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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 51 - 76 (1. März 1919 - 31. März 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0389

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^»eidetderaecZeitUIlg ersihriitt a«L jcd«m 2vochk>ltag mittaL» >L Uhr. '.'tmtNchrs Verkündk»
güugsblotk. ««raU»beUagen stnd di« tzLil>.'i!>ergrr Tamtttenblüttrr. aukerdeni amtttchrr Mohnnng»-
anzetger. Dte tzetdetbergrr orttnng kann dnrch atle Poftanstalten, durch bte Agentnren auf d«m
Lanb«, die Trügertnneii und bet der EeschäslsstLlle selbst - Hauptstraft« 2S — monasltch «nd
nlerieli-'thrlich bestellt werden.
tzauptschrtstletlrr! tturt Fischertn Heidelber-.

Viilck«. Veriaa: Theodor Veckenbusch, HetdetberqerDertagsaiiftalt,:. Dcuckere!,.-«ttxtbLk-.

Bezugs-. uud 2!,kzeigenpreis. Dte „tz.tdelberger Jeili.iiq-- Nost«!
niSiiaUtch t.SV Ak., vterteljÄhrttch «'« «t. an»schli«hlich gusteüaelchhr. durch dte »'aeniuren od«c
dtr Triigrrinnen frei tzans monatltch l.4S M. - Die sech2,«spall«ue Petllzeil« oder d«r«n Nauin
üost?t SS Pfg.: im Reklc metets dle vl«rgespa!tene Petttzetle ,.M. mit Plalii.nrlch^sl l 4n Pt
Bel Wtederholimgen Nachlns, nach Tarts. «rfttllimgsort tst Hetvelberg. Ki,,z«loerbans il, Psg'.
Druc» ii. Verla Theodoc Berkenbusch -tzetdklberger Verlagsanstalt u. Dni6,«rel tzridel'-rra!

Postscheckkonto Karlsrnhe Rr. SV17. Fern,i>r««I)rr: Nedabiion 132. Geschttsrostellc 32

General.

ttrden yeivtihit.

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Wnabhängige Tageszeitung)

Verkündigungsblatk für Nordbaden und die angrenzenden Teile von Bayern» Hessen nnd Württemberg.
Nr. 69 ' . ""

Samstag, den 22. März 1919

61. Iahrgang

Das neue Baden

Am 22. August 1918 wucde mit Hlockenge-
löiile und kiöftschem Gegränge das hundertjäh-
rige BesLehen der ersten badischen Verfassung
gesetert, dte dem badischen Volke 1818 durch
Ccoßherzog Karl verliehen worden war. Ee-
nau 7 Monate später, am symbolischen Tage
des Frühlingsanfangs hat das badische Volk
durch setne erwählten Vertreter stch selbst die
neue Berfassung gegeben. Damit hat für Va-
den die Zeit der Revolution ihr Ende gefun-
den. Gesetz und Gesetzlichkeit geben fortan die
Norm. Das ist das Erundlegeude der Abstim-
inuilg am 21. März. Auf sts wird man stch be-
rufen, wenn von irgend einer Teite der Ver-
fuch eines Putsches unternommen werden' soll.
Fortan richtet sich reder derartige Versuch ge-
gen die gesetzmätzige Ordnung und den gesetz-
Lich hergestellten Aufbau des gesamten Staales.
Baden ist unter den deutschen Vundesstaaten
der erste» der aus dem SLadium der Notver-
fafsungen heraus ist. Er hat damit abermals
ein Beispiel gegeben, wie man in ruhiger ein-
mütiger Arbeit ein für das Wohl des Volkes
rmd Landss so überaus wichtiges Werk, wte es
bie Verfaffung darstellt» mit der Arbeit zweier
Monate bewältigen kann. Gewiß. ein Meister-
werk an stch ist auch die neue badische Ver-
fassung nichk. denn gar manches ist erst auf dem
Wege eines vielumstrittenen Kompromiffes zu-
stande gekommen, aber es ist die freieste Ber-
saffrmg. die je ein deutscher Staat gehabt hai,
rmd enthält das äutzerste an demokratischen Ge°
danken, was jemals in Gesetzesform gefatzt
worden ist. Es ist tatsächlich eine Volks -
verfafsung. und deshalb wtrd man den
rvarmen. von Herzen kommenden Worten des
Präfidenten Kovf vollauf zustimmen konnen.
Möge die Sadische Verfassung für Vadens Volk
und Land das werden. was ste nach dem Wunsch
und Willen ihrer Schöpfer fein soll: die

GrundLagederOrdnungund dieGe-
wckhr einer stetigen, geruhigen und freiheii-
Sichen Fortentwtcklung!

(Sihunsebericht stehe Seite 3.)

Eine Erklärung
des Prmzen Max von Vaden

Mrr erhalten folgende Zuschrift: -

Badrn - Baden, 21. Mürz. Zu drr Neröffrnt«
Lich-mg des GenrrLlfrldmarschMo v. Hinveu-
bnrg erklüre ich: „Z«h „eftme an. -ah dcr (Sene-
ralfeldmarschall vber befiimmte Vorsänge nicht nn-
terrichtet wsrdsn ist. welche -ie Bckttlirtmachung
arom S. Rovember: ^)er Kaiscr und KSnig hat stch
e»ttschlcffen, dem Tbrane zu entjagLll". veranlotzten
^«d rrchtserttLten. Ich »vrrde die e r f o r d e r li ch c
Aufklürung veröffentlichen sobeld der
ssfchlossen ist. vorhex nicht. Denn die
Vcrschürfung dcs Parteihaders iiber d e Bergangen-
be»t ist «n «nssrer heutigen Lage e»n Beginncn. an
Dcnr jch mjH »icht zu bete'l'gen wiinfche. Dagegen
rviirde ich es tederzeit begrützen, we n dir Re-i'--
rung eine unvarteiische Jnstanz eins'tztr.
N"lche die Schuld an Deutscklands Zusammenbruch
Uutersucht und vor der alle Personen. d':e wührcni»
des Krieges in verantwortlicher Siellung w-ren, z»
Mo> te komme«. Prrnz Ma « von Vaden.

Besetzung

Ungarns durch die Entente

Dcr Lt'tter der Entcntt'kommissicm. in B.'dapest.
Oacrst VL>:. htt der nngariich n Neslovnng erklärt,
d.itz stch die Ententc ve.anlatzt sehe. wetterr
Toile Ungarns zu öesehe,r. Eg ws.-den
stnnaststsch', ruinänifche, st-rLische und tschcchofflowa-
riicho Trumpcn den grötzteTr Teil Un^arns be-
sehv», sodatz nur Bud avest und fe':ne eng're llln
keöu,lg nicht bcsetzt Llechen lve den. Dl-e En-
Sent-e rwotwiert diche Besebung da.mit. datz stch die
Ancarische Besrerun« zu schwTch gezelgt stabe. d'r
-olschom'» BrweguiW Herr su msrdrrl

stuf öem Weg zum vorfrieöen

»»Zu spätestens 2—3 Wochen"

Wis Ubsr die Schweiz beftchLet wird. hatte Wil-
fon sine besondere Konferenz mit Cle -
meneeau, Llovd George und Orlando.
in dee nach einer offiziösen Mitteilung der franzö
stschen Zeitungen ein grundsützliches Gin-
vernehmen übcr die weitere Behandlung der
Fricdsnsverhairdlungen mit Deutschland srrielt
rvorden ist. Es scheint danach, datz auf die Erneuc-
rung des Waffvllstilfftcmdes mit Deutschland end-
gliltig verzichtet morden ist und datz d:e Grundlagen
fUr einen wirklichen Vorfriede» ausgsav-
beitet »verden follen. Es ist in Arlsstcht genommen,
die Verhandlungen über dr» Vorfrieden zunächst
unteP den mer verantwortliche» Ebefs fortrusetzcn
»md die Konferenr erst wieder zu versammsl«. wenn
beschlutzrelfe Abmachungen vorliege-m
Man hosst rmf diefo Weise d^e Berhandlungen so
beschleltnige» zu können, dah die Friedensvrülimi-
narien in svktestens 2—3 Wochen Deutsch-
land »nitgeteilt werdrn können.

Der Schritt Milsono wnrde ansa»gs tn einigen
franrösffchen Kreisen mit Arswobn betrachtet, wbex
man siobt ietzt ein. datz er doch dtc bests Mahrege
sst. um den Gang der Sacho zu beschleunigen. Die
BodiwgMgen für d-en Wafsenstttlstcvnd und die vor-
läufigen Friedensbed ingungen »u^mrmen
nüt dem

Völkerbtmdentnmrf

werdari den Deutschcn gle'chzettta vorgelegt werden.
Dis nsutralen Mächte, die ven der Konserens
oingeladen wuvden. ibre Auffaffimgen über de«
Völkevbuwdentwu vf dcrr-ulegen, haben ietzt bei denr
Sekvstar'Alt wichtige DenLschrMn -etngeveW. Sie
nehinen ohns Ausncrbms den Entwur? an. wie er
E. und »nachen ksttve BaNbehalte bez.ügl'ch der
gruudsätzlichen F-rasen. Die Schwetz versianst
die dauernde Neutralität des Landes »nit Mckstcht
auf die allgsnre'me Vervfllchtung der M'iglioder
des BundeZ Als besten Buweis fiiv die tatsächlichs
Existenr des Bundes kann man die Aiffuchsn e''Ni-
ger neutraler Staaten mn Ane.kenn'nrg als Attt-
glteder des Bundes nach dnn ursv'ttirrglichen Enr-
wurf Leirachten. Div Frtsdcmskonfe^enö w^rd un-
verzügltch d-rrüber bevaten. Die HolLänder
wollen vo-chchlagon. den Haag zum S'rtz ldes Bundes
Ku nrachen.

Ameritanische Zeitungen sür raschen Fneden

Dte „Ncwvo'E Sun" Lcioyt dte DrrnsLlch-
tett eines schnellen Friedensschluslses
und befHrchtet, datz. wenni der FriedensVertvog nrit
dem VälkerbuntdsEtras zusanunen diirch die Par-
lainente vat?fLz.'<ert iverdtti soll. noch "i-ylonate vo»
streichen weist'en. Dirs Blatt vcvlangt die sa°vrti^
Untcrze'chnung des Frtcd nsvertrages und sväte'e
BelMndllMH der BölkL^hvndsfraW Fra^-k-

ve'.ch, Jtalien uud Bc-l»ion künnen nÄtt d'ie Aibeir
wredcr ausnebn'en. booor der Fvicde -unterze'chnet
lst. A 'ch Deutstbland k nn »»icht arbeite«». solmr-re
ttte Blockade bestcht. Es wäro mögltch de„
Frieden in 14 Tagen su unterze'chnci»,

Korrfliktslust

Die Pariser Blcirter laffen die Arbetten dsr Frie-
denskoufcrenr zieml ch umborUckjtcht gt. Vieüe'chr,
um dte De^hanidlungen, »richt zu störsn. vielleichj
abrr ai'ch, um n-icht erneut aus don Kon? ltrr
s-wcschm Wtlson und Lloyd Georae auf Ver
c Inen Seite uiud Frankreich auf der anderen
Seito iiibor die militärischen Bödtngun-
gen bmwoffen zu miisien. Der Tsmps betont nach-
drücklichst nochmals die Unzuläffiüke'lt diäser Poltt d
gesen Deutschlmvd und blschüft.at stch Leoeits nv'lr
lden Matzn.rhm-en, dis ergriffen wevden mMteu,
rvenn d!e drutfche R.ogiornng ucit der Berweigerunü.
der Fvrdensunter-Ichrift drohe. Der Tenrps wivlr
sich dabs-i sum Sch ü t; e r der d o u t sch e- n Be v ül
kerung aicf. d'.e Lebensm'itiol haben rmd r»r
Fricden avbotten rvolle mvd daran ncht gechinderi
werdan dlirfte, wetl es eintgsn Polkt ke m öder Dd!
vlsm>aten gcsakrt bali'k. rÄio Tronkn tn Brest-Lltows^

den Frieden iricht zu unterz-eichnen. Der Temvs
verlanst daher. datz m e-inein svlchen Falle die M->
literten in te-dem Gobret Deutschlands Ovtsbehör-
don Sinseksn nrützten, mit 'denen vroviisoriische M-
kommen getroffen wülden. Zusammen nrit dec M-
tion franoa'vse bchvricht Echo ds Pavis die G-efahr
oiner u-ngsnügonden Entwaffnuns
Doutschlands und verlangt, datz d'ne framö-
srschs Arnrce angestchts des Weiterbestebens der
deutschen DvoHungen erhalten ble'vbe.

Englische Proteste gegen einen Gewaltsrieden

„Daily News" bringt Berichte aus 18 eng-
tischrn Grotzstädten übcr Maffenversrmm-
lungM- deo letzten Soirntags, die gsgen einen
DiktatVrieden den»snstrierte»».

Die Nheinsrage

Allgemsen Handolsblad zmolgo wivd Frank--
reich tn dev Rheinschiff-ahrtskommis-
sion, tzn der Belgion, die Schwciz, Enüland uud
Ztaldon sbonfalls vertroten scün -werden eim.-e
überwiegende Stelluns oiunehuren. Mian
lveitz »wch nicht, c-b Ameriba mrch der Koinmiffion
öettreton wird. Dle Nieuw Lourant macht auf
den Schweizer Protest kmgon kio BĻrohuns
der Rbornschifstrhrt aufmc k am. Das Blatt or-
blickt m den frcmsösffchen Wünfchon eins «rnsie
Hemmung des iritdlLnali'vN'alen Ber-
kohr» unid hofft. datz Äo holländMe RosberunN
Schritts -um semLMaitren Vorgehttr mtt der
Schweiz unternilmnt.

Grotzpoleu

AliS Paris wivd laut eilver Haagcr Nachricht von
Hollanidsch Monws Bursau ssnvvldet:

Die Berhandlungen des Obersterr Kriegsrates
galten a,n 19. März fast ausschlictzlich der vol-
nischenFrage. Das Ziel der Alliterten ist, ern
Vr »tzVolen »nit dom Ausgang zue See
wieder herruskellc» »'.nd die Grenzen von 1772 als
Richtlr»tte,l zu »rehinLN. Da « rig soll zuPole »r
gebören smd durch die beidei» Vah,ttinien Danz'g—
Thoru und Danzig-Warsckiau llbor Martenburg
soll der Berkebr gewährlorftet urerderr. Die Schwie--
rigkeiten in dcr Krenzfrage sind besonders grotz, da
dre von der Koiinnission vorgeschlakeaen Grenz-
lcnien beinahe 3 M »llioneu Deutsche zu
PolLu schlage,t rvürden.

Mt chcr Gr-cMregrtticvuna kommsn swer Ge-
sichtsvuMo in Betvacht: 1. Nach franzMcher An-
stcht Ssk die Hauvtsache e-i-ns Einschränk.ulra der be-
wcrfsneto-n Macht Deutschlands un!d 2. der Wil-
sonsche und anrerikan.sche Siandvunkt, '-er dLlckn
gebt, datz die bkste Earantie für d?n Frioden darin
bestüht. datz die Soiweränitat tmmer von dev Be-
pölk-srung silbst b-ostimmt werde.

Das Rnt'ivn ctti t ät vW riirs-iv wir>d fo.tÄ-'svtzt mir
Fützsn setvelen, abev nur dan-n, wenn es sich üsi
den Sl, bohandelndon Fraacn um diuisches Gehüer
dreht. Der Maiin «lrurmt kein-vn AmstcriÄ», dies ost
fsn ausrusprechen, indcml er m-it Vezug auf d'a den
Pslön rugesvrochonon Üirndstv'chs sagt: »Ln ki.-e-
scn. wie auch tn mcchvoren andercni Fällen wivd vMn
stcher e'ine Ausnahme vom Nal chn ttitäte-nvr'n-
Siv ru inachen hcchcn. Di-e Ka-te vcn Eurcwa hätle
keine> Statilität. wenn man sich strttte an d cs-s
Priil/zip halteir würde." Ob durch die Mitzach-
tun« des N a t i o n al i t ä te n v rn z i v s d r
Ke-im su »reucii Kri-ogen gelc§t wi.d ist dcm Mk ttn
gleichgiilttg- Er sattt we'ter: „Dch Ha"vtscche Isr,
datz dvr Frlede i.n dcn Ländern alür cht eibal -en
werden kaim. wo die bewa.ffneten Stre'.tkräft? de:
Entente tn Zulunst nlcht lsicht wccdeir intc'rventt"
rerr können."

Das Blatt gibt »u, datz durch die F-estlcgung
dcr p vLn- i s ch c n G r e n z e m ch rere Mi lli ön-nn
Deutscho unter voln'sche Hohett kcmmen rind do-
dal'ert drche Talsache mit ücuchlc istff'r
„Meit urehr zu ückbauern wäro cs jcidoch, so fädil
es fort, we.nn Polen ke'nen ?!i"saang ->um Meevo

Polen em Hindernis des
Friedens

Es ist crn der 3«it. datz dte un Deutschland
vorgenommene »Vivisektton" etn Endö nimmt,
donn dte Flut von Stachrtchten. die lijglich au»
Loudon imd Paris über die Zerstückelung ucheres
Rerches zu uns dringt, mutz den deattschen Staats-
männern und auch dam deutschen Vo.ke dbe für
den. wemr Wtlson se-im Beto nicht gegen die Pvl-
weirdige asWge Ruhe nehmen. Ueber die G-e-
bietsansprüc^ der Fränzofen im Westen geheir dte
Forderungen oer Polen im Osten noch
weit hinaus. und hvute tritt das volnische VerLin-
gen »mch Danzig und einem breiten Weichssb
irrerfon. das man diisher für etne Ausseburt der
politischen Faniaste halten mochte. in voller Mrd-
lichkeit auf. Mlson wtrd den volnischen Geiern
die Flügel mächti« bcschnciden müffen, wenn er
eii« Verständ-igumig der Völker erzielen w'.ll, fonst
wird PoLen, wte der Newyorker Herald sslbst
nreint.. ein Hindernis des Friedens.

Dte dsu ssche Regierung wird guttun. den po-lni-
schen Gesch'.chtsfalschungen vechtzetttg und mtt ctt«
ler Macht entgsgenzutreten. dte sich rricht nur auf
Danzig. sondern auch auf das Gebiet de? Maijurt-
sche-n Teen erstrelbon. Don einem aLovdireten diplLo-
nratischen Verhandeln nttt den Pol-en kann voll-
ends nach denr Ab-bruch der Posener Verhandlun-
gen ii-berhauPt keiwe Rede mehr ietu. da fn sir ett
vem Siegerhochmut austveten. ^ dem nicht dte
geringste Bereckstigmig vorhanden ist. Die Pole«
bshauvten. datz ster Entente vom Retchsminister
Er.cherger im WMsnstilfftandsvertrag eine Btanks-
vollnDgcht auf Danzig ausMtiellt set. der 16.
Punkc der Bedtngungen lcmtete näinltch: »Dte
Alliierten follen frete-n Zugang M id«n von den
Deutschen om thvsn Oltgren,zen aeräumten Geb'ete
joraohl übex ^Danztg wie auch über die dLeicWet
haben. »Nn Ä,« Booülkeruns Vbe)er Länder ver-
pfloae» zu komven — oder auch für tede„
anberen Zweck". D':e SWutzworte stnd aller-
ding» sür Deutschlcmd vevhängnisVsll und durfteit
nickst nnterschrik'ben werden. aber es kawn an chnen
doch ntcht d-e Berechtlgung herüsleitet werden.
datz die ln Fr-crge koaniiyenden Gebiere von der En-
t-ente den Polen tn dto -Häivde sefvÄ-t werden
dürfc». Die ^luffassrmg vom SelbsibcFtttmrnMnss-
recht der Bolksr müffe vollends eirdwürdigt wer-
den. wsnn Wuffon ein Veto nicht gegen die pol-
ntschcn Anmatzungen ettrlsste.

Der grötzte TeL -des GcLcketes. dd§ kvi-e Polen
tn Westprciutzen und Oderschlesien beamspvnchrn. ist
un,PwcchechLst deutsches Lantz es könu e fich
also nur nnn Nauib standoln. Miü imri, auch Ober-
schlasten von Dsutschland fortvsff?en. so rürd dte
Gef.crhr herMi.sb^chworen. datz Deutfchlaird jebe
ZahlmltNMNgliichkeit für Kriessschulden Kenaiwmeu
w:vd. wstt es ketne a-usvetchrnde «Fndustric mebr
nncksrHa ten könnte. Ob es dsn Pol-cm «elingen
würde. das ab.'rschlest'che Grubcmw^on acif drr
Höhe zu stalton. zu der es imter deuffcher Bcrw.aL-
tn-ng geLoimiken fft. mutz sehr Meifolhaif: er.ch-im-en.
Dc !üm,irrrLich'M Vmhältittffe ckin kongretzpolali-
schon Indu.strbegÄbt.et. wo nur dtc unter deutischer
Lditung stehenden Werke -nttt einigsm Erfolg ar-
b.otten. laffen Äl>e Bermutung zu. d-atz Obrrsch ^kru
mtter poLttschrr Oberhsheii w'rffchtttkich Mvllck-
Vl^en wüvde Deshalb wollen selblt d e avbstt-
siimen Mlni.fchen Bevöl ker.u nttsie'ul>e Oberschle-
ston.s «rösstentstts nichts von oinrr Lostwnnrina
DeutschÄrnDs wiffen- Auch sind Lie volnihch ,pre-
chcmden Bswohner Ober'chlestsnZ überhaupt ketne
Pott'iu Die Zufprechuntt Posen und gnotzer Teile
von Westpreiutzcn und Schlcsten a-n den polnvschcn
Sta»t märe woder bevöikerlMV-mätzÄ noch wirt
schastüch M rechtferbigen. und desba'ch wird Po-
len iiu m Htndernisdes Friodens werden.
wenn Deu sch'laUos Regteruug und Vslksvertre-
tmig die Uuterz-richmrug 'unserer nationplün Hin-
richtung tm Osten verweigcnil.

Nonlens* Note

Dle No t e. die Boffchiister N on> lens iu Po-
sen dem Vorfitzenden der deu >schen Unterk mr-
M!tssl,on. Frhrn. v Rechenbcrg. über den Ab-
bruch der Berbandlungpn ü-bergaib. lautet.

Die de-utsche Regierung l-att^ die Lö-
sun.g ?, u lange h i n au s-ge s cho be n. Sie tfi
,',-l verschiedenen Malen .rurückc-^komw,en aus dte
Abinnchungen. we che ohne Schwstrtckeiten v'N ib-
rec De'.egatton amgcnom.men worden waren. S'e
bllt zueCst i.hre Dc'logterten unter d m Bormai -d
?.vrückbenuscn, mtt ihnen >u beraten und hai sre

ohne a-'nüaend. ^,'stwm-citi.o-e-n

znrllckae-

vrbLlten und boi scinc-r Eckburt erstickeu U-Ärde.'

daml ^ , .. .

sch'ckt. Die de.utsch-e ob-erste Heeves-lc- l-ung int
rer.reit d«-e D i n-ge kompli?, i ert Prrdurck. rE
sie lii-'ckm zustnndi.gcku Vertrttor. Eon.erar
Domm-es. uittersirat htt. dasU- ^ .

'ttchnon. das unter stiner M-ttv'rstn

vo»

ni-en ,;u "u/er-

-r, revtticrt

«r,§f»ivven ich'ne«
wordcn ivnr. D e"isd'r" stirntverwa- tng
cü -dmmnml- ' i„"rall!tcxt.' Koimntffion

-ärser zu e w'r Dntt'k k.ergvden.
,i.oü!>e d->e A'tmckl durckckst ckm lätzt. der Veri^. ch-
umoen ai'szuweich.-r- die sich für d« dttlffch Rettie-
c:i's dein Artike! 1 des MMeMftllsiandsaÄ-
 
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