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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 27 - 50 (1. Februar 1919 - 28. Februar 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0160

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Seite 4 Herdelberger Zeltung

jLereitwillig den Anordnungen, aus denen dem
Einzelnen keineKosten erwachsen werden.

Dienstag, dett 4. Februar 1919

Fernsprecher Nr. 82 und 183

Nr. 29'

, Wer sich nicht fiigt, läuft selbst Gefahr zu ertran
ren und versündigt sich an seinen Mitmenschen."

Zn dex deutjchen liberalen Bolksvartei seüte
in der gelstern abend abgebaltenen Ätonbagsver-
lammbun« limr „Woiken Bock" Stadischulrat
Rohrhurst fe-ine Berichterstattuna und kriti-
fche Erörterung iiber den badischen Verfas.
>s>un gsentwurf fort. Zn ber ihm orsenen
dekannten tiefiMünbeniden und sesselnden Art Le-
handel'te der Aedner dte 8 8 ck bis 19 ider Verfas-
strng. wobei er sich namontlich mit dem 8 H Be-
«mtenbefähi.Muig, 8 14 Enteignung und Soziali-
sterung und 8 8 18 amd 19 Staat uird Kirche und
Stcvwt und Schule befakte. Nackdein or soidann
die Begviffo von Jnitiative und Resserendum so-
wie lhre Vedoutung für dte erwobterten Valks-
r^nste gestreofl hatte. priifto Herr Rohrhurst noch
eingehnd die Frage. ob denn Etn- odex Zwei-Kam-
mersystem der Vorzug gebühre. Ncvch eingeshender
Aumtcnl sehr interessanter Darleguns des hiistori-
schen ÄZerdeganges und Gegenüberstellung des
Wr und Sbider kaiin dex Redner für seine Person
-u dein SchLuß. dak das Z-weikcnnmer-Sqstem dem
Zde<vl einer wlvhven Volksvertretung am nächsten
käme. Die otma einoinhaMtündigen Äusführun-
gen wurden nvit lebhaftostem Boitall aufgenom-
>nven. Die vo,n Vortraaenden vertretenen Ideen
gaben alÄi-ann noch Veranlassung zu einer obenso
«nrgeregten, wie fruchtbaren Erörtevung.

' * Die Beteiliguna bei dcn Nationalwahle».

Im Wahlkreise Z-eidelherg Stadt und Land wa-
ren nach den neussten sbatistischen FeMelluntten
64 804 PorfonelN wcvhllberechti>st. daivon männliche
An Mter von 29 Zahren 1036. von 21 bis 25 Zab-
rvn 4 246, mehr als 26 Jahro 24 627 weiibliche
Perfonlen von 20 Jahren 1110 21 bis 26 Iahren
V216. mehr als 25 Iahren 28 570. Gervählt häben
männlickx.' Personen von 20 Iabren 606. von 21
Vis 25 Jal^-n 3 691. nvchr lüs 25 Aahven 21 333.
zritammen 26 632. WeWUche Personen von 20
Iiahren 896 von 21 his 26 Zahren 4 380. m^r als

Zahren 23 845. UMnmen 29121. Es haben
vs-so 3 489 Männer roeniger sewichlt als
Frimen.

* Todesfall. Die Vorftoherin des Marie-Lui-
senheims in der Bienenstrahe Frl. Elife Eifen -
menger. ist gestcrn abend im Alter von 69 Jah-
ren gestorben. Frl. Etfenmenger war durch rhre
Tiitigkeit auf charitativem Gebiete bekannt und
rrfreute flch Lberall der gröhten Sympathien. Die
Berstorbene gehörte dem Vorstaflde der Abteilung
4e des Frauenverein vom Roten Kreuz an und
war auch während des Krieges im Lazarett
btadthalle tiitig. bis Erkrankung fle zwang, sich
hiervon zurückzuziehen.

* Arbeitslofe und Notstandsarbeiter veran-
palteten gestern eine Demonstration vor dem
Rathaus. In ihren Forderungen verlangen ste
ben Tariflohn der Bauhaüdwerker. Aufhe-
Lung des Arbeitszwanges für stellen-
lose Kaufleute und geistige Arbeiter. Abfchaf-
sung derWartezeitvonb Tagen. Der
Stadtrat wird flch morgen in einer Sitzung mit
Kiefen Forderungen beschäftigen.

* Kirchenkonzeris Am Conntag nachmittag
veranstaltete der Karlsruher Kirchenmusikdirektor
Hermann Poppen unier Mitwirkung feiner
Schwester Fräulein Dora Poppen und Fräul.
Eisella Mathy (Eeige) ein Kirchenkonzert. Herr
Poppen ist hier als Örganist von ausgezeichneten
mufikalischen Qualitäten bekannt. Das meiste
Jnteresse beanspruchten wohl die Variationen aris
einer Orgelsonate von Wolfrum op. 14. Die
Siimme Fräulein Poppens ist in den letzten Zah-
ren bedeutend gewachsen, ihr Vortrag von einer

l »vohltuenden Wärme. Aüch die Eeigerin Fräulein
Mathy erfreute nicht nur durch sauberes Sviel,
sondern rousite auch befonders durch fchöne Kan-
tikene zu erfreuen.

* Sävglinqsberatungsstunden im AmtsbeZr?
Keidclberg. Februar. Mittw-och. 5.. halb 10
Ühr Ziegelhou'en i 5 llhr Rohvbach. Douners?aa.
V_ hcrlb 11 Uhr Dollenheim'. 4 Uhr Kirckcheim
Deontag 10., 9 Nhr Sandbmisen; 12 Uhr St, Zl-
ven; 114 Uhr M'sisoch- llhr Lc-iinrsn. D!>ens-
lag, 11., hallb 9 Uhr WieLlingen; hwlH 3 Uhr Ep-

lich sein, die doch nur äuherst selten mit mathe-
matischer Genauigkeit die wagerechte Ebene inne-
hält. Man braucht aber nur die natürliche
Schwerkraft aller Gegenstände oder die Anzie-
hungskraft der Erde 1n einer finnoollen Weise zu
verwerten, um auf eine so einfache Lösung des
Rätsels zu verfallen, wie sie im neuesten Hefte
des im Verlage von Otto Spamer in Leipzig er-
scheinenden „Prometheus" beschrieben wird. Den
Gnmdgedanken diefer Erfindung bilden zwei glä-
serne Hohlkugeln, von denen die kleinere in der
gröheren fchwimmt; in die kleinere wird der
Kompah oerlegt, während die gröhere durch eine
keste Unterlage mit dem Flugzeuge verbunden ift.
Man kann nun erwarten, dah sich die kleinere,
fchwimmende Hohltugel jederzeit von felbst durch
die natürliche Schwerkraft nach der roagerechten
Ebene einstellen werde. Dte freie Beweglichkeit
der schwimmenden Hohlkugel wird noch dadurch
unterstützt, dah ihr Schwerpunkt exzentrisch ltegt.
Damit die tnnere fchwimmende Hohlkugel Lei hefl
tigen Schwingungen nicht gegen die Wand der
Luheren schlägt und diese zertrümmert, erhält sie
noch einige Eleitrollen zur Führung, so dah sie
immer in gleichem Abstande von der Luheren
Kugel gehalten wird. Diese selbsttätige Einstel-
lung des Kompafles in die Wagerechte ermöglicht
jederzeit etne genaue Beobachtung der frei schwin-
genden Magnetnadel.

* Zum Nachfolger Hermann Poppens als vka-
demischer Mufikdirektor in Zena wurde der D,»i-
gent der Gloganer Singakademie Rudolf Volk-
mann ernannt. Voltmann foll auch im Auf-
trage von Max Reger Witwe ein ..Max Ne-

> ger - Archiv" einrichten.

Humor vom Tage

* Wintergefchichten. Jn dem strengen Winter
1917 waren wir durch einen Fluh von unferem
Nachbargebiet getrennt. Die Verständigung wurde
durch Zurufe aufrecht erhalten. Eines nachts babe
ich Postenkontrolle und gebe die Losung hinüber.
Die Antwort war mir unverständlich und ich rufe

, mitfühlend: „Friert's dich? Darauf die prompte
Antwort: „Depp, damischer. meinst bei uns
herübnis Summer?" (Jugend.)

> > Liebe Zugend. Der Mann war wegen Vet

kelns angeklagt. Er war unschuldig. „Jch habe".
fagte er, „tch habe nie in meinem Leben aebettelt.
Zst es mcine Schuld, wenn der Groschen. den etnr
Dame falle lteh, mir in die Hand fiel? Der
Nichier sah wütend auf. „Jn die Hand", fuhr
der Mann eindringlich fort, ^>ie ich ausstreckte,
üm zu sehen ob es regnete." ,

pelheim. Mittwach. 12.. halb 10 Uhr NeckcvrgemünÄ

- tryr Schonmi. Montaa. 17.. halb 11 Uhr Walo-
wvinmersbach; halb 2 llhr Lobenfold; halb 3 Uhr
Mönchzell. Dienstag. 18.. 8 Uhr Meckeslieim;
halb 11 Uhr Mauer. Miitwoch. 19.. v Uhr Nolhr-
bml). Donnerstag. 20.. halb n Ubr Dossenheim;

^ ll.hr Kirchlieim. Montag. 24.. 0 Ubr Sandhausen;
12 Uhr St. Ilgen: 114 Uhr Nuhloch; 8-)L Uhr Lei-
mon. Dicns.ag. 25.. hatv 9 Ubr WieblniMii;
halb 3 Uhr Eppolheim. Donnerstag. 27.. halh 10
Uhr Bamimental.

Wicblingen. 4. Febr. Zn der sestrisen
gutbesuch en Bürgerausschuh - Sitzuna
wurde der KrieÄsinvalide Luvwia Krieg cvls
Gonieinderechner mit eimem Eebalt von Mk. 1150
ernannt. Nach eingeheildcr Lrörterung und Be-
handlung des Antrags durch Bürgermeister Maas
und Herrn Bendor wurde der Anschluh der Ge-
meinde an die S i e d l u n g s g e s e l l s cha ft
Heidelberg beschlossen. Etn weiterer Punkt.
dle GsnebmigUiliig einer K a v i 1a l aufn ahme
von Mark 70 000 gelangte ebenfalls oinstimnna
zur Annckhme. Bei der Beratung d«s Voran-
schlags für 1910 wurde von ber soKiaLdvmokra-
tischon Fraktiom der Antrag gestellt. deu Botrag
für die Schülerbibliothek aus Mk. 500 zu
crhöhen. BUrgerauÄchustmitgliod Bühler be-
aintvagite die Bi'ldung einer Kommission. die mit
dem Gemeinderat eine einmalige Teuerungs-
zul-age eventl. Gehaltstaris - Aende-
rung bernten solle. Der Voranschlag wurde ein-
stimmig ailgenoniimen. Zur Fvage ber E-inge-
meindung nach Heidelberg wurde eine Kom-
misjion gebildet. dio aus den Herren Dürgermei-
ster Maas. Natschreiber Schletz. Dehust.
Damm und Bender besteht.

)!( Wiesloch. 3. Febr. Gestern nachmittag ver-
sammelte sich die Bezirksgruppe Wiesloch
des Derbandes der Veamten- und Lehrer-
vereine Badens in stattlicher Anzahl im
Saale des .Lähringer Hofes". Zn dem Redner
Dr. Nölker aus Karlsruhe. der Uber Zweck und
Ziele des Verbandes sprach. hatte die hiefige Be-
zirksgruppe die rtchtige Krast gewonnen. Seine
Ausführungen wurden daher mit grohem Beifall
aufgenommen. Zm zweiten Teil wurde der Vor-
stand, bestehend aus einem 1. und 2. Vorsitzenden,
einem Schriftsührer und Rechner, gewählt, die gut
vorbereiteten Satzungen beraten und nach wenigen
unwefentlichen Veränderungen von der Berfamm-
lung angenommen. Jn einer späteren Sitzung
werden die Ausschuhmitglieder als Dertreter der
verschiedenen Veamtengruppen bestimmt werden.

t. ?lltenb«rch. 80. Illii. Am letzten Sonntog
hiolt >der Arbeiter - Turnerbund nach 5
uyren w eder b'e erste Sitzuna in der Kron« crb.
di« von sämtlichen aus dem Felde Mrückgekehrben
arlan anttgnebern be,ucht war. Zn evner wiivdi-
gen Ansprache gedachte ber Borstiand des Bereins.
Zakob DruLer der fünf gefallenen Mitglieder
und zwar Zakob Beckenbach. Eeorg Becken-
vach, Kar: Beaenbach. Mkolaus Rein-
bard und Karl Schmiti. Sodann fanb die
Aufncrhme von 16 neuen Mitgliedern ftalt. fodasi
der Vere'n nunmehr acne Mitsliederzabl von 60
Mann «mfweist.

- - Ba^voach, 30. Zan. Die 13 Zalhre alte Tocb-
tor des Landmirts Mam Ewald verbrühte flck
mit kochendem Wafler bei-e Beine dcvart, datz
zuerst an ihrem Aufkommen gezweifelt wurde,
doch hai flch inzwi chsn. da ärztliche Hilfe brvld Wr
Stelle war. Besferung eingestellt.

Mannheim, 2. Febr. Die mit Nücksicht auf
die Teuerungsverhältnisse unter Streikan-
drohung verlangte auherordentliche Erhöhung
der Löhne sämtlicher städtischer Arbeiter wurde
nach Verhandlungen mit dem Verbande der Ee-
meinde- und Staatsarbeiter durch einen Tarif-
ver 1 rag festgeleat, dessen Wirlsamkeit stch vor-
erst bis zum 1. Mai 1919 erstreckt. Der Stadt-
rat beschloh die Einführung der 24stündigen
Dienstzeit mit nachfolgender 24stündiger Ruhe-
zeit bet der Beru sfeuerwehr.

Mannheim, 3. Febr. Boim Schlittschlchlauifen
auf dem RheMfporen brach am Somitag nachmit-
tag der IZjähvlgo Schüler Friodrich Landherr
ein. Dsr 15 Zcchre alte Droherleihrltng Kcrrl
Tritfchler woll'e ihn rettzen. brach ebonfalls
auf der dünnen Eisdecke ein Beid.e ertran-
k e n. Zhve Leichen flnid noch nicht goländet.

Durlach. 3. F-obr. Beim Nod.ln verunMcktr
dsr Schüler Fritz Schiniit aus Karlsrubs io fcywer
das, er starb.

Karksruhe, 3. Febr. Die Vsrbände der
städt. Beamten der badischen Landgemein-
den (Bürgermeister). der Ratschreiber, der Ge-
meinderechner. der Sparkassenrechner, und der
Polizeibediensteten haben sich zu einem Zen-
tralverband der Gemeindebeamten Badens
zusammengeschlossen. Dte einzelnen Verbände be-
halten ihre Selbständigkeit. Der Zentralverband
wtll nur die gemeinsamen Znteressen fördern.

Freiburg, 4. Febr. Der frühere badtschs Ge-
sandt« in Aküuchen und Stuttaart. Freihcrr Ferdi-
nand oon Badman. feierte vor wrnigen Ta-
gon hier seinen 80. Geburtstag.

Konstanz. 4. Febr. Zn einer der letzten Nächte
w-urde im Lebensmittellaaer des italie-
nlifchen und svanlzösi chen Noten Kreuzes eingebro-
ch-n inrd Lebensmiltel im Wert vc>n llber 1 500
Franken entwendet. Die Täter. drei iung« Bur-
schen wurdcn verbaftet.

Konstanz. 2. Febr. Vom 10. Dezember vis 14.
Zanuar sind insgesamt etwa 40 OM Franzosen.
Engländer und Ztaliener über Konstanz nach
Frankreich zurückgekehrt.

Aus dem Leserkreise

(Für die Auslassunaen unter dieser UeLerlchrift
trägt die Schristleitung nur die prestgefetzliche
Verantwortung. — Die Zufchriften müssen der
Schriftleitung gegenüber mtt dem vollen Ramen
des Einsenders versehen sein. Aus Wunsch wird
der Nanie oerschwiegen).

M Die Paketbestellung

MiP Bezug auf das Eingesairdt in Nr. 24
..Wann Vomlmt dle Paketbestelluns?" wird mrs
vom hiefiaen Postamt mitgetettt:

„Es wlrd sich vor « uss lcht lich bis MtiLe
dieses Monats ermöalichen bassen. die As-
herige Abholung der Postpakete bei dem Haovt-
postamt und beim Poskmnt in der Erobensasse
ausWheben und die Pccketbclstellmlg in frübsrer
Weise wicder eimWsiihren. Da sämtliche Bestell-
wagen. die während des Krieaes infolse Handwer-
kermangels nicht m.ehr ordenllich tnstandgehalien
werden konnten, jetzt gründlich herserichtet wer-
den müssen. ist vor Beendigung dieser Arbeiten
dio Ausnahme der Leftellfahrten leider nicht mtza-
lick". ^> ,. . _

Letzle Drahtberichle

Verlin, 3. FeLr. Der SLudeut der Rechte uvd
NatioiMlökonomie HerntannWÄppelt. der sur
Spartakusbcisetzung des Hauises Mosse gehört batte,
wurds von der StrManmver unter Hinzuvechnung
von 3 Wochen Untecfuchungshaft su einem halben
Jahr Gefängniis verurteilt. Der Heiser Frdr.
Böttger, der auch zu di-eser Bosatzung gchärte,
und der den Vevkohr nrit dem „Vorwärts" und dem
Ullstein-Gobäude vermittc.lt hatte. erhiclt 9 Monate
Gefängnis Mltor Anrechnung vo n2 Mochen Unter-
suchuiigshafft. Die Brüldor Felix nnd Mfr. Frick,
die beüde rusfifchs Staatsangchörige flnd, und stch
t - der SvartaLuswoche in die Eichhornsche Garde
iim Polizeipräsiidffum crufNchmen lietzen, echieilten 3
Monate bczw. 6 Wochen Eeffänsnis unter Anrech-
nung oon 2 Mochen Unterfuchungshafft.

Berlin. 3. Febr. M^- die Wasf.'nstillstands-
kommisfion nvitteifft, ist das geffaniite Eigentnm der
Firmg Eebr. Stumm in Neunkirchen an der
Saar von den Frwnzosen unter Zwangsverwal-
tung gestellt wotzden. Es tst das erste Mal. dasi
die französische Zwangsverwalitnng über Elsak-
Lothringen hinaus auf alldeutschem bezw. pre-usii-
ichem Gebicit übergrefffft. Di-e dsutfcke Wafffen-
stills-andskommisslon hat fosort den schärfsten
Protest singelegt aogen dicse neuieste Anmahung
dcr fvanzösifchen Beletzungsbehörde.

Berlin, 4. Febr. Eegen das frühere Mitglied
detz Vollzugsrats Strobel ist vom Kriegs-
wucheramt eine Anklage erhoben worden. Stro-
bel soll die Leitung eines grosien Berliner Hotels
vor einer bevorstehenden Haussuchung gewarni
und so verhlndert haben, dasi die aufgespeicherten
Lebensmittel erfasit werden konnten.

Benthen, 4. Febr. Eine bedeutende Besserung
ist beim Beginn dieser Woche in der Streik-
lage Oberschlesiens eingetreten. Vollständig im
Betrieb flnd 69 Eruben, steben streiken noch.

Bern, 4. Febr. Der internationale So-
Sialistenkongroh wurde «estern nachmiitaig
unter wcvhlveicher Beteiliugng erüfffnet. Erschienen
fl.n- 80 Delegierte aus 21 Lündern. Evwaatet wer-
den noch die Vertreter asts 17 Skcraten. darunter
aus Spanien, Eerlbien und cvus Zaoan. Belgicn
und die Vereinigien Staaten verhalten sich weiter-
hin ablehnend. Henderfon betonte. datz die
jetzise Kvnffercns auff die Friedensverffandlungen
einwirken roerde uud dte Jnteressen dev Arbeiter-
schafft dienen solle. Branting wuvde zum Vorsitzen-
deir der Konfferenz sewählt; der Holländer Wi-
baut und der Argentinier Zu ste zu Visepräfiden-
ten. Als Vertreter der Mitteilmächle wuvde der
Dsutsch-Oesterreicher Seiy und als Bertreter der
Ententeländer Henderson ru Vovsttzenden er-
nannt.

Vern. 4. Febr. Das Zournal vom 31. Zanuar
b-richtet über den fsierlichrn Einzug des Eenerals
Hirschauer in Kehl. Dcr Eeneral verlangte:
..Keine Unorldniung. keine Verlainmlnngen. Mne
Sowjetsl" Der Büraermsiflier erwiderte: «Wir
werden Zbnen goborchen. soweit das dsr bls Wm
Tode erfchöpften Bsivölbernng möglich ist". Der
Eeneral nickts. Ein Sonderberichterstalter füatc
hinzu: »Zn Kebl sind es die Wefftr'zitcrtswevko
und dffe Gasfabrik. die Strasiburg verforgen. Au-
sierdem bofinden sich in Kebl viele hohe Perfvn-
tichkeiten. die -ierher geflllchtet siud. und dsn Zn-
driistrie-Wetibewerb gegen Fvankreich orgamisieren
wollen. Jetzt isb uni-er Strasiburg vollkominien §ie-
stchert".

Amsterdam, 4. Fsbr. Dem Nicderl. Presiebüro
Rad'ro zuffolge wird .^llewyork Sun" aus Washing-
ion gomeldet: Das Projekt, d-iedeutschen Ko-
lonien unter die Kontrolle der Alliierten zu
stellen» soi davauff zurückzuffiihren, dasi Präsddent
Wilfon einem Plan Iaoans oinen Niegel
rorffchieben wolle. Dieffe Koloniaüivolitlk sei d-urch
die Entdeckmig gebeimrer militärikschor Pläne, wo-
nach die Micmffchall- und Karolinen-Jnsoln, befcfftigt
werdon ffollon, notwendig gc-woriden.

Dem Korroffoondenten der Newyork Times uirÄ
mitseteilt. es sei unmöglich gowesein. andercn Mach-
tei i das von ibm besetzte Eediet zu geben und es
Japan ru verweigern, weil Zavan stch dann mit
Necht berlagt haiben würde, dah man es ungerecht
bshandle. Die Marffchall- und Karsliiren-Znseln
seion su nichts anderem als ru Be'es1lgi".nacn geeig-
net. Javan ffcffen dirffe Jnseln von G'-osib itannien

bei seinem Emtritt in den Krieg in eiwer krilischstz
Zeit vCvfprochen worden. Es heihe, dah den chins.
stschen Jriedeilsdelegierten Dokuments gestcchlen
wurden, die geheime Jnformationeq
Lhinas über dieAbsichten Javans enlhielteiy
und cvuch Korrespondenzen, aus -denen hervorgeihH
dasi Zavcm vielleicht einen Krieg mit den Vereinig»s
ten Staatsn vlane. Der Korresvondent führt Stol-
len aus einer goheimen Korreffvondenz zwischen dey
ruffischen Regierung und Javan, aus dom Zahr<
1917 an, in denen verstcckte Anspielungen auff die
Vereinigton Staaten gemacht werden.

Haag, 3. Febr. Zn Aachen stnd 4000 Stellen
in den Bergwerksbetrieben zu besetzen. Die Ar-
beiter lehnen es aber ab. dort zu arbeiten,
weil sie keine Neigung dazu haben. Der französi-
sche Kommiffar hatte deshalb bekannt gemacht,
dasi jeder Arbeitslose eine ihm angebotene SieUe
annehmen musi.

Haag> 4. Febr. .^Daily Mail" meldet au§
Paris: Die Völkerbundskonferenz be-
schlotz, das Unterseeboot als Kriegs-
waffe abzuschaffen. Man glaubt, vah
Unterseeboote in Zukunft nur für die Verteidi-
gung in der Dreimeilenzone der Territorlalge-
wäsier zugelaffen werden. Die wirtschafilichen
Waffen sollen an die Stelle aller anderen trsten.

Stockholm. 3. Febr. Nach einem in Petersburg
veröffentlichten bolschewistischen Bertcht wurden
auf Beschlutz einor besonderen Kommission die
Grosifürsten Paul Alexandrowitsch (Onkel des
Exzaren), Nikolaus Michaelowitsch (Nefse des^
Exzaren), Dimitriew Konstantinowitsch (Erotz-
onkel des Zaren), Eeorg Michaelowitsch (Bruder^
des Exzaren), Erotzfürst Alexander und die
Gatten der Schwestern des Exzaren erschossen.

Parks. 3. Febr. Von den 135 ckbgeliefferten deut-'
schen U-Booten wurden 30derbritischen Flott-S
Lberiwveffen und 37 den -anderen allibertsm LLndernj
zugswiesen. Die Verteilung dieser letztersn <m diO
anderen Lanider der Eniente stellt flch ffolgendere
nvahen: Frankreich 16; Dereiirigts Staa«
ten 4; Jaoan 7; Jtalien 10; L«r Refft vortz
W bleibt in britischen Gewässern.




S"'...<isttn,^s nack

''§.<8or°^'starke.n

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' iverveii.

1 ^ ^0st 0k

gung 2"*

» Die früher« Königffn von Bayern, Marffe
Theres e ist auf Schloh Wildenrath im Alter von
71 Jahren gestorben.

Evangelische Gemeinde.

Wochengottrsdienst.

Allstadt r Mirtwoch abend 8 Ubr Wochengottc-d'enst
im Gemeindesoal Karl Ludwigstraße 6. Dekan Schlier.
^Erklärunq des Buches Hiob«.
Tonnerstag abends 8 Uhr 1. Vortag des Geh.
Kirchenrate Prof. Dr. Bauer.

„Die Derfaffung der evangel. Kirche in der Gegenwart*.
Weststadlr Christuskirche, Mittwoch abend 9 Uhr
WochengotteSdienst, Pfarrer Winnecke.

„Erkärnng des 1. Pctrusbriefes.
ZohanneSkircker (Stadtteil Neuenheim) Mitlwoch
abend 6 Uhr Wochengoite-dienst Stadtbikar Waag. ^
Kriedenskirckier (Stadtte'il Handschuhsheim) Don-
nerstag abd. 8 Uhr Abendgotlesdienst im Konsirinan-'
densaal Sladtpfarrer Gilg.

Diakonissenhauskapeller Donnerstag Nachmittag
3 Uhr Frauenbetsrunde; abends 8'/« Uhr Bibelstunde
Stadrmissionar Olpp.

Wasserstände am Februar 1919

Heidelberg 1,39 m, Heilbronn: 0,60 m, und in
Neckarsteinach: 0,98 m

Am 4. Jebruar 1919. morgenS 7 Uhr.

Wärrne-

niederst.

hüchster

Wind»


Luftdc.
mm !

. -

Grave
n. Eels.

Märmegrab
feit gestern

richtunz

Himmel

— 3.2

-6.4

0.0

Nord

bed.

7V2.Ü.'

Mederschlag 1,1 mm

MiUelwerte von gestern:

Temperatur — 0.9 '

Dunstdruck 3,4 mw

Nelakivc Feuchtigksit 79.7

BerantwortNch für den gesanKen Textteik

KurrFischer

ffür dea Anzeigenteil Hermann Beyerlg,
Rotationsdruck und Verlag -ck

ktheovt-r Berkenbuffch. samtl. 1n H-id-lberL

Vom 1. bis 15. 1919



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