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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 51 - 76 (1. März 1919 - 31. März 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0402

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Ceite 2

Herdelberger Zeiluug

Dirnstag, don 1 l) 1N

Fernsprecher Nr. 82 und 182

ÜilEcs sdulpelt uxrre». To ÄcLeutet L-io n-im er-

du.n>ll.'nc M'NclchLwchlimlNft v i e l §M Lio Selb-st-
uchUliig lü'.sores dwschlechls und .iMoN'-eUas Luch fllr
keine richtM- ErnsMtzrrng voich.iion Les Mmrnes.
seinc richtist? Lmschilllniiri oon Lciiou des Mnnnes.
Eie ÄodLiüet fcrner viel fllr dicflmigen o i n zel-
Gaben Mlsgc-itattül sind. Aber sie bcdoiuct nicht,
dasi unfer <L<jchIcA)t als G a n § o s dalmrch scinein
angestammten häuslichrn MirrunWlrch.se enlfrein-
d-et ivird.

Dm Eeftll,r hierfür liesl auf ganz aüiderLin
6>ebiicte unp sie ist völlig unMhäncüg von -unserer
R chtsst cllung i ni St a at e. Die roirkli-
chen. -ernsl-en SchTinerigrcit-.n mrd KoMtkto des
jurodernen!FraAonlebens. die uns in der Tat oiel
KspfKer-drechen nvachei». bcsinnon fa crL da. wo es
stch um clLshäus'uL.0 Fmli-enarLeit c>!ls Masseu-
p r. sbIem harLrlt. Sobcrnsr 'div Euttm des Ar-
-ettrrs. die dahoiin Kein Kindcr zn bctreucn und
jhrM §L.msha>t Lhri-e frernLe Hi-lfe M. Leforgen
h,it. rnnrn volle» auf männlichü Kcrüftv Mscfchnit-
teir^i Avl-citstag ciA-f Erwerb ge^-n mich. s-) lange
ist in der Tat das svmnilicnglllck Wie dos leibl che
üMd sittNch« Gcdeihen breiter Volkskreise iin schive-
rer Eefailir. Abor Mr Lösung d- ieser Seite der
Fr-aur-nbiMfsfriage ist bish-er noch so gut whe nichis
gctan und es iw.rd in Zulunst zu den wichtigstcn
gri»rein!sa-mLN Arismvbe'.s der Vo-I'Lsvertreterinnen
Läl.'ör-sn Znstände. Einriclchu'ngen und Gefstzo mit-
fchs.ffen zu hs fisn. Lb» dsu verheira.elLn. Frauen
der HmchoDde-itknven Echicht ermöglicht. entweLrr
sanz ins Haus Wrllchliikehren oder ieLenfalls ihr
LllshÄ-Usiges Arbeitonrasj demrt W Lefchränrkcn,
das- sre cs nnt ihrem häusltchon Pflichte.nlreis Les-
ser als bisher in EinLlang setzon kann.

Andhrcrseits mllssen wir uns ader völlig klar
davuLer sovn, dah dor Berufsgsbanle tm -a!lge°
motnen nie mehr cuis dem LEen der FLaueu
verMoiiQeük ryird. Schon «or de.m Kriege umren
M saft ätten Ländwn ungefähr ein Drittel aller
Frcvüen und dio Härste -allcr Franen inr Alter von
t4—30 Jrchrpn aus-er LLrn Hause LeriifstüttL Der
Kvstg selM hat Lisher une^ä'bl'!« weitevo Ta.il-
fende in das aushäusiae ArbcitsleLen hineingeri!-
sen. Und wenn nun cr.'ch diese sroke Wello zum
T^tl zurückslutet, um dmi heimgekcchrten Kriesern
Platz xu marhen so LleiLen doö, aiiL-Ärerssits Zu-
Mnds Loftcihen, oie in-ehr als ie die Frccu-ennMssen
Minsen.. sich, fedenfalls j^itweilig. «m amshäufi-
ger ArLsit jeglicher Art M LsLMgon. UiLd wir
sind auch dsr Anstcht, Latz es tzrtst niÄhr als fe fiir
Wws Mädchen sittliche Pflicht ift. sich derart für
d>as LoLen vQrzuLcreiten. dah sie auf -eigensn Fü-
tzsn stehen nnd Lxr Lvbrn a-us eigener Kvwst roert-
voll «estMen kann. Denn zu all den wirtfchast-
lLchsn BeLkältnissen drs schon Lisher die Hülste
dev weiiLlichen F-UMnd M sushäufiser Ärbsst .Rvan-
gen, klMNlt Mr unZer.e Zeit nsch «ino neue Lrau-
rtge Tatsache hin-zu: 'AÄr MillioriVn dieser m-it
sckMersüem LÄtz, geschlaaonen GAvenrtiE ltegt die
Hoffnuns a-uf ein volles FrEHiurlÄL dMch den
MbensLund mit srnom selicLtrn Manne. still in
frsmder Erüs. Das LcLeuteL Äir Tcmiende von
irmgM h-eranWiheirden Alüdchen o'm HurchtLares
hartes Echichwl. denn sie siud da,mrt der Erfüllung
itzrer weidlichen So-nderLsstLnijmung LevauLt.
Wenu wir itznen die,fes Las ürleichllrrn wsllsn, so
Minen gar nicht gLn-ug tun uim ihrs Veruffs-
steudlgkoi zu rvecken. sts M mit d-m grotzeu Aui-
gckben uird ZnteressLN des Genieiulch^stslsbeiiü zu
Verknüpfen. Dak än M-ensch stöhiich sei in seiner
ArLeit hängt <rber Meifellos mit davc-n a>h. wel-
chex Wert ichr durch die ihn umsslmds GsArein-
schrrft Lrigelegt wird und cch ilLm Ziel-s und Ver-
MiAsortUngen sezsist werden. Wr Lie cs lohni. stch
mit san-ier Krast e-rnznsehen. Dvrrch dis Knncchltte
fensr Bestlmmung ist uns Fnmen volls Enistrltirns
aller unsever FähisLsite«» und MrtarLcHt 'artzs allen
LeLsnsgoLieten vergönnt. Was wir daiAr zn Lie-
ten haben ist: Auf allen Lv'bensseLietsn Ergä n-
gung d-er mÄlnllchsn LeDiun-g durch we-iLlicke
Eigemrrr. Es sibt ntun zweifellss wuf allsn Stu-
f-en TcrstgkeitcN und Bsruife. Lbe kck nur stir den
Mcmn c-rgnen und gewisse andere M Lemem die
Frxru Lesscrr <rm Plnt-e tst. ALer sben-sü Msifel-
Los Lerrchte die stülreve Trennungslinie. di-e alle
köheren Berufe nrnd Aenrter zu-m Mono-vol des
Mcmnes nrachte. auf Vovurteilen. Hrst wenn völ-
Ag steier WeitbLwevL zugelasson: ist unÄ die
Männer sich auch wirllich Leaeit finden ihre Asnr-
ter und MLrden mit tüchtwsen Frwuerr zu t«iLen.
wird stch die fachgL'mäste ArLeit.ststluns vbll-
ziehen. ALüx im Grmrde W wen-iMr rsichtis, w-a s
wir Fra-uon tun. sondern w i e und cous welcher
G-ssinn-un g hercnrs es gvschieht. Wir sind mrd

bletheik in orster Linio ^Meiisch'nvilegcrinnen".
llns ist das LiOen dos Mn.zelnsn üreilig. idLirn wir
Hab?n es ,iu Hcgen und M vflcaciu Abcr wir
-uwllcn nicht irur sorgvn Mr das lc>»bli..hc Lebe»,
fond.eiii fist msitt.et«s. brs«Lltes. durchttList.is1.es Le-
Len. llnd wenn ss cm erster Stelle Ausgaiw der
Männcr Llrivt. dw wrrMastltchen -und aeistiüen
S a ch- G iiter unserer oLfMiven Kultur zu schas-
stn, so werden wir Frau-en Loffentlich rn allen
verantwortlichLN Stellon Lazu LLitragkn. dak der
Staat 'aus seine.n Menschen törperlich stttlich
und geisti's -das Defte nrarht was er kanu. Und
wir werdcn -uns inimcr klar dckrüber sein. dast das
Anrecht scdes Ein.'L>ln«n «uf ein menschenwllrdn
ses. gesittetes Dals-ein oin -mweräukerliclps Astr:l°
schenr-echt ist, dosssn Verwirklichmia wir Alle in un-
fercm neua-uszubarumden Vatcrland ,mit voller
Krast nacht'rachten nriissen.

Der gibt vlel, der wenig gibt mit Freuud
^ Üchkeit. ~ -


Ta l m u d

Oassels VerhafLung

G1- Forts«tzung.)

..Das stnd private AngelegsttLeije-n — rn öf-
fe-rrtlichen. dstnstlichen und amttichyn Dinsen,"
jdgte er streng und scharf

Das verst-ch einer: PLivat? Oefstntlich? Dirnst-
ttck?

Wer fst wügte nicht, weiterzustMbn. Sie kanktr
itzren Easten. ^

Schon ssst andertML StunÄen war Herr Das-

im arvker freudioer AufreWlUS. Er stKiib stttt
w»r senicin ^chrciblisch. die llnke Hand cruf die
S^ititzt. N-cch-L i-m Vustn st'iues schwar-

-iockev uiro probierte ernste und wiirdi-Le Aü-
diMn^svielen^ ^ottie den Vorn.chEu, dcn Gnä-

Siach-ar e-iu. DMel b««Mrte
vorlauf -q 'L.Ns 5>altims er ftond dn «rie e-ine
G-anzs'.gilr seiULfier Neich-laazrer

Der Obrrreüierlu-L.rr.Lt ^ine En1schu.ldi-
gungorode -her und ich'ost- .S-nd Sie wodl Wer-

Nachrcde biüb' ^ ^ bedauerltchen

..Vollkornmen ll-c.'viml' Es war Dl«üi!botett-
tta«ch! Und n»r unü'.-blldele LeiUe lljnues folch-n
Mstsch machen

So. da haite ders. Run aber wollie Hera Dai-
?el. uni dc-n Grokariigen z» spielen. recht klrbens-
Mirdig sc-in.

„Es ist ettodiüt. Hcrr Oücrregiernngsrai! B-Ute
neihinQ-i Sie fctzt Pllatz! Wie getzt es Ihr-er li-chcn
FmuilieN'

Aber jZnrtig Älieh stehe». dmikte nur Arz fiir
Äbe Nachi?rlWe, v-ersich-rte. all die Sainen wär>m
weh''snff, u.nd erkmidigte stch so kuavv wie nvösttch
nach Frau und Früu-lein Dassels Mstnden.

Dex Harr OLerreg-ierrEsrcrl tzatte es setzr eittg
stbk'aa -dcn letzien Ton cm. Er Lrrach e
Ki'b- mtt Imvotten: eine

Nackchor' Bei Zisnrren

Dte Lebensmittellieferungen

Berttir, 34. Mäm. Dcr VaiMenIde dev Vriii-
schen Konmrission in Svaa teilte in einev Nvts
vom 23. MLrz mit, dah in Aussiihrimg des Brlls -
seler Atzkommens illr vund 33 Mill. Doll.
NabLUNLsmittel aus amerikanischen
Qivetten nnL fiir rund 20 Mltt'onen aus Lriti -
s ch e n Ouellen z-n foivrtrger Liosermrg brvest seio».
Die deutfche Negierung wivd wn Mütteilung GcLe--
stn, wann div fin Vrüsseler Abkonunen -als Besah-
lung hierfiir vorg-üsohcnen 11 Millioncn Pfimd
Sterling in Eol!d in Brüstel vintroffen. Da> Lie
Nucstihrung des EoÄes nach Brüsse-l, wio der Eir-
tente Leveits mitgetoilt- wuvds. ain 26. Mli-rÄ cviol-
gen wbrd, dürfte mit dsm Ve-ginn d-cr Licfsruns
der cLen omu-cilhnten Lobensmittel in tnmcr Zcit zu
rechnon fein. Am Samstag lngcrion in Rotler--
ld a m 9000 T. Fett und 230 000 Kisttn kondensterte-r
Mttch L>um Mrollen baoeit. (Cine Kiste kondenster-
ter Millch enthält ,8 Ddsen zu «inem Pfund).

ZwangsbeschrLnknng der deutschen Ansfnhr

Der .Aieuwe Rotterdamschs Eourant" ineldet ans
Paris: Der wittschaftl cho Ausschritz Le-schäftist sich
damit, eine sch warze Liste deuts ch o r H-a> n-
delswaren suscrmnvenAwstellen, üeren AuLfichr
-vsrbotvn weoden soll. Mit dicher Avbett MM noch
einiM Zeft hingehen, denn man mutz dio Ette H«L»
ten swfichen üenen, dbe zuvstl vettangen und de-mm-
dio nicht genug sordern.

Eine deutsche Kundgebung in
Saailouis

Das B. T. berichtet Lbe-r eine KuiidgMing aegen
di« Fvansosen in Scvarlouis: Der fransöWhe Kvni-
mandant berief oine StadtverordnetsnveiZcmnnluns
sin. Es ssüte sich angeblich um eine Ehrmrg des in
Sacvrlouis erivcrrt-eton stanzösstchen DLcrrschalls baw-
deln. Jn Wiittlichkoit aber bea.bstchtigte maih die
StadboorsÄnctenoei^ammLung zu ttner Kundsc-
bung Mr Frcvnkveich zu veranlnsten. Die Stadftwr-
/rdntten vereinigten stch vsoher <mf WunW
KommMldanten ?u einer Bcffvrechung, n> dev dann
ein-stinnwdg der Bc'schlu-K gk-s-abt wuLde. teeu mn
Deutschrn Reiche fostrrchalten. Am T-ago dex Voc-
sgmmlun-g war die Stadt in -sräkter ErrreMNS.
HuMerto von Männern unld Fvauen strömten nach
dem R-crthaus und fllttten dsn Sutzungssa-ckk. Aks die
Sitzung bog'mnen follte, ettlärte der Bürgerinoüster,
datz die Sitzuns von den frnnzssischen Vehörden vor-
boten wsvden sei. Dre ErLegung fti§L dadu-rch
autzerovd!e.ntlilh. Es rmrrden Hochrufo anf das
dsutsche VcttettcmÄ omssÄrracht und „D e-u-tHch-
land. D-entschland über alles" schungen.

Zürich, 24. Märs. (PrMattel.) Me „Jürchor
Post" meldet aus Snarlouis: Dcr f-Ä-nMVHe Kom-
imrndant von Saavlouis listz das Leh rorkol l v-
gt um dor Mädchenschule M sich komme-n und
much-ie itzm in srniisöMchor Svvache WrwAlse, d/rtz

darf man fa den Preis sagen. Drei M-ark das
Sttick. Na?"

Er erHHM a-ber dafirr die senkosfone Verftchc-
rmrg. datz Harttg vor.Mtttaa irwinals rmlcho und
er auch keine Veranlnsfimg üabc. feinen Besnch
läpker cuid'dichnen. <°lv Mr Erledignna des Vcr
einbatten nötiL set. ttnd mit einer strena korrek-
ten Verbouanng moche er sich vc-n dannen.

So. da hatt« Mich Dastel seinen Kluvs wes.

,.Er ift und blei-bt ei« fqnperti.nonter Patron,
Klarat"

Abor dann veirfo-kste Dastel mit den Augen den
Rachöar vom Fenftrer <n»s ürs Mr Honsiiir und
lachi« in einem fortr Hitzichrhi!

Und das HiHihihi wiedercholto er den kanzon
Tas. iricht nur die alleruächste Zeit. sondern so E
er dem Obevregierungsrat begesnete oder anch
mrr mi ich» dochte,

Elftes Kapitel.

-Wcnn elneni ftsundLchen Leser dns Gefchick
des -H.'rrn Hartig ?n ar« und Latt vorsekommcn
-ist -und das trinmphiereirde »HiMi" dev H.errn
Dalsel itz» m'it Gn'ttiftuu« erfüllr. so sei sei-nenr
MMeid untz seinom EsfiM der CwrechtÄsteft zur
Berutzimuia und Ba^chwichtksung hie-r schvn im
vorauv initseteiilt. dak «Äch fiir deir tiez gedemüttg-
ten Mann ein Täg de-r iFroude und GeutzLtuuiiü
kMn. oin Tas, da anrtz Herr Eduard Dasie-l in d'.e
Laov yersetzt wurde. ein Brcefchem hinüberMschik-
ken. nnr cmzusrasen. höfitÄ. unsomein höslich u.nd
vLrbindlfch, waim der Herr GeheinsS Oberregie-
runssrai — denn dre BefördevunL war letzte
Osicrn cndlich gtticklich erfolgt -- sür Hm zu spre-
chen st-i zwecks iiZclcharkiMn V^s-uchv iii versön-
ticher. vertra-ukicher AnselegenLe'.i.

Am «rsteii SoimGL tsu wÄrmen shuli des über-
nccMen J-alhrss. svit-dom er, die SLHnenvlsito Lei'
Dast-k «uf sich -k-Liioimnen, Hasi der OüerrcLiermigÄ-
ra? wte-dÄr >L>fiim MorgenkMee imd -wortM mif
d.e Postz Vor ihm la.-s.-n Avai Rtt-iebückM: Fiitz-
rer durch Oberb'-a.»srn ii'ud Tiroil und -e>Ui iFührer
d-urch die Ostscebäder.

Am Abend vorher tzat^ es in dcr Fo.milie eine
lMMe Erört-emmrg gsgÄbMi übev dio dicsjährise
Sonnnorroöse. Mstm war Äber z-u keineni Enftchknk
gckomiMGi. —

Da kllng-elte der Briofiräger. DruiLachen, d!«
aussobeir wie ProisverzMchwiste von VerscmdLe>
a-eschäftc-n. Statnten vosi LsLensvÄMcheningen uftw

es sür Deutschland' witte. Der Kominandant or.
tlärtc, er könns imr versichsrn, datz Saarlou'is fchon
f«rnrMch fe-i. DUr Lshrer diirflau dahsr -unter kel-
nen lllivständen ureitor deir Has; sege'n Frankroich
säsn., Der fcanzösisch-e Ofsi-zier gab den Lechrern su
vcrstehen, datz, wünir sio ssinon Anordnuugen weiter
Midsr-stMid entgegenfetzen rvüvdsn., er sie cnif das
rechts Nheinufor aüschiübeii rvüvde.

Lenln über die Ziele des
Kornmunismus

Wco ein -Funffprmch aus Mvskcm meLdtt, rst am
18. ANrz dsr 8. K.ongre tz d-er russtschen kvmmu-
nistlWen Partsi in MäL-Lam erösfnet worden. Nach
oinsr Begttltzung des Kongresses durch den Volks-
boau-ttragt'wk Loso-ivskn hrelt Lon i ni oine Rode. in
Uor cr sästo: Der Kümmimionms könns irrcht mit I
Eswcvlt vsrbroitet wcvden. Iede Notion miüsse Äos /
N s ch j auf Solbstbssti mmu. n g ertzakten, La.
nur hiiovdurrh -cmch das SMift/bostinnnu'Ngsrocht ds-r
«ttwifimdsn Klasse« LttöiLsrt werden kämie. Be-
sücclich dor B-au er n verfolge dio russüsche konrmu-
iristWo Parttt dio Pokitik, di-e Bauern crünrötzllch
und planmätzrg cm dom Aufbcru des Sesiakrsmus
toilmchmen W lüss-m, irvdem man die Bauern von>
dem ländbichen Wuchsr «bsvnLcre und sie durch auf-
niovksame Behairdlung ihrer Bedür-sntsso auf L-ie
Selte der arbortendsn Klassen bettLberziclhs. Doni
bcfo-nderer WichtiLkeil s-ei die Lösung der Frase der
Lürg^rl iche n Fa ch-ar'Leit^r. Um diese
A-rboitürLba.sse fiir don Sozialisnms zu geiVfimcn.
m-llsss ni-cm Mwisss Qvfex Lrinsm und den F-achrr-
boitern ofiio gv.-te ExistenznwglickMt bi'oten. Der
KamvH m i L dsr Bürvkratis könne nur da-
dnrch zu oinem guten Endo seMtztt wlLdon, dab di-e
ganzs Bsvölkeruirg an der Bevwaltung tsilnehmie.
bttemMid fei es singefallen. die DoursoMs cnis dsn
Samtets au^ufchlietzen. sondern disfe üabe ihre Mt-
wir-ung ftwst vevweisett. Rachdrm der Kcmwf ge-
son die Bvur-Lmsie aus dsm Lcmds ettolgveich boen-
det ivnd das bürgett'iche Hakbvvolotarmt or-sanfttett
gelte es jetzt, <ruch den mtttleven Bauernstand su
efiiNns BeLbündeten und Freund v§r komnnnrtstifchen
MooLntion su m-achen. Endltch wies Lemn iwch
Lcrvauf- hin, Latz die -hWWtsächl-ichfte Au-fgaLs der vüs-
sischen kümmunWbschon Partei daüin lbLstehe,, d-e
Röte Armee nach soziailWWen EestchtKvunktev
srr ordnE und idu-rch Fekdzü-gv itzr Mett M rwll-
enLen.

Nr. 71 ')

Deutiches Reich

Auv der Sozialdemokratie.

I»! dex fir Wsimar «bg-ohaltenen Aussprache
dev fösiMlLmor^atifchen Parteiausschusses
und lder Fraktion wuöde «in Antrag, den Par-
teitag am 23. Avriil LegiiMen zn k-assen, sorvie ofil
andeoer, der ihn für den 11. Mai Ln Aiusstcht nalhm,
al'gMchnt, bi-ngagon, wurde di-e Fesjisehung d-es
Parteitages au? den 11. Iuni. also amf d o
Pfingsfiooche, rmt grotzer MelMsit bcischloss-en. Miij
idiesem Tor.min hat stch, laut Voi-wätts, amch dcr
ParjÄvorstzand e-inVer^t-anden -erklätt. Ams ldcn
Vevhcmdlung-on, die unter AuSschlutz der OMantlich?
koit stattfan-den, heLon Berliner Vlätter Lewor, datz
-das Partelvoustandsmitslied Herm. AiÄller dsm
MnMr Noske für seine Veckfimste um di-o Partei
uiid umr, das deutsche Bol'k danfte. W-enn auch Uober-
griffe de-r Rcg-ieruiisstrluwen rwrseLsmmen senen, so
habe Nosko -doch dav deut-sche Dolk vor d«m Ctzaos
und vor dein BolschEisnms bowahrt. UnHarn str
iür dio Entenie erivo Marnung. Jn ber segen e-ine
Stimme angonommenen EniiWietzung der Ko-nKc-
rens wird gesast: Die Kon's-evenz erueuert dasPro-
grulimnaitiüsche Bekenntnis zum Sekbstbist'.gnmMigs--
recht der Wllsr, nimmt dieses Recht auch fiir das

deLtzfche Doik in voklem Uin-fcmse fir AKstrrÄch nicki
c'rycbt feier-lich Mnspruch gegen jede BsrgeW^Lj^^
deutschr»- Vojj'Laeiiossett. Si« verroahrl fich m
cher Wodse gogcii jc>den V-erfuch, -das deut>ck>s Volk in
»vittschaftfich'-r Sklaverci zu tzalten und stiii«
drlaufrichtuna ru ucr-tzindcrn: jie beansvrucht stir
Dwltschland die gkttchberechtigfi; ZngLhöoigkrit zum
Lölknbunde, dcin anzugehören das deutsthe Vol;
üurch seine Kttllurarbeit und seinen Ml/srichtiseii
Fricidenswkllon vollau'f würdig ist."

Die Fragc dcr Maiseic r. die ftit vieleu Jah.
ren ikmelrhall» der soztaldemokrafisthen Patt«« E«
genstMvd Ler Mtzaftosten Erötterrmgen wwr, w-uütL
ans der Pariollonfei-onz zugunfl-en der MMvk'r «nfi
schisden. Nachdem oerschftdene Redne-r fich segen dis
Maiiseier ausgosprochen hatten, für der«n Abtzcll-,
tung ftÄs VMechtiMng fe-hle, w-r>rdo gesen eine
ziomlich starke Mndwheit beschlossen. datz ain 1«
Mcri Arboitsr», he zu hervschen hat. Es ch da--
her in dbefem Jcchrs mit ttner- Mttfoier zu rcchnen,
tzfie -eineni autzer-ordentlich grotzen Teil nicht nur der
MrLerterschaft, scndern ciuch der Angesieüten rmr--
fassen wrrd.

^ Die bayerifchen AbsonderunssbestreLlings»;

Dio DMiernräte der imtersränkisA'i,» üandsemein-
den verlangsn in einer Eut-schlietzung die Abtren-
mrng der dwi Frankonkreise und eventuell der
Oberkreise zwecks Vildnng einer Republik
Rordbayern, wenn in Dtünchen nicht als-
Lald Ruhs mkd Ordnünig zurücklehren.

^ Der Terrov 1n iVremen. Däs Hania--
Lloyd-Werle machen belannt. datz, nachoen,
cin grotzer Teil der ArÜetter der Breiner Werke
seit einiger Zeit durch aktiocn Wtderstand die A r-
beir oerweigert. Sabotage veriM und
durch Akte des Terrors fowohl ihren Mitarbei-
tern wie den Beamten und. der Direktion ein er-
spttetzljches Arbeiten unnwatich machen, d.er Be-
Irieb. ab 24. März sür die Arbeiter bis auf wei-
teres geschlostcn wird.

* Die Rcgierung fir Meimav. Rachdem die
metsten soziaideniorratischen Pattei^inister rvis
Noske, Schetdemann. Landsderg bereits
in Weimar eingetroffen stnd. werden jetzt auch
die übingen Reichsministerien mit Mem Beam-
Lenstab in Weimar erwartet. Die Reichskanzlei
hat Lereiis wieder ihren Sitz nach Weimar ver
legt.

" Reichsrvehrbttgade Lraunschmeig. Dic Ver-

handlungen der braunschroeigischen Regierung mit
dem Reichswehrmiiiister Noskx haben eiue
Cinigung oahin erzielt. datz die Militärkonyeutimi
anfgelöst wird. Der Fretstaat Braunschweig wird
eine den Voraussetzungen des RLichswehrgesstzes
eiitsprechende, aus eigenen Mitteln zu erhaltendc
Reichswehrbrigade Braunschweig cmfstellen.

- Täglich 150000 Mk. Arüeitslosenrrnterstütznng.
Jn Düsjeldorf werden zurzeit aus üffentlichen
Mitteln 17 906 S^beitvlose unterstützt: dazu kom-
men 13 513 Ang^rige, Frauen und Kinder. sür
welche Zuschläge zu den Unterstützungen gezahll
werden. Täglich werden rnnd 150 000 AU. aus-
geben. Für diesen Winter haben diess Zuwen-
dungen schoy den Betrag von mehr als 8 Mil-
lionen erreicht. Der tägliche HöchstsLtz ftir cins
Familie beträgt 13,25 Att. Dnrch die gegenwär-
tige Geldentwettung nnb allgemeine Preisstvige-
rung tst dieser Vetrag nicht übermätzig »iel, abcr
es gibt vtole Tausende tatige verheiratete Ange-
stellts Und Kleingewerbetreibende. die noch
lange nicht etu sicheres Einkommeii
in Vieser Höhe Vieses Höchstsatzes der Arbeitslosen-
unterftiitzung yaben.

^ Vesspre Veryfregung der KrtessgefLUkLnen isi
Engllmd. Das Kriegsarnt sibt betannt, dak diö
Ratione n Mr die Kriegs g e f an g^eiftz n ar-
h ö h t worden sind. Die Gefcmgenen eichalten jekt
iäglkch engj. Unzcil Brot, 6 Ul»en Biskuit. 8^
Uiize-n Fkeisch, ttnmal in der AL'che 3)^ Unzen
Zuckar, ^ Unzen Te-e oder. ^ Unsen Kafs-Le, 20 Uri-
zen Kattofiel und l^ Unzen AiargLrime. De»
Kritzgsge-süngenen. -die schweve KLiEürrLttt ru Vc-ri
ttchte-n häben, mird oine Ta-ssszulage van 1 Unz»
AürLsarfil-e odep Sverscfett gowähtt.

vfteigte auch Zerr Hartig rl-ivbelehsn dom Papier-
i'orb MlMvett-rüMen. Unid das wäre auch heu!e
ohne wttteres mit einer Slreifkandsendung se-
schehen, wenn iricht W-e-i neue -bÄiierifch-' Fünf-
pfenntgmvattttl s-ei-ne Ans'McrLlamk-cit se-sesselt
hätten.

Er famtmelte nümilich. So im Lai-se de^ Iahre
tzatte er durch Saimirwlef mid TarMjeroi em sanz
arttges. A'Lunn gvfMt. Mir Freudon fchnttt er
daher s^rgsMN dt>e MsLöen -äus de„r Papier hevaus,
k-notete daher auch. da er einmlM LaLci war. sovg-
fällig das Schnür-ch-cn rms — und so koim es gviliz
von seltzst. Latz er dis Mresse l-as: Mrer Hoch-
wolftMroren Fräulein Erna Harttg.

I. was mochte das wohl sein? Und da ent-
hüllte sich ihn» Minz zufällig das TiteMatt oiner
Dr-ucffchM:

Minio di Giovamli dir FE-ole
fi» sefiiem VerhN'ttnis zu Donat-ello.

Eine flilkrttische UnterftchunL
Jttausm«il-Diff-öttaiioin sur Etta-nmrng der Doktsr-
willde einer ho-hen philosophischrn Fnllrltät
doic

Kgl. bayerische-iv Lufiwäg-Marknili'ans'Urliiverstlät
zu München.
ehrerbiettgst vorselegi
von Fritz Do?sel aus Berli".

Papa Hariigs Auoen Imten wett hertrnö. die
Brauen lfingen in die Höhe wie die HänW-lultffen
eilivs Th-cuters L-s! der Verwcmdlung. uu-d rcsen
sick auf dsr Stirne zusarmnen. Er L.ätterte u-m-
„Mefiiex l-ieLLn Atutier geivid-net in fiuriger Da-uk-
barkeil". Aiif dcr nächsten Seite fiun ein Bsrwott
sväter eine Efirlc-ittuns. Der Dmick war misew'Lcl.
Er ictzte ievnen Klvmmer lauf und begirnn zu lesen.
Fn der EMKttunA die WLche Atischmiig von Be-
scheidenhelt und MchtiBfiierej. ein-e captzntio Bene-
volentiae. d-atz Hiier »mir ein Leschsidener Versuch
-gemacht wiirde" einerfttts. dak a-nDereMts d-as
dring-elide Vedüirftiis voräige. cifiie klaffende Lücke
i-n der Forschnilg auszrrsMen. da olwe dte gen-aAe
ErkeiinttriZ des Mno di Eiooanni da FiosQle dio
üestrntte Entmicklims der Floicntfii-cr Kttnst, fa,
-ie der Fttst)Den-n-li'U-Mrce -lfii-d so-niii der ttoPeüi-
schen KMijst ük'crhas.-Vt... gänzlich m-nverstäMich
dltebe! Also eino ÄML richtige DEorarbcft, fin
schönste» cMdeimficheil Z-l>nfKiie.

Und nun folste L!-e Adhondlu-ng. Obe-n aüf fe-
ver Svtte zehii Lis ftiu-ft'shn ZsAen Text. dcuin ein

Strich und Wttter diesem lhckujf-emvöiss AÄm-erkun-
sen. Zitate in deutscher und ftaliettischer Spvache
Zusätze ... riesig gelehrt uii-d iimMmtt. 67 Sc4ten
voll. Arft der SchüMrlte stand:

Vit».

Ich, Nlexauider Cdckard Friedrich Dafseh din
gebosen zu BerUn... als einZiger Solhn des
Bankiers Gdrrard D-asftck >und seiner Chesrar, Klm-.r
seLor-ene Cteiuinser — —

Harfig fchliiQ das Buch zu un-d ging srragj im
Ziuttner hin -rmd her. Was sollte das LeLsrtton?
Wie kcum der ftmge Tossol dazn. seiner Tochtcr —
Cr mihm SchrifjWck wi«ider auf und -nM-
sterte es ge-ttauer. Aüft der Muol-eite des Wid-
nnuiLsd-att-s stMid ganz o>Lv,tt anr Rande. sM un-
bemerbbar m-it der Hond gcschriobon: ,,Frl. Enur
H. m.nackMrl. Er. i. ehr-erb. Vevehr. Hochachtv.
D. V."

Er zitterte. »Erna! Ern-al" Er r-ief eo in >o
> emtfttzllchsN, Tons. Latz nicht nur Erma. sondent
zusLfich Mch Fvau Hartig rmd BisLitta herbeMe-
ftr>. »Vrna, W ist. eän Buch an dich Nckomnvm, ain
— ein —"

Erna wollte dar'auf M-stiirzon. rvich cvbsr tt«
schroch'n zurück. -aSs sie die Mieno des Bat-ers (oh.
dc-r mit wabrhaft IraLlsckrer Eebärde dch. -unLe-
dingt notige Ausfiillung der Lttcke in der ForsckMZ
de? Frührenaissance auc-gestreckten Armes drolchnÄ
in Äi-e Lu-ft hiM. Wivhrand AtomM .u.ri-d Schwescklt
verwnndert hirm-uf ichch der Broschüre Llicklen. d:«
da oLen hin und hex ichwanjte. rief Ernu erresk-'-
»B'ttte. sib es mirl" > -

,M,ein! N-ein! Wie firnn er es w^n --- !

»Wer^" skriis es fin Derzett.

..Der Iiunge dg — ooi» d« drüiben — der
!der —" ,

»Papa. Litte —" Erna war plötzlich hoiUot ott
wordeir un-d umLlam»nerte den Avm des Mnmsi
uin der T4fferta'tion haiLhaft M merde-n. . .

..Mel" rief der ttzohsime Rat niid ltek dsa
Arm mrt schcher Wncht hernk'd«iü!aMm. dak^M
VerLältnis drs Mfiio di G-iooanni mif den
KatsKre und wi-e-der in die Höhe hüpste-
kommt der Sohil von da driibLN dazu. dll st'"'
Arbsit zu schicke-n?".

»Zch. weitz es n-ichi,' hauchte Erna.
^vahrscheinii^ eine einsackre. noäBarllckS

iForrsetzung fols-H.

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e,. Liegehafen '

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Mersp egel, d.
fille auf 10o ^
ji-lhe wie im st

zibeintalbahn r

ki„em Marima

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jianal soll 100
siihren.

Die vom K
Ctri'keil erfahr
Berlegungen.
heimer und i
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gehoben und
Kanal geführt.
jn bisheriger H
haupt. Die (
selder Bahr
die Rheintalbal
des Kanals, zu
Lchleusenunterh
Vahnliuie bei j
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umd an den zi
nal entsprechen
Heidelbsrg—Atc
Illmmen mit de
bchrt. ebenso d
Wleblingen Pl
kdingen u'nd
Landstratze Sch
"ill Kanalhafer
. Das Jntere!

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vabei von folne
Mkuna auf d
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I. 5. Etnwt:
^detnanspruch
^ an den 6
bestehende
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^lqvier) ,

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