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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 51 - 76 (1. März 1919 - 31. März 1919)
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Seüe 2

HeidelöeL'ger Ze'.tung

^.oiinerorog, oen u.>carz idim

^ernipreaier nr. uno

vcr.

Für einen

razchen Friedensschluh

::. Bcr n, 3. März. (Priv.-Tel.) Dcr Berncr
Äuitd ineldLt «uis Parrs: Die Entcute iy»N
itt cigcncin und i,n Inteiege d.r Mcuschhcit nicht»
Ls ü Deutschlaud dcr 8l n c». r ch i e anheim -
s a l l c. Sie ijt Ler Ncbcr,eugi»ra, dük »u-r e'«n
vajchcr Friedensschlmi Dcutschland davor bcnrabren
tomre. Abcr cruch in dcn eincnen Liindcrn drängen
lvichtige Grunde zunr Abschlnb. Div Soldaten wol-
lc.» dcmL-bilisicrt wcrden und nach Hansc. Mkt der
licgennlälligLn dentsck-en Ncgierung ka> n drr Fric,
deilsvcrtrag untclzc.'chvct werden. Ein raschcr
Fricdc sei auch nötig, um i„ gewissc» Ländern,
bcssndcrs ii, England. dcr Arbcitolosigleit zu
ftcuern.

W'e in jchwLizerischen divlomatischcn Kreisen> ocr-
karrlct, gibt dic fich i m m e r m c h r z u spi t, e n d e
Lake in Dentschland dee Entente Anlab zn w a ch-
scnder Besorguiv. Man «ntcrschätzt dre
A?ocht des Bolschcivirmus nicht mrd in Eebeinl-
sitzungen -rs Kriegsrates in Par'-s find Verhand-
lungrn gevflsgcn «<rden, wie man dem Uebergriss
dcs Dolschcwismus aus die Entcntelünder einen
Do.mm cntkegensetzt. Die Regierung gab ». n. den
Zeltungen geheime Mcisrmnen, die ZustänLe in
Dcutschloird, namcntlich aus das Umsicharcifcn der
spartaiistischen Bewcgung in Doutschland in Lrn
sranzösischen Blättern in möglichst milden Formen
zu unrlen. Ferucr rvuvden Beschlüss« gesaht, i„sslga
der Eofahr der Airftelkung di« alliierten Be -
satzungstrupvcn aus den von den SvartN'-
kistcn gefährdeten Eegenden der ncutralen Zone
»«riickzuziehen nnd der dcutscheu Negierung
die Heranziehung zuverläfiiger Truvpen in be-
fthränktel Zahl kiinstig dorthin zu gestatten.

^loyd Gco-gcs warut kleinen
Ratioklen

Einor Reutermeldimg rusolse tzielt Lload Georgö
<uif Leiir Aüales-Festeficn etne Ncde summstzni de-r
Tschecho-Slowaken und fuHr dann sort'

Er wtfie nicht, olb di-es eine Eelsgcrcheit sc-i, dm
kbctnor Natdonen cin rna-rnc-rides WorL zusurufen,

ju« es aiber als ihr wa-hror Freund. Ietzt, wo
ste einen srotzon, sast verblenbenden Ersolg
«rrungen haLen, zeigten fie di-e NeiisiLng. fich iib-er
die E-renzen iihrer Nafie hinaus rruszndebnen,
Eelbiet« zu annekjieren, die thnen ntcht schör-
ten und heriaicssuft-ndeil, d-ah ihre Lage so v-iel hcis-
ser, so mel gröher sein werde, wsirn fio das go-
wiinischte Stibck LanL», das von einem Bolk verschie-
dener Rafie., ru.m Teil verschiodener Rolrsion, ver-
schieden-er Svrache und verschi-edcnsr Tvaditiom be--
wc-hnt weribe, dösirtzon. Der Eeist dcr Erv-anfion
beginne sre ru deherrsch-en. Dves lser aber lter ver -
hä n gn i s vol lste Jrrtum, den sln grohev
oder kle-inos Nolk degchen könne. Hsute wi>e ru al
len Zsiten doriche ihre Kvaft daraus d»e Freihoit
ihrer eisenen Nation zn sichern.

Die Sreignisse in Bayerrr
Rückkehr zum Verfasittngslebett

Bertreter dex Mehrhoit s!soziMshon, der UnaL-
HanAiMn und des Bauerubundes fiaLen in SAirn-
Verg etn Akttonsvrogramm s-ür die IleÄe«-
aanssMt nvich foLsonden 10 Punkten vereinbar-t.

I. Sofvrtige Einberusun« des Land-
tags K» «inVr Vurzen Ta-sung. BiS>mrg etnes
sozialifiiffchen Minifieriuins am>s dcn
ibeidem soztcklifiiischen Dart«»i-on und desscn Ancr-
-ennung durch den gLvMiÜ-rn Landt-ag, sowie
Schaffuns einvr Notversiafimig: — 2. Bevollmäch-
tigung des Mtnifftiervunls Lurchden Land 1 ag:
8. Bolks-arukk-löriuiN'g: — 4. Dte DeLegierimg je ob-
nes berateiuben Vevtreters der A.- und S.-Räte
Lu den Gitzunaen dss Miniffter'iums. das di« ge-
«tzgebende GvWalt hat. während d«s Prom-
farimnis; — 6. Aiuflüsmig des stehenden Hoercs
Schaffun« einer Volkswehr oms poÄtüsch „ nd
«werksihastlich orsanisreri-e» Arbeitern; — 0.
Nätekongrefi und Zontvalrat halben kei ne ge-
setzs-ebenLen oder voll.;iehenden
Rechte; — 7. DemolrMUeruiig de« Eenvein!d--n-.
DeOrks- und ProvtnzvcrsamMmrg durch De,lo2ie-
rung beratendsr Arbetter- und Bauernrät«: - -
8. UMage- müd VertreilunKsrecht sfir Bcschuxr-
den. Emraben und Gc-s«tzentwürfc durch ennen
Beaustragtsn der A.-. B.- und S-Räte im Land-
tzag Beto durch VolkSaWimmmng: - 9. Neu-

wahl der A.-. B.- und S.-Näte im ganzen iLailid«
livach der Verhäl 1 ni swohl; — 10. GchMche
>Fefil«8ung ihrer Ncchte.

Die Unterzeichner haoen fick verrfflichtet. mit
ihvem saiiLeil GdnMifi die Billiaung Liese-x 10
Punkte bei ihren Orsanisirtioncn iu errvtrhem. Das
Programm soll dem Rätokongrefi heute vorselegr
v. h. bei-sebvacht werden.

Das Vefinden Sluers

. .^"^kien einer grttern von der K-tarchpuüidenz
vcvbreiteten Nacinicht von dem ,MgoL-
Äufiand d«s Mtnisvers
däe Aerz« Mch

KrchLrst,^^ """E Voch hosfen. Auer

LLie es bei Lreupp aus fiefit

' Die Firma JrnMich Krupp hait« e-m« Amahl
V«rtwt«r drr Efiencr Prcssi- zum DO,ch d«r hie-
figan M^iko einW-la^n. Dieffe konntev sich b«t dcr
stuickonlangen Bchchiigung d,r iveit aWMiehnt,-,,
Anlagon c'ir Bild daoc n mach'. n, was dt« F r-i-cr
vor und währand dcs Kricges gchhcffscn hat. tonn
. t«n sich c.b.r auch n iclst dcv trostlos« n E t n
drucks cntzieh'n, den die his -u lM Meicx
gen .ckMtcn, m drnen nlkc Rädor fiill.
ftu h o n m,!d kc>In Mottsch mchr ardcitct. rc.-s fi-
m-cchtcn. Alle Nulascn dir Echchutz un-d Kc-chotz-
rabrikatcon lkgen siill. Riir i-n u>3iiisc-N! W.rk
illütton ift r.van mrt dem - P-au oou L o> konrotiv « n

C-tztcrwagen bcschästtgt

SsöiWe KatiKnalVbrsammluW

Karlsrul.e. 5. März.

Präsiücnt Kops cröffuet nrit cinigen Mschaft-
lichcn Miiteilllngen dic Cftiung um 0.15 llhr.

Dic Beratu-»« irber die E«währimg von

Tetteittttaszulagett an Veamte nn-
Ltaatsarbeitcr

Tencrungszulakrtt cm Bcomte «nd Staatsarbc'ter
wird sortgcsetzt.

Abg. Hc«r ch tZtr.) vc-rmahrt fich dagegvn. dafi
man sast. di« ArheÄer seien schnlih am Zusam-
mcichri-ch dcs Staates. Dch Arbeitzer gerade ha-
bcn m-it am Mnerstien z.nter dcr TMcvung gc-
lftte». Dro Bcnmtcn miid Arbnitcr Badens habcn
nbcr koin glltcs VLtspiel gcge-hcn Lu-rch ihr Vor-
gehen mid Verlangcm nach «rncr n.oucn Terwrungs-
Mlag«, wähvend über Lte alte ,-ocki vcvhandeft
wirb Das fft ein mrgawölinltchcr Vorgan«. E>n
solches Vorschen ifi nicht frei von Boffchewismus.
Eft<r«lne Führer d«r Eisonlbahner icheiuc» von al-
ten mften E«.-istiern vsvliafien zu fcin! Mir bcfift-
wortcn die Tavffverträgc sür dic Stantsarboiter
äber heute gilt es vo>r allem. da.s Vaierl.aud gc-
ftmd zn machen. dann E düivsien wir an uns
bcnken. iL«hh. Zustimnrung.) S«5:i- w-ichtig ifi d'«
Errichtuna von A r be i t s ka m m e r n. Dicse
ungcwerk-schaftliche Arbeitervolitilk. wic- sie von
dcn Atannyc'imer Eisenbahirern cvuegeübt wordcn
ist, innchen wir nicht mi, unh wir bahen mis gc-
wundort. d-asi der Verkehrsminifier dieses Vorgchen
gcstcrn wickt iwisibilligt hat.

Abg. Nösch «Soz.-: Wir fiiiumcn den Teue-
rungsMlasen M. Im Hamsbaltauchchusi hat der
Lerkchrsnrinist-er scharfen Vrvtefi gegen d.is
Vorgehen ider Mmrnhainrer LffeiiLnhn-Lr eingclegt.
<Zu-riff von Zentrimrs'seite: Hiex wäre der rech e
Platz bastir semssen.) Wir verniteilen dte Art
mrd da-s Vorgehen in Mamcheim. rft'Lr die ArLci-
ter sjnd verbittert über Äas >ung«fiörte Trc-iLen
d-er Kricgsserv-iMnler und Muchercr während des
Krioges; diese fir.d säxuld an dean Dorüchcn der
Mannchernver Eisenüahner. Absr wir finh Aamiit
etnveirftanden. 'basi

w-kd« Streiks nnd Putsche vcrschwinden
müfien.

Verkehrsminifter Nückcrt: In me'mer scstrigen
Rede yäbe ich nur über die Lase der Essen--
bahnsinan?, en gosprochen. dagcigen hat der
Mimnz-münifier im Aristvcvss ber EechmtrMcruiig
gchterii mit -aller Schärfe unfiren Standvl,n?t dar-
selegt. Den Eisenüahwern gegaiiü-öer aber habe
ich persönlich mehrsack das UnverantworllickK'
thver HandftinasWlfts« dargchegt. weim fie weigeii
der AblehmmA ihves Ultinrcftums -m -den Ausftcmd
treten wollen

Abg. König <D«m.): Die ffnEiellleln Aingelc-
genhoitei'. find unsere schwerfien Sorgon und wer-
den «s noch lang« seiin. Wir -nvüfien mit aller
Kraft arbeiten. um die Schivierigkeiten i-u
ülMMn-den. aLfter wir seh-en übcrall Stre.ik und
Sabotage. Es tst eftne Art Psvchc-s-e. von der das
Vslk imlfanisen ist. Don obl-ftischcr SÄte droht
der RevoLutvon kieme E-cftihr. aber aius der Not
der Zeit, aus der wirtschaftlichen Notlaige. Auf
einemi zorrütteten Stvat läsit fick nichts «uWaiuen.
Man fiellt kei.ii llliimatmn an eine Res-iermig
imd an eiive Naltonallversanrinitmin.

Abg. Mager «D^N.i: Ein loVtimifijiPcher Aus-
siehlt der Ncbe des ^iincmMrinisLers nicht. Ich
teile diöse l>offti>ungsfrciud'Ve Ansicht nicht. Unser
gchamler Vesitz ifi nvit Cchiftden überlafiet. Bei
der GewcilMNcr von Tauercm«sÄu!aL«n solbte nian
irie Erenzen zichen. Auch die Oberbeanft'on wer-
den die T-eueruULSÄiilageii vermissen. aber sie be-
ziehen do-ch inftnecbin GeLinlter. die hoch erschiinen
gegenüber den Eehälte.rn der iKftcicn Bcamten.

Finanrminister Dr. Wirth: Div Rssiieru-ng stelft
«rmidsäklick atus dem StandvuE der Tarif-i
-verträge <und N bereit. mit de-n Eowerffchaftcn ^
dcvr-über M verhandeln. — Damn wandte fich der
Minister gesen di« Ve-vsnügiuigissucht. Das
deutschs Vo>lr tanft etnen

Hcz;c,l- «nd Totentanz.

Doch damii nehmen nicht allern Kavitalifien. iou-
dern mrch andere Teilc. des Volkes te.ck. u.c-

fi'n Sic genciu die WaffenfiillltandshediirkM>ngcn

>imd das Herz wird 7vbncn cinon AngenMck sttlle
ficheiu tlnd rvenn ivir setzt schon lesen, dasi die
Entente mis sinaitficlle Ovser aus ^ahrzehnte
auserlmt. dann weisi ich allordiirgs leinen Rat
nrehr für uns. Dann lasit die Feinde iihcr uns
kommen. Dann find wir cben auf eftrig« Zeiit aus
der Eeschichc cmsgelKcht.

Die Kriessanleih« mnsi für das dsiftsihe
Nolk ein Heili-gtum sein. ft,elder Verffrch. an
der KriLgsantlerhe zu rülxrcii. rviirde unstMein Kre-
dit anf Iahrzehntc untergraben. Weber Pessi-
'nisnuis noch Sinnestamnrl können uns rettcn.
sondcrn m,r die Erkcnntnis der Wahrheöt. /ulnd der
slvfie Mille. a»i Rcttimgswerk stir unser Va-terland
mit.ftmrbeftcn.

Nbg. Kölfter lZcntr.): Ietzt. wo allen BMmten
uich ^lrbt-itc-ni sehoffen mirv. sollte man fich aiuch
der Eeistlichen crinnern. Für di« Erwertbs-
los^u musi ndlich Arbeit -Mchaffsn we-rden. rvenn
nftt den Notfi-nndLarbeften nicbt bald Ernfi ge-
maäft^wird. And wcnn «s nottocndig
ein St a a t sto m m t ssa r mft- nn
Nollm-achi eingeHetzt werden. lAhg. Dr
3Ler ifi der fiarte Btann?) Er ifi amch für aindere
EeLiite notwenbtg. Der Nedner erörterte noch die
Merstfiuer. die Zoll- wie die anderon reichssteirer-
Uchen Frwaein

Ab«. Ihrig Dem.): Man üa-t Beamtan- und
ArkEcrkammern verlangt und es ifi nichts gc-
sckiehen Tn Mrmnheim w-wron di.- Berlsivltiiiftse
bezüMch der DeMhlnng bcff-onders kr-asi. 2» dcn
ersttn Kvi>ogsjahren ifi bei uns .nu wanig seHählt
morden In Nimnvheim sind auck die Teuerungs-
vcrhältnisse sihärsvr als in andercm badischen
Städten,

Abg. Wilh. Mnller-Karlsr. (Zcntr.) vertritt die
Fordevungen des Eisenh-ahnpersonals. das durch
jrchrelianse Beft-Ee-rimia seiner hereckftitften Wün-
sche verärgert se-i.

Abg. Hörtex lSoz.): 5sn der Maimhe>ftner An-
ge-lesenltzeüit l-äben wir jetft diie Fehler Lr bfisien.
die non den Lsirgerlichen Pavteien srül-er gicimacht
worden sftvd, indem man dte Gffenbahnbocmntkn
daran lftnderte. sich zu oirg^anisieren. Uebex die
Lftbenslufi r»es jungen Bolkes iotte mian nicht .ftl
lscharff urtoillen. Aiuch die Mainldevlufi sottte man
mreniomlden verüboln.

Abs. Amann lZeutr.): Boi der Schasstm« von
ReichsSffenLahiien nvusi der bädische Personal-
stand sew-cchrit werden.

Nach kurzsn Au-sstilMMgLür des FinnnMiimfters
irih. der u. a. erklivrte. die Regierims werde
der Anremmg dss Albg. KRfter. auch Len Eeist-
lichen ZuMenduir-gen zukonmien zu Lassen. Folgs
letsten umid sich mit den Mstämd'iigen Stellen ins
Bowohmcn setzen. murde d-ie Beratung um
Uhr abseibrocksn

Fortsehimg: Donmerst-cvg vormiitaa 0 Uhr.

Karlsruhe. 6. März. Von dm Wgg. Massa
(Dem.) und E«en. ist sine knrz« Aiftroge einge-
kaminen, ste laüftet: „Dai iden schon zwei Monaten
andauernlden -und sich vsrcnis>sichtlich noch länger
lftnai'isziehenden BsratwMsn der National-Ver-
sammliimn ftt es «in unhnltbarer Znstand,
dasi dre VolkM-eÄvehung keinerlei Einsl-usi aus die
Reg-ieriunss5)andkl>inGen hat und zwar auf dem zur
Zeft besonders wichtigen Eebicte der UeberM-NLs-
wirtschast un-d des ErinäHrungswesiens. namentftch
insE-sit lie die Aiu-fheLiumig der hierfür reff-en
Zwsise der Zw-ansswirtscha-st. -den W-ibcm dcr
Proise Kr Artikel dss täslichon Bcdarss und die
Ein-suhr im AiuslMiS) gek-cmster u-nd länM Lrgahl--
ter LebensnritteL unld R-dhmaterialiein b-efteffen.
Ist di!« Resierung bereft. nftt einein. zir diesem
Zwec?« von dex NationaloersiAiimlun-g aus sämtli-
chen Parteien- m dibdenden Böirai in sofortioe
VerhanÄlungen einMtreten?"

Deutschss Reich

DieRegelung der KohlenwirtschasL

Das VsÜetz W«r diie Negelullg der Kotzlenwirt-
schafft HMmnft u. a.: Koftlen im Smne dieses Es-
sict^es find: Steinkohlie. Braimbchle, PreWohle
un.d Ko-ks. Das Rciich vsselt die semeinWirt-
schaftliche Orsaiftsivnan der KdNenwirtschafft. Die
LeitUMg der Ko-lftonwirffchast wird- e'm«ni zu bil-
deniden Reichskohlenrat übcrtrwLen. Dic
NoichsresieMins schlresit dve KMcft-.ftftoMer sür
bcfiimmte Bezir?« W LÄrbänden und dieffe W ei-
nem Gesa-mtverband Mammen. Den Ver-
lärndeii liegt die NcMbllllg von Förderrmg, SelLfi-
verbrauch und A.bsatz untex Missickfi der Reffchsre-
aiernng und des NeichsLochlenrats ob. Die Neich^-
ragievuiW re«e!t die Fefistelluns der
st. eiffe. Var einer NeMftma L'ftnst die Reichs-
cft. -ftiiNK eiwen Sachverständ ia enrat sür
die Kdhlellwittischast. der rms ^5 Miteck'iedern be-
fi-ehi. Je 15 Nfilsli-eidcr siiid nach nälftrer Be-fiim-
nrimg der Reick>sregierung> von den Arb-eftseber-
gruppen uckd Avbei t mchmerouuftpe» un-d dsn Ar-
beitsbmmiftrii M wähl-cn.

Von dieffcn enffalleu: atft den Nuhrbezirk
«mschlieWch der bsnachbarten StemkEenbe^ftk-
ic 5, auff den S a ar n i« d s ck» l es i s che u.
Aachener <imld ffächsisckcn Etein nnd BMim-
kohlenbe«irk. den mtttcldeuiffckvn Vrftu-n-kohlenbe-
zirk und die bayeris ch« n Vefirke sc «im. auf
dem oberschlesischen Brzirk ie Mei ArbeiL-
geLer und Arbeftncl-me-r.^ Dic NeichsrcAÜerilng
erläsit die nähcwn Vvrschrntei, ivr Durchffichrung
bieses Eesetzes unL» Vanii bcstftnmLn. dasi Zuwider-
lftiinidftmMN »uft einer Eelditvaffc bis .ru 100 000
Mark. rm Wiederholunssftille «rusicrdem bis z>u er-
nciu 7vaüft Ecfängnis bcfivafft werdcn. Dav
Ecffel-, iritt sftich^c-itig mit dcm SoKiliffieru-ngs-
g-offetz in Krast.

Relchsheer nird Neichserscttbahtten

Dft neu e H« er« s v or la g c ifi in solsen
I ft Wftlfe gedacht: Dcutschl-mn-d wird- in eine Reiihc
-We 1) rbe zi r t e eiwMtoklt. ckwa so. dasi B o-
den uud Württembers cinen Bez-irk,
Sacl en zavei, Bayern drcii unü> Preusien «ntffpre-
chftid ftnc orösicre Air ahl Wehrbe^rrke eVtzalkt«.
ftur ftdcu Veftrk s> t der Re.ck^prä-sident den
k o m mandiere n -den G- eneral rms Vor-
)ch.!---n der bftr-essicwLen Lcvnjdesrcigicrllttg er-nenneu.
Di-cffor ftlUi.uM-nLiierciiide Ecmeral erire-unt aus fe>-
ucm Lanbesteffs dte nöiige „ O s f i r ie r e L,s
Wni §Miptnmnu herunter Dadnrkir wirb die gc-
kmute! Orgcviisatimr der deutscken Wfthrmachi «in-

höftlrch ifi bie Hände des NeickiSMäiidenten se-
lc-gt. wälrrend andererselfts dte landnralliiffchafftftche
Eigieiil^eit ft-roin Rechte kcimnt. An deren
Spitze fielft Ler RieichsMöhrnftMtcr. Mm wird oin
Mtrat beigegebön wcvdsn und Dcrtreter Preu-
sisns, Baiierns. Sachlfiiis. WÄttembftgs. und 'Ba-
dcns. Nöb-ein- lder Vereillhsit-lichung des Heeres-
weffens ifi die im Staatenansschuk erzie!t< Einff-
-giimg iilber das V«rkeh-sweffen bskonlders be-
dvutpam. Die preuftlschhe-ssäck^ Eisenbahnverwal-
tung sch.'t ebenso rbie dio babische Mi'd würt-
teimberWffche «rtraMmäsiiK in die Reichsver-
waltnng Mor. Diio senaiwiftcn Staaftn wer-
den dnrch eininaliae Zahlun-g für die Her-
Mibe ihrer VerMrsmitte-l abgeflMden. Wenn anf
Ä^se Mleisle KLtznes- nnd VertzehrMeDivi-.vl iung in
die Hanid des Miickspräfidenten sölegt wsrden. er-
hält er jenc reale Miacht. die denr Reäche die Vo-r-
herrffchaift M-e-r di« Ein,Eaa!b-n kickert.

' D«r Könrgsbeiger OLerbükg«rmeistcr Dr. Körts

ist nach ffchwerem LeiL-en im Alter von ötz Iahren
gsfiorbei,. — Körte w-ar urffv-rüngl'ich Mtglftid
der F-ortffchrfttlichen Volksvartei. tvat cvbsr wäh- '
rcn'd des Kricges zur Baterla.lldüpa-rter ückcr, die er
mithesründen ha-lf.

Aus Baden

Mannheim, 5. März. Der 2?jäbrise Metzger
Eeovs Alles aus Heddesheim lsatto fich hicr in
ciiiem Häuffe eiMMwMei nuib utttcrLielt mft der
Fncm dcs dort wochiiMiden Mnchrrs Tn-edrich K ie-
f c r echu Lffebes-verhMnis. Als der Etzeinaiin er-
schion. wieigerte fich Alles di« Wohnung M vcr-
liassen. Darm-f kainr cv Vim Slvcitc. Ktefir grifff
zuinv Revo-l-ver -mid sah aius Alles aillen Sch-usi ab.
dor drcsen in die He-rzgcgend traff uud sernen ToL
biailid damillf hevbeistihrte. Alles mar sel'bfi ovr-
heffratet.

Mannheim, 6. März. Dcr Verba-nd der An-
sostelllt-en des Bnchhandcls. Buch- und
Zcfftttngssewerbes hat hier cin« Orts
gvUP-pc gcmündet. Vorfitzcnder dc« Landesvcreini-
o'.ni-g rst ReidMtour W. Kirchh-erg j„ Malds-
but.

Lörrach. 2. Mär.i. Um iür den erffchoske-ne>n
Sch'n».,W!ler Bockert arrs Stettvn Rachc zi, m-h-
-men. miackftoii lln!de-M Schmmggler emen An-Lrift
auf don ffchweizeriffchen Po-ste n be, Ni-
ctzen Lei Vtiffol. Es wnrden mehrere Sck>iisse ge-
wechselt. Aus schavcözei'iffcher Scfte imirde uie-
ma-nd verletzt. eftr SckfillniMffer ?M icdoch verMin-
det worden sein.

Nationalversammlung

Weftuar. 5. Miirz.

Zur Vcrhaildlung ficht die Dcülschnalionaj«
^nterpellation nber die

Zttstättde itt der Provini Pose„

- Abg. Frau Dr. S.hirmacher (dei'Ischnatioual)-
^ii den Oitmarkcn herrscht heute iwch Kricg. denn
d,e Polen haben, trot; dcs Wasfenstillstandes vom
oebruar. d,e Feindseligkeiten nicht einacstcllt.
Die Redncrm ,chrldert in bewegten Worten die
Erausamkeiten. mit dcneu der Krica von dcn Po-
len gegen d,c Deurschen gefiibrt wird. Eoll d.is
Posencr Trauerlplei auch auf Wcstpreusien Über-
grcifen') Dic Polen hnben in Wefipreusien schon
etnen Etaat im Staate gcqründet. Die Danzi-
gerBcvölkerung tst ausierordentlich bcün-
ruhigt. Jch sragc daher die Negierung, was fie zu
lun gewtllt uiid fähig ijl.

Neichsminijter Erzberger: Eeneral Dupont
hat ertlärt, dasi, um Verlctzungen des Wassenstill-
standcs zu verhinderii, alltierte Ofsiziere enisandt
mcrden sollen. Er hat fich weiter verpflicktet, sür
die Durchführung des Schutzes der deutfchen Be-

ionslinie eir

wohner lnnerbalb dcr Demarkationsliuie eillzu-
treten. Dte Allfterten werden yegen alle
polnischen ftcbergriffe einschreiicn.
Eegenüber der Befürchtung, datz die polnische Ve-
wegung auj Wcstpreusien übergretsen mürde,
gebe ick zn bedcnken, ob nickt gerade die Fesr-
setzung der Demarkationslinie ernen Schutz dagegen
bietet. Es ist jetzt Aufgabe der wehrfähigen
I u g e n d, besonders in der Ostmark, ihre Heimat
mit aller Krast zu verteidigen. Jch hätte gewünjcht.
datz die preusiische Polenpolitik schon srüher den
Enindrechtcn des polnischen Volkes besser gerecht
geworden wärc. Die Situation wäre dann sür
uns heute vie! günstiger. Einer der wichtigsten
Programmsätze der deutschen Negierung zum
Fricdensschlusi ist der Schutz der naiionalen Min-
derhciien. Diese Forderung wird am besten da-
durch begründet, datz wrr den bei nns wohnenden
naiionalen Arinderheiten dieselben Freiheiten ge-
währen, die wir sür unsere deutschen Bolksge-
- nosfen in andercn Ländern verlangen. (Lebhafter
Beifall bei der Mehrheit.)

Preuh. Uifterslaatssckretär Hcinrichs: Durch
das Abkommen vom 17. Februar ist der Schutz der
Deutffchen östlich der Demarkationslinie der intcr-
alliierten Kommisfion in Warschau übertragen
worden, die »n diesen Tagen in Bromberg zu-
sammentreten wird. Die preutzische Negicrung
hat der Kommission bereits die Grundsätze mitge^
teilt. nach dencn sie die Verhandlungen gesührt
zu wissen münscht. Sie fordert u. a., datz die
Provtnz Posen ein Bestandteil Preutzens
bleibe. Die preutzische Regierung wird tun. was
in thrcu Krästcn steht, und sie wird sich dabei vo,»
dem Grundsatz leiten lassen: was deutsch ist, soll
deutsch bleiben.

Die Desorechung eraab insolge der Aussüh-
rungeu der Nedner aller Parteien ein grauenhastes
Bild des polnischen Uebermutes und der Leiden
und Bcdrückungen der Deutschen. Zugleich
enthüllte sie aber auch die ganze Grötze der surcht-
baren Gefahr, die dem Dcntschtum in der Ostmark
drohi. Waren sich alle Parteien in der unbeding->
ten Abwehr polnischer Aspirationen einig, so
wurde doch von verschiedcnen Seiten auf die Not-
wendigkeit einer Verständigung -ingewiesen,
da beide Völker wirtschaftkich und kulturell neben
einander leben mützten. Der Eindruck. den die
Debatte hinterkietz, war autzerordcntlich.

Nückste Sitzung: Freitag 3V4 Uhr. Anfragen.
Cozialisierungsgesetz. Eesetz über Regelung d«i
Kohlenwirtschaft.

Badische Politik

Die Beraiung -er Gemeweordnttttg

Der Iusti zausschuh der Nationalversamm-
lung hat nach langerer Beratung noch solgende
Acnderungen des Enlwurfs vorgenommen:

§ 9. Die vorgeschene Berechtigung dcr
Frauen zur Ablehnung ciner Wahl oder eines,
Auftrags, sowie zum Austritt aus der Gemeinde-
verwaltung — wird aufgehoben. Die Frauen sol«
len gleiche Rechte wie gleiche Pflichten mil den
Männern haben.

8 18. Der Oberbürgermeister und die
Bürgermeister sollen nicht vom Bürgeraus-
schuh, wie in der Regierungsvorlage vorgesehen,
sondern nur von den StadtL«ten und Stad 1-
verordneten gewählt werden. Es stnd dadurch
die Bürgermeifter hierbei vom aktiven Wahlrechr
ausgeschlossen. Der Abänderungsantrag rvurde
mit einer Stimme Mehrheit angenommen.

8 19. Die Beschränkung des passiven
Waylrechtes der besoldeten Gemeindebeamten zum
Stadtrate »vurde mit großer Mehrheit ausge-
hoben, so dah nur noch „diejenigen Beamten,
dnrch welche die Aufsicht des Staates über di«
Stadt ausgeübt wird und die Stadtverord-
ncten" zur Niederlegung ihres Amtes verpflich-.
tet stnd, wenn sie das Nmt eines Stadtrates
ausübcn wollen.

Die Stadträie und Stadtvcrordneten sollen stalr
aus drei auf vier Iahre gewählt werden. Des-
aleichen auch die Eemeinderäte und Abgeordneten.
Der Vcschltth murde nftt 15 gcgen 5 Ctimmen
sefasit. *

- Landesversammlung der Soldatenräte Ba-
dens. Nm Tag vor der Landesversammlung der
A.-, B., u. V.-Räte sand in DurlcLch die 4.
Landesvcrsammlüng der Soldatenräte Ba-
dcns statt, die von 82 Delegierten aus alien
Teilen des Landes besucht war. Zu Vorstands-
mitgliedcrn wurden gewählt der sozialdem. 2lb-
gcordncte der Soldatenräte Dr. Kraus Frei-
burg. ierncr Wohlgemut (Heidelberg) und
L n r ck - Pforcheim. Im Sinne neugelroffener
Vcreftibarnngen mii dcm Een.-Kon'mondo dcs 1t.
A. K. wurdc'i zur Cicherung der Befugnisse der
Soldateirräte neun Soldaten als Refcrcnten be-
stellt. In der Landesversanimlung kam dann scr-
ner zum Ausdruck, dasi die vadischen Soldatenräte
mit der badischen Nolksregierung in cnger Ge-
»nesnschasL arbcrten und wirken wollen.
Ebenso zeigte dre Beratung, datz drc Soldateurätc
jeglichen d i k t a t o r i s ch e n und terrorisli-
schen Machtbestrebuugcn mit aller Entschieden.
heit c n t g c g e ii 1 r c 1 e n wcrden. Einmütig
wurds zum Ausdriuk gebrachi, dasi die M i l i i ä r-
konvention mit Preusien eiidgssltig zu lösen
ist, damit d»e preusiische Behörde des Iff. A.K. o«s
Baden verschwinde. Zn einer Nesolution wurde
die b a d. V o l t s r e g i e r u n g ersucht, dle Ko m-
mandogewack^k über den badischen Heeresköri
per biv zur Ncichsregelung zu iibernehmen.

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