Ent cheidiuiM gest llt
und deslialib sei es Pfl-.cht, gleichviel, wie die ein-
zelnen zu der Fricdensfrage stehen mögen, mit
vollster Obiektivität an diese Entscheidung
lieraiizütretcn.

Prästdent Fejhrcnbach schlotz sich der Auffasiung
an, dab eine »iateri- lle Prüfung erst inöglich
wevdd. wcnn das güsamte Material vorltege, vnd
der FriedensauS'chutz c-klärt sich damit ein-verstaii-
den, datz die nächste Sitzung Donnerstag
nachmittag abgehalten wevdüi soll.

Die Kommunisten an der Arbeit

(.) Berlin, 17. Iuni. (Privattel.) In den
Verliner Grohfabriken sind gestern zahllose
Flugblätter verbreitet worden, die zur all-
gemeinen Arbcrtseinstellung auffor»
dern, falls die Negierung den Dcrtrag tsr Entcnke
nicht unterzeichnet.

Sie sehen voraus

Dcr Part'er Sondevvertrctcr des „Eorriere della
Sera" meldst, in Kreisen der Friedenskoiiferenz scihe
man voraus, datz sich die Deutschen weigevi»
werden, den Friedensvertrag 'in der nun-
m e h r i g e n F o r m su u n t e r z e > ch n e >n. Man
sei der Aüsicht, datz sie damit d'e alli-ierten R?gie.
rungen zur Anwenldung von E-ewalt swingen wol-
len, daiilit in 'shren Ländern die Avb^itevbewegung
gegen d-n Vertrag fortdaueie und sunehmc.

Dcr Korrcsvondcnt dcs Daily Telegraph fatzt die
augeniblicklichcii Eindrllcke in den Kreisen der.Fri-.-
denskonfereiiz wie folgt züsaniM n: Wir stehen
vor der praktischm Möglichkeit, dah Deut chlaiiid sich
n ' ch t e nd g ü l t i g weigern wird. setne Un-
terschr'ift zu güben, datz es abcr die Fr'edensb.ding-
ge,i dochnicht gleich unterzeichnon wird:
das heitzt also, datz der Kriegssuftand wicd r ar'f-
genommeii w'id-eii wird. Wie alle Welt wr'tz. sind
die Truvven an der M stfront von Dcutschland b '-
reit, ihren Vormarsch zu bcginnen. Das karn auf
ein Kommando hin inncrlalb e'mcr Stunde o sch.
ben. Ein fehr mahgebendcr Beu te'.ler -dcr dout-
schen Mentalitüt hat mir erklürt, dah die Nat,o-
nalv 'ers >a mnilung foierlichst zi'lsammenbcru
fen wir!d, um die Aiinahme der Friüdensbed'.ngun-
gon zu evwägen. Nachd?-m auf 'diese Weise dsr
deutsche Natioiialvvotest zum Ausdvuck gckommen
ist. weiiden di-e Deutschen sich dwzu verstechüi, den
Erafeu Vrockdorff dahin zu instruieren, d„tz
er don Bsrtvag zu u n t e r z e i ch u e n hat. Gloich-
zeitig Wrfte stdoch eine Evklärung an d'.ie All-'.ier-
ten gog'lbeil werden, datz die Deutschen nnr unt r
dem Dvnck der Ge-walt handeln, datz sie abov u n -
fahig sind, die Vodingungen tailsächl'-ch durchzi»
sühren, zu deren Unterzeichnung man sie gczwun-
gcn hat. Doch es ist deshalb n'cht umnöglich, datz
dic techii-i'chen Schwieriigkeiten am M/oiitag ii ^ -
wunde-n soin werden und datz c'm offrzieller
Fr iede zwischen den Deutschen und den Allli.er.
te» wiader -hergostellt wirld.

den, noch weniger ein Völkerfriclden, aber. so füh t
dav Blatt fo-rt, in den Kreisen. d'e sich den Ei.-.
flüsien der reaEtionären Regievuiigsv-rcsse nicht ent
ziehen, erw cke dicse Frage keinerl-i Leidenschaft
Mas man heute imll, tst Fricden mit 'allen Län-
devn. Hoffentltch wiid der Tag kommen, wo dis
franzölst-che Volk wirklich Herr übov sein Schickso'
sein wevdo, dann wcvde man d ni dmijsch n Volke,
ohne ihm seinen Anteil an den Wiedergnkmc'ch
gcn abzunehmcn. im Interesse der BrüdellckM d'r
Völker Vertrauen schenken m-üssen. wis es i-hm
sch»n heute lgeschenkt weiden sollto.

Die interalli-ierte so z i a l i st i-s ch e K-onse
rens. dte für Samstag, 14. Iuni, angesetzt war, ist
mibglückt, da n u r die! I t a l ien e r c rsch -
rvarsn. Dte Del >gier un-d Engländer warcn
weggelblieben.

Verleumder, Ankläger und
Richter in einem

Di-e Davstellung der „vevbvecherischem Schuko"
Deutschlands am Kriege in dem Mrmtolbricks (stohe
dort. Schristl.) -d'r Entente ist zwar e'm Meister-
werl ra>bulistischev Verdrehungskunst, zugleich aber
auch dev Höhepunkt des uns von unseren Feinden
zuge-fügteii Leleidtgendsn Hühnos. Nur steht ibnen
leider dre Unschuldstoga schlecht an. weil der
iölaube an die eigsire Eottähnlichkatt. die reln von
SchuD und Fehle zu scm vorheuchelt, nicht Allge.
ineingut dier zivrltsicrten Wclt ist. Es wäre o'm
müb/sliges Ve-gim>nen, im einzelnen die unenlhörten
und unglaublichen Verdrehu-ngen und Unterstellun-
gen wtderlegen zu wollcn. Doch sei auf z>ws i M-
wehr.wcrffeii hingewicsen, dte wir le'.der noch vtci
zu wenig verwe.ilidet haben: Die belgischen Ge>.
sa ii d t s ch aft sb e r i ch ts uud das vor euiigeK
Tagen veröffentlschte deutsche Weitzbuchs
Nicht in den Juli- u-nd Augusttagen des Iahros
1914 ist dex Weltkiieg angcstiftet worden. sonderi^
iahrclang vorher. Das deutsche Wei'sbuch rdirst so-
w»hl auf diese l-angstistige Brandsttstimg. wie cv ch
aus die am Mevke bsf'mdlichen Bianlkisttster ein
ganz klaces Licht. Der Weltkrieg kam. weil Ruü
land ihn wollte, FranErcich i-hn schürte und Eng--
land seine Interessen n'icht darin fand. ihn zu ver-
hiirdorn. Dce Brandsti-ster. deren Treiben drsj
d-utsche Weitzbuch s-o deutlich enthüllt. waren sH
lange imd so etfrig bei der Avbcit geweisen, däii
stch das Feuex nicht mahrl dämvfen lieh. Deutsch >
land hat jahrclang -vox dem Kricgs eine wenn -auch
nicht immer geschickte, so doch ehrliche Verständ'-
gungspol'itik getricbon-, während die Entents dien.
Krieg „ve schob". Es bat in den kritischen Tage:,
des Iu-li in chrlicher Abstcht vevmsttelt. währsnd
die Cnte>nte den Kasus belli als crwünschten Ter-
min zmn Los'chlagen benutzte. Isder Uln-parte-i sche.
Gesch'.chtsschieibev wird im deutschsn Meitzbi'.ch in
den Berichten isv Entente d'n Beweis dastir sin->
den. Unter dieseln Umständen ist die „VoweisMc
rung", durch die uns die Eistente in ihrem >Frr<-
densentivurf das Schuldbekenntnis zuschiebsn
möchte, n'icht nnr die denk 'bar grötzte H e u -
chelei, sondernl auch die u n e r h ö r t e st e Z u --
in u t u ii g an unsere Einsicht und uiissy
Gewissen. Eine Regierung. dte das Weitzbuch
herau§gegvb'"n hat, kann s'mani solch-'n „Vertrag"
unmöglich unterschreiben.

llnd was für „Zugestän-dn-isie" enthält er dsnn
eigcntlich? 'Wd die Mantelnote Tat'ächlichcs
br'mgt, zeigt sis, datz-von allen deutschen Fovdsvnw«.
gen keine einzige Berücksichtigung g >fuudens
bat. Das fst. von- Oberschlsst- n uitd der drittcn
Schlesiv'.gzone ab-geseHen, där Fall in -allon tsrri-
torialon Fragen, wo namentlich Danzig verlo-
reii und die Abtrennung Ostpreutzens boschlch.
sc>ne Sache ist, ferner in der Frage dev Kolonion.
wo n-cht einmal unfere Fovkerung nach einem
Atanldat über uns've früheven Schutzgebieto berück^
sicht'.gt wurde und wo der Standpu-nikt >dex Enteiite
mit Eründen belegt wird, die misvhört sind. Auf
finanziellsm und w i rt s ch af t l i ck> e m E-e-
biet ist das 'chrinbare Eiitg>e.Lenkoin„ien o'.nee sehr
zweischnv'idige Sache. denn Lie in Ausisicht gcst llte
Möglichkeit von V e r e i nb a r u n g e n nach
-Abla-uf einer Frist von 4 Monaten bleibt vollkom-
men abhängig von dem Willen dr Entcnre^
Auch in dcr Fvage der Bestra f u n g. der S ch u l-
digsn durch o'm internationales Eericht ist imse^
Stardvunkt völlig unbeachtet gebliciben. Hter:
w'md u >n s-e r e E h >r e -aufs äu h -erste bemibrr.
Won nmssrelm StandvuM aus ist schon allein cmts,
diesem -Grmide der Vertra-g unaniiehmbarl

Dor Versailler Vertrag ist anf der DoraussetzuM
aufgcibau-t, Doiit'chland sei allein schuldig-..
Fällt dicse Doraussetzung, dann stüitzt das ganzs
Esbäude des Vertrages in sich znsaminen. Dce Al-,
liierten wiss"n gans genau, weshalb sio L-.ini dent-
schen Antvag, von einsm unparteiiische-n. neutvalen
Dölkevgerichtshof die Schuldfvage luntsvsi'chen su-
lasicn, so katigorisch abg-.'lnbttt baben. Sle wiffon
gcnau, datz vor obiektivenRichtern di<j
Klärimg d-oor Fraae ganz anders aussehen W.A4«,
wie sio jetzt darg stellt wrrb. Es ist aibor -Sache js-
 
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