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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 51 - 76 (1. März 1919 - 31. März 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0364

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C?i!e 2

HciderbLcger Zeilu»,g

!)en!sthl"iud kaiim schlimmer lvcvdrir Wnne,n,
>ie üenc.-Miirlia rst. D.ls Millwnerrhocr. das
'Nordcriich M, nnr das LEe Noich zu üojvtzeir,
^n-n voii Lem Aüiiei'tem ru solchcm Zrmck MLnr
icher'Itch k'.cht boschrrit wvtLsrl. Es wiiL ftch «uch
.nrzmo.isolHM zrr'^n. Latz- n«n» nMor- <L-r svAer
t eziv « ir g c n ist. 6-rkcnkü.bev drr Loutschon Nsvu-
^lik Gcrcchttgkeit zu iilbon. Natürbich ist cino
hE-tfsc Cosohx d«mit verLu-wbc'n, ru idc-m FrieLens-
chlvs; Ncril zu sagerr, in LknLctracht dcx Zus
-sciiüdo iir d<u Gntcntelnndcn» t-st D-Ic Kesahr
t i ir ex s -i l che rr De rrr v ,» str a t ton i-n W i rk-
k i ch keit r-Lch ni ch t so g roü, a ls sic i m evstE
cssttg-cnblick zu scin schcint

^st Deutsch-Oesterreichs Anschlutz
gefährdet?

Unter dieser Aeberschrtft uiird in der „Dentsch.
Allgsm. Zettnng" gesngt:

Der französische Widerstand gegen
den Anschluh scheint neu-erdings bei einigen an-
deren Ententemächten Boden gewonneu zu
hoben. Das tst nicht ohne Wirkrmg auf dte. dein
Änschluh weniger genetgten Kreise Deutsth-Oester-
rcichs gedUeben nud üiesen Kreisea sind die Es-
tiichte von dem Riüktritt des Staatssekretärs
Bauer millksmmen mn die angeblich inneren
Lchwiertgkeiten des Anschlusses zn begründen.
Demgegenüber ist sestzustellcn, dast der Wunsch
Vauers, dre seinen Äeigungen näber liegenden
Sozialisierungsarbetten selbst zu leiten. längst be-
tannt wnr. Es ustrd ihrn auch jedensalls stattge-
geben werden, sobald es die Lage erlaubt. Vor-
d-erhand freueir wtr rms crber. das; es seinen Mi-
nisterkollegen gelungen U. ihn zur WeiLersüyrung
einer auswärrrgen Angelegenhetton zu beweqen.
sie er in etner gerade von deutscher Ssite wärm-
iteuL anzuerkennenden Wetse bisher geleiket hat.
Die Vemühungen über die Anschlnstverhandlrmgen.
beren Krönung die Reise Dauers wrtt. wird auf
beiden Seiten eine restlose. mögen auch Einzel-
heiten, wie.die Frage der Währung. der Kriegs-
schulden und der Ernährung noch der endgültigen
Lösnng harren. Der Besorgnis Frankreichs,
Deutschland könne mtkitärisch durch der» An-
schluh zu sehr gestärkt werden. wird wobl beg'gnel
werden konuen. Alle diese Argurnente stnd letzten
Endes nicht starl genug. den vorn SelbsLb"siim-
mung-recht Stktierten Anschlust kerndeuischer S°äm-
me an das Retch zu verhrndern, zumal der Wille
Lei beiden Regieruugen und der überwäliiaenden
Mehrheit der Dolker unerschütterlich ist.

Aus dem Bolfchewistenparaüres

X Beru, 18. MLr«. (PrivutteL) Wve das ^Ser-
ner TesE" borichtet-, e.Llürt« ber aus PeterSdsrs
ruLückgekehrte sch«wüertsche Gcsanidte Odisr, Äaü
t»is R o i in Mtzland Lcs stärlstE Einchcldunsen
Üb«rsjchr«it^ UngesLhr 3M bolschcMLst'/.chcrr
FLHvsrn sekcm-g es. dieses urrgeheur« Lcmd « u s zu»
b e ttte-u. Siv regreren durch Hwirger. d-er dle Ev-
völlsrung schwächt und sis wLürst-crndslos macht.
Die Bamsrrr verkchron mrr mehr irn DvuschhcrrÄsl.
Die Pttvierrubsl, -ie von KewucEi: ausMgb
ben «mrLen, wetdcn n ach Gswicht (!> und rn
iCäckcn susVowechstüi. Dis russksche BevSllcru-ng
wÄrchht 1W eimnüttg, die^sr mchaltbarvn HerchHäft
iiw ErLe M maichen. P e t-srs L-u rg ftch tMächlich
h L lL o erüdst. Mrn könne nicht rurk b'.s Stratzv
gcHen, stzne GcrfLSr ru lcridssn. ermordej zu. WeSetl.
UrLsrall Negerr Lsichimme hermn. die rrbcht besöai-
tet wsrdem Der Hunser nnid anst«rende K-vaE^
ten vsrursgchen srotzte SterLlichk^t. Dabet lsvr
Ksnini schV«l»«risch wrs em orienta-
N schor Msn«rch. Seine Taffel rc-stst
Stcmt taglich lOM RuHel. d« khm estr Lcber-snritter-
tzchchittk monstllch für M Mll Rrribel sutv NsHrung
rmitz.

Gemeinsame Front!

Jn einer UnterrÄmng eines Bertretors bes
tkrvretz nrit Gen era l Ho-fsm an n. ^nn rehstym
Ccpiievalstabschef HirrLeichurgs, teilt-s dstis-er üib-r di,-°

LieuLtag. deu 1ü. März

Ferr.sprecher Ne. 82 und I8.l ^

Nr. 68

Geiahr des VolschÄwismus E. Lex Bülsch-swrsmus
kö-ure nur „r i t Wa»fe»sLroa l L vernählex
w-'-'ydeir, dwzu. svi absr ein Wrkes Ei'.tenteheeL not
notwendia. das Se i t s «n -bei-t e mit dor de ui-
s ch e. n U? m e e gcnen Me ruffMen Dolsclrewisjvtt
klliNVk-r, müsst-. Dies müsse fchnell «eschehen, b«ror
-s r« spät sei. Auch in Frankrelch unid EnglanÄ
säbe es melir russischs Agenten, als mmr gl«nbe.

Die Besetzung

Mrmittderung Ler sranMsrhe» Besatzuttgoarmee.

Dcr Pariser ..Tonrps" nreldst. dosr nach einer
Erk.ärnng der REerung tm Nnanyrusschnk die
ttonzösische Besatttrngscmnee in Dsrvlschlmr-d a-ns
-!^0 OOll Mamr. d. b. eini Drittsl ber geLewwärtig
bosteh-mbeir. hvrabaesetzt werden soll.

Der Brückenkovs Kölrr

Von dsn britischen BesatzungsÄehörden wird
Mgvnschetnltch ein-e w-oitere Aar^dechnrmg d-es K'öb
ner Brückenkoufes erstrcbt. ZustiindiLerseits ver-
lautet. dast von dvn Abschuittskomiimndeursn der
englrschen Bc-iästinigstru-vven b-rr ichrcr Resierung
gefordert wird. Remscheid mrd Krvnen-
be r g M beietzen. vkÄeich nur ein kl«iner Teil
dieser EeLiete in den Kolner Brückenkovs hinein-
tticht. Ei-ne Angabv von Grünben ist ntcht erfoigi.
Dl'e Behörden der bcide-n genannten Siäidte
haben lnffvrt b-ei dcr deutichen Reichsresievmcg und
der deutschen WrssonstiMandsko'inmissiop eiiergisch
sssen eine solche Besetzung protestierk.

Reich und Vundesstaaten

Weima«. 1S. Mär.z. Im Versrrsfrc-ngs-'
a-usschust der No,ti cmalDerstrmnün ng vntspmm
stch gcstvrir im Ai'sMusi «m den von döm Ilnte-vcvus-
schust abg-eäircherten Antw-g Koch-Kassek tDem.)
Mm Art'rkol !i oi-ne lebhciste Musspvrche uber d!e
Zuständigkeit der R e i chs ges etz g««b«n g
für die bisherigL-n Eebiet« der Lmr-dessesÄWebung.
Eech. R«t Wvlsram erhob namsns der Regie-
rwnsen von Prearsion. Bayern. Eachsen. Württem-
berg, Baden. Hessen. der beiden Mecklenkmrg.
Lübeck, Brem-en. und HcmnÄurg Ernfpruch ge-
sen die rvssentltche Erwev.erung der Reä^zu-
standigkeit gügenüher dsnr biÄherigen Zustande.
Reächsurrnis^r Dr. Preust verlangte wre dte Tr-
klävumg der Einzelstaaiem. d'st eine künftigs wei-
tere Ausdechn-ung der Na'chskompetenz nur »mter
den ersch-morten DodinMNgen der VerLaffunigsände-
rurrg erfLlgen sall. Abg Dr. Ablttst (Dem.1 sprach
Ur unLeschränkle Zuständigleit der Reichsgefet'.-
gebiU'N'g. wahrend die Wertreter der rmderen Lür-
Mrlichen PaDleü.in uird der siM-sutschey Bundes-
staatenr Äen Sllrndpu-nlt ernnalmven. <yrL den Kuch-
tmngobieten! mäissten die EinzelstaWtsn. Vk-Äe Hcmd
bshcrlten und denr kirchkichrn Lsken besonde-
ren Perhaltirissen der B ndesstuv mr könnte.n keine
vrm dem Reichs «n-fseftellton GrnELtze aLisge--
Zwuwgen werdeni. Dpr Vortreter Deutrch - Oester-
reichs. Dr. Hartmann. betcmte. obire allgemeine
SsmeinfaE E-rttnd'ätzs könne avch Leiire FrsiAü-
gigkeii für Schü-l« und Lehrer bcstehsn. Die Ein-
heitsschule kömie mrr ai'if re'.ck^geseMchQn Wegs
dnrchgefichrt weüden. Nach rvertersn AuÄMrun-
g-s-n verschicLisner Rednor sprach Gröb-or iZerrtr.1
f-ür di« Erh«stLMig des bistorisch sLworderrsn Ber-
hältnisses zwii'chen Stcmt und K'-rcho. Die Ziffern
1 und 2 im. Art 9b rv'.'rden mit den Ctimmen der
dernoküatischen -rmd soz'ir d-mokvalischsn Darteäen
imrverändert angenommen. ebsnso 9b und 9c.

Kein neuer Eeneralstreik

Dsr Mionsarrsschutz sür den CSNMLksLrLir in
Mitieldeutschland erklärte laLlk Eimer M-el-
duils de-r Deutschen Allgerm'Tn m ZoitunL datz ür
«bsehbar er Zeit an einen neuen Eetteralstr-eÄ
n-tcht godacht werde. In ConLerbelt ssi Lic
Mittedlrmg stEch. dast schan sür d-en 26. Mssrz ein
neuer E-enLrakstreik gevlcmt ser.

« Ein Anschkag auf den E'fselturm. Das -.Pe-
iät Iournal" mcld-et: In der Nabo von Paris
Miri^n drei russksche Dollch^wlLton verhafM. dle
stch n-ach Paris beMben sollken. um den Eifsek»
turm in die Luft zu sprengen. Jn ganz
rrioderKachtiser Wesse und obne den Schntken
e'me« Bieweises vevdäch.iigt das Paristr Watt
Dautschlaud der MnFtiftung. _

Die Liquidation unjerer
Türkenpolitikr

Die Entente hat den bisherigen Oberbefehls--
haber der deutschen Trnppen in der Türkei, Ge-
neral Liman v. Sandcrs, in Haft setzen lasscn.
Haben wir in diesen ausgeregten Tagen Zeit,
eine Minute diesem ungeheuerlichen Sck)icksal
des no cham meitesten von der Heimat entfernt
stehenden deutschen Heersührers zn gedenken?
Es Ist nur der oorlüusige SchLustpnnkt
der Tragödie des Deuts.chrnms im
Orient — einer Tragödie, die sich soit Iah-
ren unter dem AusschLuß der üeut -
sch e rr Oeffentlichkeit abspielt. Niemals
hat das deutsche Volk während des Krieges
recht erfahren diirfen. was da hinten weit rn
der Türkei geschah. Als die Revolution ermög-
lichte, stch auch über diese Dinge zu äußern, war
das Interesse der Allgemeinheit nähcrcn Fra-
gcn zugewendet. Niemand hat stch darunr be-
kümmert, was aus der Riesensumme deutscher
Krast wird, die roir in die Sandwüsten vom
Bosporus Lis zum Tigris gesteckt haben. Deut-
sches Vkut und deutsches Celd stnd dort in Un-
mengen geblieben. und das Cnde? Das Ende
ist die Verhastung des Generals Liman v. Son-
ders. Sie darf nicht im Rauch dieser Tage ver-
sinken — sie sei das Signal zur Eröffnung der
Ausfprache LLer die traurige Liqui-
dation unserer Türkenarbeit.

ttnsere Türkenpokitik war ein Verlegsn -
heitsmittel. Weil wir es verabsäumt hat-
ten, uns rechtzeitig mit den anderen Crobmäch-
ten über unsere Mitarbeit an der Erschließung
der Welt zu verständigen, wollten wir uns
überhaftig ein Sondergkbiet für unsere Vrbe't
sichern. So entstand das Berlin — Bag-
dad-Programms. Es war Schreib-
tischarbert obne Verückstchtigung der realen
Berhäktnisse. Man glaubte spielend über die
Cchwiertgkeiten hinweggehen zu können, daß
der Weg Berlin—Bagdad über Länder ging,
deren Auneigung niemals sicher zu verbürgen
war. Man hätte Tsch^chen, ttngarn, Serb-'n,
Bulgaren dauernd zu Freunden haben, bätte
auch Garantien haben müssen, daß der Türke
'moderner Zivilisation zugärrglich gemacht wer-
den könnte. Solche Garantien bestanden nie«
mals. Diejemgen. die das wussten, haben lei-
Ler nienrals den Mut und meist auch nicht die
Möglichkeit gehabt. das zu sagen. Heute darf
nran sagen, dass der Türke unser schwierig»
ster und kostspieligster Bundesge-
nosfe war. Hente darf man sagen. dast be-
reits 1914 nur ein Brnchteil der türkishen Na-
tion (soweit es überhaupt eine folche gibt) über-
zeugter Anhä'nger des Vündnisgedanken^ war.
Freimütig muh allerdings anerkannt we^den,
datz uns 1914-15 die Türkei davor gerettet
hat, damals den Krieg gegen Nuhland
zir nerkieren. Die Dardanellensperre schnitt
Rutzland vom Süden ab. Der ungekeure Jeh-
ler der deutschen Politiker und Miliiärs war
es^ datz ste in der Folge die Türkei nicht so um-
sajsend stcherten. wie es nötig gewesen wäre.
Hätte man 1915 die.Truppen nach Pa^astina
geworfen, die man dann 1917 und 1919 schickte,
so häte uns der Suezkanal ficher sein kännen
und die Türkoit wurde danor bewahrt, Mcfopo-
tanrien «nd Syrien an di« Entente zu ver-
lieren.

Es muh festgestellt werden, wer für die m-rn-
gekhafte Plannng mrstrer militärifch.m Leistun-
gen im Orient verantwortlich ist. Hat Liman

v. Sanders 1911 und 1915 von der deutschen
Oüersten Heeresleitung hinreichende ttnterstützs
ung gofordert'? Wer hat sie ihm verweigert?
Welche Forderrmgen hat Lronsart v. Schellen-
dorf, den wir zum türkischen Ceneralstabschef
machten, erhoben ' 1917 sandten wir Fal-
kenhayn nach ^strlästina. Er verlor Icrusa-
lem und wurde daraus abberufen. Nun follte
Liman, dcr Dardanellensteger. die Lage wicder
retten. Liman fühlte sich stets stark durch die
deutschen Stellen gekränkt. Diese hatten ver-
breitet, dag die englische Dardanellenaktion
mitzglückt sei, weil ste so jämmerkkch vorbereiter
war. Demgegenüber hat Liman vergebens ver-
sucht, der Eeschichte mikzuteilerr, datz die eng-
kische Aktion in den Dardanellen geradezu glän-
zeud organifiert war und datz es nur sein Ge-
uie war, das ste vereikelte Tatsächlich stnd da-
mals von Deutschen und Türken am Ausgang
des Marmaramceces LLunder verrichtet wor-
deu. Liman, der sich als bester Kenner der
Türken fühlte und bei ihnen auch Sympathien
genotz, glaubte stch beleidigt, datz man dann
die grotzen MitLel der Palästina-Aktion nicht
ihm, sondern dem landfremden Falckenhayn
Lberwies. Als der versagte, griff man erst wie:
der anf Limrrn zurück, machte ihn zmn Oberbe-
fehlshaber in Palästina... aber die Entwick-
lung war schon zwangsläufig auf den Weg der
Niederlage zugegangen-

Die EnLente macht Liman niitoerantworLlich
für die Armonierschlächtereien der
Türken. Von diesen Dingen hat die deutsche
OesfentlichkeiL n i e erfahren. In Wahr-
heit stellen ste das grauenhafteste Ka -
piteldesKrieges dar. Lirnan ist gewitz
daran «nfchuldig. Eine deutsche Verantworr-
lichkeit kö'nnte nur darin gesucht werden,^ datz
die Deutschen ihren starkcn Einftuh auf die
Türken nicht gektend machten, um diese Be-
stmlitäten zu verhindern. Hier müssen unserc
amtlichen Stellen einmak erklären, ob und was
fie in diesem Sinne getan haben. Haben rvir
oersucht, unsere Pslicht zn ersüllen, dann dür-
fen wir auch dte Vergewaltigung Limans nicht
schweigend hinnehmen. LLas wir Liman vor-
zuwerfen haben: mangelhafte Fürsorge sür ditz
deutschen SoldaLen im Orient und die Duldnng
einer schändlichen ELappenwirtschaft seitens vie-
ler dentscher Osfiziere nnd Soldaten in der
Türkei, ist dann eine inrrere AngelegenheiL, die
mit Liman nach seiner Heimkehr abzurech-
nen ist.

Die Zeit zrrr Rnssprachs über das deutsch-Lür
kisthe Erlebnis ist reif — auch aus dem Grunde,
weil wir einmal wissen müssen, was aus unse-
ren türkischen Milliarden wird u^d od mcr
nichts dafür tun können, datz an unsersn einstr-
aen türkischen Freunden, die durch unsere
Schuld in den Krieg kamen. das Gericht dafür
nichtohn« alkes Recht vollzogen wird ...
» » «

Ueber Liman vo» Sanders Schicksa!

irogte in der Srtzuug der AMkenstiAtandekommss
stor, 'Cenercc! v. Hammerstein bei den eugl. MiH-
tärbsvollnrächtigten. Der enkrüschc Dovfltzendo er-
klärto hierauk, Limian v. SarrÄers und se'u S-tÄb
mürdLN bis m-r FrtcLenskon ferem. die asich iiber
sesive FeDalturrs und WurjeÜung entichsAs'
roerd«, tn Makj aru rü ckb« ha lt e rr.

Eine WeMotteritz. In Rom i-st ein iAt"rmrLis-
uaker 'Wrsschwh U-r die Prormsanda susrEsn «meL
groberr Wrttlotterie sur Ttlguns der Krtegs-
schulden und Untexstützuug der Krie Lsi>'Nv>ar
liden gegrüudet mordeu.

W-r Siinde weltz zu scheuen» ^

Vrancht sie nick)tM dereueii. Log an «

sss s

^ Oassels verhaftung

Hnmorsst. BerliE Roman von Friedfich H ey.

L47. FEictzullg.)

Mas Horr Dassel ank dem Poki^ivräsidimn cr-
svchr. war auch incht cmsenLm. Ts war näm-Kch
am Sonntcrs noch ^icht gelungen, Nummern dc-s
Tte-Äsp^-ieve' mm Pommörn rn orHakten'.

MLrnm soMe depn stch rncht Ver Hevr Amtsr ch-
-ter vorr oinem Freund anr ÄrrnstaiL nachnrt-Ltccg Mv
Hü'hnertÄLÄ- auf dcsssii Rttterg>uL omla!d-Lw lass-n?
ttnd wMmn soltte er deun nicht deu. SciMtaa ü'b'r
d^-Lisserr -blcrHhrn wr-'Ä die HssHnchen rrrit verspe^en.
hessen 11» k cLrren vrcht grrtznr Mchel V2zn trrnke-
!hern«ch einen stnckien. nro.urMcn Bsudearrr dar.ruf-
fttzen rmd am Nachnrrttaa iwch- Ubend eiwm v-r-
gniigton Skat spivlcn? ?ka. so c-'n Skat tzört schlcch,
arrl. tt-rv Ph-rde crtta noch hvwte L-ol Nachr
und Nrbel rwch der Stadt iotzreir lasscn? V I
gen svirch aLer Wnnc.n ste alo'ch das Mü Hevinüe
-sik LLUte voin Drltzv l.os inttbrinLrn! N-a aPsf
Mn Mo-rtt«« ttü-tz vor els Nhr kermnt doch kein le-
bLirV'uger M<nchch <nlls Amkc^er-chk g-:l<WkDN. -wnb
oin Totor vust recht rrichi Ss ein. rmer Sturck'rn
ttrlÄirib kann mccn sich sov:>?uso -uevkennen. ttnd
Vas Mtt ist o-Urmal übtrzogen urid stesst noch da.
Äsitz 'm? Äo-wle- P evft rccht w-as SchÄiros! ZunM
untttt vermSn-sttM Mnschon. Nnd der S«e'r A"'ts-
rcchl^a hittte elncn Auanas dcr KouLi'ra-n mttge
ÄLvchk irnlZ' MLkhto fie dr'ch n'.tt kost-eri!. ttud — unb
rv-ar.u,»: soll, rc-onv Herr Ämtsv^chttr rbach-rr-i-
r,aM Lv>r,i tttzr skch nrit FNnte. Rucksack rnrd
D«UdnrQivn VÜN Kalknoitzeno I>rgdwassu ins R'-
»»er eMs»Dr«n la-ssen. dcr S>-'rr Kanrleirat nicht nrit

F-ruu unsb Kcnderu zu s-o'm-em Aater Wolf vttgern.
drr iihn so herslrch zur Kirmes si-W'-ssald-nr hat?
Wa-rrrm soll man M'.r rxm vnd Krrcheu M-

n-ictzon, diüMg'en auf die schönen. grc-ßeir Kcrrv'^
vorüiLneu verzichtou. die es erst am Ssmckrg Mt?
llnd wolltcn Mulchcn und Su?chon n cht bis rnch
Mrttsrwrcht mit den jungen Herr-crr. OsLonLmeu
tanLsn?

Aüso R-ieb Las Telegcannn dc-r DLrliner PoliLet
rrMg unid fricdl'rch bis uin halb E tthr mreröffn«
in dör Zdnlle des vommcrikchon L-anLstrD-tch irs
liesLu, unÄ. Her.im Dasssl. übeckam eiue srvhe (ssalke
meLcn der schlerum«i'dcn Ag-arim,'. wchipHcscG der
Herr Mmtsttckstav elne Ve >w,l7tschuuü über die an-
bero We-r d-'->e Mrllner B-anK'Ärer» K^U-ch» wonrtt
ex rrcrtllrllch Herrir Dcrssel m-einte stLv aL>0L kcttrer
u.-«r.. Das Vc-robrliche S^ut-^er'ch.L w'tt-ertv näm-
ttch 'üiuf Eruirid ovner BLrltusr Beschmsrde o"
Raso su sicihen, die. weil sts vom LcMdge-richt -u>
romEu hatto, von sobörig"? Laugo sein MÜrde.

So um ein mertol o'n Nbr lcLndete dss teleLva-
vk.-tortt NummornVor^e'chttL s^mt L-er VrrsscherunÄ,
dias -Mtttsger/cht HLtte i-b r Lcmd stin nmssen, am
AleranLsrvlatz aml ger-rde, rrls Hnr Dassel nack>
vevweckttmgsvollein WLten auf die Dö'Te fMren
wollto.

Dio Mrrtezeii abcr unrrde cvusg-eiültt durch eina
Küilifre-irtatiott nttt Herrn .Zw. Eppstoin". Den
halte dio Kvi.rmnUvolizei Lereits ain sesttigett
Al>enld in oiner Kaschcmmo <rufa«8chl>elt. Zu sslel-
t choin Zweck war auch d'o Zmnrr-rocrurttterin aus

> dsr A'ckVstrahe e-rfchioiie-n, in ei-monr vo-issntsLuMchett

> KcüpotMitck^n uub eirrem verfchttsso"e!i ttm.ichlam
tuch. Lco schri-e uttd lame' tierte dsL-LLt, duss ichr

i etn Kriiirinattominissar s-anst uiid strengl BeruH'-
' suns Äispmpfelilen nnchte. Eie jcrnrrris-rte ab^r un-

> utttsrHrocheii Herrn Dcrffel oi>-, w-ie sechr ste als cnme
i Frau ges.chLdigt wäre. Da Heorn Dastels Trmttmei-

> f-ll rmd Nerven sowi^o am Rorrde dsr Bcrrwei?-

Luns MWSN1. so rog SL seirre GeldtaHche, I-.M dm-ch oiir
ZehnnttrrLsWck als SchaLen-srf-crtz stch e ire Die-rto:-
siunDs RvÄe erEwu-fien su können. Mer dMir nvutz'Ä
ee -ohr» Minulen dbe rübrei'L-sten TvcicLss Mmw-'n m- r
airhöMN mrtor der Bevsichormlg: „Ach. cs gi' r
viel- schlechte Dktznschen rruf Vev Wolt, cüber. es »Dt
doch tvrch r.och gute!"

D« bvachto man eine» M-echschett Herein. Richjig,
das rvaic ja der ..Dr.EvVstein"?

Dle Berinieterin wollts rv'e oin verwundttor T>-
gcr auf ihn losMrzcn, aLer sin PoillroL-ien-ni hicrt
ste iwch zurü-ck.

Ach du Ncber Gojt, sah Ler ariira BurM
M'S!

4ldc-r Lmm, datz er heveinLofükrt wmde. süiuue
er auf Herrir Dassel zn rmd riof: „Ev ist es!
Mrhrhu-ftig^- Gott, er ift esl R'cht a'fu-cb irckll ,ch
seur, wenrr d« H-err da iricht Lov Nubner lst der
Mcittdefvarid«ttt «irs W'cn. nrit stin^r Cttttch' en.
der Bükttmarttsell Jlorra Krajutschkmvitsch. Sis
ftttd's, sto finL's. H^rr Komnrissar-"

.MvLsss' donne'ie dcr Bo-amte. ÄLor dsr Rttsse
kiLtz fich nicht irn Rcdeschmall hsnrmen.

Etn über- d-üL ü-ndon M-tt L^g-MckrrLttfchte Ler
Nusse derr Kommissar zu dcm aekuvMtten Frvns L-cs
WlEL Sp'cyLuben.

„Eott, was rÜL oine an n-artig« E'ttrichtimg,
BcrUnor PolL-rei! Echne'L-'g' Schneldis! Nur
mairchittal su schnc-iLig^ zu so-stH!"

Deun in stinem .-lamr'-E soi ste nömlich km
Irrtrun! Herr MuLkat-Evpftoin wa-r bom^-ss>r
aür'ttich rmschulbia. Er s-t n".r auf der Drnchresse
Vvn Mllrscharr rrach Pavcs LoKristen. Dottb'n. woNr^
or. weU strn Tru?-<-r ihn als EohNk« in
Eicttandl-vng Sra'-cste. Nr-r um fich ein wo-"'g n^ch
düv langerr Fad-j die Be^rvt ?u rvrtr^r-'n. ^e- . r 'ü
BoEn aASMstiogen mrd KaSe M-dcn Sircrhen Lu^t
sch<Lst<m wolken. T-rr k^e thn a"ck> sthrn d-r Sch- »r
nrann Iahnke getroffen nnd mitttckhin-cn wEn. Er

habe diess'r, aber gcKekb, ibn weite-wersen' zu lassen,
er habe ia ntchts -vaphrochen . . .

Ein vergrabener Goethe-Brief

Zr: dmrr urrter dieser Neberschrist lürzlicb an
dieser Stells veröffentlichtcn Arttkel. der lnzM-
schen dnrch die ganze deutsche Presse gegangcn ist,
teilt jetzt Iulirrü Brrrghold rn dcr „Frants. Ztg."
mrt. datz dex erwähnte Bricf Coethes an I. C.
v. Quandt, den Borfltzcnden des Sächsischen Kunst-
vereins. nichtz rme an»^erlommen wird. jeiner Auf-
erstehung harrt, sondern bereits oor 10 Iahren
ausccstckkiden ist und zrvcrr rin 47. Vand der Wei-
marer Ausgabc. Das Orrginal inag noch im
Erundstera ücs Bcrgschlosses bei Dittersbach richen,'
das KonzepL. aber in dcr Handschrift von Goetyes
Cichreibcr — vsn Eoethc ftlbst korrigiert — besin-
det sich rn einem sjcsp rm Goetl^-Schiller Archiv
deponicrten) Fasztke! Ver Weimarer DibliotheL
Einigc- Stellerr seien aus chm zitrert. Rachdem
Eoethe- derr Wunsch ausgcssprockserr hat, ,,zu verneh-
menr wre Sie bey dtescn Erschütterungen, mit
Ihren- schönen und wertl)ett Besttzungen un rrrgL
tastet aeSlieben strrd" und zufetzr: „datz rvir Ihvev,
in diesen Tatzen, nrit der ausrichtigsten Besorg 'itz,
tn unserm Kreise gedacht haben davon stnd Sie
Lberzeugt^, fährt er fork: „Möge. tn dicsem
oer! heilten Derrtschl a n d Lieses heimliche
NeSel auch LMweiss. seine Krisen durchsühr«r.'
möge das Eanze rn seittcm Zustand blcibe>:> der
immer nach dairtes- rurd ehrenwerth zu nenncn ist."
— Nebrigcns wird rnatt noch nranche cn-'dere k-rief-
liche Lentzerung aus dex damaNgen Zcit d.'r
rnben in Lerpzrg. Dresden. Brrunschw-ig. ouch
Merrnar (wo mcnr sich „nach einkacm Zaudern errt-
M'r'-tz . . u.nser sämtlrches Militär her-rn^rniehen"
ttnd „wo wrr schorr der nensten in der BotL>- und
Pöbe!mass.e ausgeregten 7^rldbcrt-tt g-'wohnt" sin'as
t-'ute n'.wt obnc Znter-sse lesen: . <">'1 dr-- Nebcr
vorribergeht. oder von bedeutendr'r E.i"iiiir''i'"a iü?
weitz noch ieitt- .Menich zu sngen." „M'me st'b ftr-
nerbin, obne "eraosse"es Blut und'wild- Z-'r'to-
rung, das Nnvermerdlrche bardicht s"^'l'e""
..Dah wir die Renrtse der Tracu-d..- ovn 1790 rvt.''
d^- ers-.u-n sst . . wcder nom 2ch"W

1!^" ,^sssercr Seite nttd wlr wollen uns das alts
Wort durate gcsagt senn lasscn?

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