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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 27 - 50 (1. Februar 1919 - 28. Februar 1919)
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Heidelbecger Zeitung

Moiüag, deu 17. Febriiar 1919

Feri.sprechec Nr. 32 uuv

Nr. 41,

Ihre Eefangenen ben7ilszrioeben, während Sio die
msrigen behalten. Aus mein dringl.chcs Verlail'
sen baben Sie sich wobl bereit erklärt. die Frage
ld-cr Nückkcbr unserer Eefangenon! beim Mschlus; des
P r ä li m i n a r s r i e d e n s zu regcln. Ibre Ge-
sangenen sind nun längst wieder subause. sre sind
bei ibr-en Faniilien und können ininitten ibrer Lie-
den ibrer bürgerlichen Belchästigung nachge'hcn.

Zusagen baben Sie uns nun genug gcniacht.
Wir baben allmäblich dcn Elauben an solche Zu-
sagen verloren. Wir wollen Taten sehen. Das
deutsche Volk befindct sich über keinen der Punkte,
die mit dem Waffenstillstand zusani'Menbängcn, in-
so sieberhastcr Erreglliig. wie über die Ecfange-
nensrage. Ein Sturm der Entrüstung und
Verzweiflung gebt Nurch «das ganze Land.
Die AMerten müssen. sich darüber klar 'sein, datz
auf diese Weise der menscheirverisöbnende Eeist nicht
gesördert wird. Daher fordere ich noch Klnmal d'.e
rettende Tat.

Eeben Sie unsere Eesangenen sofort zurllck,

entlassen Sie sie noch hemte!

ErBevger s-etzte sich sodann ener-giisch ein für dio
Aufhcibung der Verkehrssperre zwischen dem
liirksr-heinischen und rcchtsrheinischen Gediet. So-
dann evhob sich seine Anspr-ache ru oinor schar-fen
Auklage gegcn di-e Unterdrückuns alles deutschen
Wesens in Elsatz-Lothringen und gogcn L-'e
Ernrutiguug der volnischen Eroderungs-.
8 elüste durch die Entente. Das deutsche Volk
kanu und wird- fich nicht das Recht nühmcnr laffen.
sichgegendie frechen Uebergrisse der
Polen auif sein eigenes Gebiet mit den
1hm zu Eeibote stechenden Mittcln su schlltzen.
Deutschl-and bat die 14 Punkte Wilsons angenom--
-men, abor auch die Alliierten. Punlt 11 von ihn-cn
aber besagt nicht, dab Deutschland die Vervflich-
tung übernomnien hätte .tatenlos beiseite zu st-shen,
wenn die Polen Teile des deutschen Eöbietes an
sich zu reitzen versiichen.

Än das Gewissen! Amerikas apvellierte
Ersberger, nachdem er zum Schiffachrts- und Le-
Lensmittelabkommen übergeleiteit hatte.
Er erinnerte Amerika an die ameri>kanischs Lebens-
mitlelnot vom Iahre 1862—65. Damals war es
Deutschland, welches den Vereinigten Staaten in
lrhrer Not unter die Arme grisf und ihnen nicht nur
Eeld, sondern auch Kleidung, Schuihe unld MaW-
nen lieserte und die wirtschastliche Erholung ermög-
lichte. Heute nach 50 Jcrhren ist es mngekchrt.
Deutschland braucht von Amerik-a Meizen, Feti,
Fleisch, Potroleum, Baumwolle. Krwser. Und lsetne
Valuia stoht ties. Wenn Amerika heute eberso
Deutschland beilstände, wie Deutschl-amd vor 50 Iah-
ren den Vereinigten Staaten, könnte Amevika Le-
bensmittel und Rohstofse gegen deutsche 'Asnlcihe
seben unld würde dadurch Deudschland -hcilsen, sich
herauszuarbeiten und noch ein gutes Geschäst da-bei
machen. Als vox sast 48 Iahren dex dsutsch--sran-
»östsche Wasfenstlllstand geschloffen war. legte Iulcs
Favrs — es war am 29. Januar 1871 — die -bcs-
b»r von thm sorgsam verschwiegene Ernäh-
rungslag« von Paris Bismarck offenj dar. Pa-
ris hatt« nur mohr sür einig« Tage Brot. Bismarck
Kewährte alle -erdenklichen Erletchterungen für den
Transvort und bot Favr« an, ans deutschen Bestän-
den alle verfügbaren Lebensmittel stch zu ve-rschaf-
sen. Gübrauchen Si-e Jhre Macht jetz.. gebrauchen
!Si-« sie so, datz Sie nach Menschenaltern noch vor
den Volksgewiffen bestehen können.

Vcrzweiflvn« ist die Muttex des Volschewismus.
Das 'beste Hoiilmittel ist Brot und Recht.

Wieder ist der Ruf des deutschen Bolkes nach Ab,
schlutz des Friedens ohne Echo geblicben. Wollen
Sie die volle Auszehrung des deutschen Bolkes, das
rben jetzt mit seiner neuen Daseinssorm in die
Reihen der Demokratie eingetreten ist? Berlassen
Eie Ihre Pol'lik der rückfichtslosen Ausnützung der
Macht, seien Sie sich bewutzt, ^atz wie im Einzelle-
ben auch im Leben der Völker die Gewaltpolitik sich
diltex rächt!

Badische Politik

* Für ein Badischcs Lustamt. Der Konstanzer

Flieger Ernst Schlcgel hat eine Denkschrift
llber die Organijation des deutschen Flugwe-
^eus herausgcgeben. Herr Schlegel macht ver-
«chiedene Vorschläge über das künftige Flugver-
kehrswesen. Er sagt: Wir müssen zu einer Reichs-
sliegerei konnnen. Die oberste Behörde des gesam-
ten deutschen Flugwesens muß ein Reichsluftamt
sein, in dem nun auch die einzelnen Vundesstaaten
ktwas zu sagen haben. Wir wünschen deshalb vor
allen Dingen eine andere badische Vertretung im
Reichslujtamt. Wir in Vaden müssen ein B a-
di ches Lustamt bekommen. das dem Reichs-
lustamt anzuglicdern und unterzuordnen ist. Zen-
Irale u Sch oes Badischc.i Lustamtes mutz Frei-
burg sem das heute schon slugtechnisch gänzlich
ausgebaut ist und grotze Hallen zum Untierbringen
von uber tOO ^lugzeugen besitzt. Das gesamto
Flugverkehrspersonal wird als Militärbeamte oder
als Staatsbeamte im Staatsdienst angcstellt wer-
den. wenn üch Staat, Eemeinde und Private zu-
sammenschlictzen. °

* D" Dbmann des Badijchen Lehrcroereins
»iodel hatte nnt dem P r ä s i d e n t e n des e v a n
^elischen Oberli rchenrates eine Aus-
iprache. in der dicser die Forderungen der Lehrer
Lezüglich dcs Neligionsunterrichts in dcn Volks-
schuleii entgegennahm. Obmann Nödel erklärte
datz die Lchrer wünschen, datz der Rcligionsunter'
richt. getrennt von Bekeiintniff-cn. in der össent-
licycn Schiile ein wcsentlicher Vestandteil in der
Uiitermcisung der Jugend sein müsse. Die ört-
liche Bcaussichligiing des Religionsunterrichtes
durch die Eeistlichen sei aufzuheben. Der Präsi-
dcnt des Oberkirchenrates machte die Mitteilung,
dak in dcr Kirchenverfassung, die jetzt neu bear-

wird. eine Vertretung der Lehrer aufgrund
in der Eeneral-

^nvoe vorgesehen werde.

Schrffsr über dis Fmanzlage

Mrnlstcrpräsident Scheidemann erklärt, die
Reichsregiecung sei bereit, die Interpellation
He i ii z e über den Wajfensüllstand in den näch-
sten Tagen zu beantworten.

Neichsminrfter sttr öas Nerchsschatzamt
Dr. S.yisfer'

Dic Vorlage, die ich als erste der Nationalver-
laniiiiiung zu uiiterbreiteu habe sieht einen Kredit
von 25 Mlltiarden und 300 Millionen
vor. Die 300 Millionen sollen für Bau- und
-U> o lmi u ngszwecte dienen. Jm Oltober vori-
gci: ^zahres stand das Reich vor der Er>chöpjuug
leiuer tvnltel. Es wurde deshalb eine vom Vun-
desrat aiigenommene Kreditvoriage von 15 VRil-
liardeii dem Reichstage ubersandt. Da kam die
Revolution und der Entwurf wurde nicht mehr
verabjchicdet. Das Neich bot deshalb, devn es
ist eine juristische Perion und als solche wechsel-
fähig, der Reichsbank seine Wechsel an. Sie ho-
noriertc sie und gab auf Grund davon Banknoten
aus. Ncn angeiordert werden deshalb nur 10
Milliarden. Dtc Ausgaben, die auf diese Kredite,
schon geleistet worden >ind, bedürfen selbstverständ-
lich Ihrer Zustimmung. Zwischen Regierung und
Volk mutz auch in siuanziellcr Beziehuug Wahr-
heit und rücksichtsloses Bertrauen
herrschen. Deshalb werde ich mit unbeschränkter,
vielleicht

grausamer Offenheit

zu Ihnen sprechen. Jch will damit jenem leicht-
sertigen Optimismus entgegentreten, der leider
immer noch in den breiten Echichten unseres Bol-
kes herrscht, die sich offenbar noch nicht vollständig
klar sind über die Bedeutung uud über die Schwie-
rigteiten der Lage.

Die Summe aller Anleihekredite, die uns be- .
willigt worden sind, beträgt mehr als 140 M i l-
liarden. Zusammen betrcigt der Anleihekredit.
der uns im Ottober zur Verfügung stand, 146 Mil-
liarden. Diese Kredite sind slüssig gemacht wor-
den durch Kriegsanleihen im Betrage von 93 Mil
liarden und durch Buchschuldbegründungen von 53
Milliarden. Autzerdem — das ist ein Posten von
ganz besonderer Höhe und schwerwiegender Ve-
deutung — haben wir ausgegeben Schatzanwei-
sungen und Neichswechsel im ungeheuren Detrage
von über 58 Milliarden. Daniit haben wir die
bewilligten Kredite um 5 Milliarden über-
schritten. Dazu treten noch Kredite an unsere
Vundesgenassen und die Neuirälen im Betragc
von 9,5 Milliarden. Wir erhalten damit eine
Eefamtsumme von 161 Milliarden
und hätten danach die uns bewilligten Kredite
um 14 Millinrden überschritten. Die Ausg«ben
stellen ohne Rücksicht auf die Verzinsung die ef-
fektiven Krieyskosten dar. Die Ausgaben
sind in den Kriegsiahren beinahe regelmatzig an-
gestiegen. Wir verbrauchten 1914 (in 5 Monaten)
7.5 Milliarden, 1915 23 Milliarden. 1916 26,6
Milliarden, 1917 36.9 Milliarden. 1918 48,5 Mil-
liarden. Die Methode unserer Kriegsfinanzierung
halte ich mindtzstens nicht für tadelfrei. Man hatte
an einen kurzen Krieg gedacht. Als er uns sach-
lich und zeitlich llber den Kopf wuchs, zeigte sich
immer mehr und mehr, datz wir dem nicht gewach
sen waren. Es sind damals Unsummen ver-
schleudert und dadurch Leute bereichert
wc"-den, die auch moralisch sehr anfecht-
bar waren. (Lebhafte Zustimmung.) Ich kann
das Reich von dem Vorwurf nicht freisprechen. datz
durch die mangelhafte Finanzgebarung diesen
Strömungen Vorschub gelcistet wurde. Als neues
Moment kam damals das Hindenburgprogramm.
das ich militärisch iiicht kritisieren will. Wirt-
schastlich betrachtet w'ar es ein Programm der Ver-
zweiflung und hat ungeheuren Schaden ange-
richtet.

Die Hoffnung auf eiii Sinken der Nusgaben
nach Kriegsende hat sich nicht verwirklicht. Es kam
zu vielen,

durchaus unberechtigten Streiks»
die die produktive Arbeit hinderten. Ein wahn-
sinniger Wettlauf um die höchsten Löhne begann.
Das wirkte natürlich zurück auf die Kosten der
Demobilisierung. Sie ist jetzt zum grötzten Teil
durchgeführt. Von dem 8 Millionenheer ständen
Ende 1918 noch 3 Millionen unter Wasfen, Ende
vorigen Monats nur noch 1 Million. Die Demo-
bilisierung aber erfordert zurzeit höhere Kosten als
veranschlagt waren. Dazu kamen die gewaltig ge-
stiegenen Ausgaben für die Erhöhung der Löhne,
fllr den Erenzschutz. für den Neichsanteil an der
Erwerbslosenunterstützung, die von 17
Millionen im Dezember auf 67 Millionen im
Februar 1919 stieg. für die Kriegswohlfahrts-
pflege und für die Beamtenteuerungszulagen. Zu
den Ausgaben trugen auch die A.- u. S.-Räte bei.

Viele A.- u. S.-Näte haben aber auch ihre
finanziellen Pflichten gegenüver dem Reiche in
vollem Umfange erfüllt. Das mutz der Eerechtig
keit halber festgestellt werden. Viele aber haben
sie nicht erfüllt. In der nächsten Zeit hoffen wir
doch mit einer ehreblichen Herabminderung der
Ausgoben rechnen zu können. Erforderlich aber
ist unter allen Umständen, datz wir sparsam wirt-
schaften.

Davon. datz die Kriegsanleihen an-
nulliert, die Sparkassen- und Bank-
guthaben beschlagnahmt werden sollen,
ist keine Rede. Jch erlläre, datz die Reichsre-
gierung an eine solche Matznahme nicht denkt.

Aus der Verwertung der Heeresbestände wer-
den wir freilich nicht 8 Millicirden. sondern höch-
stens 3 Milliarden herausschlagen, denn dieses
Heeresgut ist zum Teil gestohlen, geraubt und ge-
plündert worden. W-ir werden also darauf ange-
wiesen sein, DeckuijK für unsere Schulden und siir
unsere Bedürfniffe uberhaupt auf dem Wegc d e r
Steuer vorzunehmcn. Für diese Steuergcsetz
gebung werde ich mich von drci Gesichtspunkten
leiten laffen. 1. Die Steuerg/chgebung möglichst
im Einvernehmen mit allen Eliedern
des Neiches vorzunehmen. Der zweite Eesichts-
punkt ist der, datz das Steuerwesen sich in engstem
Einvernehmen mit dem Wirtschaftsleben
abspielen mutz. Drittens soll die Steuergesetzge-
bung eine soziale sein, vor allem sollen die-
jenigen, die wegen Krankheit, wegen Alter nicht
mehr erwerbsfähig sind geschont werden.

Dann noch ein Wort über das umlaufende
Papiergcld.

Eegenüber einem Umlauf von 2 Milliarden im
Iahre 1-14 haben wir jetzt einen von 31 Milliar
den 432 Mill. Ungerechnct das von den Kommunen
ausgegebene Papiergeld. Ist es denn nun über
haupt m ö g l i ch, datz wir dieser Finanznöte

jemals Herr lverdcn? Eine endgültigc Antwor
tann darauj n i e m a n d a b ge b cn. Das hängt al
von dem Berhaltcn unsercr ^ciudc uns gegenübe.
und von unsercin cigencn Vcrhalle!:. Es bedar,
vor allem einer sit 'tlichen Erneuerung
^ch werde ben Bctrug gcgen den Staat nicht mit
der, sondern streng'er als jeden anderen bestrafen
glaube an dcn gcsunden Kern des Voltes, iä
glaube an den Beruf dicser. von dein gesamtei
Volke gewahlten Nationalversarnmlung. voranzu
gehen auf dem Wcge des Nechts und auch au
finanziellem Eebiete. Jch Lin davon durchdrun
gen, datz dieser Elaube mich nicht täuschen wird
sonst hätte ich nicht das Recht und die Kraft, di
Forderung an Sie zu richten, die ich heute an Si
richte und die ich auch in noch höhcrcm Matze spä
jer an Sie richten mutz. (Beifall und Hände
"^i'chcn im Saal und auf den Tribünen.

Abg. Haase (Unabhängig): Die Soldaten
rate werden solangc beslehen, bis wir kein Hee
mchr haben. Die Arbeiterrätc sind kein-
vorubergehende Erscheinung. Bcispielc in andcrei
Landern beweisen das. Sie werdcn siir die Vor
bereitung der Sozialisierung wichligc Ausgaben zi
ersullen haben. Haase polcinisiert dann gegen di
Regierung. die er politisch und moralisch für di
Beseitigung Liebknechts u. Nosa Luxemburgs ver
antivortlich bezeichnet. Eichborn wird bald hier er
scheincn u. seine Sackie führen. Das gesamte in den
Eeheimarchiven vorhand'cne Material mutz sofor
und lückenlos verösfentlicht wcrdcn. Der elsass
lothringischen Bevölkerung mutz die Möglichkeit ge
geben werden, durch unbeeinflntzte Abstimmung zu
entschciden, zu welchem Staatc sie gehören will
Es wäre ein Unglück, wenn die Entente diese For
derung ablehnen wllrde. Denn es würde die Re
vanchelust. die bis dahin in Frankrcich zuhausc
war. nach Deutschland übsrtragen werden. Mil
den Polen müssen wir durch Berhandlungen zu
einem Ausgleich zu kommen such^n. Für die Ver
einigung mit Deutsch-Oesterreich treten auch wir
ein: Kolonien branchen wir nicht. Mit dem gan
zen Hause sind wir einig in der Forderung, datz
unsere Kricgsgefangeiien schnell ent
laffen werden.

Neichswebrminiller Noske: Das Remerum«s-
progrcrmm stellt lediglich ein Arbck'tL'vro'gramm
für die Nat>-"'chversamni!lung dar. Drtz Herr
Ha-afe das Rog'iev"ngsprom'ainim Lamä".gelt ist
s'Äb-stverstcmdlich Wag -a-nch limmcr barin stä^de.
er wüdde es Loch bemämseln. <Sebr lyut!) Das
NeHckMvehrministerium jsi mir ll!ber<ramen worden.
nachdsm d'e Reichswehr endgült-i-g zu^ammeuaebro-
ch?n ist. Wenn jetzt noch vie-le e-bsmakiae Solda-
ten Unifovm tra.gen. fo eibt da--. von der dent
schen Wshrmach' ein d"rchous follchec; Bild. M't
grotzer Dcmkb-arkeit sedewkon w-ir che.ute noch dcr
Opfer. Lie unsere Kriegs-gcfainigenen 'm Felde ge-
bracht baben. lBecfall). Dotz für d!e Krieas-
hinterbliebne.n i-n jcdom. m-i- möolichm Ninfange
golovot w!rd ist selbstv-erstäi'dlich. iDe'fall). Das
Wehrministeriimi hal Leschloffen. daff dns

Eiserne Krcuz und dic Note Kreuz-Medaille
weiter verliehen werden soll. beson>ders
auch a-n die zurückkehpon>den Eefan-g-en-en t-Be-.sall>.
Höchste An-erkennuna oerdien.en die Offiziere. Be-
amten und Soüda-ten. dic unter ben grötztcn
Schwieriigke-iten den Nückmarsch unferer Tr'.ippcn
evmöslicht ha-ben. Rückinnrsch und Demobillffc-
rung sind besstr von staticn geganoen als manchr
vorher gikvubte. Zu deni Eel ng-en h.rben zahl-
reiche Sol-datonräte bcigetraaon. Eegen Ossi -
ziere sind in der letzten Zeit heftrgie Vorwüne
erhoben wordon. Fiehfcr des alten Svstic'ms werde
ich nicht beschönigen. Aber es gebt iricht a-n. Ta.u-
sondv von Männ-ern. die imincr wieder ihr Le-
ban für das Va-torl-cvnd ciinfetzcn. tn Bausch m>o
Bogen z-u veriL-animon. (Peifall!. Ich ho-bc seit
der Reoolution mi-t vi'eten Offizieren zusa,n.men-
geärbeitet und mützte mich vor mir selbst schänien.
wenu ich nicht fagen w-übde. datz diese Män-ncr mit
einem autzer-ordsntliche,, Matz von Solbstübcr-
windung fllr das deutsche Volk Heworr.ag.cudes
geleistet haben. Die Fürsorae für d>c L sheri-.cn
aktioen Ofsiziere umb Unterofsiziere wird durcha-e-
führt werden. Erworbeue Rechte werden respek-
tiert. Existenzen nichk leichtsertig vernichtet wcr-
den. Versamm-lungsfreiheit. Pressesveiheil un-d
wahre DcNnokratie sind bisher mir La verletzt
worden. wo S par ta k i st e n und Anhänger
der Unabhängi-aen Eewalt -geübt hab''n.
Berlin habrn wir durch Waffenge.walt erst d>e
Preffefreiheit wceder erzwingen müs'-en. di>e durch
Eewalttaten der Spartakistcn und Unabhänaigen
uln',evbunden war (Hört. hört!) Untex Mitwir-
kwma des /Mitgliedes dieser Verso-mni'lnnL Hcnke.
sind in Bvemen die fchwersien gewa^tsamen Ein-
griffe gegen dio Preffefreiheit verübt worden.
(Pfuirufeh A-uch in Euxhaven isi es so gcwe-
sen Am 5. Feibvuar ha-t das Vollz.ilgsra>tsm'tgl'ied
Wegmann in einer Versammlung der Un,aLhänn>-
gen in Berlin die revolutionären Arbeitor a'U-fge-
fordert. in die FvSimilligen-Regim-enter einzntre-
tjen und iin gegcibenen Aiigenbl.ick die Gc-wchre um-
zudrehen. (St-ürmisches hört. hört!) Das isi Zu-
m-utimg. einien Meinc d zu leisten. (Sebr r-ichtig.
Lachen bei den Unabhä-ngiaen). In gerina^r ?a!il
bat im Osion eine Aus-hc-bung von Wehrpflichtigen
stattgefunden. Es war unumgänglich noiwendig.

gegen den polnischen Imverialismus
die doutsche Ehre zu verteildigen. (Beifall). Da-
her der Erenzsckmtz. Diesen Grcnzschiutz haben nun
dentjsche Soldatonräte zu stören gcsucht. (Hört.
hörtl) In vielen Städten isi das Merbe-n von
F-reiwilligen verboten worden. (Hört. hörtl) So
rcgiert jeder Soldaitenrat iii seinem La-nde wie es
ihm vatzt. Das büdemtet die Ato-misienmg und
Zersetzung des Re-ckres. (Sehr richtig!) Solbsi-
verständbich ist gogen diesen Nat sofort einMchrit-
ten worden. (Be/all). Obwobl der Fall klar lag
redet die Freiheit von einer Hercrusforderuna des
Eeneralkomm'andos (Lacküen) uud von ciuem nouen
Schcvndfl-eck der Regierung. (Sehr vichiig. bei den
Unabhängigen). Also. wonii Mittcl Egawendet
wcrden. iiim Freiwill'ige an der Abrei'ie zu ver-
hiadem, die deutsche Dörser und Städ'e geLLii
volnischen Imperialismus verteidia-en sollcm, so
ruse.n die Uuabhöiigiacu in d'iesem Saal -dazu
-.sehr gnt". Es erübri'yi stch. ein Wori dam, zu
s-ag-en. die T'atfache -sielle ich vo,r dcnn ganzeu Hausc
fest. (Stürmijcher Beifall. Lär-m bej den Unob-
bängigcn). In Banern ilt eine ösfeutliche
Warmrng eraange». Freiwilliae für deu Ereu^
schutz W werben. lHört. hört N D'iic-le bornier 1e
Anmatzung wird nur übertrosfcu Durch eine
vol'tisch w-ie wirtschastlich g-leich gvotze Li'sichts-
losigkeit. (Lebhafte Zuftimnm-ng). Ich bLaucre
jedes Eemetzel. Aber wenn ich vor Äie WM ge-
siellt bin. ob um einiger Tollköpfe wil-
len das Schicksa-l Hunderttamemder Mf das
Spiell gesetz-t werden soll.

dann mutz znacpackt werden.

Der den Bremer Komuiuu-isien g-ewttz nicht un-
Lüusiig gesinnte Dr. Lauffenberg bit de.m

Nogiment der Bremer Ko-mmunisien das ZeugniS
cvusgestellt. datz es ein Ge-inisck vo,n Schwäche
und Unfähigkeit. Dilettantismus untz
il, u t j ch i s in u s übclster Art sei. Herr Henke isi
lii den kritischen Tasen vou Bremeu abwesend ge-
ivefen. Ausiagen von So-ldaten habeu festgestellt.
oatz die Haupthctzer. a-ls die Sache kritijch vx rde
und als die Kugcln Pfisfen. vcrjchu-uuden maren.
Das sind die revolutionären Helden. füi die sich
oie Unabhäiigigen hier begcistern. Es a>bt noch
manche Bezirke im Neick. wo es nicht so -aussieht.
wie es sewünfcht werden mütztc. Aus allen Tei-
leu des Rciches wird die Rcgierung bestürmt, der
Unordnung. de,n Wirrwarr. -der Gewail tätigkeit
oiliv Ende zu machen. Wir haben den lebihaften
Wunsch datz das durch Vcrhandluugen u-nd durch
Mahnunaen erreicht werden möchle. Wenn -a'bier
die Verblendeten und die Böswilligen nicht hören
und — sie sind ja nur eme kleine Mmderhoit —
sich der grotzen Mehrheit nicksi füsen wollen. daun
mutz und wird ihnci. '>n i t alier Kraft eut-
gegengetreten werden. (Lobhafter Beif-all
bci der LXehrher,. Widersp'ruch und grotze Unruhs.
bei dcn unabhängigeii Sozi«-l>sten).

Aba. Rietzer (Deutsche Bolrsc-arteil verliesj
eine Erklärung ieiner Vartei. worm sie an-
erkennt, datz im Hinblick a-uf die gegemvartigev
Lerhältniffe d!e

Erhaltung der monarchische» Staa^sform
ausgeschlossen

ist und sie bereit üt. der verfaffungsmätzisen Ein-
jnhrung der repu,bli-kani1chen Staatsfo-viN ihre
Stimme nicht zu versageu und an dem. weiteren
Ausbau der Versassung iniMwi'rken. Wir rvevden
aber sieis dankbar der Atoncrrchie gedeuken. diS
d-e Krait und die Einheit Preutzeus imd dcs
Neichs bcgrllndet hat. (Lebhafter Veifall rechtssi
Es icheiiit. als aelie nicht mehr Recht uud Eesetz.
iondcrn: Er'.uubt ist. was gefällt. Die lange Zeit,
bis zuin Eintritt Nosles beblaste Schwäche der
Negieruna zciaie sich cvuch darm. datz sie vmmer
miedcr Rückffchl geno.nmen bat auf die lmks-
sichcnden Barieien. auf die intern-aiio-nale Ar-
bcitcrbeivegnno und datz sie Angsi hatte vor der
Verseiidnug von Truppen nack Inneu und Autzen.
meil num dcm 'Miütarismus keine Nahrung seben
mollle. Die S o z i u l d e m ok r ati e ba-t bowie-
sen. datz ffe nicht berusen M. allein die ZuM der
R-cgierunü zu jiihccn. (Sehr. richt g! rechis) und
datz cs auch 'eln bcdcnklich ist. wvnn ste in der
Reg-ierung matzgebea-de St'iurme hat. Diie Revolu-
ti-o-u hat »e»^ Parteisormen Wfchufslen. aber siL
stnd Eärunüsprod'.ikle -einer gärendeu Zeit. W r
gcben d-ie 5>ofjnu»g nicht auf. datz noch einmal
k-iue

ernhcttliche l'bcroir bürgerliche Volkspartei

sich bildet. die alle nicht sozicrlistilchen Kreise
iauimensatzt. (ilurnihe und Zurufe.) die abcr auch
el"e.'i Unters-t-ird zwischen Liberalismus und
Dc'nokrati« mucbr. der notwendig ist. Zwi-
iche-l Libecal'sinu« u»d Demokratie besicbt ein
U '.terichlcd. d-r 'I I ch I nur ein Wortspiel
i.'k. l!(ach nvscrer iicberzeilgung m>utz die Pri-
o i l mi r t s ch o rL vic Vasis uirserex Eefamrivirl-
schall dl-c-'bc», m»b. de: freie Handel rvieder
c'''gesiihrt n crocn Oesftien Sie die Tore des
Zukuns:sacbäudes des mit aller Maäsi einbcitlich
zu -rbaltendcii Rciches iür jedem der mitarbcüen
w.ll. an seiner Aiisgestaltung und schl'etzc"! Sie
die Tore vor jcdem. der sich nicht in jeder Nkinu-t-e
seiiies Lebens der Pflicht bewutzt isi. ein Wahrer
-nnd Hüter und Mehrer- jenes eckten deiuschen
Idealismus W seiu. den w>r W treueu HäudeiL
vou unscren Vorsuhren erhalten h-aben uud dei»
wir mie ei»e ewigc- Gesundhe'si forterbeu wollen,
von Eeschlecht zr, Geschlecht. (Beifall).

Nächste Sitzung Mvntag nackMiittgg 2 Nhk<
Fortsctmng der Beratung.

Dre Kreditvorlage

Mie die Deutsche Allgemein-o Ze-ituug berichtet,
wird der Nationaliverjammlung der Eutwurf eines
Ecsetzes über, die Feststellung -eines dritten
Nachtrages zum Reichshausbalt Mr das Mchv
nungsjcrhr 1918 vorgelegt. Jn dem Nachtrag wer-
den 25 Milliarden 30V Millionen Mk. gefo.de t und
der Ne'ichsminister der Finanson aoiild ermächtist,
diesen Kreid-it jlüffig zu machen. Jn der Begrün-
duug zu dieser autzerordentlich -hoben -KircditvorlaM
w'rd ausgeführt, datz der dem Reichstage am 31.
Oktober zugegaugcne Eesetzcut-wurs betreffeud Fcst-
stelluiig eines Nuchtragskredits nicht verfassungs-
uiatzig erl>.digt wovd'en ist. Jnffolgedefscn trat lbald
eine Erschöpfung der sür das Iabr 1918 verfügba-
ren Kredite ein. Die R'eichsr-esierung rvar Lur
Ausgabs vou Neichswechseln gerwungen. um den
Reichsorgauismuv lebcndig z-u erbalten. Sie tat
es im Bewutztse'iii, datz nach der W ederherstelluug
versassuugsmätzigcr Zuftände nacht-räglich die Ee>-
ne-hmigung jü: sie einzuho-len sei. Der Eefetzent-
wurf enthäl: auch Mittel zur Eewähru-ng von
B-aukostenzuschüssen. zux Wiedevbelebung Ler Neu-
bautäti.gkeit rmd Errichtung von Behelfsbauten
und Not-wohnjungen.

Ein Aufrus zur Säuberung des
Ossizierkorps

Der Doutsche Offizierbund erlätzt einen
Mjruf an alle Offiziere der Arml'e- uud Marine.
um bei der vo»i ihm bsabsich igten Säuberung
des Ofjiz ierkorps von uulauteren Cleuieu-
ten durch Liejerung von Mai-erial g-egeu folche Of-
fizi-ere. wolche -sich im Kriege als Schuiarotzet
de§ Standes erwiefeu haben. bchilflich M
je»i. Es wird darin zuuächst fesigesiellt. datz esl
bei Krieüsausbvuch nur 40 056 Offiz.iere des ak-
tiven und des Beurlaubtenstandes aab. datz aber
152 225 junge L-oute währeud dos Fo>d.Mges ersi
Of.fizieve geworden sind. Das alt« Offizier-
k-orpg slei in seinem Kern durchaus ae-
s u n d. und die Verl'ustzahl-eu im akl'llven Osfiziler-
korps. das 34 vom Huuderl an Toten uud 94 7
vom Hundert an Eesamtverlusion erlit-ten b^be.
spr-echen eine so Levedte Sviackc fur de,i G 'isi die-
fcs Standes. datz allein sckwu desba'lb iede Vcr-
albgemöin-erung einiger übler Aus a.hmcu uutcr-
blcibeii müffe. Um ab-er dns verjchwundene Der-
trauen der bve>i.ton Volksinllaffe'n wicder zu er^
wcrben. das für den Auffbau emes uc-uen Hceres
unbediugt nöüg sei. dürfe man sich "'ckn schcuer!.
'-'bcuso jeue Elemente. die dcm Ofjizierslaiide
Unchre gemachit. jetzt .i u s z u m e r z e n. Dcs-
balb werden alle Ofjizicrc. die wirklichs
liingeii v-on Angchöriacn d-s Sta»idcs zur Svrame
zu briiiaeu bab-c-c ' > n Material dem

Deutiche-n O'ffi - ' o. Polsdam^

"irave 78.

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