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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 27 - 50 (1. Februar 1919 - 28. Februar 1919)
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Heidelberger Zeitung

Donnerstag. ven 18. Fevruar 1919

Fernwrecyer Nr. 82 unv i»rr

«r. rr,

uns schlwer vorstelken, dah die socLen gcibildete nere
Reaierung ibre Tätigkeit mit der blWenimnn-
!nung Deutlchlands beginnen sollte. Eine solche
Nachgiobigkcit würde das Bolk unter keinen Um-
ftänden verstehen, und wenn unsere Gc-gner rn iihrer
«rdrückcnden Uebermacht beschlosson bcrben. die Ver-
nichtung Deutschlando herberzrMbren. so ist es tau-
sendmal beffer, rn Ehren unterzugehen, alq mit
Echmach bedeckt su leben.

Die deutschen Gefangenen in
Sibir en

TKie wir hören, bcffinden sich noch insgehamt etwa
45 080 dcutsche Kricgs- nnd Zivilfcs nsene in Ruh-
land. dcrvon in Sibirien 40 000, darunt.r 400 Offi-
Sicre und etwa 16 000 Soldaten, auffe^>cin ctwa
2500 Mann in Tu:kc-stan mrd 2000 b^s 2500 Mann
1n den Koisakenprooimen und iim KauLasws. Alle
übrigcn deutjchen E-efungenen sind aus Nusilcnd
zuriücklbe.föDert worden, soweit sie nicht in die Rote
Earde oder in internationale Regimenter eingetr'-
ten sind. Bei diesen> letzteren Leuten handelt es sich
)nn mohrere Tausend Mann.

Die Besetzung

Lockerung der Disziplin bei den
Lllliierten

L-crlin. 12. Febr. (Privattel.) Dis Hal-
tun g und Disziplin der britischeu und
bclpischen Truppen in den besetzten C>e-
bietcn wird, wie die Morgenblätter berichten, rvn
Tag zn Tag schlechter, während die- der Ameri-
kaner und Franzosen gleich geblieben ist.

2 ie britischen Soldaten in Koln haben beschlos-
len, ihren Norgesetzten ein Ultimatnm zu
stellen hinsichtUcu ihrer (Lntlassung. Die eng
lischen Truppen haben in letzter Zeit angefangen
Ausrüstungsgegenstände an die Bevölkerung zu
vertaufen. ganz ähnlich die Belgier. Die Fran-
zosen mußtvn Aachen besetzen, weil die delgische
Regierung die Bevölkerung vor der Plünderung
vnd Eewalttaten dcr eigenen Truppen nicht wchr
zu schlltzen vermochte. Man rechnot in Beluien
mit einer über lurs oder lang ausbrechenden R e-
v 0 l u t i 0 n.

Die Höchster Farvwerke unter
französtscher Kontrolle

Berlin, 12. Febr. Die Generaldirektion der
Höchster Farbwerke teilt mit, datz ihre
Lerle nicht von den Franzossn besstzt sind, sie
verden lediglich von zwei französischen Chemikern
uberwacht. Der Fabritbetrieb arbeitet ungestort
roeiter. Die vorhandenen und neufabrizierten
Lhemikalien follen in erster Linie zur Deckunz des
Bedarses der Alliierten verwendet werden. Der
hiernach verbleibende Rest darf nach bcfonderer
Genehmigung in das unbefetzte Deutfchland aus-
gefuhrt werden.

Die Nationalversammlung

Berlin. 13. Febr. Das Diatengesetz der
Nationalversamrmlnng diirrte sür die Ab"eo-vdne-
ten eine Aufwandsentschädigung von IlXX) Mark
im Monat vorsehen. Für teden versäum-ten
Sitzungstaa sollen 30 Mark abgezi-MN w>orden. —
Ueber den Arbeitspla-n der Nationoilver-
sammluvg in den zwvi näcki>>ten Taaen merdem die
PorEüchrer hLd4x vormittav endgültig B-Mlusi
klffen. — Am Freitug w-vd. nack» einem kurzen
Fiflanzber'lcht d>»s Reichsfiwanzmimsters Scktif-
fer. die politilche Partsidebatto dosinnen. in der
tzunLM die Derire er der Ovwfftion das Wort
erbcr'ten sollcn.

Weimar. 13. Febr. Eine von dem ^libs-^oridneten
Eebhcrrdt der Natron'cvlversammlumng Aiac-
vangene Anfrage b-^agt: M die Reiichsre«ie-
rung bereit. den Bewolmern. Gem-eind^n unk Di-
strikten. die für die Hoere der Alltiertem semach-
ton ZuavenLungen alsbald zurückzucrstatten?

Nadek verhaftet

Wis die Politisch-parlamentarischen Nachrichtcn
von ziwerläffiger Seite erfahren, ist Nadek gestern
in Berl>n verhaftet worden.

An verschiodenen Berliner MorgenLlätterti w-ird
miigetoilt, d-asi die grosie Zahl dsr Schriftstücke und
Flusblätter, L»ie in seiner Wohnung vorgefunden
und bcMagncHmt wurden, bereits e.k-wnen lassen,
dasi Riadek dte Sache des Bolschewismus in
Deutfchlcmd noch lunge nicht verlore-n gab. Jni
März etwa sollte nach gründlich^r Vo bere'itung
ein neuer fvartakistifcher Putsch nicht
uur m Berlin, sondern im scnizen Neiche losbrechen.
wahrend gleichieitig das ruffische bolschc-wist i'che
Heer gegen d-ie deutsche Ostgrcnze vo' stotze-n follts.
Radek ging in allen möglichen Be-rkletdungen. m ch
in dsutschcr Unisorm. Mt ihm wurden a: ch' seine
Sekvetärin unld soine Stenotypistln verhaftct.

Iapanisch-chinesische Spannung

Der japanische

»l? gegenwäcng

al-> Vertreter an der Friedenskonferenz in Paris
tetlnimmt ersucht dte Haoasagentur. zu erkläcen,
^ r Eeruchte. wonach Japan versucht bate
auf dte Vertreter Chinas in Paris cinzw
wirken vollstandig haltlos seien. Chinida er-
Narte ferner, dasi zwischen Japan und Lhina kein
Geheimvertrag abgeschlossen worden set und
kein Notenwechsel stattgefunden habe. der Iaran
einen Eebietszuwachs irgend welcher Art in China
zu verschasfen geeignet sei.

Newyork. 11. Febr. Der Washingtoner Dertre-
ter der Affoziated Presi tel-egrapbiert: Einem
hier etngetroifenen diplomatischen Bericht zufnlge
hat ^apan im Prinzip mit Krieg gc-
droht, wenn China die Geheimverträge l>clder
Länder veröffentlicht und seine Vertragspflichten
nicht erfüllt, Zapan zu Deutschlands Nachfolger in
iCigentum und »n den Konzessionen zu machen. die
Deutschland vor Ausbruch des europäischen Krie-
ges besasi. China fucht bc-i Erosibritannien und
den Vereinigten Staaten Unterstützung angesichts
der Haitung Japans. die ernste Befüraitun
?erv dbn Vertretern der affoztierteit Mächte

Deutjches Reich

AuS der Braunschweiger Ecke

Der iii Bvaunscbweig ablrehaltene Kongresi
zur Grünidnng oiner n 0 r d w e std e u t s che n
Repub'iik I-at. wie das Amisül'aU ber.cküet.
d-ie ErundlLgen sür eine westdeu-tiche Revublik
festgelWt. N.e Ansfvrache brachte nnt wonigen
AusnalTinen das volle Einverständnis mit dem
Zui-cvniitn/en.chUK der wost-o-euischeu Gebiete zu e -
nie-r eini>ei.iichon Pha-lLmr gegen die Gegenrevolu-
tion ilind zu ou.er 'IMM für dne Durchsührung der
soMle.n l>ceocil>ut.imi zum Ausdruck Die rl>eui.,ch-
wMälischon Arbeit-erkveiis-e beherviche ein starker
K>ampfg-ei,t. Die Avboi'terinmnen seien entschiosien.
den Kmnpf um id e ErvNi.gen.schasien der Nevolu-
tio-n bis zum wusi-wffion z-u fübre-n und iin Nolf-alle
ben ni.rt.cha.ftliä-s.i Kampf vn den schärfsten For-
>men anfz:>n-.ch»i^n. Der -Ko-ngresi 'bejchlssi. eine
Z e n t r a lst e I l e in H-agen zu errichen lur
ldie Zuxmlinoi'.f-affiung der Arboi er- unld So-.datcn-
räte W'svdontschlcmds un-d für den Zweck. drei
Koinmissaivi,crte zu bilidon. d.e aememischaitliche
iFraigon M erlediMin und rnsbeissndere aiuch r-ie
Ervichtnua oiner V-cik-'Wobr s-o-fort in die Wege
z,n leiton babon. Rachdein dve Ko,nvmiffariate die
Vorarbo ten erle-dist l,«aben. wird e-in none-r Kon-
gresi sbattfinben.

In der Dienst-assfftMnig der Landesver-
s-ammlunci wurd» ge-aen die S iinmien der Un-
-wbbängigrn eiu Antrag ai'^cnonnnen. der von der
Riogiernng fordert. die B ldun« eines nordmest-
doutfchen Fre-iffiantes nich 1 mebr zu f 0 rdern
vw^m-ehr in Berbindnng mnt etnem Freilieitsa-us-
schusi des Landtcvas die Bilduna eines Fre.staat' g
Ni-ldersach''0!> anMb-ahn-on. dor mindestens noch
das ganzg Hannover nnuf-aff-en soll. Reichsgofeb-
liche Bost-immrmsen iollon kd-absi beachtet werdcn.

Dre Laae iir den ziolsienreviere»

Die Nachrichten von der Veendigung des Berg-
arbeiterstreits in Oberschlesien berechtigen
Icidcr nicht zu der Hoffnung, dasi sich die Kohlen-
verforgung Deutschlands in Kürze beffern wird.
Die Transportschwierigteiten. hervorgerufen di-rch
die umfangreichen Abgaben von Lokomotiven an
die Entente, machen sich in allen Kohlenrevierea
immer mehr fühlbar. Dies zeigen folgende Zah-
len aus den beiden grösiten Steinkohlenreoieren:
Während am Montag. dem 3. Ianuar ini rhei-
nisch westfälischen Bczirk die Eisenbahnwugknstel-
lung. die im Vergleich zur letzten Woche güustige
Ziffcr von 18160 Wagen aufwies, ist im Laufe
der Woche ständig bis auf 12 550 zurückgegangen.
In Oberschlesien ist eine Ahnahme von 4568
Eisenbahnwagen am Montag auf 3097 am Frei-
tag zu verzmchnen. In Transport giinstigen Zei-
ten wäbrend des Krieges haben die Wagenstsl-
lungszisfern für MWfalen etwa 25 000. für Ober
scblcsien unaefäbr 12 000 Wagen täglich betraaen.
Aussicbt aus baldige Befferung der Transportver-
hältniffe besteht zur Zeit noch nicht.

» Der Vslksral der Revublik Heffen löste ffch
nr't dem sillstriMm Taw» -cr' s. '',m -d r wns dm srcien
Waibsen bervorgi^ange^lln V^lkskammer die ae-
set-aebende Edailt M übergeben.

Badische Politik

Die Beratung der Verfastuug

Der Verfassungsausschusi der Bad.
Nationalver,ammlung defasite sich gestern vorinit-
tag zunächst nochmals mit der Frage der Dauer
der Wahl- und Haushaltsperiode. Es
wurde beschlossen. das Verhältniswahl-
system beizubehalten. Dagegen wurde
die Vestimmung des Entwurss, die die gedun-
denen Listen beibehalten wtll, nicht uber-
nommen. An den gebundenen Listen wurde
erhebliche Kritit geübt und es wurdc betont. dah
die einschlägige Regelung nicht in die Verjassnng,
sondern in das Wahlgesetz gehöre. Die Eintei.
lung des Landes in die vier Wahlkreise der Lan-
deskommiffariate soll bcstehen bleiben. Jeoe Par-
tei soll entsprechend dem nüt grosier MehrheU
angenommenen Regierungsentwnrf auf je 10 000
der für ihren Wahlvorschlag abgegebenen Slim-
men und fiir eincm Rest von mehr als 5000 Slim-
men je einen Abgeordneten erhabten.

Die Landtagsperiode soll künftig eine
vierjährige sein, um dem Volk die zu häuiige
Wiederholung des Wahliampfes zu ersparen. Der
Regierungsentwurf hatte eine dreijährige Land-
tagsperiode vorgesehen. Der Beschlusi einer vier-
säbrigen Landtagspe'iode wurde mit 14 geoen
sieben sozialdemokratische Stimme-n gefaht. Der
Landtag soll alliährlich zusammentreten. Auch
die Haushaltperiode soll in der Negel eine em-
jährige sein. doch wurde auf demokratischen An
trag nüt den Stimmen der Demokraten uad So-
ziademokraten beschloffen. dasi es zulässig ssin svll
das Finanzgesetz auch für zwei Zahre vorzulegen.
Die Anträge des Zentrums. an der zweijährigen
Budgetperiode sest.iubalten oder sie wen'.a'ti-ns
als die Negel zu bezeichnen wurde mit 52 Stim
men der Demokraten und Sozialdemokraten f.egen
nenn des Zentrums und der Deutschnationalen ab-

O^Die* folaenden Paragrapben des Berlaffnngs-
entwurfes bis zum H 34. welche die Zuständig?eit
der Volk-'''er1retung seststeNen wurden obne er-
bebliche Aenderungen angenommen. Fortsetzung
Donnerstag nachmittag.

* Die badische „Negieruiigsrrisis." Das Zen
trum hatte vor einigen Tagen cine drohende Re-
gierungsirisis an die Wand gemalt. Es scheint
indes nicht zum Ausscheidon der betden Mnü..er
Wirth und Trunk aus dcr vorläufigen Volksregie
rung zu kommen. Offenbar hat man auf Zen-
trumsseite jelbst eiiigejehen. dasi ein derartiger
Schritt übcrcilt wäre. Der „Bad. Beob." verof
sentlichte wenigstens gestern einen Artikel, der sich
oagegen aussprach, dasi das Zentrum sich in den
Schmollwinkel zurllckzieht und einer demokratisch
sozialdemokratischen Äiehrheit das Negieren über
läsit. Der Artikel zielt zwar in erster Liiüs aus
die Dinge im Neich ab, was aber für das Reich
gilt, gilt schliesilich auch für Vadcn. Und es wäre
sinnlos, wenn sich das Zentrum tn Baden von der
Regierung freiwülig zurückzöge, im Reich dagcgen
mitmachte. Es darf also wobl damit gereckmet
werden, dah die vorlanfige Negierung in ihrer
jetzigen Zusammensetzung noch so lange im Amte
bletben wird, bis die Verfassung geschasfen ist. Die
Negierungskrise wäre somit überwuaden
Bei dcr Beurteilung der Lage darf freilich nie vcr
geffen werden, dah auch die Verbältniffe in Baden
lange nicht so gsfestigt sind. wte der Nichteinge-
^ roeihte annimmt. Auch die derzeitige badische Re-

aiorung ist nur ein Revolutionskabinett und als
soiches ständigen Erschütterungen und Krisen aus-
gesetzt, die es jeden Augenblick zu Fall bringen
können. Die Euisicht und die politische Reife, die
das badische Volk bisher gezeigt hat, laffen aber
hoffen, dasi auch lünftig die Negierung diese Dinge
überwinden wird.

AuZ Baüen

Vom badischcn LaudeStag sür
Körpcrpflcge

Der badische Landestag sur Körperpflcge
und I u g e n 0 e rz t'e h u ii g hat R i ch t I 1 n i e n
verofienliicht, in deaen solgenoes ge,oroert wiid:
Samtliche Verbände und Vereine, die der Korper-
pslege und Iugenderziehung üienei>, oereinigen s'ch
zum Baülja)eii Lano^stage sur Korperpslege uuo
Zugenderzieyung, der jich in Städte- und Bezirks-
ausschüsse gliedert. Die torperüche Ausbi^oung
der Jugend beiderlei Geschlechtes und der Erwuch
senen joll auf euio moglichit hohe Stufe gebrachl
werden. Für die schulpsüchtigen Kind-r ioll die
korperüche Ausbilduug m Slavt und Lano mil
deni Eintritt in die Schule beginnen. S :h w i m -
men soll Pflichtfach werden, in der Woche svllcn
5 Turn- und Spieljtunden und ein sreier
Spielnachmittag eingefuhrt werden. Staat und
Gemeinden haben die Spielplätze anzulegen
und für S ch w i m m g e l e g e n h e i t zu sorgen.
Statt Schulfeiern sollen Schulfeste und Wett
spiele stattfinden. Turnen, Spielen und Sport
musi auch über das schulpflichtige Alter hinaus
gepflcgt werden. Für die gesanue schulpflichtent-
wuchsene Iugend Nadens i,t eine Landesstumm-
rolle anzulegen. An den Hochschulen ist
Turnen, Spielen und Sport für die zwei ersten
Semest>-r Pstichtfach. Die gesamto schulsntwach-
sene Zugend joll jich psüchtgematz bis zum 21. Le
bensjayre an Leibesudungea beteiügen. In der
Armee soll mehr Sport und Duriie.i als visher
bctrieben werven. Ein Landssamt sür Iu-
genderziehung und Korperpslege soll crrich
let werden. Ferner soll jur Hygiene gesorgt
werden und fur vouistye c^^zcey^.tg oer yerauwach-
senden Jugend.

-s- Wicblingen, 11. Febr. Am Sonntag, den
8. Fcbruar fand die erjte ordentliche Generalver
saininlung des Turnvereins Wieblingen uach
Kriegsenoe statt. Der Verein hatte wäyrend der
langen Kriegsjahre seinen Turnbetrieb trog Lo-
tal- uiid Leitungsschwierigkeiten nicht elng.'stellt.
Dicser echt turnensche Geist zeigte sich auch in Ler
gut besuchten Versammlung. Die Neuwahl des
Turnrats mit Chr. Delphendahl als 1. Vor-
sitzenden und Peter Pföhler als 1. Turn vart
läsit den Verein auf eine arbeitsfreudige Zului-ft
hoffen in turnerischer und allgemein büdender
Hinsicht. Der Ausbau des Mreins auf a'len Ee
bieten der Leibesübungen sür Männer. Frauen
und Kinder soll seine vornehmste Aufgabe sein. Jn
herzlichen Worten gedachte der Vorsitzende der Ver-
dienste des Turnrates im Kriege.

X Nohrbach. 12. F>elbr. Untillr dsm Voxsitz des
Bümerinsisters Vitter faiid om Mon!>aa abrnid
eine Bürgerriussch.usi - Sitz-un« statt. d:e
von 53 Milgüedern bosncki-t war. Dsr Bor-sit'eivde
gedachte zuerst der Gef-allenen uind b-"Lvüsit? d nn
dis aus dnu Fslde zurück'-ekebrt n Mitgff.'dor.
Nach -eincnn Rückblick o-uf die letzten politifchen
Ereigniffe und einem AuMick cvus d"« Zukuuft
und dr-e Auf.Jahsn. die nur durch Anvannung «l-
ler Kräste erledigt werdsn kö'insn. «ina m-an
Mr Taeesordming itber. Die Erböbung der
T«g csgebüchren Lsr Stom-etz-er -aus 8 Mark
un-d die Alnsbellun^ des Soarkallonrechners Föb-
ringsr und Les Sr-a-rkaffsnkolnitrollAirs 5>ch.
Mohr. wurde einstinimig -beschlossem Zwecks
Dornachme von Notstnndsarbeiten wird
oin Anleben von 60 000 Mark ai'fasnommLin Fer-
ner wurde die Vorl!s»ze betr-sf'end Anschlusi der
Gcini>einde an die Siedlungs-Gesell-
sch-aft Heidslberg-Land mät cinem StaimmiD'Vital
von 60 000 Mo-rk noch ctnem eingollonden Vortr'g
des Bürgernvoistors i-r-d ansch!iesien>>er länaerer
Auslsprache bei einsr Sttmim>en!balti.ng> cinstiinmig
ansonom-men Ein Antvan der sozialdsnrorkatilch m
BÜWerausch'Mr.Eton iib:r Aenderung der
Satzung der SiedlungsaeseMch'ft g-ilaiiüte aaich
Mr Anna'bm-e. Nack H Ubr konnte Wircsrmsister
Bitler die Versammluna schkiesien

(TiKirchheim. b. H.. 12. Fsbr. Bei der Fuchs-
schen Waggonfabrik kam es w .g-.'n d,r
Wa.bl oines nsuen An-gestellten-A-usfchuffes z-wi-
schsn d-er Direktion -und den Angs'oellten M Aius-
cinandersetzu^sen. Nach Aussa-gen aus Angeistell-
tenkreisen liesi dis Direk ion die- MM crst a-uf
Drängen der Arbeitsgemetnschaft der fre>«n An-
gestelltenverbände Heidelbergs vor^imvn UttL>> b-e-
str tt wegoii ang-e>b-l'icher F-omnfsbler die G-ül-
tigke'it der Mchl. B-'i den davanf erfo'-gtem A>»s-
eina>n.ders-etzu>NGon ka!m es Mr KüiMaung eim s
Werkmeisters. D-a !ich der Ang-eüellten.-A-us-'ch si
imd der Arb-aiteraiu>sck)usi solidarisch erk-Iärten.
musite die D.irek io-n sch i-esilich den Anin stcllt-ii-
Auslchnsi. so wie e/r bersits gewäblt war. aoior-
keiinen und di« iKüMgmiü des W.rkmeisters M-
rücknebinen.

Karlsruhe. 11. Fe>br. F>m Alter von 70 Fcchren
starb in ^ar.lsLuliKi de-r Studi'mrat G M,
Wacker. Er ist >n Plim-cküadt geb-rem. st ldierte
i,i Karlsvu-bs -und Heidckl^rg Msttbem-atik »>»d
NaturmisseMchaslDn. Fm Krieee 1870—71 z -ichnetie
er stch beLo'nd.'-rs bc-i Strakburg ucch Nm s -cms.
Ein Sobn W-ackers ist A-dst >1a>nt dcs Baidischen
Freiwilli-aen-Bat>aiill-o>tts in Hoidelberg.

Ettlingen. 12. Fcbr. Inüasseii de« Unterosfi-
ziersschule schoffen am Mo-rüaa a'bmd init schnrs '-
Miunltion -ge^en die Le tinsgsdräb e der A'übtal-
bchn. so dasi diese gc-stört i-ich der Betveb ge-
boinm.t wurde. Verschchdene Züge evüilten duburch
Ver'vätungen.

Bretlen, 16. Febr. Vor k-urzem wo''be>n d'e
Tab-crkpflanzer von Knittl-in'Sen ihren Ta-
bak abliefern. Dn di-e Ta-bakkä-u-s'or de-n va-n d<n
Pfllxrnzern verlangten Pveis n cht bozab^en woll-
ten. verweng-ert-en die Pf'a-nzer dis Ä-bmbe ibrvs
Produktes. Fn der Aiingeilcse-nW'ü fz-nd a-m So-nn-
taa nnchmittaa auf dem Ra'bause z-u Illin-
gen eine BÄprechm'a lder Tabaikvflawzer au« don
Obcram'sbezirken Maulbronn und Vaibi-n.
gön mid aus dem Amtsbezirk Brst en Mt. EZ
wnrde besch'offon. dasi d-er Tccha-k rm dc-n i tzt fost-
gesekte-n Preis nicht aikg-eioiebon werden d-arf. Fer-
ner wurde eine Ko-miniffio-n ivb ldot. di" ha>; d>r
Doutschen TabakhanIdelsges'oMchaft in Akannüeini
vorstellig werden solle. Fn der Auge-lcaei-hc-ü
fanld heute nachmitta-g hier im Ra b'-ussoni'e eine
von den TabakM-anzern der Ctadtnemeii.de Bret-
ten veranstaltete B rsammlung statt.

Konstanz. 13. Feb-r. Die Zepvelln-Lnft''chiff-
u»ersten pl-anvn für Idon Hochsonmner 1919 d a g- n-
vichstmü eiMs Luftverkehrs Berlin-Schweiz.

Aus Staüt unS Umgegend '

Crhöhilng der Eisenbahntarife

Jn der am Samstag stattgehabten Sitzung des
badischen Eijenbahnrats stand zur Be-
ratung dle Durchsuhrung von Tariferhöhuiigen im
gesannen Vercehr auf 1. AprU. Die Zujchlage zü
den allgemeinen Fahrpreistn werden berragen:
Fur die 1. Kiajje roo 0. H., für die zweite Klaffe
40 v. H., fur die drüte Klasje 30 v. H. i-no jur d:e
vierte Klaffe 25 v. H. Der Zuschlag zu oen Prei-
sen der Arbeiter-, Schuler- und Monatskarten be-
lrägt 20 v. H. Die Erhöhung des SchneUzugszu-
schlages ist aus folgenüe Satze festgesetzt: Für
Entsernungen von 1 bis 75 Kilometer i>» dcr 1.
und 2. Klasje 2 Mk., in der 3. Klajse 1 Att.'. von
76 bis 150 Kilometer in der 1. und 2. Klaffe 4
Mk., in der 3. Klasse 2 Mk. und für Ent?ernu»gen
iiber 150 Kilometer in der 1. und 2. Klaffc 6 Mk.,
in dcr 3. Klasse 3 Mk. Die biherigen Schnellzugs-
Erganzungsgebühren fallen w.g. Die Erhohang
der Gepäasrachten Letragen 50 v. H.; dagegen svll
die seitherige Verdoppelung der Gepäcksracht weg-
fallen. Es folgte cine turze Aussprache üdcr ein
von den deutsch.n Eisenbahnen in Aussicht gcnom-
menes Zwei l lajsensystem (eine Holz- und
cine Polsterklaffc'). Dcr Eisenbahnral erllarte sich
nach dem amtlichen Bericht mit den Vorlchlägen
dcr Eisenbahnverwaltung im allgemeinen elnoer-
standen.

» Die deutsche demokratische Dllrtei bätt am
Samstag i>m Tannhäuse r e ne M it«l>tEer-
verstrmml'U'na ab. Ausier der Wabl von Vor-
stand und Aussch-uk bnn-gt die Tagesordnimg eins
lrvussprache über dsie Aufgaben der Parte,.
in der als erster Nedner Proseffor Dr. Ma« We-
ber das Wort ergreifon wird.

* Jnhei und Tandaradei. Wir weisen noch-
mals auf den heutc stattfindenden Konzertabend
im Neuen Kollegienhaus hin. Beginn punktlich

7 Uhr.

» Deutsch-Evang. Frauenüund. Nachdsm der
evangelische Eemeindrsaal in entgegenkommendster
Weise überlassen wurde. können sämtliche Vorlräge
dcs Herrn Gek. Kirchenrats Dr. Bauer uder
„die kirchliche Versaffung der Eegenwart', abends

8 Uhr stattfinden.

» Stadttheatcr. Morgen Freitag gelangt zum
ersten Malo die Operette: „D l e Ro j e -voi»
Stambut" von Leo Fall zur Aussührung. Dis
Hauptrollen werden gejpielt von den Damen
Monti. Marlow, Weber und den Herren Lramcr.
Almas, Forl und Schuren. Die Jnszenleru.rg hat
Direttor Aceisiner, die musikalische Leitung Mujtk-
direktor Radig.

» Der He»delüerger Turnverein veranstaltet am
kommenLe-n Sonntag zu Ehren sein«r gesiallonen.
Turner eme Gevachtnisfeier -un-ier Attlwlrkuns
der Eesailgsabte'ttung. Don 290 ws K-eld o-zose-
nen Turnern sind 51 gefallen.

^ Dre Gereinigte Turnerjchafl Heidelberg hlelt
am Freitag, den 7. Februar in den Naumen des
Turnverins eine gutbesuchte Sitzung ab. Der
Vorstand, Bantdirettor Bunoschuh qedachte der
gesallenen Turner und erstattete Berickt übee dis
rurnerische Tätigkeit während der Krlegssahre.
Anschttesiend daran ersolgte, in ergänzender Weffe
durch Stadtrat Hasjemer untsrstützt, die Mitlei-
lung über die Neugründung einer Turn- und
Sport Eemeinde Hetdelbcrg, die sich aus der Ver-
emigten Turnerschast uno sänuttchen hicsigen
Sportvereinen bilden wird. Nachdeiu noch Haupt-
lehrer Frey zu energijchem Werben sür die Turn-
,ache aufgcsordert, schritt man zur Neuwahl, welche
soigendes Ergebnis zeitigte: Lorsitzender Bank-
direltor Vundschuh, Turn- u. F.'Kl., Turwart
Rudols Volk. Turnverein Heideiberg, Schrist-
juhrer Oslar Klausner, Turnerbund Heidel-
berg, Rechner Joh. Ballmann, Turilv?rein
Äeuenheim.

* Eine siidden^sche Vanköeamtentagung. Au^
einsm i-n Würzburg vom sü>owe,tdeu>tischien und
bcryerisch-en Gau abgehaltenen B a n k b ea m t e n-
tag. an dem -etwa 150 Vertreter leilnEnen.
wurde gegen die BankbeaLiüe>nbeweM>->g in
Berlin sckMrfe Stell'ung seno-mmen. Decke»
(Fvcrnkfurt a. M.) fü'urte Äs Referent unter star-
ksm allgeme-ineim Beifall aus. dasi die siDdeut-
schen Ba-nkb-eamten das Vorsebea der BorttneL
und deren Bevormuiidung entsck-iedcn «L-Iebiüen.
Auck ausierhalh Berttns gebe es wichtise Fakioren.
Die Berliner Ben^gung sei Selb»t-.erst«sck.mg
un-d führe Mr Trennung. An alle Bcmkieituii gen
uivd Bankiers Süddeutjchlanü-s ricktete der Baslk-
bcamtentcvg das Ersuäxn. soweit es noch nicht ge-
sck-'hen. unverzüg-lick in Berbandciunigen mit der
organisierten Bertretuna der A. aestellten einzu?
troten bebuss Neureseil'ung der Gehaltsver-
bältnisse: die Tarlsgo.meinsckaft wird a-ls diei
Wste LÄu-ng zur Sichcvu-ng des sozialen Fri-c'dens
im Bankgewerbe ibezetcknet Die Dersannnil'ung
sprach sick ferr--er mit Entscki-edenbeit geg-en sede
Verstaatlichung oder So z i a l i s i e r u n g

des Vankgelverbes oder auck nur der Hypothekem-
banken aus

' Gegen die Tanz-elustlgnngen. Die Bez,rks-
ämter sind vom Ministerium des Znnern angewie-
sen worden, die früheren Bestimmungen über dte
Eenehmigung öffentltcher Tanzbelustigung wieder
mit aller Strenge durchzuführen und bei der Zu-
laffung solcher die grösite Zurückhaltuntz
zu iiben, soweit nach den ortsüblichen Verhött-
niffen nicht überhaupt ein vollständiges
Verbot derartiger Veranstaltungen angezeigl
erscheint. Es darf erwartet werden. dasi Bevölke-
rung und Behörden zusammenarbeiten. um die
grohe Gefahr, die in der Ausdehnung der Ver-
gnügungssucht licgt, zu bannen.

" Fener- und Rottlmgswacke. We w-ir er5ck-
ren. beabslcktigt die St>M sckon iir allernnMer
Zeit. d-en Bcm einer stiM-d-igl"n Feuier- und NA
tungswacke in Angri-fs zu nehm-sn. De
so.ll in das Marstallgebäude. in das riU>"ke .-E
amt gel-egt werden. Die Bauvläne liesen bereus

» Personakveränderungen. Der Eisenbahnbauq
sekretär Aug. Schaar erhielt den Tttel Obcrbau-
sekretär. — Bauinspeklor Dr. Robert Edsi»
maier in Freiburg wurde -ur VezirksbauM-^
spektion Heidelberg versetzt. ,

* Das Städt. Nahrungsmittelamt tellt »E
m>it, dasi die A-iisstelliimg vm Saatkarten

C> >' m üM'san 1 aut in d-ieso,n ffiabr" erheblM
erschw-ert ist uud nm<bt drr-auf aa's'M'r-sE-
d"r V-ostellu!NK von Sa-atkavten frübvitia tu
ginnen _

* G neralleutnant. Nittei: u. E^l r v. Oettlw
ger, Führer de 14. A.-K. von Kriegsbeginn K>'N
d. 55. Inf-Brig.. ist tn Eene''miarnl-l seiacs
schiedsgesuches mit der gesetzlicheil Pension N»
Disposition gestellt worden.




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