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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 77 - 100 (1. April 1919 - 30. April 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0474

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eite 2

Heidekberüer Zeitung

Moiitag, den 7. April 1619

jzerinprecysr scr. uno 16-^r

Nr. vL

L D>o Bersügukrs Uvx e^acnc Einnahm^oue!-
leir tzi'.ic-cL di-k Born:<se,iimF iiir -ss wirts-Z>if!-
ktche und iuliureNc Fort^st-ehen L-r
tcn; die Linic-mmo.ducr nu'^ dcn Nn.^IstnL-
ten verli.ci-brn. wol'di sedach' d«s Nechl dcs oiei-
ches. Zuschläg« d-o- -Einronrnle,!. MLr 100 OM LcL.
«zu crlicbsn. orolxchLltQ'. mird. Forncr nrus; air
all-en irbrigon Reich-sst-nlern den Ein.iel>tarrtcil ern
an«emLjsener Antcil gesichert rverden.

5 Dte rmtcrzeichneten Regierungcn lmlicir dre
tnwe^ralichc Aufltcllung oines ^.^a^tpro^
vttvmnls iil>L2 die Einslkätsung Les kimftleen Be-
davss der öfserrlUchen PerdLnde dcs Relchos. der
EimrelskaaLen und der KEinimurlDcrdäilQe. dre
ilLinleitung von VcrhianLlunGSN Ltevuber uud d e
Mtandmchme des Renches vcm welteren aesetz-
gvbertfchen Maknalmlen aus dvnr
rekten Steueru dic- zum Mchlnsi dtÄor Berchcm^
limtzen für geboten Cre schliesien sich iir dieser
RtMrn« dem Echrei'ben des oreusiisäMr FrnanA-
mLniswrs und des Neichsflnammtnrsters vsm r».
Mivl 1019 an. , .

6 Die Regclung und Vermalttmg der Zoste

und VerbrcmchsstErn musi den EtnA'lstaaten die
dnwalff Gewlcht legen. belasfen werden Arltr^l
llö der Regierungsvorlage tlt kMber wi.eder yer-
-ustvllen. ..

7 Dt-e Ausstellung von GruMasten M dle
Zweckmäsiigkeit uud die ErcheLun« von Landes-
rmd KanmrunalaLgaLen <rn das Rotch darf miL in
den Schrairten mgostandM werden. dasi Schcrdt-
üungen in den Etnniachmen oder den auswartrgen
Handelsb«.zichungen des Reiches vechtndert. wle
einre innerlick>e BerkodrsdappelbÄsteueLUNn und
tzine stsuerlick>e Benachteiligung der ang-e-Mrien
Waven geaenüber den eigenen Erl«Mnissen und
UUsjkchrprämien ausgeschlossen rverden.

8. Gesen den B<1chlusi des Verßassunssausschnst

les. wonach di« Neubildunu, von Lündern ams ei-
n<m Skisdstaat oder die Mretultg von TeUen
Ivines Gliedstaates durch ein etnsdches Reichs-
«osch auch segen 4>en Willen dcs betwssenLen
MiMtaates k»ll erfoloen Knnen. inuk entschteden
VZiderspnich erhoben wevden.

Mr Bapern: Hossmann. Ministerprästdcnt.
Wr WürttemLerg: Blos, Staatsorästdent.

Mr Baden: HeUr. Mintrterpräsidenj.

Uir Hesseu: Ulrich. MnistervrLsident.

Der Ltreik im Ruhrgebiet

Berhängung des verschärftcn Brlagerungs-
znstandes

Bochum, 8. Avrik. UeLer das gesamte Ruhrge-
»ier ist «it sotortiser Wirknng de» ver-
schärstr Belagernngsrustand verhSnst
worden.

Ein nngcheuerlicher BesthLutz

Äus Bochum wird gemekdet: Dio radikale
GrMwe unter den Vergleuten Lcchält Oderwaster.
In einer Versanrmlimg von Delesrerien aus dem
mittleren Ruchrtcchlensechiet wurde bchchLossen, an»
^LO. Avrtl mich die Notstandsar-beiien
«insustellen. — Der BüschluH ist so amsehe-uer-.
lich, dcck wir die Meldrrng srmäckK nur unter Vor-
jbehalt wäciderseben. Denn die Eiustellu'ng der Not-
standsarbetten würde ein EUsausen der Schächte
und drrmit ein jatzrelanges Stillisgen der Gru^n
»ur Folge tzaben. Eineu Lerartieen Bsschl h
konnte nur der blindwütigste Fanatrsmus strssen,
hem die Fblgen seiner Tat sleichgültm stnd.

Ceneralstreit in Düsieldsrs

Düsseldvrf, 6. April. Die Genevalstrelkvnrmission
tn Düssekdors hat gestern mit 1k se-gen 6 Stimmen
beschlossen, dah am Sonntas, 6. April, mittaos 12
illhr deo Genevalstretk init untzestimmter
Zeitdauer in Düsieldors beginnt. Ausgeno-iir-
rnen werden nur das Wasserwerk, dre DeHensmittol-
persorgung, das Sanitäts- und Stcherheitswchen,
und die Feuerroetzr.

.Me aus Dortnmnd berrchtet wird. tzat stch dort
die Zatzl Ler Streikenden wessntlich vsrmin
dert. Dis Komnmmftcn verliindern die setze-ime
Abft'mrmllng. da die Mehrtzeit arbeitsWillig iist. Dre

! Miudovherl hindert atz-rL die Mstzxheit, die Artzeit
! wied<^r auüuuabnven

Bc-i der ÄutzeitseiuflElku«L m der Krttpv.chen
GEstatzlMtik tzandelt es fich m evstcr Linie mn
ci.'.rn L-inwathiestceik zugvvstün der BorBarbeiter,
dor leditz-lich voUi-ffchen Ulffachm enisvrinLt. Der
gröble Tcil Ler Arbeiterschast ist an sich arbeitswitz-
lig U'ub tzat auch aestcrn mocgeu d!e Arbeit wiedw
ausnMmen wollen, wnrds atzcr durch die Ctreik-
vesten Ves sogenanntcii rcvolutionärcn Arlxitcrtc--
mitecs, das tzier seinen Sitz tzat, -au der ÄKchnatznr«-
drr Ävdort getzindert.

Die Soldatenverschwörung
im I V. Armeekorps

Mag-eSurg. 6. Avrtt. Dis von dor Reichs-rd«'
rung auf-ged ckte Soidatenverschwörilug inr Bercich
des -t. ArmvkLorvs, in> Leiu sur Zeit ar'ch das 16.
und 21. Ar-mecikorvs garnisorri-ert, «rihiilt e-in,e- stharse
Bclvuchtun-g d-u-rch eine Entschlicbrmg. die von Ver-
tretenr Le-r Urei ^ltzmocckorps in einer- güstcrn aibge-
haltenen Sitzun.g angcnomme» worden ift. Es
heitzt Larin: „Die Bertretär ves 16. rmd 31.
A.-K. svrechc-n sämtlichen OM-stren und Oberlxv
amteir dcrs Vertrauen ab und farLLrn dierostlose
Entlassuug dielser Personen. Mir stetzen airtt
dcm Sta.udpuilkt, datz stch dmch das Airwachstn tzer
Fre'mvilligenweMindo. in deven Neichen sich tzäusig
die von itzven alteu Trupventeilen atzselotznten Ok-
iisicre zusammensesunrden, wi» tzrrvch diie Bildung
dc, neuen Neichswetzr, in drr dtckfe atzgeletzuton, Otz-
iÄtere eiben-falls ein llnterkommen findcn, Liie Re -
aktion der Rechtsvarteien in tzosorgniserregcn-
der Weise -eist, wätzrend <wf dcr anideveN Seite
durch Entlassrmg dc-r Mmnschaktern durch dte Au-k-
lSsun-g der Volks- und S chertzeitswchr Lie Tröser
dev Rkwolrrtron motzr nnd metzr mr Einftzch. ver-
lieren."

Uöbrrsons wird von amtlicher Stelle irr MaLtzL-
tzurg tzetonit. datz es stch tzei der Soldaterwcrschwtz-
rung jcvt'fächlich mn eine ernste Angelcgentzoit ge-
tzcmdelt tzat rrnd keinesroess mn eine AuftzMchu-ng
bsrmloser Vorgüuge.

Die Gisenbahner drohen mil dem
Massenstreik

Em TeiL tzer EisenbabnLeamten tzat neu»
Getzaltsfordennrgen gcstellt und iin T-aüe itzvsr
Nicht-bawilli gung mi-t dem Eintriti in den Mas-
senstreik am 10. Avr'vl gedrobt. Geraldie inv gc»
geiLwärtigen Arrgentzlick würds eine Eirvstellnng dcs
ErsLntzahnveÄ'chrs von den schwLvsten Folgen Le-
glettet sein, da die Entente nrrr unter der Beding.
ung von der Landung in Dansiv Abstand gonom-
men hat, dcvtz der Transvort dsr volnlischen Truv-
pen per Batzn duirch Deutschlaind skatt nnld schnell
verllulst. Atzgeschcn von allcn wirtschElichen
Nachteikcin eines solchen Streiks mntzte schon dieser
autzenvolitüsche Gcstchtsvunkt geniigcn. um itzn um-
moMch su mach-'n.

Die Regievung bestreitet. datz Staotsbea-mte rn
der sleichen Weise wie Arberler rur Evreichuns
bessecer Einkommen und DieicsLedingungen dis
Arbeit nicderlegen dürstn. Die üLoa-mten stnLi an
dsil Dienstoertrns gäbrlnden und jede e-inseitige
DiLnsLvevweigerung ist oatze? ein DiensLvergchen.
Ein Eifentzatznevstreik mrrtz bei der sesen-wärtigen
Lase DsutschlanDs geraderu als e'n Vertzrechen
am gesamten Volke betrachtet werden
und Vi« Regierung tst dcshalb auch entschlossen,
einem solchen Etreik mit ihren gestrmten Äkachtmit-
leln entMsemutreten und dienstwillige Be-
a m t e, dvs fich runh ihrer Meimnrg in d«r gr oh e n
Mehrtzeit befinden werden, untcr al 1en ll m-
ständen ru sch ützen.

Dre Vorgänge im Haupt-
quart'rer am S. NosembLr

Die 7,Fro'cheit" vecüüentli.cht 'ui scnsat'.a.ielr-er
Wumcrchung den erstcn Tcil eitter Dei-.kschriit, d e
der Gene-ralm-ajor Eraf S ch u l entz u ro, fciitzcr
Ltzer dcs Statzes bci der Arnrce Kronprins, verfabt
'-<-tzc,r soll. Sie rührt ang'.tzl'.ch nc-nr 7. DBemtzcr
19-18 hcr und belmndelt dio DorgLnge im
Hauvtquartier am Vorntitio« des 0 No-
vemtzer 1918. Man erfährt cu»s ihr otzer eigsntl ch
» cht metzr. wls was man schon wrckte, dab nänrl ky
fowohl dcr GLnoralfeLdmarschall v. Hindentzi'rg wl«
Gcncpal Grön-er, mit tzesonderer LcLhastiskeit na>
menMch tzic^er, ftir die sofortige AtzdLn,
kungdes Kaisers eingelrcten find, dab dsr
Kaiser fich ansmrgs sträutztc, dah er an der Spitze
tceu «etzlietzoner Trrwven nach Deutschland hatze
zurückk-hren und wcnlgstens König von Proutzcn
hatze hkitzen wollen

Eine entsvvechendo Erklärung wuvde vam Kaiser
linteSschrictzen und etwa 1 lltzr 30 Mn. an das
ReichsEanzlovamt durch Errellenz v. H-intzs teleptzo»
nint. 8.19 Uhr nachnnttags wurde dom Kaifer
vom Noichs-Laiuleranit die Letannte Vcröffenr-
lrchung gemeldet, die dex Reichskangler Prins
M a r, otzno die Erklärung des K-aisecs abzurvar-
ten, Mer Läo Atzdantung des Kaisers rmd Känigs
dnrch das MsTB. herMrsMgetzcn batje. Der Kaistrr
uah-ni Lle Nachricht in tie-fem Ernist uud vollster kö-
ntglichor M^irde entgegen.

MÄmr kann fich auch bci diese» VsLöffcilllichung
des Eindrucks nicht erwehren, als ob trgend ei-ne
Berdrrnikeluntt gewtsser, Likhcr nc-ch nicht Lekanntcr
Dinss Lcvkbfichtigt sei. Da Prinz Miax AWlärung
daÄilber voösvrochen hat, wrrd man mit einem Ur-
to-il m>ch -uvückhalten müssen.

Strrnn auf Karserbilder

Das BerlinerRathaus sollfich ojfen-
bar. fertdem es unter dre iuceyrheitshsrr>cyasl der
Sozraidemolralie getommen ist. den Namen ,^otes
Haus". dcn es bisyer sernes orcheren Baues wegen
gesübrt hal, auch im Innern verdiene-.r. Die der.-
'oen foziaidemotratrschen Frattionen des Stadtver-
oidnetenroUrgiums habcn den Antrag gestellt, alle
Bilder und Büsten von Mitglreüerir des Hau-
ses Hoheirzollern aus den Räumen des Rathaujes
zu entserneir. Der erste Lindruck diejes Än-
trages rst der, dah die sozialdemolratifchen Fral-
tionen die erste Gelegenhcit benutzt haben, um stch
in den Äugen aller vernunftigen Mitbürger lächer-
lich zu machen. Die Augelegenhett hat aber auch
etne sehr «rnste Seite. Dem Antrag der sozial-
denroLratischen Rathausfratrronen wird in Berlin
voraussichtlick eine ganze Anzahl von Kunstwerten
zum Lpfer sallen. die dem Rathause zur Zierde
dienten und dort das Auge des Vesuchers erfreu-
ten. Die odeste Parteisucht triumphiert damit uber
dre reine rurd erhabene Sache der Kunst. Wrrd es
Lei diesem ersteu Schritt bleiben? Wir fürchten
nicht. Denn wenn einmal der Ansang gemacht rst,
wenn der fozialdemokratische Partei,anatismus rn
seinem Wuten gegen bildnerische Kunsiwerke erst
einnial Blut geleckt hat, fo wird er weliere Opfer
verlangen. Wehe dann dem äutzeren und inneren
Bild unferer Städte! Dann wir kein Denkmal
lein Geniälde, feien sie auch noch so sehr durch dre
Kunst geadelt, vor dem Auge des soztaldemokrati-
schen Eiserers Gnade finden, wcnn sie bei seinem
Parteidogma Ansiosi erregt häben. Aber lo glatt
und etnfach unrd die sozinldenwkratische Aufräu-
muug" nicht vor ftch gehen. Mag es den Sozial-
demolraten als den Nutzniesiern der Nevolutron
vielleicht unangenehm sein. an die Zeiten vorher
erinnert zu werden. so gibt es doch noch viel mehr
Dcutsche, die sich die Erinnerung an die Zeiten
dcutscher Eröhe und deutscher Macki nicht antastrn
lasien Mit ihnen werden die Sozialdemokrate"
voch noch zu rechnen baben. Wir hoffen. dah ihnen
die Bilderstürmerei im Ratbaus. wenn fie gleiy
die Mehrheii haben. nicht leicht gemacht wird.

An die ProLeLarier der Verbands»
Länder

D-ie s » rial . stjjche Fraktion der i j tl,
ireni, chen Kammcr foürsrt du-rch e.nen Ausrur
das Prolelac'iat aller VcrtzLndsländcr
onf, durch einen i n t e r n at i o n a le« Gene
ralstrclk 'oj« Amrendung der Wilsansch.»
Gvund.sätze vnd die Verwioklichunü eines Mvhx^
Völkersric'dens ru elAv-i„gen.

Drutsches Reich

Bom RüLekongrcm Dcr am movgigen Diens-.
tcrs zrvsam-mentretende zweit« Nälekonttreh
wivd nach Lcn, bishcrigcn Watzlergebnis wietzenim
cnn metzrtzeiissozj wlistische Majorfq
t L t tzatze n.

-d Die Lehrfreiheii in der deutschen Versassung.
Im VerfastrmgsauSschuk wudde der Artlkol 31 über
die Lehrsreiheit im wesentlichen nach dem An-,
trag Sevsert angenommen. Es wird La-rin tze-
stimnvt, dah die Volcksschvle mindcstens acht Schul-
jatzrs romsasi-en und dah ftch an diese «ine Forttzi7--
dungsschrrle bis zum 18. Lctzensjahr anschlicHen 708.
Die Lehrer tzatzen Rcchte und Psl.chten drr
Staatstzeamten, Staatsbürgcrkunde ist Lehcge»
gen-stand m allen Schulen. Unterrichts- und
Letzrmittol in den Volksschulen sind unentgelt-lich.
FÄ>Mi UntzenritLelten soll ar ch der Zugang zu dr»
seiner Begatzung und Neigung enlfvrechentzen hötze--
ren Schule dnrch Bc-reltstellung öffentlicher MÜttsk
ermöslicht werden. Dcr Religionsuriterricht soll
ein oLdentlichcr Lehrgsgenstand tzilden. Kein Leh-
rcr Laäf ruc Ertetlung dessekben und kein Schülev
gegen den Wilken des Eczic'tzunsstzcrechtigten ru
seirvenr Besuche gerwungeir werden. Di-o ttzeo,
logischen Fakultäton Ler UnweLfitäteni
bleltzen erhalten.

^ Das Nätesvstem. Der semerns-Lme LaMag M.
don Volks^Laat Rsub tzckfchloh die Veranker uns
Les Rätesystemsinder Weiise. dah der L a n-
Lesartzeiterrat in der Versassun g sest.
gelegt wirtz. Die demokrattische PartÄ; strmm«:
nud umter der Voraussetzung zn, dcch die Versassung
eine vorläusi>se sei untz rn der Erwartung. dah der
im Jnteresse der Gerechtigkeit mü> Glleichheit cmch
zu wähkerche Landesbürgerrat mij in der
Dersassung veranckert w-ertze.

Landwirtschast

* Der Ertrag rmd der Wert de, Sadischen Ta-
oarernte Nach amtlicher Schästurrg wurden rm
Faihre 1918 7100 000 Kilo oder rund 150 000 Zent-
ner Tatzak geerntet. In der Rogel betrug die Aö-
lreferung mchr als die amtliche Abschähuus, ch
dres aber auch bei dcr lefiten Ernte der Fall war.
D H^rr. fcaglich. nackKem lo viel Tatzak an den
Schlerchhantzel absegeben woiriden seün soll.
Fm Durchlchnitt wnrde dem TatzakManzer 150
tzls 160 Mark. im Schleichhandel otzer 500 Mark
untz -wackr dem An^eigenieil einer südtzentschen Zei-
tung stWLr 1600 Mk. sür den Zentner bezahit.
Nach dom erstsren San wüüde den badi-ichen
Mlanzern etwa 15—20 Millionen Märk M ihr
Protzukt bezcrhlt worden sein. berechn-et man äber
oie gefamte badtsche Tatzakernto nacb den Preisen
wie die Tabakfatzrikate in die BeLtzrauchechände:
kcnnmen, fo ergrbt fich eine Sunnne von mmdestens
200 Millconen Mark. Dg war eg ein leichtes, die
vrer M.ilkionen nachzuzLhlen. wenn mnn fieht.
was sür ein stattltch-g Geschärt tzie Händl-er ma-
ch'n. Der Zwllchenhandel macht tzrer ohn-e Zroei-
s^l das beste Geschäft. Würden die TabaLp-flan-
zer ichr Prodnkt seltzst fermentteren und verarbei-
ten. so lönnten fie einen schSnen Verdienst ein-
strerchon und de» Mruckern könnt« w-ieder eiae
vertzültnismäkig Lilligere Waro vcratzrsichL
werden.

^ Auf zwei Rädern die Erd« rollt,

DaS eine ist Liebe,

daS andere Gold.
I a c 0 b y.

Oassels Verhaftung

(57. Fortsehung.)

^Das dachte ich mrr. Siie sind ein Wefen, das
über solche PHUrstsrej echaLen ist. So. wsllen
'St-e imM sehen?"

Eliur. stand aus und bstracktete däs BW; Fritz
Däsiel freute sich an dem feierlichen Ernst. mit
tzcm ste ihr Konterfei studierle.

»Ht es nrm fertig^" fnig fie schüchtern.

.Nein," sLgte er, ,.da musi noch niäncherlei. da-
rai, «emiacht werden. Aber Fhr Gssicht ist ssrti.
Untz das M die Hav.p^sachc — das heifit fiir den
iMrüer. Jn techusicher Hinsicht — wolliÄ ich sag^n.

"ntz -ic StcrfsaLe kann -i.ch im
Händ?n" d^sen. Weus.iachrn ist es- M Ihren

n-och vi<^ MWe -machen.
^ch wA «ar uichr mie ich Mren Aankeir sM fiir
vas Awm-. wertvotze Geschenr."

. „No. so wertvoll ist «K nicht. "lch

Fl-nen ;a, rs >st sür das goraiLdic Buttcr-

..Boer-"

..Na. demn andeLü' Ktzi'nte nichi ei,r vcr-
sohi'.eiitzcs Brsickcken schlMen zwsickrLN Hauü Hsr-
tig uiG Haus Dafiel?"

,.O. Sie sind- gut. Herr Q>lior."

ALcr ihr oerfthrocken-cr. DchmÄtiger Dlick Mh
itzn wieder nachdenkUch und erM jvcrden. Lr
parkle ft."ine Farben zrisänrmen.

„Es' rva-r ein schoncr. seltseKier Zusirll. Ler mrs
tzier zichsmmen-führte. Dae tte-ino ErinneirmM-

K-iü -:r dorarr dürsen Sie nicht .Mückrveiftnr-"

..Ich da-nke Fhnc-tt hcrziich -
,.Ich Dei-se tzLU-e m»i dem Scchs-llchr Schisf otz.
7^. Ue panr Tase Ferion find mrn heru-m. rck

mku.ft die Z^t roahrnelMen. nm b'-tzittn' ZU
rnoMn"

den A.'r^n?"

u» ^bire-e' Iu derr DolE-iten!*

Dr l»Lle vl,--

slvich^utia nnd lo netzenher.

«O, in den Dolomiten? Dal.-in gehen wrr ja 1
aruch!"

..WiMich? Nein. mer hätte das gedackst! Wer
da rmten gctzt es fa viel« Terse. Wcse m'-d Stege.
ZmmeLhin — F-ränlein Hortig". sccgte er Mt mit
feltsarner Vetomurg, .mremr uns tzer Zusall wieder
MEmenfÄhr-en soltte — ich wcrde wohl nuclr
d^m Schlern gehen — erlautzen Sie. dafi ich Ih-
nen do. wioder suten Tcvg sase. wie tzente?'

Unbofcrnsen und trnlherzrg reichte fie lhm die
Hand.

.-Herzlrch gern. -a.uf Wiederscki-en I"

And Dr. Dassel küftlr plötzlrch hochcrfreut ihre
Händ und ging auf Seitenpsatzen nach seiner Woh-
nung. VLN da zum Danupfer mrd ifichr WS6.

Frmi Hartig dachte: das tlt doch sett-smn.

Melitta dachte: Ei. das ist atzer rei-zenid. imrd der
Gsheime Rat knurrte vor fich tzin: Das ist äber
ein iendertzarer Zufall — als am andevn Morgeir
Herr Laumeier nicht nur M dsnr nüimlichen Tauip-
fer psins, sondern in Prten auch in de,n nämlichen
Zug stieg rmd in Kuffstein «usstieg wie Harligs.
nur, dasi er tzier äus cimna! versthwundeir war.

Hartiiis mavschierten sogleich los ins Krriserta!.
H-eut« atzend mufi:e mrrn a-us tzem Stilfserjoch
setn — rrrntz sechs StundLn Wegs . uird tzie letzte
Streckc rrrrr gar -stei; uud mühsam. Meliltas Mte
Lcrune. ging in tzie Brücho. da die ansenvhime lln-
terchailtrmg sctzlte. die Souue stach. der Rucksack
tzrückte. also drückteu auch die SckTUtze. Atzer ulles
M^rren half nichts.

Hoch riber dem Tale filtzrte der schöiie Weg da-
hin. nn den sechs KaiserMev vsrbri. Fm dritten
gatz es Wirtschast Ariff MelUtas drtimenden
Wuusch wurtze eingektzrl untz Rtrlch getrunken.
O, Wle sck-altete sich plötzlich t-hr Angesicht runr «rus
tzrunrnriger Trützsail ?.u l-euchtentzer Freude, als sic
tn etvom vorbeistieseläden Torrrisren Herxn Bau
mr^er erkannte. Sie wiTrk-e itzm z-u. sx grükte
arti-g uid sck-lofi sich an. Nmi konnte sie arrf eui-
nral wictzer tzrillant gcheu.

Mclltta gatz fick die rctzendste Mütze il-ren
Mrndergenvsien angMchm M unicrhalteu; sie
schwahte in einem fort. von allem möglichen.

„Herr Baunwier," sagto fie <rus einmal lä-
chellitz, .wrllle,'. wix nichl «uf nreine Schwester
uvttän? Die konr-mt so allsiu tzintea« tt.achsetratzl.
Würden Sie nicht so srottäd<ich sern mrd sich nmtz
ihr etwas widmen?'

„Ich tzitte tausendmal u-„ Berzettzuiro! SMft-
verstäntzlich-"

Und ft> harrte man. tzis eMich Ernä fichttzar
umrde. Mrt eilentzen Cchritten nnd hochrotenr
Kopf tzo« fic um etnen Felseu l-erum.

,.Wo tzlM-st du nur?"

Ja. wr. war ste gebkirtze»? Sertatz rützrls ein
schrr-indliger Weg nach der Tonse siänzel. nntz wo
dt-sier in dea Lll-gem-einen Mäd nmirldebe, war
vlöhlich ein Tmirsit rasch von der 5köhc heraLse-
kojmme-n: Fritz Dasstl. nnt Iepoe. Kniehosen.
N»'ts-ack uud Alvenftock.

-Darf rch^er NackNüglerin ei„ iMNig Gokllschaft
l-sifLen- Wir hatzen wohl dus sletche Ziet, Fräu-
lein Acntigl"

Errm erfchrak auss heftigste.

..Bftts. Littc. Herr DottLr. wenn mein Vater
ujns sätze —"

»Er ist mu erneu K'-lomcter voraus — — »md
eur Wertelstüntzchsn zu plaudern-"

„Nvtrr-nein-"

„Wre Sie befetzle», ich will durchMU nicht un-
Lescheiden sein." Er saate tzas mteder urit der
plötftichen errrsten Miene wie sestern

..SeLeu Sie m-ir iiicht liüse. Herr DEor."

„Bewcchre. wenn Sie nicht -mit mir retzsn rool-
lon ich mack^ -auf tzer Stelle ketzrt-"

,.O. «icht doch'" Antz itzr An-ge sl-ain.-nrte wie in
rnbrimfÄser Bitte.

„Mso. Sie orlautzen mr>r doch ncch. ern wen.s
mit Ihnen ?.n schmahe»? Fa?" .

Erna fchwieg. hochrol im Nrttlih.

-.Ich mröchte Ihnen uämlick noch einiges Not-
wettdtzp.- sasen — ilder — wegen — vou tzc„r
BÄde."

Nuu gmgen sie ei» Etück zuscmmicn. fanDfmir.
uienrer kanchämer. Lr meint« müsse:chr Hagen.

rme das BUd änszuvockeu lei. wie --mij> cr

j käm i,n«mer wietz^r davou ,rv-iund vlautzertc

tiUlisenderlsi Lurcheinander. nmner sckwner. imm.er
! interefiaarter.

^lls er fich aerade in einon Vortrasr Ltzer Doaa-
tells tzefand, hielt Crica erschrocken t-in«L. ste tzör e
rhrerr Ramen rusen. Voller Unvutze tzlretz st-
stetzeir.

Erittr rvuntzerte fich nicht wenig. daf; SRelitta
<cikf i»e aewartet hatte. wtetzer Mift itzr sprach uiid
I ttzr Rtttrr sich plöstlich artig irm sic klmnnierte.

cForiseh'-mg sokgt.'.

Kunst und Mssenschaft

Wilhelm Furtrvänglce, tzer 1. Kavellmeffteu tzcs
Mamchcimer RatinoalLheaters. ist, wie wir höreu,
zmn ersten Dirigenten des Wi ener T 0 n k ün st -
ler- Orchestevs sewählt wortzen. Herr Furt-
wäEer wirtz im Hertzst Msannheim verlasscn.

* Aslttdrds tzcdcuteudstsr Lyriker gestorben. Nack
Meldnnsen aus Rehtjavik ist dcheltzft Gu d-
mund Gudmunidssoch jtzer >hertzv!rrWentzfitz
lyrische> Drchter dcr niotzernen isländsichen Lite-
ratur, an tzen Folgen tzer Grippe gestorben.

Hochschulnachrichten. Der Geheime Medi
zinalrat Prof. Dr. med. Rotzert Woklentzerg
von der Üniverfität Straftburo hat die Er
nennung zrmr 0. Professor rn drr Martzurgc/
medizinisck)en Fakullät srhalten. — Dr. ing. Wuh-
Sterukopf. nrchtetatmäftiger a. 0. Prosesior u.
Assistent am chemischen An,ritut der 'Techittsckcii
Hochschule zu Karlsruhe. ist znm etatsmüftigen
a. 0. Profesior für Sondergebiete der organische'i
Lhemie an der Tcchntschen Hochschuie in Dres-
tzen ernunnt wortzen. — Eruannt wurüe der a.
0. Prosessor Dr. Marlin Nippe rn Erlangci
zum ausierordentlichen Profeffor der gerichtlichen
Medizin an der Auiversität Greisswaid. "7
Dr. Wolk Zad e, n. 0. Profejsor in Ie »cu 'ft
»om 1. Avnl 1010 «tz zum stcttmäkiken a.
stfior sür Pfkauzentzaulchre au der Universita»
Leipzig ernannt worden. — Zum Nackfolg^
des Gch. NalL- Gustao Eohn aui dem Lehrstichi
tzer Nationaläkonomis an tzer iftnvcrsttat ldöt'
tingen ist Proseffor Dr. oec. publ.

Esilen vos tzer Hattdelshochschvte Bcrli»
rusen. — Der 0. Honorarprofeffor sür tzeutb»"
untz tzUrgerlrchcs Reckft an der Unioersität Ro-
stock Dr. jur. Karl Haff hat einen Rnf
Königsberg i. Pr. erhaltcn. — Znm L»-
tzinarius der Nationalökonomie in Grei'Swaro
ist als Nachfolger von Prof. Gerloff der a- '
Mcckellor T-r. Eduard Biermann in Leip Z' b
ausL rsehen. — Der tztsheriae 0. Prostffor o<c
v-.ur,mea Cprache vnd Ltteraiur an dcr tlnin'all
tät K 0 n jt anjrn 0 pe! und Direttor des don -
gcn germauistifthen Scminars. Dr. Weraer Ri»
ter, hat ernen Rus ' a 0. Prsfrffor für 6^







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