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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 51 - 76 (1. März 1919 - 31. März 1919)
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Seite 4 —-

Heidelberner Zeitung

oerade die hohe Eihrfurcht. die die Geftalt Christi
«iuch bei den Eermenn der Kirchs findet. als frohe
Hoffnun^ ciner Eini-Mm-g cmrvfindon. Nicht io
diese Herrcn. Sie wa,llen keineEini-
0 ung. Si« haben auch hier wiedei ichr exklufivcs
Cbristentunr das sich im Gewissen ge!bund<n fitlilt.
alle die als Verräter zu drandmarken. düe nicht
i>r,reil cig<n^il enmrerzcgen S.andpunkt tei.en. Es
ift geinau dcrselche geistM Hochmut. der in den
alldeutschen BesttxLcmgen lechondig rvar unid des-
chalch niusl auch immer der Psarrer. der in dcn
^riogszeiten zu xeligiös gefinnt war. unl von der
Kan-el hex dte aus iener Seite beliebten — und
auch von der Kanzel her angerschlcvge» en — Tch.c
einzustinvmen. sich den durch und durch unchachren
Borwurf gefallen lasfen, ein ,.Pred>i«er dcr natio-
nalen Eutmannnng" sein.

Und nachdem fo fur das ei.genartise Ehristen-
tuin dieiser Herren geniiscnd Propaganda gemacht
ist. soll durch einen Trich der in se-iner NieLrigknt
wtrkltch nicht ücherch:ei<m ist. den Bertvetern
der volkskirchUchen Bewesung der letzte Stost ver-
secht werden. Mit einen, Salto rniartaäe. dor ,vvar
gänKlich unlogi-fch, uns cvcher aus ächnctchen Lerstun-
gen dcr Krbogs.^eit längst rv.o-chliches.rimt lst. werden
die chicfigen evan«eli.fchen GeKllchon mit dcm all-
mählich hier sattsam beka-nnten SparlaL.sten;-
„Pfarrer" Wa.wgemann in ParallcLe sest-ew. dcr
in seinen Vorträgen in einenr von dsr tpeten chrrst-
lichen Eenveinbe genrieteten Saal amcher dom Hast
vegen die Bourgeo>sste auch Pädcvaftie predigt. U"-
scre Geistl.chkeit hcrt nruürlich gar koine Möslich-
keit dcvaesen ewWlschreitc-n. Si« hat cucch selbst-
verständlich mit der Verbroitung seiner stüats-
seindlichen und perversen Ideen echenso-woniig M
tun wie der kirckliche Lrbevailtsmus mi'u der sreien
chrisüichen Gememide!. cvber in dem durch dtcse Zu-
sanlmeüsdellung der gogemt-eilige Eindruck crlvcckt
ist. tst endlich die St'rmmatng gesch-crssen. umr einen
fliammvcndeii Protest des christlichen Eewissens ge-
gen dteffe Vevräter an der eoange ischen Sache mit
Stentorstimme und dem so cheliobtcn Terror zu ver-
kmgen.

Was wivd das christliche Gerv-issen aniworten?
Aunöchst. dtese Spliiterricher und se.chstbe-
wustten Phkrisäer nicht das Recht haban. im Na-
men dsr christLlchen Eemeinde Ni spvecheu nnd dah
ihr engberziger Etandpunkt gerade das EeKmteil
von denc ist, was wir in dom Augsnblick. wo wir
amch ün der Kirchs rvneder ein Volk von Brüdern
werden wollen, dvmgend chedürfen. Dast ihnsn scr-
ner der hohe veligiöse SclMirng fehü. der chente
vie Seilen aller derer erfasst hat. dte in Stüvnren
lund WeHen «ine neue Zeit hevannahorr siihlen — .
die fM-e Zrworficht und der G anbe so an dav
Dolk wie an die Kirche. und derDhvifft wrUd fich om-
pört abwanden von den niedrigen Mrtteln mit de-
nen hxr die volksckirchliche Bewegung verdächtigt
und als imiere Gesaihr für die Landeskirche hinge-
stellt meiden ffoll. die doch allein auf diysem Weoe
das werden kann. was ihr Name g-eswgt.

Und ochoirso wie von div-senn giMgen Pamphlet
w>lrd er sich abwend-en von dem in der Stille wei-
tergetrag-enen ebenso unwachr-en Klatsch.
der zur Zeckt n-iieder unckirust wie er seU aLten Ta-
gon in unfferem liöben aLcvdo'Mchen Heidelberg
oLne grofie u'nch üble Roll« geffprelt chat. Der wotzre
Chrrft wrrd aLer auch setst dcrraus vertvauen, dafi
der Eoist der innsren sffreiheit und L-er cchten
Brudevlveibe rn der Kirche fiegreich chloiben wird
und «r wtü> den Männern danken. di-e davan mit-
archeiten, das, d-veser GetLt der Kirche die shovm
gabe. in dex «r fich allein d«r neven Zeit gemafi
«ntchallten kann: Dt« Fürm der chMtl'ichon Bockks-

Eln Anhiinger der volkskirMichen Bewegung
aus Laienkreisen.

Dicnstag, den 26. Mäk- 1919

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Nr. 7l

Neues aus aller Welt

» Antwerpen wird. Mch eine-r Erklürung des
chrtti-schen Generals Compton rn siner «nsli-
fchen Schiff -chasis aussefbaltet.

* Uebersall a«i eine Re ll^sanknebenstelle. Vn
Euskirchen drcm-srn gefftern M>n LeW-aMete
Rauber. daruuter vier Ln Soüdai«niu.nifovn,. in dre
Reichsbailkn-echenfftelLe ein. raubton rund ein«inhalch-
MilbDnen Niark siuhven in «.inem Krast-

wasen davon. ^ ^

* Line fein« Möbelverteilung. Dsr srüher«
Erotzherzog oon Sachian-Wsimar chatt« die Erlauib-
nis segeLon. Möüel aüs de-m W«ämlarer Schckofi
an bedüvstige Kriegsteilnehnver und KrLc-gsbe'cha-
digle "zu mäfiigen Pre.iffen abzugeben. Ats der un-
abhänglge Bolckscheauftrast« Hill die MLKcl -u
^otipreiffan an unb«r echt'tsle Dcvar-
zugt« abgab stüvmt« di« erchitberte M«nge das
Sch.ofi, verprÜL«lte den Volksbsaustragten rmb
plünd«rt« in den Rau-men. Die cuisgestellt«
Sicherheitsavache roar inaMlos Di« Möbol MM-
men Mm Teil aus don Rcruimsn. die evnft diie Fur-
ftin Hele-n« von OvLocrns bowohnte.

» Die Söhne deo Kronprinzenpaares. die bts
ietzt nach altem Brauch von Hauslehrern er-wgen
wurden, beluchen von jetzt an das Viktoria-Gym-
nafium in Potsdam._,

Prof. Dr. Erich Leick. btsher o. Pwfefior der
Botanil an der osman. Universität Stamoul
und Direktor des botanischen Institutes daselbst.
ist zum Extraordinarius sür Pharmakognoste in
dex Greifswalder philosophischen Falultät
erannt woroen. — Dr. Max Scholtz. a. o. Pro-
sessor sür pharmazeutische Eliemie und Vorsteher
der pharmazeutischen Abteilunq am chemtschen Jn-

Aus Stadt und Umqeqend
Ueber Kommunismus und
Ehristenrurn

sprach gestcrn aLend Goh. Nat von Schuchert
im NMnen einer Bcrsa>mmlu.vg der Deutschen
liberalen Volkspartei im ..Art.uLhost.
D«r Vorsil»ende. Dr. Lurtius. bogrükte einlei-
tend die zcvhlreich erffchienenen Zuhörer un-d bc-
melkie, Latz wir d«r Frage des KommllnismLls dnrch
dio Vorgcinge in UiMam nähc-r gerückt sieien. Auch
iii Vaden. beffonders in Hoidelberg. ffuchr n„m, d e
Eewa,ltherrfchast des Kammrmismus mit dem
chvfftlichen Mantel M beklciden. Um chM: wicl>-
tig>. Frage aufzuklären. erterlte «r Eeh. Rat von
Schiibert das Wort. der in etwa eineiuhaffbstiind--
d .i Ausfübrungen rn eiuam geschichllichen iwnd
grundlätzlichen Teil die Frage Sres BerhälimsffeL
v-m Christentmn und Komnrunisnlus erörterle.
Wir kominen auf den Vortrag auoführlich Mvück
Reicher Veifall wurde dem Vorlragenden zu
teil. Dr> Eurtius dankte dem Rebner für die
rnrziislichsn Aue-führmigen und führte da von e>-
nor Debatt« Abstand Mwyimnsn wurde. wM der
Bortrn-a viel zu ties und srE war. noch Zweck
und Ziel der Deutschrn liberalen Dolkspiwrtes aus.

Eiinnr-ihlrg wurde Mm Schlufi eine Entschls«-
hung an^onomineu. in der di« Bcstrebungcn zur
Gründung einer westdeutschen Republik
mit der Folge der Losreihung des Westons insbc-
fonbore des niederrhem.ffchen - wEstf-äZschen Zn-
dustric>b«zircks vom R-eich« als Hochvcrrg^ am
inheits- und Ne i chs g« d an ke n aarf das
schärffte verurteilt werden.

der bildenden Künste in Breslau wurde Prof
Dr. Heinz Braune. Konstrvator mit dem Tttel
eines l irettors an den staatlichen Gemäldesamm-
lungen in München und Leiter der neuen Pina-
^thek berusen - Der Htstortker Stadtarchivar
2ung in Frankfurt
a. M. begeht am 24. März den 6«. Eeburtvtaa —
Dem Untversitätsamtmann Dr. Theodor Knavv
in Tübtngen tst der Titel Universttätorat v«r-
liehen worden.

" Baucrnftld-Preis. Das Kuratorium der
Eduard von Bauernseldschen Prämtenstistung hat
beschlofien, den deutsch-österreichischen Schriftffiel-
lern Fulius Vittner, Rudolf Holzer, Rich.
von Schaukal und Paul Werthetmcr in
Würdigung ihrer gesamten literarischen Tätigkeit
und dem deutsch-österreichischen Schriftsteller Otto
Stoehl in bejonderer Anerkennung seines letzten
Efiaiwerkes „Lebenssorm und Dtchtungsform"
Ehrengaben von je 1500 Kronen zu verlethen.

» Hermann SNdermann ifft o-hne männfficbe
N-aä>kom.msn. Die Regievung bat d-eshalh keneffi-
mlgi. vak dte Famtlie seines SchwiozersohMS
^rentz. dcr mit Lcr ecknziqen Tochter Süder-
^ EeffMechts.uuncn

Tozialisinrrs rrrrd Rcligiorr

Jn ber Vorscvnnnlung mu Sanntag mlchmittag
im Ne-lben Koll-esieinhaus sprach Frau Kovvcso-
vics, di« ersLs Ros-erentin von ihvem BMmMiis:
GLcmben an ben Sazialiisimus und an dLe Reltgbon:
über beide-m steho die Verkörpermig ber Liebr. im
Ivdffschen sowohl wie iim Hiinmlischen: Iesus.
D,ios« owige göttffiche und mensch.ich« Berkörperung
ff«i das Ztol, dmn wir schon hier nachstrckben müfien.

Der Pwvite Redner, Praefior Ehrenberg.
Log'.« gLecchfalls ä>om Bokonntnig den köchstvn Wcrt
bei. der K-vaft der Erkenntnis und Ler lleberzeu-
Mirg. bte -um Bek-ennen geff-öven unb di-e di« Här-
ten des Herzens zerbrech:-n: Sozialismais und Re-
ligion. So sei man auf depl richtigen Woge. dem
M)g Mn vxchren Lvben. (Nietzsches L-->hre könne
dcvher in ldieffem Sinne nicht als Dekenntnis gel-
hon). Da-s Loben I«i w:e ein Wasen. von jpvci
Pserdon ge,zo-gsn cvuf dem schmcklen Wese, der
Mischen Abgründeg! sührt; dak das Ziel erreickst
werde. das vertraiwn w'cr dem der zuerst den Wa-
gen lenkte: I es ur L h r i st u s So wie das Ra-
dium aus eigener Krcrft Energffe atts'cheide, so
strahffe Jeffus seine ftmnerwärmende Liebe aus.
die alle ftnden will. a.m cchesten aL«r dbe. sb aus

dre die
nur

m sftllen Kämmerlein voü Gott und U>rem GLau-
ren roden Nnnen. Denn Religion verlangt nach
Gsmeinschcrst. verffangt auch nach der Kirche; aber
si« will nicht allein in ih-r cmsgchen, Der Redner
richtete an seine Cesner die ÄuGorderunig^ fich
nickst zu erbittern.. wenn einige wenige die Kvaft
und das Vertrauen hätten. ttok dieser Zeit «m
eine Rettung zu Llaulbcn. Es gebe zwei prockti-
sche Wege. u-m M d<m Zi«l M gelangen: den kon-
fessionellen der voltskirchlichen Bewesung und et-
nen übcrkonsefiionellen allk-omc-iner reliMoffer
Volksvereinigungen. Tüe Politik rwr alleni
müss« aus der Religion beraue; gclbet des
Kaiffers was des Kaisers rst. und To" wag Gat-
tes ist. Hinwicderum sei dffes Wort incht etuffci >g
zu verstchn: die do^pelte Movaff mnk <vns d«A Po-
litik hinaus; es )ei ^iaiifftischc Lchr«: Ver-
christlichung der Poljtik Der Rchner Le-
rührte darnach den prckktffchen Teil. sur don rn-an
ietzl schon wirken könne ; er ermabnte ffckne Fveuud«
das Mtfitrauen gegen die erstrcbte Kirche sallen zu
lafien. zu dem fi« nur di« atte. mti dcm Sv'cüe
vflrbundenc Kirche berechtig«; die Do ksftrche werde
die afften Schvdein tilgsn und dsin Laien ein wettes
F«ffd der Betät'iau'ng öftnen.

An dcr Erörterung, an der ficb Avbciier. G«ist-
licha. Solda en nnd Profefioren b«1«ll:düten. erstiff,
mtn. dtk ein wahrbM rcffigiÄer Zug in d!eser
neuen Zeil bertsche. ffo , beiont« Herr Prmefior
D. ibeltus. dak ietst bie Zett sei. dak
schchen nrüfi« da-k dffe Stokkrast nicht lackinimv-llegt
werden dürss. Pffarrer Minn « cke ttvk mit ser-
nen Worlen in Llen . den DÄlnsch enlstvA. er
möchte an der Bolkskirche mitwtrken. cin Ar-
beiter als Soz'oalist betoitt«. dak esan der
Zeit sei menffchlich zn Mleu. wcnn d'« Reicheren
Ul-id Gebildeteren mcht im Alltagsleben vor dein
sozialdomokvLtiffchen Arbetter fich cntsct,en. dann
wird der Arbeiter auch wieber Dertvaugn ha-ben
und den Wcg zur EemetnschÄft all«r Menffchvn. zur
Kftche. finden._,

. Bon ber Univerffttät. Pros. Mar Weber. dor.
wi« genEet. sum Mitglstld der deutschn, Med^
delagation airserffehen woüden vst, begibt fich di^c-r
Tase nach Mvlm. Don dom Umckang der Mn boi
den FrchcdensvsrbandLlmgsn -ugswiesenen Ausgaben
wird es ckbhängen. ob «r. nachdom c-r fick» nunm«Lr
entffchlofien bat. dem Rus an bie Münchner Univer-
sität als Nachsolser Bvcntanos Folge -u leisten —
dic küvliche Ak>eldung von doc Bcrustmg Alft-b We°-
bers war c.Ln« Verweck,ffeLung — ffeine Vo Lesungen
bercckts -u -Deginn des SommcrffcWesters anffnehmen
kann.

" Die Sonnlagsruhe ii» Handelsgewerbe. VM

Stoatsanseiger niacht das Miniffler'ium ffür Uebor-
aailgswilbschafft und Wohn>mrgswasen eiuo Berord-
n,ung bekannt, durch di« dio oollständige Sonn-
tagsvuhe im HandelsscweÄbe grmrdffätzL'ch eingo-
sübvt wivd. Sie dc-hnt d e Bostimmungi-n L>«r Ga
werboordilung über die Sonntaasruhe im Handels-
goweübe avch crus E<ffchaftsbetricbe der Bevfiche-
Dcosich,rung a.u-s Gegonsciligkeit, dc-r Verficherangs-
rn? 'rsuttzuuasffunsSunr

agcnten und Svarkassen aus. Di« Veroüduung tvitt
am 1. April in Krast.

Ueber dic Aebertersrnge sor'cht bci-te <Ä>end ^9
Uhr im Eiartenscval dcr Harmonie Fvnu Gothein.

« Die Schmiedemcister-Versannn!uttg, die am
Sonntag vormitag in der .^Harmonie" stattsand.
war von b4 Schmiedemeistcrn aus dem Amtsbe-ftk

Hcidekberg besucht. Schmiedeobermeister Kraut
von Heidelberg begrükte die Anwesenden. insbr-
sondere Herrn Direltor Fitzer von der Kohlen
zentrale ,n Mannheim. dem er für seine tatkräs-
tige Unterstützung des Schmiedchandwerks dankte.
Direktor Fitzer gab alsdann eincn Rückblick
auf das Schmiedehandwerk in der Vergangenheit.
besonders in den letzten Iahren vor dem Kriege
und wies darauf hin. dafi durch Einzelbestrebungen
der Meister dem Sckimicdehandwcrk aeschadet
wurde und dte Existettzinoglichkeit jedes ernzelnen
tn Frage geftellt worden sei. Die neue Zeit ver-
lange daher um so dringender die Selbsthilfe
durch eiigen und festen Zusammenschlutz. Dies
lonne nur durch Pflichtinnungen. dcr Eesetzgeber
nenne sie Zwangsinnungen, erreicht werden. Jn-
dustrie und Arbeiter hätten schon länger die Wich^
tigleit einer geschlofiencn Organisation erkannt
und ihre Erfolge tvürden täglich den hohen Wert
des Zusammenschlusses beweisen. Fn der Abstim.
mung wurde die Eründung einer Zwangsin-
nung einstimmig Lcschlossen.

^ Dke Generaloersammlung des Gewerbc- und
Handwerkcrvereins am Montag im Gartensaal
der „Harmonie". die sehr gut öesucht war, wurdc
von Herrn Bardes mit einer Begrüsiung der
aris dem Heeresdienst hsimgekehrten Mitglieder
und Worten der Ehrung für die Verstorbenen, be-
Mders des langjährigen Vorsitzendcn Oeldorf,
^ttsict. Aus dem umfafienden Iahresbericht
fit dlc Ernchtung cincr Mlttclstandshtlfe und der
Bcratungsstelle zu erwöhnen. Als unbedinat not-
wendig wird die Ordnung der Verhältnisse im
Lehrllngswessn hinstchtlich der Gewerbeschule be
zcichnct. Der Vorsitzende bedauerte. datz bei der
Dcrgebung der Neubauten für die medizinischen
Klinlken ein auswärtiger Unter-nehmer nach dem
alten Grundsatz des Billigstforderndcn berücksich-
ttgt wurde und die Hcidelb-'rger Baugeschäft-' un-
bcrüäsichttgt bliehen. Die Stadt Heidelberg habe
dankenswerter Weise das Submissionswesen ver-
befiert. Dcr Kasscnbcrtcht. dcn Herr Bar-
des erstattete, wurde genehmigt. Die Dor-
standswahl hatte solgendes Ergebnis: 1. Voc-
sitzender Möbelfabrikant Otto Burckhardt. 2.
Vorsitzender Banmeister Leopold Friedrich.
Schriftfiihrcr E. Bardes. Kassier Hcrr Wam-
bach, Bcisitzer die Herren Sauter. Helftich, An-
beggcr. Schmitt, Klerr. N^eg. Schmucker und
Sindlinger. Rektor Sindlinger regte eine
Sammlung zwecks Errichtung einer Oeldorf-
Siiftung an, deren Zinsen zu oinem Gewerbe-
schulpreis verwendet werden sollen. In der Fraqe
des Gewerbeschulgebäudes wurde auf Antrag des
Herrn Sauter die Nbscndung einer Resolution
an den Stadtrat bcschlofien. Damii war nach vier
stündiaer Dauer die Versammlung beendet

* Dic Beschäftigung d-r Elffak L->chri>u»cr. Die
. Karlsruher Zeitung" schreibt halb-amtlich: E<-
ist bekannt geworden, dak den Elsak-Lothringern
in Deutschland da und dort sede Erlangunq ciner
Beschäftigung unmögilch gemacht wird mtt der Be-
gründung. fie seien Ausländer und Ausländer
sollten deuischen Arbcitern nicht das Brot weg-
nehmen. Abgeschen davon. das Elsak-Lothri.'igen
heuto noch zum deutschen Neiche gehört, werden
durch eine derartige Behandlung zahlrciche Elsak-
Lothringer zur Äbwanderung aus Deutschland
nach dem Elsatz und nach Frankreich gezwungen.
Dadurch gehen unserer Volkswirtschast wertvolle
Kräfte verloren. Auch vom politischen Stand-
punkt aus mutz eine derartige Behandlung der
Elsatz-Lothringer im Ubrigen Deutschland auf das
schärfste mitzbilligt werden. Man kann von der-
art behandelten Leuten nicht erwarten. dah sie
dem Deutschtum crhalten bleiben.

^ Die wifienffchastlichc Besählgung für drn
einjährig-srciwilligen Militärdienst. Das Unter-
rtchtsministeriunl hat bestimmt: Ersatzprüfungen
zum Nachwets der wifienschastlichen Befähigung
sür den einjährig-sretwilligen Militärdienst. wie
fie für die Dauer dcs Krieges mit Bekanntmachung
vom 1. Februar 1916 cingesührt wurden. werden.
nachdem die Doraussetzungen hierfür in Wegsall
gekommen sind vom 1. April dicses Iahres ab
nicht mehr abgehalten, soweit dte Zulas-
sung zu einer solchen Prüsung nicht schon ausgc
prochen tst. Die Zulassung von Kricgsteilneh
mern zur Ablegung aukerordentlicher Prufungen
^um Nachweis der Netfe für dic Klafie O 2 nach
Matzaabe des 8 25 dcr Vcrordilung vom 21. Apnl
1919 erletdet hierdurch keine Veränderung

* Tm Zclcheu dcr Geme ndewahlen. Wie uns

miftsetettt wird. veronslaLtet dcr Bund techni-
lcher Be ru f s st ä n d e. Ortsgruppe Mannhoim
am ko-imnendein FrettaL. den 28. März a.l>:nds nm
8 ilbr im Mifieifiaal des Roffengartons c>:ue grotze
KundgebunÄSver'sanimllung in der herrwrrag^c
TechniLer ü!ber Lue Bod<>ütmn-g d>er Techiuik beim
WiedcrauMu T<utffchlairds im Alttnme'nen und
Boffoiideren üibor di« Bodeutung der Techittk in den
Gomoinden ^-ch-n wird. Naiheres wird durch
Anzcigon noch bekamui gegeben werd^n .

^ Die Gcrichtsschreibcrprüsung w,rd erst Ende
Sepiember stattsinden. nachdem stch dft g obe
Mehrzahl der Anwärter fur den mtttlcren Iu,nz-
dtenst. die sich im laufenden Fahr der Gerichi^
ffchreiberprüsuna unterztehen konnen. für eine Ver-
NL? d» H-iilu.» bis ,UN s°-bst °usg°,u,°-

M»m Rot°n K°°n». Dio Kcmuiub« L « Imcn
bn, als Ortu°°g«bnl- ,iir di° S^lkEr »°I°n.
g«n°n.-O°k°r,°mmlunl> cincn S-cnd-nvstlM » n
847 35 M einsÄffandt.

»' Personalnachrichten. Obevbau-'.ekvctär Fr^cr.
Milb Meyer wvride tn don Ru.hoftand versetzt. Ar-
chitekt MLort Faia bei lbcr evan.g. fickrchen.bauin-
svekteon wur!d« oom avang. Oberktrchcnrai -m ffeinor

Amtsstelle bestätigt. ^ ^ , ...

-» Dle Pockenaefahr. Das Bezirksamt we st im
Anseisenterl wrddeicholt auf die Pockenll«sabr b n
und aibt die öfscnMchm Zmvfftermine be-
kannt. Ntenvand verffäum« im eigcnen und im Jn-
terefi« ffe'mer Mtbiirger den geaodenen Anwcisun-
gen FoLge su leisten.

' Wegen erheLlicher Höchstpre!sübcrschreiti'.ng
kam vin Händl 'r »ur Anse ge, dcr ffür ^ Pffd. M«er-
rcitlch 1F0 M. verlangta, trotzdcm d«r Höchstvreis
aus 90 Pfg. vroPsund sestMffetzt tst.

-r- Brandschaden. Ein Zimmerbrand in Ler
Ziegelbälcherlandsft. 9 uiervrsachte etwa 150 M.Schg
L-en. Ein Kollerdrand Ladeilburgersft. 39 rich
tot» edenfalls oinen Scha/L-cn von 150 M. an.

* Türüinkenmarder. In >den letzten Nächtcn wur-
den w-icder ome Anzachl Mefilns-TÄrklinkett abg.
schnucht.

" PolizeiLericht. Verhafte 1 wurden ein 22jäh,
vigcr Taglöbner von hi-er wcgen Uhrenidielbstahls
Ferner em 26Mriger Taglöhner aus Franksurt a
M wegen Einbruchsdiebsta-Hls in ein Cafe in der
Hirschgafie. — Zur Anzeige kamen 3 Wirt« we,
gon Uebertretung der Poliserstunde.

(.) Walldors, 24. Märs. InderBürgeraus-
schutzsitzungam Samstag wurde di« Stelle des
Svarckafionrechners dem Bürgerme-ister Heffffel-
bachcr ubertra-gon. Zum Ausbau des Rdhrmann-
ffchen Anwsfens wcüd cin Kavttal von 20 000 Mj
ausgenonrmen. Fllr di« Erwerbslosenunterstützuiig
wuckd« ein Kred't von 50 000 M. bowilltgt.

::: Schwetzingen. 24. März. Zum Amtsvoxstard
wurd« Obevam-tmann Karl Arnsper> ger von
Siauftn ernann-t.

Mamrhcim, 24. März. Wiederum ist einer, von
den befteiton Schwerverbrechern etngesangen wor-.
den. Es i-st dov Schrerner Kelle aus MEoff,
der rvegon eines Luftmockdes su 14 Jahren Gesäng-
nis verurteilt wardcn war.

Karlsruhe, 24. Mcirg. Dis badische. vorläus'ss
Volksr-osierung bat unternr 15. Marz dteffes J«hr«s
d«n Mnisterialdftecktor im Mnisterium der Finan-
zen, Geboim-en Rat Reinihard Schellenberg-,
zum Zoll- uild Steuevdftektor ernannt.

Psorzhe'rm, 25. Mftiz. Obgloich die Zahl d«r T y-
phuskranken dbe Höh« vou 1700 erretcht hat,
ist doch ein langsanves Nachlafien der Evidc-mie zi»
bcmerken.

Letzte Drahtberichie

Die neue preutzische Regierung

Berkin, 25. März. Nach achttäsisen Berhandlun-
gen Kwöffchcn den Fracktionen d«s Zentrums, dor De-
n'ackoaten und -der Sozialdemockraten in d«r meutzi-'
ffchen Larckesvecksammlung ist ge-stern die n eu e
vrcutzischeRegi«rung von den dror genaniy-
ten Pa-rteien ged'ildet worden. Die Mitgftcd^r des
Zentr-ums, di« in di« Regierung eintreten,
werden eine Erklärung abgeben. in der fie ihre
srunldsäliche Stellunanahme -u allen kultnvellen,
insbesondere zu den Schulsragen sestlegen. Für dte
sozialdemokratische Partei bohalt stch die
DUn.lstcrllsbe eino Rcbhe wrchtiser Mniisftften vor,
insboson-dere das MinrstewLälsidiu.m, das Miniifte»
rbvm des Jnnern d«r Ftnansen und der Landwftt«
schast. Im Kultusministerium woriden die
Demokraftn und das Zentrum je einen Unterstaats-
siaatssekvetär erlhalten, sonst fallen an das Zentrum
das Iustizministerium und das nengeKiLdeie
W! oh ls ahr t sm i n i st er i u m. an 'di-o Deinokra'
ten Handel und Eiffenbahnen.

Die ungarlsche Bewegung

Berckin, 25. Märg. Die Um-wandlung gur ck-om-
muniMchen Herrschast spielte sich in Büdtrpesi
nicht so ruhigad, wis «s suerst davgcistellt
wluide. Dom Froitag aus Samslaa wurde. wie das
B. T. moDiet, g «s ch off s e n, rvoboi cs vieleTote
und Verwundete gaL. Die beüden Staatsdcch-
nen wurden dcksetzt, Maschinengewehro und Kanonen
cnl-sgosahren. Den Ossizieren ritz man Lhve Ms-
zeichnungon alb. Es ckam a-uch zu srößeren Plündc--
rungen, wo-bei Lüe Mengs Lebensmittel- und Imos-
lierscschäste heimisucht«. — Dem B. L.-A. wird mit-
geteilt: Die FunkffvrÄchs der ungcwilffchen Sowjet-
regi-erung ikber die Vorgänge tn Budaoost ffind grötz-
tenteils falffch. Jn Birdcnpefft herrscht Ponick.

Vudapest, 24. März. In der Provinz hcrrscht nach
anttlichen Berichten lllberall Ruh« und Ord-
nung. In den meisten grötzeren Städtem haben
dic Soziack'vsten die Verwaltung übernommen und
ein Direktorimn gestellt. In Kocskement jst autz-er--
dem ein Dauernrat gebildet worden.

Wien, 25. Märs. A-us Budapcst wftd gemebd«t:'
Der frühcr« Minisöewrästdent Dr. Wekerls
wuvde anf Verf-iigung der revoluttonären Räteregft.
rung verhafte 1 und in das Sammelgesängnis
gebvacht.

* Vrldung einer vorlänsigett Neichsmarine.
Dcr Nattona'lverffammLung ist der Eniw'-rs oines
Gesetzes llber Bildrmg einor vo>rläufigen
Neichsmarin« zug-osangen.

* Kaiser Karl jst gestern mtt ffainer Famitt«
und Gcfolge. nachdein die Reift unter ervlischein
Schutz erfolgt war. tn Buchs auf Schwsizer B»«
den eingetrosfen. Das Kaifferpaar wivd im
Schlotz Warcck bci Gstaad wcckmen.

* Furchtbareg Brandimgliick. Wähvend einer
im Stad-sarten zu Gletwitz veranstalteicn
Kinder-VorffLellmig bra ch aus Bühne Feu«r aus
bei der dnrauf entstehenden Panik stürzte untei
dom Druck der fich dräng«nd«n Kinder eine Trepoe
etn. wobei 70 Kinder getötet und 20 ffchwer
verietzt wurden.

» Der Pro.zetz «egen den Mörder Iaures wird

am 2t. März bcginnon. Die Aerztc hät'en feffM-
stellt. dak Villai-n an goist'ger Sck)wachheit ll'idet-
er habe ab?r ffein Vorbrechen in voller Kl-arheit
nnd bewutzt begangen. Daher werde er wcge"
vorsätzlicher Tötung in den AnklageMst«nd ver-
setzt-

Zands! un^ Vsrkehr

* Die Neckarschleppschifsahrtsgesellschaft hat mit
Genohmtgung der zustänbigen Negierungen eine
Tariferhöhung von 50 v. H auf den M-
ffam^-sch'epplohn sür Fallrzeuge und Ladung eintre«
ten lafien.

^ Dic Maschinenfabrik Grltzner A. G. in
lach Lr.pelte einen Neingewinn oon 177 295 Ä>r.
Een 1865 396 Nft. im Vorsahre. Es soll. wi« "N
^ne Dividcnde von 15 o. H. ^
teilt werden.

' Dre Badisch«. 'Afickuranzgesellschaft A.
ManLheim wird eiuc Dioidende von 60 'mu
sür die Aktien verteilcn.




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