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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 126 - 148 (2. Juni 1919 - 30. Juni 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0785

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Debrüder Trau Nachf.

Hugo Reiher,
iltesie Pianohan-lung
in Heidetberg.

Hlidelberaer ^

idt - Theater

nmer-SchausPiele.

rspak^'

dilatorisch" zu behandeln. Wollen die Stadt-
late, die dem Projekt einer ständigen Fcuerwache
able'hnend gegenüberstehen, die Verantwortung
für Menschen- und Sachschaden tragen? Oder
wollen sie das Kommando übcr die Freiw. Feuer-
wehr Lbernehmen? Wir glauben nicht, das; sie
dazu imstaude wären. Aber darum sollten sie sich
»>em Urteil der Sachverständigen fiigen, d:e auf
dcm EcLiete dcs Feuerlöschwesens wirkliche
aiortschritte üerbeiführen wollen. Freilich
kostet das Projekt Eeld Aber einmal erhält die
6tadt einen Kostenbeitrag von 40 Proz. aus der
i»and sfeuerwehr-Unterstühungskasse und dann.
das ist noch wichtiger. ist ein Menschenleben. uuch
ivenn es eine betagte Frau ist, tausendmal mehr
Wert, als der Pfennig Umlage. den wir nielleicht
-ablen müssen. W r fordern dahcr von der Stadt-
verwaltung, das; sie das Projekt einer ständigen
Feuerwache und eines modernen Alarmsystems
alsbald in Angriff nimmt und energ'ich durch-
sührt. Dcnn so geht es mit unserem Feuerlösch-
wcsen nicht mehr weiter.

Der Bslschewismns. Wir machen an dieser
Stelle nochmals auf den heute ubend im „Wcisten
stattsindenden Vyrtvag ülber den Volsche-
vismus aufmerksam. Der Vortva,genbe kennt
die Schreckenshcrrschaft dos Bolschewisnrus in
Rusjlrmd aus eigener Erfahrung; er wird neben
der Darlegung des Systems bes Bolschewismus
über seine Erlebnisie unter dcm bolschewistiscken
N^rüne berichten. Der Eintritt tst auch für Eäste
frei!

» Die Dcutsche liberale Volkspartej beruft ihre
Mitglrüder zu einer Mitalieder - Ver-
sammlung auf Domnerstaa. den 6. Juni,
rckends halb 9 Uhr in die Wirtschaft „Zuim Wei-
hen Bock" ein. uin d-ie AEtellung der Kandidaten
für die Stadtratswahl vorzunehmen. Bei
der Wichtigkeit der Tagesordmmg M vollzäHIiaes
Erscheinen der Mitglieder geboten.

» 'Die Gemeinfchast. Im Saal des Kauftnün-
nsichen Vereins spricht am Dienstag. den 3. Juiri.

8lL Uhr Dr. Wrlhelm lFraenger ilber Her-
kules Sei '

eghers, «inen dor etgentümlichsten Äpo-
kalyptiker in der Kunst des 17. Icchrhunderts. in
desien Werk Vinzent van GogH vorweggenommen
scheint. Den Vortrag begleiten zahlroiche Licht-
bilder. Am Freitag, den 6. Iuni wrrd in denn
ersten Abend für neue Mustk. das altfranzöstsche
Lroulbadourevos »Aucassm und Nioolette" goboten.

» Zuruhcsctzung der Veamten. Das Stwats-
ministerium hat beschlossen. dast in Aukunft jeder
Boamte. der vas 65. Lebensjahr zurückgelegt
hat. alsbald zuruhezusetzen ist. Ausnahmen bodür-
fen der löenehmrgung des Staatsminlsteriulnrs.
Wivd von einem Boamten nrcht innerhalb vier
Wochen vo-m Zeitpunkt dor Vollemdung des 66.
Lobensjahres cn — boi den bereits jetzt schon 65
Iahre alten Bowmten innerhalb vier Woche-n nach
Kekanntgabe dieses Erlasies — um Lne Zuvube-
setzung nachgesucht. so wird ste von Amtswsgsn
eingeleitet. Wenn in einzelnen Fällsn <ms er-
hebl'chen bienstlichen Eründen oder infolge der
wrrtschaftlichen Verhältnisie des betreffenden Be-
amten Bedenken bestehen. so ist eine Entscheidung
des Staatsministeriums herbeizuführen.

* 377 Gcndarmeriebeamte. die drei Iahre dem
Korps angehören umo evne Gss-anrtdienstzeit von
12 Iahren zurückgelegt haben. stnd zu Wacht-
jmeister n ohn- etatsmätzige Anstellung Leför-
dert worden.

von Friedrich Lienhart „Wieland der
Echmied" eröffnet werden. Die künstlerische Lei-
tung liegt m den Händen der Chemnitzer Schau-
spieler Eeorg Braatz und Ludwig Holler.

Kunst und Wissenschast

* Hochschulnachrichten. Der Extraordinarius
der Kirchengeschichte in der Bonner evangelisch-
theologischen Fakultät D. Wilhelm Eoeters ist
zum ordentlichen Profesior daselbst ernannt wor-
oen. — Zum Nachfolger Prof. W. Feutzners im
Extraord.uariat der mathematischen Physik an der
Marburger Universität ist der Privatdozent da-
elbst Prof. Dr. Franz Arthur Schulze in Aus-
icht aenommen. — Im Alter von 84 Jahren ist
>er Maschinenbautechniker Eeheimer Rat Dr. Jng.
h. c. Otto von Erove, emer. ord. Professor an
der Technischen Hochschule in München. gestor-
ben. — Der bekannte Aeronautiker Eeh. Reg -Rat
Dr. Hugo Heraesell, ord. Honorarprofesior an der
Berliner Universität und Direktor des Aero'-
nautischen Observatoriums in Lindenberg,
vollendet am 29. Mai das 60. Lebensjahr.

-i- Der Zugvcrkehr Franksurt—Darmstadt wieder
zugelasicn! Nach Mitteilung der Eifhnbahndirek-
tion Frankfurt hat die französtsche Besatzungsbs-
börds die direkte Durchführung einer Am-
sahl Ziige zwüschen Frankfurt und Darmftadt Wex
die Marw-Neckavbahn, die vor einigcn Tagen we-
gcn ungehörigen Penohnvens einzelner ReiiMdev
wieder aufgohoben worden war, vom 1. Iuni ab
mit der Mkhgabe wiedcr zugclasien, dast bei wet-
tc»xn Vorkommnissen eine cndgültige Spcrre ein->
tritt. Die Reüsenden werden dringend erfucht, j L-
Bclästigung der BesatzungstriiVpen im eigeneir Jn-
toresie -u unterlasien.

" Verlängerung der Frist fiir -ie Vermögensauf-
stellungen. Nach erner Dokanntmachung des
Neichsflnanzministers wird die Frist für die Auf-
stellung dcr Vernrögensoerzcichnisie, die Ende Mai
ablief, allgemein bis 30. Zuni verlängert
rverdcn. Stouerpflichtige mit einem Vermögen von
weniger als 10000 M. sollen, wie nunmehr
amtlich festgeleg 1 ist, sur Aboabe eines Ver-
yiögensverzeichnisies nicht angehalten werden.
Bei den Wertpapieren wird auf die Einfetzung der
Kurswerto und Eefamtwerte, alfo auf Ausfüllung
der Svalte .Mirswert und Gäsamtwert" in deu
Mustern für die Vcrmögensverzeichnisie. verzichtet.

'i' In dcr OrtsgrupvL für vertriebene Elsah-
Lothr»ngcr sprachen am 30. Mai Herr Bangartz.
Vorsitzender der Landesgruppe für oertriebene El-
sas;-Lothringer in Freiburg. Direktor Mayer,
früher Direktor der Gewerbebank in Strahburg.
In ausführlichen DarleMngen wurdL. auf die ge-
gründete Organisation eingegaugen und dabei die>
wichtigsten Punkte (Woihnungswefen, Darlehen.
Llnstsdelungen. BeamtvTvversorsung. Möbolfrage
usnx) hingewiesen. Svät aber endlich doch wachse
das Jnteresie für die Vertriebenen i>m Reiche und
danrit auch die Unterstützungen di« bis fetzt in je-
der Hinsicht unzureichend waren. Aber nicht das
Reich allein. jeder Emzelne fei verpflichtet an der
StSuerung der Not der Vertriebenen mitzuhelfen
und wer ihre Lage noch nicht kennt. dem böte ste
jeden Tag bei den Fliichtlingszügen am Bahnhof
Gelegenheit. sie zu erkennen. Viele Elsafr-Lothrin-
ger. die treu zu ihrem Vaterlande halten. werden
oon den Franzosen jetzt Mch Frankrejch vertrleben
und dort dem Hahn. Spott und Elend ausgesetzt.
Sie sind Vlutzsugsn der deutschen Sache und em
Menetekel für uns. an dem zu halten. was wrr
hesitzen, dem deutschen Vaterlarrde. das stch der
schiveren Opfer dreser Eetreuen, wie nichtswürdige
Krsatrrren irr der Pfalz zeigon, oft nicht würdig
erweist.

* Vom Noten Kreuz. Aus der von Staatsanwalt-
schaftsr. Dr. v. Braunbehrens gemachten Stiftung
konnten wegen vorzüglicher Leistungcn Lei den
Sammlungen an Opfertagen hier folgenden Hei-
delberger Sammler und Sammlerinnen Ehren-
denkmünzen zur Erinnerung und Anerken-
nung vom Noten Kreuz zugestellt werden: Fritz
Dahlinger. Erika Kopf. Käte Loos, Alfr.
Mayer. Erich Marx. Ioseph Moreth, Wolf-
gang o. Muschwitz, Theodor Wilms.

' Die Feststellung der Ernteflächen hat späte-
stens bis zum 10. ds. Mts. zu erfolgen, ste erstreckt
sich nur auf feldmäß'-gen Anbau. Verpfltchtet zur
Anmeldung sind auch solche Personen, die aus-
dung erhalten haben, oder Personen, die aus-
wärts Grundstücke besitzen und diese selbst bewirt-
schaften.

* -,Gott roill es" ist der Titel eines Dramas,
das einen hoffnungsvollen. leider im Krieg ge--
ftrllenen jungen Heidelberger. den Sohn des Alt-
stadtrats Ioerger znm Verfasser hat. Das Drama
das ein Kapitel aus der Geschichte der Kreuzziige
behaadelt. verrät viel Talent und hrrt manche recht
gute Stellen. Jm Stadtthoater wurds es gestern
abend von Mitgliedern des kathol'rschrn Iarng-
mlannhundes zur Aufsührung gehracht. Die Auf-

, führung, von Frl. Manhof vom Stadttheater
i einstiudiert, war wirklich gut und bob sich iiber das
Nioeau sonstiger Dilettantenleistung merklich her-
>crus. Das vollbesetzte Haus spendete den Darstel-
lern reichen Berfall. der wohl auch dem verstorbe-
nen Autor gelten durfte.

* Seefische. Das Nahrungsmittelamrt teilt
nrit: Es ist eine größere Menge Seefische ein-
getroffen. Äe rn den einschlägigen Eeschaften zur
Ausgabe gelangen. Die Bsoölkeruna wrrd ersuckt.
stch jetzt damrrt einzudecken. da die Ftsche vom
deutschen Frschmarlt kommen urrd wosentlich hilli-
ger stnd als seither.

Wjcnn etz richtig ift. dätz — wie viele MeLiziner
annvhmen — die therapcutischen Eigenschcrsten d r
Mineralquellen mit ihrem Radioaktivitätsgehalt
rn Zusammenhang stehen, dann wrd die Heidelder-
ger Quelle einen der ersten Plätze in dc>
Neihe der Solquellen Deutschlands einnsh
wen. Sie wird srch ganz hesonld>ers zu Bade.
kuren eignon, ferner im verdünntem Zustande zu
TriEuren, sowie, je nach Umständen nrit Mrffe
verdünnt, zu Duschen, Znhalationen. Eurgelunge-n
und Nasenduschen. Die erbohrte Quelle lrefert sr-
reichlrche Wasicvmengen, datz ein Kurbad «damit
botrleben werden kann. Jedenfalls berechtigt die
ses erfveulrchs Ergebnis zu den schönsten Hoff-
nungen.

Neues aus aller Welt

* Bos hereingefallen kst env Nüustadter Vik-
iMlienhändler in dem Drang. ein gutes Geschäft
M machen. Erschienen da bei iiknn zroer Leute. von
uen«n der eine ihm Sacharin anbot und der an-

erklärte. es ihm wieder abzukaufen. Der
-Mtualienhändler zahlte bar 24 000 Mark ftir das
«acharin. aber der Käufer stellte stch nicht mehr
Als er nun noch das Sacharin untersuchte,
eg stch heraus, das; er Kochsalz gekaust uud
wr das kleine Quantum so viel Geld Lezablt
yarte. Die beiden Gaunex konnten zwar in Saar-
vrucken fostgenLMHnen werden. aLcr von dein Geld
nur noch einiige Tausend Atark zu retten.

* §wtzsener auf dem Flugplatz DLbcritz. Auf
Flugplatz Döüeritz Lrach ein groster Vrand

uus, der erheblichen Schaden knrichtete. Eegen
awei Uhr morgens entdeckte die Platpvache das
als Leuchtraketen aus eineiin LagovschuppLN
m die Luft flogeu. Sofort wurde die Lagerwehr
„ Bcyor dicse zum Angriff übergohen

o ^ Wasier geben kounte, standen zwei grotze
ji-agerschuppen mit Leuchtraketen in hellen
Manvmeir. Diese griffen nrit rasender Geschwindig-
5-^ um stch, sg botz an eine Ablöschung kaum zu
,uenken war Um die übrigen Schnppen zu schützen
aiarlnnerte nran die Berliner Fenerrvchr. Äuch
^d-reich- Ort-;seueru>ehren aus der Umgegend
^ren zur Stelle. konnten aber nicht viel Msrick-
Lügerwehr avbeitete mit sechs Schlauch-
gelang. alle Flugzeuge und Flug-
^uuen M schützen. Zwei Lagerschuppen mit dsm
n i^uhalt an Leuchtraketen stnd totat

»'edergebrannt.

Ocsterrcichisll»« Baluta und Heiratsgcsuch.

Ende des Mannheimer Streiks

Mannhcim. 31. Mai. Der Streik der Ar-
boiter in den städtischen Gas-, Wasier- und Elek-
trizitätswerken ist beigelegt. Dem Stadtrat
Llieh angcsichts der Lage. in der stch die Stadt
Marrnheim durch das Fehlen jeder WasierWfuhr
und Beleuchtung bcfand. nichts anLeres übrrg, als
die Forderung einer weiteren Teuerungszulage
von Mk. 3.— pro Dag zu bewilligen.

Die Bew'illigung bedeutet eiue Belastung des
städtischen Etats um 2.7 Millron.en Mark. Wir
gönnen selbstverständlich den Arbeitern eine Auf-
besierung ihrer Löhne. Dah sie aber für Er-
reichung dieses Zweckes den erst vor kurzem aLae-
schlosienen Tarifocrtrag Lrachen und stch
eines Mittels bedienten, desien Anwenduug für
die Eeftrmtbevölkerung von den schlrnvmsten Fol-
gen sür Eesundheit und Leben hätte begleitet sein
können. ist aufs schärfste zu oerurteilen.
Uuch die , Volksstimme" hält mit ihrsm UrteU
nicht zurück. Sie sagt: „Bei allem Verständnis
für die Notlage der Angestellten un>d Ärbeiter
müsien wir aber doch sagen. datz wrr die Art.
wi« diese Forderuagen duirchgeÄrückt wurden,
nicht gutheitzen köirrren. Es hätte stch boi ei-
nigevmatzen gutem Willem dock ei-n anderer
Weg finden lassen".

Die engli.sche Delegation rst in zwer
glercho Teile gesv al t e n, der eine Teil wird vo,r
Lloyd Eeorge geführt, und wünschi auf den Ver-
trag zu bestohen, währcnd dcr andere Teil eine el-
was verföhnlichere Haltung gegenübex dem Feinds
und Rlgvidierung derjenigen Teile des Vertrages
wünsche, die ohne Opferurg wefentlicher Erunb-
sätze abgeändert werden können. Die franzö-
sische Delagation ist durchaus für Ableb -
nung jsdsr Aenderung. Iapanev und Italiener
erklären, drese ganzcnFmgen rsgeln zu lasierr, ohn«!
stlbst Einwendung zu machen. Velgren schliebt sich
Lem französtschen Gestchtspunkte an.

Der Zslam in Gärung
Bersailles, 1. Juni. Der „Gaulois" schreibt:
Der Aufruhr in Afganistan zeige. datz die
qanze islamitische Welt in Eährunq sei.
Der afganische Aufstand stehe mit den ägyptischen
und indischen Unruhen im Zusammenhang. man
verstehe jetzt. wenn Lloyd Eeorge plötzlich so
energisch auf der Pariser Konferenz für die Er-
rechung einer grotzen Türkei spreche. England
fürchte, datz neben der irischeu und der Arbeiter-
Krise auch noch eine islamitische Krise eintrete.
Ieder Tag bringe neue Verwirrungen.

Weinheim, 2. Iunr. Die gestrigen Eemeinde-
wahlen hatten folgendes Ergebnis: Deutschnatio-
nale 923 Stimmen. 12 Sitze: Demokraten 1090
Stimmen 15 Sitze: Zentrum 572 Stimmen, 7
Sitze; Mehrheitssozialdcmokraten 2055 Stimmen,
28 S-tze: Unabhängige 730 Stimmen, 10 Sitze.

Karlsruhe. 30. Mai. Der Vorstand der Ver-
waltungsabteilung der Eeneraldirektion der
Staatseisenbahnen. Eeheimer Oberregierungsrat
Ioseph Henn in Karlsruhc ist auf sein Ansucheri
auf 1. Iuli ds. Js. im den Ruhcstand versetzt
worden.

Frankfurt, 2. Juni Nach einer Meldung der
„Frankf. Ztg." aus Berlin wurde die Leiche
Nosa Luxemburgs im Landwehrkanal g e-
f u n d e n.

Verlin, 2. Juni. Zum Schutze des deut-
schen Weichselstromes ist laut „Post" erne
Flottille, bestehend aus armierten Weichsel-
dampfern. gebildet worden.

Verlin» 2. Juni. Nach der „Voss. Ztg." ver,
lautet aus Nom. datz Eraf Bernstorff, früher
Botschafter in Washington zum Deutschen Bot,
schafter in Rom vorgeseben sei.

Amsterdam. 1. Iuni. Einet Reutermeldun^
aus Helsingfors zufolge, sind vorgestern Mor.
gen das bolschewistische Panzerschiff
„Petro Paulow" und drei andere bolschewistischs
Schiffe auf der Höhe von Ingermannland und
'""'^lich Krasnaiaworks erschienen unb haben ditz>
Küste bombardiert. Nach dem Eintreffen von h
engl schen Kriegsschisfen entspann sich ein Gefechtz.
das 50 Minuten dauerte. Die bolschewistisch^
Flotte flüchtete nach Kronstcrdt.

Turnen. Sport und Spiel

* Futzball-Ergebnisie. Stuttgart. Kickers-
Stuttgart — SportfrcunÄe 4:2. Sportv. 1908 Gab--
lonberg — VsB. 3:2. Berlin. NorÄen-Norbwest
— Hertha 5:1; Alomannra — Weitzensee 5:2:
Union Obcrschöneüveide — Berlicka 1:0. Ham-
burg. Mktoria-HcvmLurg — Bremrer Sport-
kluL 2:0.

-r- 'Der Mannheimer Ncgattavcrein veramstaltet
<rm Sonntag. 13. Zuli scine Reaatta. diesmal aber
nicht im Rheinhafen. sondern auf boin Neckar.
Die Strecke rst 1800 Meter lang. Etwa 12 R«n-
nen werden ausgerudert werden.

Letzte Drahtberichte

Streikbewegung in Frankreich und England
Versailles. 1. Juni Wie Äcr „Popukaire" mol-
det, hckben gestern 18 000 Bergleute im. De-
parioment Pas Äo Calais beschlosien. niorgen in
den Ausstand zu treten. um Erhöhung rhrer Löhne
Ernführumg des AchtstunÄentaas unÄ Vevbcsserung
Äer Altersarenzeir dnrchzusetzen. Die Arboite-r
stnd fest entschlosien. nicht wieder zu EruLe zu fah-
ren, Lis ste ihre Forderungen durchgesetzi hahon.
lZnr Gobiete horrscht Riche. Demrselben Blatt zu-
folge droht ein Generalstrerk aller Me-
tüllarbeiker im Parsier Gebiet. Die Bewe-
gung. die gleichfalls die Einführung des Ackststun-
bentags und höhere Löhne bezwcckt. scheint sich
auch auf Mittelfrankrsich aus-zudehnen. Aus dem-
selben Erunde fatzten auch die Ängestellten al-
ler Pariser Untergrundbahnen den Entschlutz. ov.
in Äen AusstanÄ zu treten.

^'zcrgenteil einex schwoizerischen Zeitung le-
Inserat. desien Kombinaiion von
>,!,^^'ch^>cher Valuta und Lheg<uch den Vorzug
^buheit entschieden verdient. Das Inserat
'.EebUdete Wienerin sucht wcgem Valiuta-
>chwun:>sreiten Rat. Ehe nicht ausgejchlosie-n.

Wird Heidelberg Bäderstadt?

Die HeiÄelberger Thermalbohrung
hat, wie uns mitgeteilt wirÄ, zu einem sehr cr-
freulichon Ergebnis gcführt. Jn einer Trese
-von 99V Moter ifft etne wertvolleQusllemit
starkem RaÄium gehalt, krästign: Emaua-
tion uNÄ auheronÄentlich hohem Gehalt an Ehlor-
ncrtrium erbohrt worÄen. Zwcrr ist der Emana
natiomsgghalt des Wasiers im Vevgleich zu anÄeren
bekcrnnten Quelliväsiern nicht aLirorm. ausgezeich
nej wber rst es Äurch seinen NaÄiumgehalt, der im
Vergloich mit amÄeren Mineralquellen als autzer.
ordentlich hoch begeichnet roerden mutz.

Nach einer von Äem bekannten Eheinikev Frese-
nius in WicsbaÄem gesertigten Analyse charakte-
risiert sich Äas Wasier als eine starke Solquelle.
Neböni Äem bohen Gehalt in ClLornatium von 55.67
Teilon in 1000 Eewichtsteilen Masier tritt beson-
dcrs Vev Gehalt an Chlorkalzium mit 18.91 Teilen
iii 1000 Teilen Masier hcrvor. Dann folgt Äer Ge-
halt an KaliumchloriÄ mit 4,36 Tellen miÄ Mag-
nesiumbyÄrcckarhouat mit 2,7 Teilen in 1000 Tei-
len Wasser. Desoirders bemerkenswert i>st noch
Äcr Eehalt an FerrohyÄrokarbonat mit 0,333 Teü
len in 1000 Testcir Wasser. Die Heihclberger Quells
üüertrifft die meisten LeEanntcn Solquellen,
z. B. Äiejenigen in Nauheim. KreuMach. HomLurg,
Pyrmont, Kisiingen im Chloruatriumgehalt sehc
erheLlich. Besonders wird von Fresenius bel Äer
HeidelLerger Quelle Äie fast völlige Freiheit vo'.'.
Sulfaten hervorge'hoLen, sodatz die reine Wirkuug
Äer Ehlvride zu-r Eeltung kommt. ^liuch andeve
sehr wertvolle Bestandteile sinÄ, vorerlst alleMngs
nur qualitattp, festgestellt worden, -so z. B. Äas beü-
krästig gsltende Lithium

Der Kampf der Meinungen in Paris
Bersailles, 1. Juni. Wie bie Pariser Ausga.be
Äer „Ehicago TviLune" bevichtet, hat Wilson ge-
stern büMosien. auf keinen Äer >m Frioden5<vev-
trase entbaltenen Grundsätze zu verzich-
t en. Germsie Akitglieder Äer ame-vikanischen Kom-
misiion sollen bereit sein. unwesentliche Teilc
der wirtschastlichsn und sinanziellen Abschnitte
Äes Vertrages zu revidieren, falls die Deutschen be-
weisen, Ltttz sie besscrc Vorschläge machen köirren.

* Der Friedensausschutz der Nationalversamim
lung tritt voraussichtlich am Donnerstag. den 5.
Juni zu eäner Sitzung zusammen.

^ Nevolutron in Kanada? In Kanada! sind
dre Behörden über Äie Fortschritte Äer Streik»
bewegung stark beunruhigt. Arboitsminister
Robertson erklätts. der Streik haibe den Umfang
einsr wirklichen Revolution angenömimen.

Postbezieher unserer Ieitung,

dreverreisen und sie nachgesandt haben wollen.
müsieir wenigstens 4 Tage vor Reisscmtritt einen
entsvrecheudcn Antrag bei rhrem Postamt mündlich
oder schristlich stellen. Die Gebühr Äastir bettägt
50 Pfg. für DeutschlanÄ. Die Rücküberweiftrng er-
folgt kostenlos. Sre rst beim letzten Auienttalts-
Postamt. ehenfalls einige Tage vor der f«tmreise
zu melden. Bei einer Reifedauer bis zu 8 Tagen
emosteblt stck jedoch. StrcifibanLLezug betm Deriag
zu beantragen. Besugsvreis dafiir wöchentlich
50 Pfg.

«««»«

Jsraelitischer Gottesdienst.

Wochenfest: Dienstag abend 7'/«. Mittwoch früh 8'/s.
abends 71/2, Donnerstag früh 8H2 Uhr.

WMWSbkobchtiiWküöechÄeltz.Zeitmg

Am 2. Juni 1919, morqens 7 Uhr.

Warme-
Grade
n. Ceis.

niederst. ^ höchster

Warmegrad seit
gestern

Wind-

richtung

Himmel

Luftdr.

mni

19,8

11.0

26.5

still

klar

751.1

Niedcrschlcig

Aiittelwerte von gestern:
Temperatur
Tunstdruck

Relative Feuchtigkeit

10.3
9,8 mm
60.0

Verantwortlich sür den gesamten Textteil

Kurt Fischsr,

für den Anzeigenteil Alfred Schmitz.
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Üaupitilials:

V6p08itenl(a88ö: L^ALrL^v!SspL»lL

Lrükknun^ von taukencken 9sebnunLan unck von orovisionttrsien 8obsc:kk'sobnunLon.

Kllnckit

^nnakme von 8pavL«lr1srn mit unck olms Kllnalxune.
kinruL vou Wsobsoln auk ckas In- unck ^uslanck; ^ussteliunx von VVecbseln, Zcliecks,
^lclcreckitjvell. Kreckilbrisken; ^usrakIunLen llscb allen gröüeren ?Illtren.

^Vn- unck Verlcauk soxvie tteleitiunL von Wortpaolsron; ^nnakme von 6or8enaukträqen;
^llllöbllNL von 2in8- unck Oivickenckensciieinen; bimxvsclisIunL von au8!äncki8clien Oelcksortsn.

^ukbevabrunL unck VerivaltunF (einsckl. VerlosunLSlcontroIIe) von Wsrrpapisrsr»,
»owie ^ukbevvakrunL von anckeren 1^ortLoLsn»tänc1on unck volcumsnton; Ver8icneruas
voo VVertpapieren sesen Kursverlu8t im balis cker /VusiosuaL.

VermietunL von eisernen LcbrankkLcdera (5»kes) 2ur ^ukkevvskrunL von WortpLpisron
vnck snckeren Wertgegenstllncken unter Lelbstversckluss cksr biieter.
 
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