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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 51 - 76 (1. März 1919 - 31. März 1919)
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tzkeite

Heidelbeiger (Zeitung

FreUng, üeu .. Marä 1919

FernspreäM 3ir. 32 und 1^2

Nr 5«

licrt wurLe. Dnbci gelang rs etwa 20 6-efangencn
freizumerdcn, usn dencn adcr ein Ter! durch Ein-
ichläge anf der Flunit getotct wurdc. Dic Zahl
v^r aufitirndifchen tSlemcntc beträgt ctwa tOM
Äi a n ir. sie gnd im Bcfitze vo:r 8 Gefchüt;en und
2 Panzerautoürabrl.",!, dcren Hertunft noch unge-
Närt ifi.

Trc Berluste der beidcn Parteren bci dcn
Kämpfcn inn das PaliZeipräsidiirm >.md die Stadl
vogtei detrngen his zum spätcn Adend 3V Totc,
migerechnet die Nerwundetcn. Die Lnge ist
öußerst u n k l a r. Die Mannschaften, die sich
von der republikanijchen Soldatenwehr abzwcig-
tc-n, erNärten Pressevcrlrctern gegenüber. dah sie
kcine Spartalisteii seien, sondern nach wie vor auf
dem Boden der tstcgierungständen. Istr Grinnn
geste nrir den Reiiihardltruppen. Die Negierung
hofft die Ruhe bald wiederhcrstelken zu können.

Der Geucralsirerk

ift ergenlUch erst im Lcu'se dco gcstrigcn Tagcs in
die Erlchemung getretcn, Biele Gefchäfte haben
qeschloistn. da dte Angestelltcr» lücht zur Brbeits-
sttttte gelgngen konntcn, inc übrigen der Aufcnt-
lialt aus de»i Strahen mit LeLcnsgefahr verbunden
ist. Weitere N e g i e r u n g s t r u p p e n stnd im
Anmarschi ihre Zahl beträgt zur Stunde etwa
50000; sic habcn Lisher icherall die Oberhand.

Jn einer BefMechMg d.er r evol u t ionä -
ren Vortroneusreute wurde von der
Mehrzabi der Nedner das Mihlfngea dc«
neuen Spartalusbewegnng zugegebe.n.. Eitk
Antrag, die wetteren Attionen vorläufig einzu-
steUen,' konnte nicht znr Abstinimnng kommen, da
Negierungstruppen das Lokal leertcn und dadurch
eine weitero Fortsetzung der Verhandlung unmög-
kich gemacht wurde.

Der A.- und S. Nat hielt eine Vollsitzung
ab, in der drei Anträge zur Diskussion standen:

1. Den Ge n c r a l st r ei k auf Gas, Waster
und Elektrizität auszudehnen;

2. die militärische Vollzugs- u. K o m-
mandogewalt auf den Vollzugsrat zu über-
trage-n uno

3. Abbruch der V e r h a n d l u n g e „ mit
der Regierung in Weimar.

Nach Aun'ahme des ersten Antrages verlie-
ßen die Mehrheitsfoziaktsten geschlossen
die Sitzung und hiÄten Sonderbefprechungen ab.
Sie werden an der morgigen Sitzüng des A.- u.
tz.-Rates noch einmal teilnehmon. Im Ubrtgen
hat man das Gesühl, datz grotzo Reignng bei der
Streikleitung besteht. den Strei! abzubrechen. auf
feden Fall aber eiue abwartende Haltung einzu-
nehmen, bis die nach Meimar entsandte Deleya-
tton zurückgekehrt ift Die Mehrheitssozialisten
haben bereits Abbruch des Streikss beantragt.

> Das „Mitteilungsblatt des Vollzugsrats der
Arbeiter- und Soldatenräte Grotzuerlins", Vas der
Rachsolger der zeitweilig verschwundenen „Frei-
heit" war. hat nur etn kurzes Leben gehabt. Nach
eintägiger Eristenz ist es von der Regierung v e r-
tzyien rvorden.

Um den Frieden

Vsschung Vis l!>20

Jin Äntevhcmse erklärte ChurchtLl bei. der
Wstimm-img wegen Bemrllisuns vou 2^ Mllio^
nen Mcnm stir Las Heer:

Die OLkuvati onsar »uee. am RHein diirste
tzis Ende 1920 aufrccht zu erhalten se'in. In naher
Zukuivst würde der Rat der VerSündete», auf eine
beschleunigte Erfüllunz der Vedingungen -fsiten-
Deutfchlands dringen müssen. Deutfchkand huugere
und fei dem sozialen und nationalen Zusammen--
Lroch sÄkihrlich nahe. Dies sei -is Zeit für
FriedensLedineunsen, die Deutschland
mrnehmen und durchfnhren müsfc. Falls diese ver--
sänmt würde, HLtte man niemandsn mehr. mit d«n
F»iü»en Kbznschlieken wäre. Nach drr Unterzcich-
nrmg des Friedensvertrages durch Deutschland
kSnnten Nahrungsmittel uud- Rohstosse
fofsrt einsefübrt werden. Es müsse jedem
widerstrebeu'. die Waffe des Hungers auch
n«r einen «ngrnilick länger anszunuhen.
als es nötiz sei. «m die Bedingungen zu erreichen
für die die ASiierten gekämpft haben. Zur Erfül-

ZO UU Piiig»l« iier RWrMW

Die bisherrgen Leistungeu und jornmenden Aufgaben der National-

versarrnnlung

ten-, die SlrLcrtgeLeir--. und dis Arbektn.'hiucrsrgatti-

sgtioncn mitzuwirkei, haben;

B.rl n. ü Mär?>. Dtc Nutionalversumml-ung
trul am 0- FcbMQr MsÄMmeu: um -dic demo-
lrntischen E r r u n ü« n s cho s 1 o ii der Revo-
lution zu sichern. beschlost sic foforl eine Notver-
fnssung. die l)cutc. abend abgcschloffen wurde.
Das wärcm die dringlichsten. strfort z« crle
P.-gendo,b Arboiten. die voraciionimo,, wc-vden
mnsstcn. wc-il das llioich eine Berlrctunn ^li.rffci'.
wollte ohne die lviu F-rirede gefchafscn wcrden
ka-nu.

Fmicri.olb der wmngen Woch.cn L-eriet die Na-
jio-ualveFMMnvlimrg -ausverdrui üb-er das Negle-
runüsprggramm. dLcs mil grosier lNohrheu
LntMreksie.n wu-rdc: vor üllen, aber wrivde oui
rle-derüanasüesetz. k-as re-inerlc'i AuM.e,b
vcrtvuLi. gcsthchske-n. rvokmrch die wistcrord-ontlstb
Mchlroichoa. Vcrord-tt'un«io,i der Rovolutstin eine
dcru-ernī Ees-etzeslvaft erchielten. so vor allem Lcr
Achtstuii'denta.L die Stcl)eruȟ Les Koali-
tionsrechts. die Versammlunngs- und
Pressefreiheit, Aufchc-Lung dcr Ge,
srudeordnuns. die Er merhs l 0-eu.Wn 1 e r-
stützung. d-.rs Si ede-luu gsgefc-tz. ^te E-chsts-
ßuug von ArLvtt ska m mer rr im KM-eure-
vistr. die wescuMchM Verb-esse-mnxLn der
Kriegsbeschädi«tenfürsorge und an,
dere für die w'rrtschaftltche Demokrati-
sierriuü unentbehrUcl'-e Eesiitze. Alls drese Ge-
sctzesmatznchhmen waron züMleiich d,e uiibctziiiüte
Vorimssetzung für diis mm em-geleitete So-ziolst
sierun g. die v>o»r dor NeMLMmg und dem Staa-
tennusschutz bereitg ferlstüsestellt und der Natio-
nalversnmmlling vorgelcst rmi-rden.

Mehr Arboit Lmn vo-nr Pat'lo.ine.'rt mne^halb
so kurzer Zeit vielleücht verllmgt. Mer kaum ae-
leistet werdcn. Datz es der Rosieru'Nn ernst wax
u>ud crnst A uui-t der So>z i a li er u u g salcher
Betricbe. die zur So,ziMstevu.ug reif uud geeignct
sind. bmvsiseu die lb-ereits erwähnleu Soziol-sie-
rungsMetze.

Aus den VeLlMudlunMst iflvischon den Verirq-
tern de-r Verkmer ArboAer clmit und dex ReÄEng
ergebeu sich für diie näckM Zeit folaende sesetz-
geber ische Albsichten de-r Regienöug:

1. Arbeilerräte.

tt) D»e Arbeiterräte werdeg els wirtfchaft-
kiche Intereffenvertretungeir grund-
sätzlich anerkannt mud iw der B er faf f u u »
verankert. ihre Mgrenzrmg, ihre Wohl und
ihrc Aufgaben werden dnrch ein sofort z« erlassen-
des hefonderes Eesetz geregelt, irm die domokrat!-
schen Errungenschaften dcr Revolutisn zn fichcri«:

d) für dre eiirzelnen Vctriebe siud Betriebs-,
Arbeitov- und Angeftelltenräte zn wäh-
len. die Lei der Negelrrng der allgemeinen Ar-
Leitsverhältniffe glekchherechtigt
^ mitzuwirken haLerv;

c) zur Konkrolle nnd Negelung der Produk-
tion und dcr Warenverteilung werden für
allc Zndustrien und EewerbezweigL Mbeitsgc,
meinfchaften gcbildet, i', denen die UnternekS
mer. die Vetriebsleiker, Lic ArLeiter. die Mgestelk-

0) sür bestimmte lexritoriale Vezirke wcrden B c-
zirks- imd Arbeiterriite kArbertskammern)
niüd sür das gauze Nerch ein Z e n t r a l a r bc i t s-
r a t gedildet. Jn den Vczirks- und Zentralcrrbei-
ter-rätcn follen alle, Lie stlbst Arbeit leisten, auch
dre Arboitgcbcr der frcien Derusc ufrv. vertrctcn
fein.

Diefe Näte haben Lei drn Sozialifre-
r « ngsm ah » ahm cn mitzuwirken nnd find zur
Koutrolle der fozialistischen Bctriehe rmd Gewerbe-
zweige heranzuzichcn; fie habc« wciter allc wirt-
schafts- und handelsvolitischcn Eesetze zu begut-
achten und haben das Necht, fclbst folche Gesetze zu
heastraseu. Die Rcichsregierung dars den
Zentrolrat vor Einbringung wirtfchastlicher «nd so-
»ialcr Eefetze histen.

2. SlrbeitsrechL

Ein Esfetz über ein einheitliches und d e -
mokvatisches Arbeitsrecht mlt denr Ziel
der Schaffung demokratisch - konstitutio-
neller V e r h ä l 1 n i fse i„ Len Vetrioben ist
fosort der Nationalverfaminl«ug vorzulegen.

3. Sozialificeung.

u.) Die Vcrichte nnd Borfchläge der So-
zialisierungskonuirission werdeir sofort veröffent-
licht.

d) Dic Sogialifierungsgefctze über dic Kohlen-
bcwirtschaftung wurden von der Reichsre-
gitt«U.g und Lem Staatenamsschmh bereits ange-
nommen und der Nstionalverfammlung zur
Vefchluhfaffung uuterbrcitet. Weitere So-
zialifievungsmahnabmcn werdeu imLer Ciubezie-
Kuns van Cachverständigen- und Arbeiterräten so-
fort in dln-griff gcnommen.

l. Militärifches.

Allv n«ck> de-m allgein-einen Straisgei-etzbuch straf-
barcn HanbLu.nWM ws^dc-n auch bei Miikitärverso-
non Len bürg-srlichen Gerichten zutWwiesen. Gim.
ldc'MLntsvrechenLer GcfeitzentMUstf wuvbe von dc-r
Reichsvesieruns besej-ts vor einsr Mocho in der
NaticmakvevsEmllung wN'geWnIdÄst und wird jetzt
mit BetlchkemAüung f-ertiggestsklt.

b. Lebensmittelverforgung-.

Die Nesievung hat Hereits angeordnet. Äatz Le-
bensmättel unte-v Ausffchaktung jckdes nnnöttgen
Zw'ischeirhanLLls duvch Vermittkrmg der Eemei n-
de n an d've K> o ns u ni e n 1 e n Nertoilt weÄden.
An Ver Berbesifsrung der Lobensmittelkversov-
gung wiud d«nernd gearbeitet.

lung dex VediiLgrrngen ss! es aber noLwcndig. eine
starke Armce am Rhria,u lasieu.

Die englische Preffe fiir dic Nnfhebnng
der Blolkade

Wte das Lernier Tasblatt irus Lonran inekdct.
tritt die grob°-engl-i.!cho Prcsiv aller SchaltvrriMLen
wre ivuf ein Kommando vlötzlich für
d'e Aufhebnng der Blockado Deutschlan'ds
nn. Dir immer nuchr »ur An-archie tacibenL-eu Zu>
ständs in DentMand daiben imn doch BMrchtun
sen in EnLlaiid hevvorgerivfen, 'diie es -dc» Fei.nden
vatsani. eLschoinen lasien, das klcii-n>uoe IlHbcl, näm
licki die Erchebnng Deukschlanlds ans dem Sumvi

vsr dem gMeren Uobel. dem Uaber>hanidiucHmcN
des Bolschew-tsnrus. rrv wäblen. Jn diesem Zufam-
nveiuöang steh«n auch die Meldunse>ni über 'tlio Ee-
sinnünHsändermtg Llovd Georges nnd
ChurchiHs, die zuf-amimen mit WiHon sur Mä-
tzMlns und zum boschleuni ateni Frie-
densfchlub raten. *

Schwcizer Warnungea

Die .Masler MrchrAhtcn" criunern davan, d-atz
dic Enitento alle M-cMuiiMN ans Deutzschland uL: r
Hunsov mich BoHchew.!smns als moh.m Mu.sf er-
llärte und allo neutrailen Sti'iimven, dio dio Eofahr
einor solcheir Verzwoiil iiii askah2isirm>'he Lotoiiten,

als ungüliig bezrickrnetc. Es lrandle fich da.UA^
sich heute n!cht mctzr ciner Täirfchung hinzugebciri
Die entschcidLude Frago sci die, vb cs -bc>vei!ts z»
Anmcnduugen von Gegcnmittcln nicht schon rns
spät st!, andcrnfalls dränne es inrchtbar. wemn
nech irgcnd eturns gctan w'rden sollc.

Ä.ndetc Zccktunkcn gebci! der AuMssuns Aus-
Lruck, datz cs sich bei dcn ietzigcn Vvrch-cvnidlunscn,
um em unwürdiges und gefährliches
Sviel mit den l-I Punlten Wilsons ge>handelt!
lmbe. TouMl-and wüvdc unaushaltsa m dc m
Bolscho w i s m n s in dio Armo getr.!obcm.

Si-ach e-mcr Darlegun-g des schwei-erifch.m ErnSH-
r'ungÄd'lrcktors übcr die Ernährunssfvago ist die>
Schivo!) bci !l»ex Pkosrhatoorsc-rgung Lurch Tho-
Masschlacke allcin aui Deutschland angcwiesen. Als
EoMnlcistung ivirrde die Schrvei» dio A. usfu h q
von Fleischkouserven gostatton.

Widerfprnch der Alliierte»» g«gea die
Hochfchen Bedittgttngen

Die französffche Rogi-srunssVrosse gibt mit alleitz
Avsdrückcn dcs Bodauorns zu, datz die von M!ar^
sihall Foch ausgearbeitoten FrrcdLnsbedingnnxen!
bo.i dcn Dertretern der Grotzmächte am Mo-iAag
wbder allcs Erwarten arrf entschiedenen Wi->
dersvruch sestotzen sind, und datz oon itzrer Bil-t
kigung Vsn den Verjretern der Grotzniächts ysreaßÜ
Mor.ha!UVt koinc Rsde sein kann. Besonders ssieitz
z.wei Bodenkc-n geltend gemacht worden: I. datz es!
n i ch t angebrachlt sei. in Abivesenheit Wil--
fons Bcschliisse L« fassen üiber Vochchläge, die übeck
die Erfordcriuisie des ZLasfenstillstandes hrwaus-
gohcin, miid bsre.rts die Forimilierung der Friedens-
verbandlun-geir iostlegon w-ürdon. 2. dah die Ve,r-t
fchlüM des Mllrschalls Foch sich nicht an Ne vonj
den Sonderkommisiionen der Koivfercnr auigeistoll^
ten Richtlmiien halten.

Eitte tttrrevikattifche Kommiffiott itt
Mannheim

Jn MannlMM finid die im SvNlitik/aü der amLrikiiÄ,
ivffchen Friede nskoinünisiio n in Parls DeuEchlany
zuni Studium der pokitffchc-n und wirtschattlichonk
Berbältnisie b«Huchenden dreiVortr«ter
Kommrsiion oingctrvffen. Gsstern vormttta« ha-t
im Rathaus eine Sitzung stattgefr«den. an SM?
autzeir dor Mor-dnimg anch Vertreker d>er InÄuPri^
des Hamdels und der Bsböckbsn teilnahmon. D!«l
Herven. dercm FAHrer Mmo-r B>l ay n ey, frülM
in Hoidclberg Studbeirrat wa-r, werdsn däe Austänsd!e>
an Ort uivd Stclle studiereni'.

Wenn ä»ie Abovdnimg fich mit den VerhÄltmssein
in Baiden vcrtvaut gemacht hat, rvird ste direkt>
nach Paris zuMKehren, um idort über ichre Er-»
fabnmgen Bevicht sn erstatten.

Die

Franzosen im besetztsm Hattanerlans

OsfewSurg, 7. März. Die FpaittZqsen HaLon sese^
dio Sta!dtgsnlvinde Kehl ein Strafve-rfah->
ren rn der Höhe von 1^4 Mlltonen Frankon Mtz
gelsitct, we'tt anM-blich die Kesiol tdes Easwcrksi
oh-ne behördliche EMuL-nis vsMuft ittmden. M«
'deuffche Eendarmeri^ im -efetzten HaEi-erlÄnL
wurdo einem französischen Major unterstestl. Das.
fort-acqotzte Eintreffen von M'ainffchuften Mid Mtik-l
lorievopM-ik'Unsen im Bvückenkopsgebiet Ktzhl wiM
kostgcstellt. _

Knrlsruhe. 6. Mär^ Am Sonutoa siuM iM
Mrlsruhe oime BertrLtcrvovsaminyl-ung sänitksthe«
unteren badischen Eisenbahn -
amten - OrsanifativNLn statt. in der di^
GründunA einer „Arbeitsgem'einschast der untercn
badischen MsenbcchnbeMnten - OrsmiiLiktio'NLN" be-
schlosisn nmd dcr Sätzungsentwurf ei-nsti-nmffig an-
genommen wnrde.

A Wee sich den besien glaubt, der -hat fich selbst U
8 Mm bepsn. Rückert ^

Oasiels Vsrhastung

tzmnorist. Brrliner Noman von Friedxich H ey.

(41. Fortsrtzung.)

Ws Frau Klara, gdfte-rn abend die beiden über-
Mchte, hatte fie mit ihrem m-ütterlichen Jnstinkt
devMLgeWhlt, datz eine ganL nene Wendims ttr donr
DLMiM Mar Lanao cknsttreten wäre. A'.ff der
9ka<hhansc-fabrt h«tte fie fich -We evdyMüWe Vkühe
geaciben, Hildchen a-usznfvageu.

Aber diassonft so offMlwrzige-uivd gösvrächige Töch
teckcän war ietzt vlötzlich Lämlich verünLcrt. S'e
schwlog sich in Liner LsrclÄesu Leanssti-sMÄün Woisc
aus. unballln mütterlichen Deffnchcn, thr Eeheimp
»ris M entlockM. setzto fie eine uirheimllche Mrschlos-
sen-Lit entgegen. Eme sihr kluge From war Fraii»
-Klava nve gowesen, aiber es gahört« auch nicht viel
Klugheit dasu, um zu bcmerke-n, datz diefe N«näwd>e-
rung in Hilldes N'!:sen eiwas Ernftes zu be-dLUten
hatte. D!:e Klline schicn mit eincnmiMle ihrei»
ei.«ensn Kozff zu !-. ! en. Auch uls fie das üchenwü-
dete Kind sur Rickx brachte nwd sich, n«s si-.- foifft
kauin- su tun mlegte, anf ihren Bettrand sctzte- u,ntz.
-bat: „L'Äbe Hilbk-, svrich d:ch doch ciiblich.üu.-tt"
hatto kurä und- ci'.crgffch orklärt: „Tas wird
sich allcs fiiüdev, I ebe Mäma! BUle. Littc, l.ch
»n-ich alloin!"

W!s Hild-. das Eiiiladungsforinular ncch batte
MisWlen mid rnr Post schikken können, das w-ar
-F-DLU Dasst'l -oin Rotsel.

Wcr wollen cs oc-rrgten' Nirchdenr die Al uttw
^rs Zimin-ev verlasscn I>atic, ivm Httde aufg;ffpruz,'
«en, lmtte sich «ffch -a-nü-cklecdet un!d Fritz. der Lum
Mück nvck, im Pf-e-ad ftall Mwr nn-d d-i-e übcrmÄd'kren

Pforde frotti-erte, das Coiwert sur schleuuigcn B-
fördevung acgvchen. Da cmf dc-m Ilm.schlag Pollzel
joutnant stand nnL Fräulcin Hrld-' binLUgofügt
hattc-. „Eilen Sie. os koinmt ft'hr baraur an!"
war dev sute Kerl in d«r Nocht noch elne hal'be
Situnde Ns ömn Pcftamt -gcLausen u-nb 'dachtc im
Stitt-en Lei fich:. Ein Polizeil-eutnant kann clbeiffo
gut ftiir wio ein tourer Mvcckat?

Hildes seheiin-niLvollcs Wiffon Llstillle fie mit
Angst. Was hat das u-n-erfabrene Kiud- vor? Was
werdcn wir crlcben müsien? Albcr rn ÄiLfer Angft
iin ALntterherö^u kam noch -etwas anderos: bie
Lrsbe. Niw d-icq« eine Tmhter katto sie. L-n schmcw-
seborencs Ktnd. Fn Vjefi-m lfftben Slugem>»ar. -tn
diLfem sanäten Eefichtchen. dftsein anffnchoei'dc.i
H-eiövn lxW ia ilhr -eigsnss Gliick in VerMmgeii boit.
Ge^ii'wart und Zükunft. Jhr Hans. chr Roichtum,
ibr sesamtes Daso!-n bnchto fich nm diosLn -vinLir
Pol: um ühre Kinder. Was wollten sch hoiüx', ih-r
Ebuacki nnd sio sol'bst, den'n audercs als dcvcn
Glück? Si-e -hatten nte vrnstlich orwogen, ob Hitbe
wohl e-ins ei-gcirw Au-ffasinng, einen eiMiicn Wil-
ln haben kö.nnte. Mshe? war sie nur servöhnt,
Hilde als Ki'itd a-nzuseihen. Uub das ging an, so-
lana-e Hild-e ftclffchweigend und schorsam fich f-ügtL.
Auch Lsr der eisieil Werbung ides Lcutnants ha-tte'
sie noch kcine Gelegenheit ss-bcübt, aiffmc-rffam z-u
werüron. S'.e betvachtet« die Ang'olegen-HÄt <vls cti'.o
sliichtig-e Ballbakannffchast nn-d gab ' threm Gatten
schlicHlich rccht. als dieser ibr die Snche apE- i-n
andc'ffetzte: Hildo war nock) viel su iu-ng u-iid zu
dumm zum Hoiratcn. Datzei ettnn- tte sio sich ich-ver
ei-L-enem JuMift>: Da wor mal o!n Oborlohrer ge-
lonvmen und- hictttc unr sie angchaltcn, imd Pnpa
Ste-ffffnger hatte ihn mit Erfol» nibgewrnuuell. E-!e
batto iihn damals a-uch „ganz gvrno" gehabt. Dn-nn
svnter hatte sie M'v däe Gffchichte lachen mfisieii, sa
oft fte- davan dachte. Und Hiltde hatte sich ia ffben--
falls dlt-m Svvnch idos Vaters gef-iigl' >

'Albox was'ftokffeft Nncht MlHöen mutzte. das stand>
nickff mobr ffn Eiiiklnng mit dem naiven, schlichten.
Geho-rsam oines K'i.ndcs. Das war nicht kindlicher
T»-:.tz, d!as war selbstbüwutzte Vcrschlosieniheit. Wie,
tuenn fie das Vertranci,, gar die Liebc i-hror Toch-
jer verlorcn 'hätte! In ibr-cr lctcht kcweLlich-n
Phantrffie stnind- schon ein Schrechensihild da: ew-ig«
EnvsreiMniL lchensläWlicher Bcouch rwffchen TrÄ--
ter unL» VaterhMis um eiues Manno? willcn. Uuft
dniitiL wäve au.ch ibr ei-aenes LobenLgliick gcbrochen
ücwciseii. Nnd v-croum? Mil ihr Edunrd eigcnsrn.
n-i'g unLi halsstarrig war, ivetter ni-chts!

Lamso. lange hatte auch sie Mattos gclegen, ge-,
ftufst nnd gcgrüibelt. Was ftkielte dg Uff.schcn d n
hechen iungen Leuten? Hcrr Lan-ge hatte ja vor-,
sichert, das Zumimueittrosftn sci nur öuffällig g-e--
ftlMm: ftbcr ttan' ff-ner yerl-ichten Leutchen. tzhM,»
Liste-ir un-Ä Ausrch-en! Hatte stch albor d-rs Eiavor--
ständiiüs heim-lich fortgLsetzt. so war -d-!e Sacho ernst
iff'ch vührend. Jawc-hl, Frau Dnsiol -sairft fte rüh-
rcnd. lms mütterlich ttebeitdem Mitteid nfft dein»
iiilNüe», Hersoi, tzbrer Tochter!

Uud noch ein andcres kam hinM. Itzv phcmtafti-
scher Gefft nnd schwärmorischer Sinn waren jq nicht
bnr dc» PoetffchE. Jetzt wnr eine Eeftaenheil fü,
diesen Si'ii-n g-eLoben, v»m Eudbode» und Mwrtten-
Ee-LÄnft ,wo er sich bisher, eigeiitttch tt'cht uichc-friei-
digt rmd qnälerffch, hatte umher'sühreii l-asien, sich
emoorzuihoben- s-ur HAie, z„ re-iiicren imid sonni-g-e-
ren Gefttden. ftnd stehel Diese Gclogcinheit ttch
Frau Klara nicht an sich vortibergvhen. Jhr Kiiid
sieibte! L-icLtc mit rLinLm, jungfcüvttch-cm Horzen
ciiren 9Riwim, doiii, trotz nlftm erbiirinlichem Ei-
schinWlL Pres Ma»ncs. nichts nack-nffpeiffen imi^.
Hitdchen erftchnte einc LiebesMral! Jst das nicht
etwas Hevrlichcs. Schönes'-' Aft -as iffchj der Eip-
ielpuntt aller net!en Ronmn-e rnrd Lusdspft-tt'?

Nch. »Md ind-em fie fthlattos so laa un>d- mft sor-
sein-ent He-rzen -an ihr Töchtvrchen dnchtL, niah fie

imw-illkürlich ihr Leben «n dom Matzstnb ichrLs -eige-
nen Eenfftts. HattL ühr bas Schicksal oin solchcd
Glück gegönnl? Rein, ste war «uf oinom sebr er->
trugrLftlM F-elidL dahiittutschiLrt. aber dttffes Md
erschien i'hr jetzt w!c tz-in weiter G'Niudbsfitz. in sin-
ch-er, sruchtbnrLr Erdc gclcgLn: Karjosseln mrd Rü"
he« und gollie-NL Gar-bcn — nlberi bei allom Rcffch-
tnm so öde, so Ldo b:s ans Endo. Küin Ir-Littich
inurmcAdor Vitzch, A»n lühlor. irijcher Wttld mik
ftüubGriinoni. gLhc-imniscwllem Mättcnjdnch. nu-r ftu-
kLndc. dörrLndc Sonno. Un-d keiiie Wirjft, kc!nei
Ptt-IMN. Ntzr Steine nur dem M>ge, barto StcinL,
hfte und> da Dornsn. M-nn tt-r vine echto, rMtc
RciMNLLckMrat beschicd-en SLwLftn wäre. oh sft W
wobl fttzt ft argwöh-nisch und ciftrsüchtis ru sein
brnnchto? Und> «ttch Hilde sollio dftftn älftg a!L-
hon^ Avmes, mmes Kiich!

Früch nrll), rurch dev faft schltrflosLN ?ttrckff, wnr sft
w'.cd>-r an Hildes B-ett Mchlichcn. Ini rtchincm,
köstttchvm Schlummer lag HtlLchcii in ihrein-Srützen-
tisftn. Zn langen. glänzenden Ningeln rftffelte ws
HE. votzbei an >dLN LLschlosicncn Liderui. Mer de»
H.?tts aiff die fich kvift hebcnde. zarte Brnst. Zctzi
ihx Kind ivLckeii, cs Mrmisch unffnngcn: „Ser gc-
trsst. dcii'L Muttcv wird dir Bciftand lctstcu i-'"
KttüMft Ätztms Hersens." Alher sie 'wollte 'büe
nicht stüven. Uud w-c-nn nbern:>«ls Httde veiffchl fisin
bttrb? Jhr btznatc wccdemiin. Uich Ä'.ffetzt'
wutzte ia von rffchts. W<'nn imn btt eli»em z'-ffätt
ttgLir WiLLersebcg nu.r cin- kleincs. lctzjes StrM^
iencr e^ililammt wärc? Konntc fie dcini a-ls fich^ ,
ttmiohii'.oi, datz HUde iertig un- niit fich im Neiift" k
w-r? Bohutsam., mie fie aekommcn, fchttch stt
weeder yov dMgeu. S!e Lkffchlc-H. nrffmLrk'LiN
jeiu tindc alM.ivartLn

i'Fo<tft'tzuttg solgt).

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Der Abg. Vög
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nach der Zntc
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