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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 51 - 76 (1. März 1919 - 31. März 1919)
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Tienstag, den 11. Mcirz 1919

Fcrnsvrecher Nr. 32 und 182

Nr. 69

LandWrrtschoft

Pflanzt Sommcrölsaaten!

Die Vadische Landwirtschaftskam-
mer richtet im Benehmen mtt dein Vieichsaus-
schuh für pflanzliche und tierische Oele und Fcite
etue Äufsorderung au die Landwirte, auch in die-
sem Jahrc im Jnteresse dcr Vorbesserung unserer
Fettversorgung, Sommerölsaaten anzubauen. Als
solche konimen in erster Linie Sommerrübsen.
Mohn, Leindoter und Senf iu Betracht. Für die
Ernte werden folgende Preise bezahlt: Naps 8s>
Niark, Rubsen 83 Mk.. Dotter 8-1 Ntt., Mohn 115
Mark, Sens 74 Mk. für 100 Kg. Bei Gelbsenf
wird auherdem eine Druschprämie von 10 Mk.
kiir 100 Kg., bei Braunsc-nf eine solche oon 25 Att.
für 100 Kg. gewährt.

Der Reichsausschutz gibt auhcrdem den
Landwirteu bci Abschluh eines Anbauvertrages
eine Flächenzulage von Att. 100 für den
Hcktar. Diese Flächenzulage gilt als erworben,'
wenn die fotgenden Mmdesternten auf dey Hektar/
Anbauflache zur Ablieferung kommen. Bei Som-
merrübsen und Mobn 300 Kg. ,Lei Leindotter u.
Senf 400 Kg. Für jede weiteren vollen 100 Kg.,
die mehr als die vdrgeschriebeno Mindesternte ge-
liefert werden, bezahlt der Reichvausschuh eine
weitere Zulage von 39 Mk. bezw. 25 Mk., doch
beträgt die gesamte Flächenzulage in keinem
Fallo mehr als 200 Mk. auf den Hektar ber An-
baufläche durchschnittlich gerechnet. Auherdem wird
dem Anbauer voraussichtlich vom Reichsausschuh
80 Kg. Natron-Sa lpeter für den Hektar
geliefert. Der Anspruch auf Nücklieferung
von Oel und Futtermitteln bezw. auf Belassung
von Saat zu mSebrauch im eigenen Haushait
richtet sich nach den jeweiligen gesetzlicken Bestim-
mungen. Alle Anfragen über den Anbau usw.
sind an die Badische« Landwirtschaftskammer und
zuständigen Herren Landwirtschaftslehrer zu
richten.

Die Vermittlung von Saatgut wird durch den
Kommissar des Reichsausschusies in Baden denr
Genosienschaftsverband badtscher landwirtschaft-
ltcher Vereinigungen, Abte'ilung Oelsaaten Karls-
ruhe, Lauterbergstrahe 3, erledigt.

* Heuabgabe an das Reich. Nach einer Mit-
teilung der Regierung ist der Badischen Landwirt-
schaft die Auft-age zur Lieferung von 120000
Doppelzentnern Heu bis 1. August 1910
an Truppen hinter der neutralen Zone gemacht
worden. Die schon seit langem bestehcnde Futter-
not, welche nunmehr für die Durchhaltung unserer
Viehbestai'.de bis zur nächsten Vegetation bedroh-
lich geworden ist. veranlaht die Badische Landwirt-
fchastskammer zu der Heuauflvge Stellung zu neh-
men. Die Badische Landwirtschaftskammer Littet
die Regierung darauf hinzuwirken, dah den Vad.
Landwirten ihre Heubestände belasien werden. da
sonst ^bschlachtun gen und eine die spätere
Produ, ion gefährdende Verringerung des Nutz-
und Zuchtviehstandes unumgänglich find. Die un-
geheuerlichen Heupreise, die auherhalb der amt
lichen Preise neuerdings in Erscheinung getreten
flnd. beweisen im Gegensatz zu anderen Bundes-
staaten, dah in Baden die Heunot sehr groh ist.

Aus dem Leserkreise

Pflanzt Nuhbäume!

Unsere Eroßeltern hatten daj» ganz vorzügliche
Nuhöl und liehen ihre feinen Möbel aus hei-
mischem Nuhbaumholz fertigen. Das üppige
Heute holt für teueres Geld Oel und Nutzholz im
Auslande. Möge die Stadt Heidelberg vor-
angehen und an Stelle von Rohkastanien
und Kugelakazien den herrlichen, nutzbrin-
aenden deutschen Nuhbaum wieder zu Ehren
bringen zur Freude der kommenden Eeschlechter.

Sport

* Die Pokals'pielrunde des Neckargaues vvnr
Verlxrnd für Rasemsport Sitz HeiLe-lbers e. V.
brachte om 9. März 1919 foilseude ErselbiMe:
FV. Vkmkstadt - Viktoria Mefental 4:2-. —
Astoria Walldorf — Viktoaiv Nuhloch 12:0; —
F.-Ges. Nnion HeideVbevg — V. f. R. Wiesloch 2 1;
— F.-Ges. llnio-n Heicdelberg 2 — V. f. R. Mies-
loch 2 3-5.

Aus Staiii unc> llmgegend

Jndustrie und Handel. Aus den heute Nach-
mittag 5 Uhr stattfindenden Vortrag des Prof.
Dr. Kollmann uber ..Die Zujammenhange
zwischen Voltswirtschaft und technijcher Arbcit" jei
wcgcn dcr Bedeutung des Themas und der Per-
sonnchteit des Vortragendett hiermit nochmals
aufmertsam gemacht. Der Eintritt ist ftei. (Siehe
Anzeige.)

* Die Gcmcinjchaft. Am Dienstag abend 6
Uhr lesen im Saal des Kaus.n. Vereins LothÄr
v. Knorr und WoIs v. varder Werte neuer
Dichlcr. Sie geben Stücke aus Aug. Stramm
dc„en cyclopiscye Rhythmen die Höhe der „Sturm"'
Dichtung bezeichnen, und aus Hendrit Go-
verts, desscn Werk schon über den Sturm"
hinausführt zu bcm neuen Kreis um Kinner
von Lrehler. Es solgt ein Vühnenwerk v.
Drehlers „Der Pahkampf"". Damit wird in Hei-
deiberg zum crsten Mal etne dramalische Schö-
pfung des konsequenten Expressionismus einge-
fuhrt. Diese Darbietung wird weitergeleitet in
der Arbeitsgruppe des Herrn v. Knorr:
„Einführung tn die neue Musit", die sich vor allem
mit der musikalischen Gestältung folcher Bühnen-
komposilionen bcja>sen wird.

* Der Hcidelberger Hausfrauenverein hält
hsute aibcmld scine Iahres - Mitslieder-
Versammlung ab. Sttuch Ersdattuirg ldes Ivb-
rosberichts spricht Frau Emmva Kromer. die
Do.rsitzende: ides Aöaniche-iiner HcvvsftMveich'u'ndes.
iüber -Doe Hausfvcvu im nvueA DLu.jchlamld".

" Die Volkswehr berichtet'uns: Jn der letzten
Woche wurven bcschlagnahmt: Butter, Fett. Eier
(etwa 500 Stllck), Schinken, Speck. Mehl, Fleijch
in grohen Mcngen. u. a. etn gcschlachteter Ham-
metz ferner Tabak, Schnaps sowie Heeresgut. Das
Fleisch stammt zum grohen Tcil aus Schwarz-
schlachtungen. Frrschsleifch wurde restlos dcm
Schlachthaus zugeführt, andere Nahrungsmittel
den Krankenhäufern, Lazarctten und verschiedenen
Lebensmittelverteilungssftllen überwiefen. — Ein
Schleichhändler, der verfuchte, cinen Volkswchr-
mann zu bestechen, wurde der zuständigen Stelle
zur Bestrafung gemeldet. — Verhaftet und
den Polizeistationen bezw. dem Amtsgefängnis zu-
gefi.yrr >mo zahlreiche mannliche und wetbliche
Personen wegen Diebstahls, Unterschlagung, Ruhe-
störung, Einbruchvcrsuchs und Trunkenheit. Fer-
ner wnrden verjchiedcne Personen männlichen und
weiblichen Eeschlechts festgenommen, wcil sie sich
arbeits-, mittel und obdachlos umhertrieben.' —
Jn der Hauptstrahe fand die Verhaftung eines
Betrunkenen statt, der g.ohen Lärm verurfachte.
Der Vetreffende war im Besitz einer Auswetskarte
und von Aufnahmezetteln der kommunistischen
Partei (Spartakus). — Zum Schutze von Zivil-
perfonen und der Polizei zur Hilfeleistung find
öfter Volkswehrleutc gestellt. Zur Aufrechterhal-
tung der Ordnung und Sicherheit wurden Tag und
Nacht Piatrouillen ausgcfandt. Znfolge der letz-
ten spartalistischen Umtriebe in Mannheim wur-
den von der Volkswehr alle Vorrehrungen zur
Verhütung irgendwelcher Unruhen hicrsejbst
getroffen.

* Der Berein dcr Koirditorennrhilfen hielt am
5. März eine Versammlung ab. in welcher der
Dorstand bekannt gab, dah die in der vorhergehen-
den Versammlung beschlosicne Lohnforderung in
Form eines Tarifvertrages an die Arbeijgeber ab-
gesandt sei. Die Arbeitgcber werden im Lause
dieser Woche Stellung nehircn. Hieraus hielt Ge-
werkschaitssekrctär Hartmann einen Bortrag
über „Wesen, Ziele und Notwendigkeit der christl.
Gewerkschaften." Sekretär Konrad aus Mann-
heim vom christl. Nahrungs- und Genuhmitteloer-
band sprach über Berufssragen. Nach- einer an-
rcgend verlaufenen Aussprachc wurde einstimmig
der Anschluh an den letztgcnanntcn Vcrband be-
fchlossen Und die Vorstandschäst gebildet.

* Was kostet jctzt ein Hausbrm? Diese Fvage
wurde auf dem Verbandstiage dcr Süddeutsch n u
Hessen Nasiauischen Baugenosienschaften folgender-
weifs beantwortet: Das Kubikiueter unbebauten
Raumes kostet künftig 35 statt 16 Mark im Frie-
den. Das Kubikmeter Mauerwerk. bas früher 22
bis 24 Mark kostete, erfordert jetzt 66 Mk. Der
Preis für Zimmererarbeiten. für die man im Frie-
den pro Kubikmeter 54 Mark zahlte. ist jetzt auf
165 bis 170 Mk gestiegen. Vei drn Verbandhol-
zern für Facharbeiten betrug der Preis früher 50.
letzt 145 Mark.

" Lehrerscminar. Stimmungsvoll und würdig
verlicf die G e d ä ch t n i s f e i e r. die das hiesige
Lehrerscininar am Samstag zu Ehren fciner vor
dem Fcind gcbliebcnen Angehörigen — es sind
6 Lehrer und 50 Schüler — in der üach mehr denn
4jährigen Pause wieder freigewordenen Turn- u.
Festhalle abhieit. Eln in der Hauptsache fein ab-
gewogenes musikalisches Programm wurde untcr
Leitung von Obermusiklehrer Autenrieth und
Musitlehrer Lutz glänzend durchgeführt. Diese Dar-
bietungen rantten sich mit zwei lurzen, aber desto
cindrucksvolleren Eedichtvorträgen um die oon
innerster Bewegung getragene Gedächtnisrede
Profesior Dr. Niebergalls. Ergreifend und
durch die überall hervorürechende Wärme des
Selbsterlebens niitreihend, klang seine Totenllage
um die m ihrer Zugendblüte Eefallenen. Doch er-
hob sie sich über unfruchtbare Trauer empor zu
einer Lobpreisung der lebendigen Arbeit, die
ebenso den warmherzigen Erzieher wie den auf
allen Geüteten dcr Wisienschaft und der Dichtung
heimischen Vcherrscher des sprachlichen Ausdrucks
lennzeichnete. Eie wuchs sich dadmch aus zu einer
in dichterislhem Schwung verklättcn Darlegung
desien, was die Lehrer am Seminar ihren Schulern
geben wollen, desien, was die Aöglinge in eigener
Tätigkeit erstreben sollen. Es wäre nur zu wün-
schen, dah der Vortrag auch weiteren Kreisen zu-
günglich gemacht wütde; denn seine Bcdeutung
geht über den Rahmen einer geschlosienen Veran-
staltung hinaus. Allen aber. die der weihevollen
Feier beiwohnen durften, den Lehrern, den Schü-
lern und ihrer zahlrcich vcrsammeltcn Angehori-
gen und Frcunden. mird sie cin inneres Erlebnis
und ein erhebender Trost in der Not und dem
Elend der Eegenwart sein, wofür den einzelnen
wie ftir unjcr ganzes Volk: ..Rrbeitcn und nicht
verzweifeln!" das Gebot der Stunde und Goethes
Mahnung: „Wir heihen euch hoffen!" der Ausblick
in die Zukunit sein muh.

— Eine Lazarettunterhaltung in der Stadt-
hallc fand am Samstag statt. Frl. Eser erfreute
die Verwundeten dnrch ihr prächtiges Orgelspiel,
sowie die schönen Dolkslieder ibrer Schülerinnen
der 6 Volksschulklasie, welchc diefe rein und sicher
vortrugen. Fiir diese trcfflichen Darbietungen so-
wie die hübsch gesungenen Lieder der Frl. Dietz
und die liebreizende Aufführung des Dornröschens
svendeten die Verwundeten reichsten Veisall. Am
Schlusie wurden sie mit Vlumen und Zigarren
von Bett zu Bett befchenkt.

-r- Kinderlcfestellen. Jm Stzillen ist sin Werk
S-er Derw'trMchimg cntMsengereist. das. wte wir
hoffen. der Jugenh mHere: Stadt zvm Segen ge-
reickem foll Um der Berwttderung der Kstnder
cmtgegenziuirboiten und sie schiechten Vinflüffen z-u
entzziehen. hcrt der Vcrstamd der Fvecueu- u-nd
MäLchengruppe für soziate Hilfsavbe'it, gestützt auf
die guten Ersahrungen. die miit einer 1917 in der
Altstadt errich'eten Kiiwderlejehalle gemacht wor-
den sind. ibefchloffen weitere Kinderlefehallen, rwr-
erst im Berghermer rmd Rohrbacher
viertsl zu errichten. Dnnk dem EntgL-genkom
men des Euange^tzchon Gsilieindevates und des
Volksichulrektorats ift für die Lefeballen eine vor-
läufige Unterkunft im Konfirmandenfa-al
der Christiuskirche und im Bolksfchu.l-
haus in der Va n ger owstrahe gcfchaiffe-'i:
bockch,er.zi«e Stifter chabrn döe Mitiel für die erste
Einrickstlung zur DersAMw.g geftellt und die dem
Vereim Heilde.ibrrscr Duchhändler angeschloffenen
Duch'xrndlnnsen lcvben reiche Spenden geMftct.
So konnen diei>e Kiniderlcisohallen im allernächster
Zeit eröffnet wevden. Damit sie after woter
ausgeftalitt und feMnsreich wirken köimsn, N es
notwcm-dig. weitere Mitte>l hevbeiMschcrffen und so
evgeht an alle d>'w -diaAi in d?r LaM ffnd dre h-srz-
liche Nitie. d.urch einmaCigc odcr fälwliche Bei-
träge das UnternehM'ien su fördcvn nnd Iuaond-
fchvrston, Bilderbücher irnd Spiele für dern Zweck
Mr Derfügung M ftell-eTi. lSiebe AnAeige).

" Heidelberg als Zufluchtsort. Die Tatsache,
dah viele Mannheimer ihren Wohnsitz vorüber-
gehend nach Hcidelberg verlegt haben, gab dem
Minister für Wobnugswesen in der Bad. National,
versammlung Gelegenheit zu erklären. dah es nicht
angeye, dah begüterte Mannheimer Familien in
Heidelberg wohnten, während bei der jetzigen
Wabnungsnot ihre Wohnungen in Mannheim leer
stünden.

» Die Kleiderpreise. Für Anfertiguna von
KLejdern hab-m die Horrem- und D.i-menfchncider-
merster oon Heide'berg imd Umsi.Lcuig eünen Min-
d-esttarif festAesLtzt

* Berleihmig des Tiedemannpreises. Zn der
wiffsn'jchaif.Il. Sitzung der Fr-ankfurter Sencken-
bergischen N a t u r f or s ch e n d e n Gesell-
fchaft teilte Geh. Mevrzinalrat Prof. Knob-
lauch mit. dah der zum 50fährisen Dokto-rfufti
lä-um Frvedvich Tiedeinairns crm 10. März 18-54 ge-
sttftete Preis für PhyfioC-ogie. der alle v^r
zur DerteA-nng kcmnni, iim Zabre 1916 aber mchr
vevgeben wiiir-de, in diesemi IcLirH dem a>us S-trah-
Kurg vertriebenen und jetzt in Konsstiamz Meniden
Uiriversitätsprof-effor E-eh. Mldizin-alrat Dr. Rl ch
Ewald ftir soiwe neue Hörlheo-rie oerli-e5ei!
w-urde. Diese neiuis Thsoöie steiht. wie der Phy-
siologe der h'-esiHM Unive>rfität. Prof. Be t h e.
darlsgte. im Gegenisatz zu der Helinlheltffchen TLeo-
rie vom Eigenton seides Körpers. der im mvntlch
nchen Ohr ei-nen miljchwingeinden Rk!jioiuvto.r yn-
i^ll' wenn ein cvuf ihm abgeftimmter Ton -ihn
'k'-fst. Zeder diefer Refonatoren foll dwnn met
emer den Ton weiterleftendon NervenMer ver-
vumoen fem Ewa'd lxst gezeigt. dah man jeLen
Uebergängen <u>f eiuer Schallimrim-
bran abbilden ka-nn. dicftarmoistsche Ton-

kombination laht fich so dcrrstellen. Ewald lmt >da-
mi. die Erklarui'« fär o.kustifckie Phänon'en gerie-
ben welche dte Helml>o'.tzschc Theorie nicht ge-beu
sthlt noch die vollständige wis-
stmlschastliche Ai-sc.rbeitttng der Tb-^r-e EwcüL'
der kin kastbaree. m M<r-nstg 7<ahrnn gesQmmel-
les Acaterial m Strahbuvg lasseu imuhte L> r
vevliehene Pveis. aus 500 M. -und einer sM«-
nen Medaille beftelst. di« aivf «iner Soite das
W d Tvckdcii'MinS. ccus der anderen einsn Se-'st-rn
zeigh wurde frü^er u. a. Georg .Hermc-nil v. Mstr-cr
Robert Kock m'd Pmil Ehrl- cb oerlieheu. Tn d '
?om Fcrhr ist vie MeLaille nicht in Sttber. foidern
in Brcmze Hc-gossen.

HLchfchulnachrlchtcn. Aus drii nauerricksteteu
ordc- tlichv-i! L-c'hrstechl für Phi-losophie. Psiichc'l"---
gie und Vädagogik an dcr Handelsl>üch'ch'-le
.Mannherm ijt Lcr w o. Prnfeffor au der U,st-
r«rsitüt Würzburg T-r. plstl. M ihelm P e -
ters berufen wcrd-.'ii. — Der Eal-stnde Sa-u>-
täisrat Prof. Dr. Paul Heym-ann. der lann-
Da.^ent der OhrenHe-ilSunde an dsr Uni-
KurtsLa^ ^ ^ ^ ^'si ^p.echt tiil 7. Märi den 70. Ge-
fich aii'up» Privotdo-M'tsn haben

^ ^^°nrfurter Unioersität haibili-

ti-ert: der Oberlehrer in Hom-burg v. d. H. Stiidven-
rcvt Dr. Ermist Gerland für ostauropäifcki-e Ge-
Mch e und Dr. WAHelm Schühier für neuere
Eeschickte.

* Ein wertvoller Kunstgegenjtand beschädigt.
Bei der Plünderung des dem Landgrafen
von Hessen gehorenden Schlosies Philipps-
ruhe ist neben anderen Bildern und Mobiliar-
gegenständen auch ein sehr wertvolles Bild des
berühmien hesstschen Malers Tischbein beschä-
digt worden. Es handclt sich um einen Teil der
„Reiherjagd" in deu: sogen. Ncihersaale des
Schlosses. Das Bild hat einen wohl unersetzlichen
Kunstwert

Neues aus aller Welt

* Ein Anschlag auf den König vor, Bclgien.

Beim Desuch des belgtschen Königspaares in Lö-
wen versuchte ein Mann die Sperre zu durch-
brechen und zielte mit eiiiem Revolver auf den
König; ein Polizist tonnte i:n letzten Aiigenblick
den Verüber des Anschlag.'.' iiberwältigen. wobei
er selbst durch einen Ncvolverschuh verwundet
wurde.

" Mathcmatischr D rechnmig dcs Fricdens-
schlusics. Wie wohl manchcm bekannt, kann man
den Friedensschluh von 1870./71 mathematisch bo-
rcchnen. 1870ft1871 3741. Die Quersummcn der
beiden ersten und letzten Ziffern crgeben den Tag
dec Friedensschlusies. nänttich 30-7^10, 4ft1—5,

also 10 und 5. d. h. 10. !>. oder 10. Mat 1871.
Diese Nechnung hat ein Lescr des „Frankf. Gen.-
Anz" aus unscrc Zeit aiigewandt, wo sie folgendes
cnstbi: 1014-b1919-0:ckZ3 Die Quersummen der
l-ciden erstcn und letzten Ziffern ergeben 11 und 6,
aljo wäre der Tag des Friedensjchlusies der 11.
Iuni dicses Iabres.

Die o--rschlc;crt2 Danie. Iüngst fuhr in
Augsburg ci>. grohes Militärauto von aherhalb
stii und biell vor einem Privathause der Stadt.
Es errcgte ci-iiges Anfseben, nicht nur wegen des
vorn an§ebrachten Schildes das die seltfame Auf-
schrift ..Probefahrt" trug. sondern auch durch die
merkwürdige Begleitung der beiden Offiziere, die
im Wagen sahen: vier Mnni tn Zivil und eine
ticf verschleierte Dame. Zufällig kam gcrads ein
Wächter des Eesctzes daher, der ein -efonderes

Jnteresie für die Dame hegte. Aber das Zntcresie
wurde keineswogs erwidert, im Gegenlett. die
Dame blieb auffällig sreif und kühl und unterlieh
auch die allergeringste Bewegung. während die
vier „Herren" sichtlich verlegcn waren. So etn
Schutzmann ist nun bekanntlich von Natur aus
etwas mihtckauisch. Er bcobachtete aus einiger
Entfernung, was da wohl vor sich gchen werde,
und als ihm die Gcschichte zu lange daucrte. wal-
tete er seines Amtes und entdecktc bald. dah die
tiefverschleicrte Dan e ein - ti"f verschleiert!" ge-
schlachtetes Schwein war! Wie die Probesahrt
nun wieder vor sich gegangen ist, kann man sich
wohl denken.

* Unsauber« Geschäftsmanövcr. Der ..Bab.
LainIdesMtuns " wird seschrioben: Im, einem Dorfe
Mi-ttelbaidens wickolt fich soseiuvLrt'üa ein eige n-
artiges T<g b-a k ge s chäft ob. Es bandelt sich
u-m das fo.Isende: Iedcm Tabakpflan.zcr stebt das
Rcch: Al. von -seäwain TabaLertrag 80 Pfunld sür
soincn eiacnen, Verbrauch Mrückzubcihoilten.
Albes ü^miige muh zu dem staatlich fest^sichten
Preis. 185 Acark für den Zeistner an d)e Dmtsche
Tabak-Aittaussgenosiensck>a.ft al>6egeben werde::.
Nuiii jaucht eiii uiibekannter Uisternebmer im
Dorfe acif u-nd eibietet sich. ben Pslanzern ihre 60
Pftmd Ai fermenticrcn. wefür si-e nur die Fer-
mentations- und Transportkosten zu bcz-ah^en ha-
ben Ws Mirgischaft fiir die richiige Ausfühvuaig
der Fermentcstio-n erhält der Tabakpflan.zer 120 M.
für Lc>r 70 Psuud. Es g-ehl mm aber das Geruckst.
dah jen-cr ftemLe UntcMiehmer cv'ich danstit einver-
standen ivare, iveiin die Vauern später alu-s die
Rückliaserung chres Tabaks ver.zichteten und
daftir einfach d-e Kautio.i"ffumme 'behiellten. Dies
wär-e ja für sie eine ziclMick höhere Vc.Mhlung
als der staatliche Höchstprcts li'.äm-lich 200 M. für
den Zentuer). der unbekannte Unternehm-er aber
könnte sich auf diese Weift an ber N-aäe der Duut-
fchen Tabak Aiikaufsgenosienfchaft vorbei M einem
immerhin mäsffgen Ueberpreis eiire san.z cmfehn-
liche Menge Tabak verfchaffen. So-vivl m-an hört,
haben eine ganze Neihe Van-eril sich m ihi-esen Ver-
trag eingelassen Das ltteichc Geichäft lu auderen
Dorfern wiebcrhcft, gtbt e,n Stück All-es ii-nter
dem Schutz bicises Vertva-ü-es. über desien Schein-
bark-il man ja nichts Dtttimmtes helm'-ptn darf.
Vielleichl hat aber die D.eutsche Tckb-cvbAnkcuufsg«--

-- D'e Gcsaimcnciifürsorge des Roten Kreu,«

empsaugk noch trotz der Mcffmirirhe N-emianmelidun.

Aufenlhalt erst jetzt ermilL tsft siL ind^L
eriten zwei Aionaien ds. Is 113 Fälle de.r

^ Zeit wuvden 480
endun gen hiuamsgeschickt -uivd sind
^3 Dantfasmisen em-seüMsein. Eine häiftgq
K.age Hei-ma kehrter >ft dah imterwegs nach Be-
raubMgen von Gepack ointveten. Die Post^bm-
dungen nach Rumanien und S ibirien
wieder hergOellt: Sonduusen an DeutsHe in
mnerttamsckien Lagern cmf franzöiischem
rverden durch die Qberptosikoistvolls in Bern ver»
miltslt. — Post- und Paketfondungen an dre i-n-
termerte Schiffsbchatsimg deastscher Kriegsschiffe
in Scap-a-Flvw in Lnslarvd sind (ann bestei»
diurch die GLfLnsenenfürsorge des Roten Kreuzes
hier Atarktplatz 4) an don »Ueberfülwuugsr^rbvmd
in WAHo.mshafen" zu richten unter Angabe des
Ncvmon-s uiid des Schfffes. Eine Liste der i-n Bel-
gien zurllckgvbliebenen Schwerveriv.undeten und
des SMitatsyLrson-aLs iftz bestn Zeistrcvluachweis-
büro dss Kriegsntziin-lfteri-ums in Berlin einsesan-
gsn. eine so-lche der -cms Ostafrika hckmgokehr-
ten EetjMtl-aenen liegt :n vorgencmntem Büro auf.
Aus England find bis zum 20. Februar 6124
Zioiiinternierte uach Dvutschland zurückg-öfanidt;
die Transporte über Rottevdcvm bringen wöchent-
lich c-a. 1500—2000 Zivlüg-efang-ene. fcbcih m-r vvin!
gänzlichen Abtcansport der noch dort bcftinL>lichenl
Ziottgelsangenen i,n 6—8 Wochen -serechnet wevden
Lann. Lkuherdem trcffen <mi 27. Februar noch 350
leicht oerwuubete Kriogsseftrngene cws England
ein.

* Die Wiedereinstellung der ehemaligen Krie-
ger. Durch eine Verordnung sind Bettimmungen
uber die Einstellung, Entlasiung und Entlohiiung
gewerblicher Arbeiter während der Zeit der wirt-
fchaftlichen Demobilmachung vom 4. Ianuar 1919
abgeändert worden. Nach diefer Abänderung be-
giimt für Kriegsteilnehmer, die auf Erund frei-
williger Meldung bei Heeres- oder Marinever-
bänden zur Ausrechterhaltung der inneren Ord-
nung oder des Erenzfchutzes Verwendung findei,.
die 14tägige Frist, binnen deren sie Anfpruch aus
Wiedereinstelluna bei dem Arbettgeber vom 1.
August 1914 haveil, erst mit dem auf ihre ord-
nungsmähige Entlasiung aus diesen Verbändetz
folgenden Tagen.

* Belohnung landwirtschaftlicher Dienstboten.
Die Bad. Landwirtschaftskammer oeranstaltete in
den Kretsen Konstanz und Mannheim eins
Ebrung und Belohnung treuer landwirtschaftlicher
Dienstboten. Die Ehrungen und Belohnungen be-
stehen in der Verleihung von Ehrenurkun-
den und einem Eeldgefchenke. Sie werden
vom zurückgelegten 10. Dienstjahre verliehen und
lönnen jeweils von 5 zu 5 Iahren wiederholt
werden. Die Eeldpramie beträgt 10 Mk.. Nach
je weiteren 5 Dienstjuhren können wieder 5 Mk.
bewilligt werden. Anmeldungen find bis zum
1. Mai an die Landwirtschaftskammer
zu richten.

- Die Abfchaffung von zwei Wagenklasien. Wie
wir erfahren, itt die Anregung, künftighin auf
allen deutschen Eisenbahnen nur noch eine Polster-
und eine Holzklasie zu führen von Baden aus-
gegangen. Bei einer Vesprechung der Ver-
lehrsvertreter der einzelnen Bundesstaaten war
von badischer Seite beantragt worden dieser Ver-
einfachung im Eifenbahnverkehr fchon auf 1. April
nttt der Turiserhöhung eintreten zu lasien. Von
Preuhen wuroen aber erhebliche Bedenken über
die ic> rasche Durchführung des Planes laut. da
in Preuhen die 4. Klasie eine Stehklasic bei den
siiddeutschen Bahnen aber eine Sitzklasie ist. Dis
Besestigung von 2 Wagenklasien ist damit natür-
lich nicht aufgegeben. sondern nur etwas hin-aus-
geschoben worden. Die Angelegenheit tst im Fluh.
Für den internationalen Durchgangsverkehr wird
man noch eine besondere Polster- oder Luxusklasie
beibehalten.

* Schnellzug Baden—Berlin. Die VeniLhuii-
gen der Handelskammer Mannheim um eine di-
rekte Verbindung Mannheim—Berlin haben jetzt
in so wcit einen Erfolg gezeitigt, als nach der
neuesten Mittcilung der Generaldirektion vom 7.
März die fruheren Züge D 37 u. D 38 iiber Würz-
burg-Heidelberg wieder eingerichtet werden
sollen. Vorerst konnte aber dte Führung der
-ft'iae nur bis Weimar erreicht werdcn. Die
Durchführung nach Berlin ist in Ausficht gestevt,
sobalo es der Bestand an betriebsfähigen Lokomo-

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noffenschckst Inteveffe daran, dissem Ta-baL-ne.schäft
oin-nml ouf don ErunL zu gechen. Schliehl-ich fämds
sich -lliich cin Wes. dickft Privatf-erinentati-cm etwas

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§ «iicherzichens.
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^ Psund

z>u üLerwachen.


* Ein oielseiligcs Talent. Der Lokcttdichter voni

Pforzheim, Fritz Höhn. b>nnte seinon M Ge-
burtstcrg feiern. Er hrtt Mvei Väitzdchen Gcdichte


in Pftr.zheitzmer Mundart veröffontlicht -mrd Ä tzntz
Haupiberrffe Kabi n e t t m e i ste r; tzm Neben-
antte übt er lb>ie TätigLeit des Kirchendie- ^


ners in der Mtstadtkirchs aus.


* Die Haarschweife der Garde. Zu den Dtzngen«
d-)e jetzt vhren mi'Utärtzfchen Zweck verfehlt baben.
sehören die roten. schwalrzen unb weihen Haar«
büsche der GarLre. Z>is NenchsverwerliUTivsamt be-
-cnbsichtiltt. die b-si der, Trupven lagerniden. Lnsch>eri
irur für Pa-raLe.zwecke bestiinmten Haarschwvifs
der Bürst-eniudiustrte zuzusühren, dibo IBe-
stände sind L-n die Bekleidm-ngcknstan'dsetfllNssÄmtetz
«rbMtzefern. Dadurch wfird cruch Sparmeball ftoi,
vas ebenfalls abzuliefern ist.

" Was gefärbtes Salz kostet! Jm Kettenhan-
del waren in Frankfurt „Bouillonwürfel" voitz
15 Mark auf 45 Mark im Preise getriebeni
worden. Dabei bestanden diefe famcffeitz
Bouillonwürfel aus — gefärbtem Salz. Die Anq
gelegenheit, die jetzt wegen Kettenhandels eich
gerichtlichcs Nachspiel haben sollte. niuhte letdetz
infolge des Amnestte-Erlaffes niedergeschlckgertz
werden.

Waffen müsien in der Garderobe absegebeni

werden! Aiff dani Münchner R ä t e - Ko n gr etz
stDi-tt mcm u. u- ldarum. ob die Trtzbünen filr daA
Publiku-m fteigegeben ober geischloffen bletzbon fttt-
lcn. SchlftWch wurde cttn Antraa aüff unverzüö«
liche Oeffnung der Tribünen für berechligte Jn-Ha^
ber von Eintritts-karten angeno.mmen; -dtze
suchvr müffon stch e^ner Unterfuchung auk
Wasfcn unt-orziehen. Ein ReL-ner bcschwerte sick
bariiber. d-ah mnch Delegierte zmn Kongreh auf
Waffen iinterfilckt wurdem; er verlangte. dah de«
Vorsit^einbe -beffer die Würde der VerfnminluM
wahrc F-m Anschluh an ldie-se B.sck'vevde wurbö
ein Antrag augenmn'men. wonuch den Dolesierteitz
die crbgenomMnenen Waffen sofort w'-ede>r ruiszuq
händige-ii seien: die Wsffon dürsen nicht zur SW
ung mitgebracht, ste müfsen in de, Gorv<*
robe ahgegeben werden.

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