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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 126 - 148 (2. Juni 1919 - 30. Juni 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0857

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r deutsch-lötzeraltt
ndet worden. Zuschrjstv
lle C 3. 21—23 zu richiti-

Baden

ri. Die Firma Venzr
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m Dienstag. den 17.

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ri. Der Hafenarbei-
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Aus Ltadt und Umgebung

Bezugspreiserhöhung

Mt Mcksicht au-f dis erhoblichen Lohnq'teigerun-
gen und die weitere grotze Proisfteigerung allei
Nolimatercalten schen sich die ba-dischen Zöltungo».
gesumngen, ibren Bezugsvreis ab 1. Juli
zuerböhen. Der Aufschlag -eträgt für vtermal
und wenigev wöchi-'ntlich ev.chcinenide Zeitnngen
min-dostens 20 Pfg. monatlich, einmal tügl ch >>,
schoincnde Zeitnngen mindestens 30 Pfg. moimtlich,
zwovmcvl täglich evscheinonde Zottungen miirdvstons
40 Pis- monatlich.

LZerein füdwestdeutscher Zeitungsverleger E. V.

» » *

Dor Bezugsvrois der Heidelberger Zei-
tung boträgt ab 1. Juli 1,75 M. frei ins H-aus
gcchracht. _

Das Nätesystem

Der V0.N der Tseutschen liberalen
Botkspartei ani Nlontag «rbend im »Mtoisien
Do<t" vercrnsraltete Vvrtvag oon Dr. Iulcns
lLurtius über das Natesystem war' überaus
zcch-reich behucht. D°e tLv.chlonenen. dre sich Äus-
k.aruns über emes der umslrittenLtie-n ZeitpviMerme
w-e es das aus der Neo-olutro-n güborene Räte^
instem darftellt. oerschafsen woüten. sind voll vuf
chre Rech.mng gelo-.nmen. Der Noferent verftand
es, in langerem. fessetndem Vartvage klar und
Uäsivoll (voich.chte, Niesen umd Bedeutung des
Mtechstems lm srosieil Rachnren der löesamrtent-
w.ckslung darzulegen uud Anrcgungen zu weite-
rem 'Naächenken ül-er das vor der Ld.nng stehende
Proiblem zu geben. Er unterschoidet drei Arten
des Nätenstenrs: eM rein polit.i,ckies. ein politisch-
wittiä'MtUches und ein rern w-crljä^lftliches Sy-
stem. Das erstcrs System enistcrmntt der rusftschen
SowjetrepubttL, deren Erundsäye. Berfasfung und
Mfbau der Rofereitt erlautert. Dtas Ziec der
SowietreMblrk. den Äliarxismius zu veru>crk.lchen,
und dre Dttiatur des Proletariats aufzurräflen.
ist mit Hilfe des Mtosyftenis erreicht worden. Die-
ses Rätvsyftein basiert -durchaus nicht auif orig.-
iiellen Eedankon, jondern hat Vorbilder in der
Konvontsverfaijung von 1703. Das Wcchlrecht.
Mf das sich d-ie russisä-e Räterepudlik stützt, ttt in-
direkt, äüsierst radttal und vollütändig auf die
Äöacht des Prolet-ariials zugeschnitten. Die Zu-
ständiskeit je-des einze.nen Sta-atsorgcms erstrellt
sich cmf auto-NMne NornuMun-g und Veruraltung.
Ler Referent u-nterzrolst d.ejes System einer Kri-
tik: Das Rätejiistem ist fur Rufzland.eine ganz
neue Art der Verfassrmg. Es stellt eine <rusgs,pro-
chcne Dezentralisation der Selbstverwaltana dar.
eme gowlsse Vorwirklichung dor Stein-Hardondero-
schon Selbftverw«altnnüsoeL-oyse>blung> und bedeu-
tet einen völligen llmhturz des Par^amentarismus
wnd der fovmialen Demvoikvatie. -Man soll die es
Schema auf unfer Staatswesen nicht sinfach über-
netMen, sondern den gchunden Kern herausjchatei:.
die Achissen nicht abstvcttt-mechanisch und rein
zakckenimafsio so-ndern bsi ichrer werktätigen. beruf-
lichon Tätigkeit erfassen, Dieser Gedanke fichrt
zu einsnr berufsständischen Parlamertt. Dcr Ne-
fevont erläutert danm das jpveite Svstem. das von
Kalisky auf dsnr Rätekongr-esi vorgeschlagen und
angenamimen wurde. Dioses Systeim stellt sich a s
eine Kombination von Berufs- und Kla-ssenorgani-
sation und polittscher Ovgianisation dar. Der Re-
ferent erwähnt hierbei die von der Iudustrle ge-
gründeten Arbeitsgomeinschast. dve als grössie so-
zial Dat der Jndüstrie gepvschen worden ist. Das
dtttte System baut stch auf der Denkschrist des
Reichswirt.chaftsministers Wifsel amk das als
ome »planmähige Gemein-schaft" gedacht ist. und auf
sine Erweiterung und Vermehrunig der genltfcht-
wirtschaftllchen Betriebe hinausläuft. Es werden
Celibstvemoaltungskörper der Zndiustrle geschaff'v
und unt>er staat.iche Aufsicht aestellt. Zn diesem
Zu^aimneichange bechanidelt der Mferent amch die
sMalisterte KoH.enerzcuigiung u-nid -Versorgung.
Interessant rvar dbe Evwähnung des Planes. dast
der Sbcvat durch Erfassirng industrieller Werte ei-
neu Ilntersttitzungsfonds für die Industrie in
ööhe von 5 Milliarden sammsln will. Der ameri-
kanische Kapitalisnms fühlt stch daimrch. dast der
deuische Staat als KapitabFt austritt. s-chr beun-
ruhigt und die neuerltche foindsettge Ha-ltung ge-
senüber unserer Zndustrie stndet in diesem Um-
stande ihre Erklärung. D«r Referent nimmt zu
detzn bei der erstcn Lesung, des Verfaffun-gsentimirfs
angenommenen Artikel 5? der Grundrechte, de:
das Nätesystem rn der Verfaffung verankert scharf
Stellung: Mit Hilfe drr Betttebsavbeiterräte soll
die Sogialisierung gefördert werden. Gegen drese
Abstchten des Eesetzcmtwurfs must von allen. di«
auf dem Doden der Privatwittschast stehen. Froni
semacht wett>en. Der Rüferent knüpst an die
Msführliche Darleguug der vevschieDenen Rätesy-
steme sme zusammeiifaffemde Krittk: An den Ar-
beiterräten werden wir nicht vovboikonmnen. Es
kamn stch auch nur darmm hcrndeln. die Kompe-
tenzen richtig cöbzugreuMN. Die Bestrebungen.
die das Rätesystem zu eiirer „Dtttatur des Pro.e-
tcrriats" ausgestalten wollen. stnd entschroden zu
bekämpfen. Dagegen ist Nemgestaltung der Wirt-
schaftsvettaffuing, auknüpfend an die naturgewoch-
senen Gebilde der Arbeitsgemeimschlttten. mit de:
bpitze eines Reichswirtischaistsrales gettmd und der
Durchführung wert. Gogonüber vein Plänen nach
Sozlattsierung und ..plamnässiger Gomeinwrrt-
fchaft" auf der einen Soite amd dem Nufe nach
»steier Wirtschaft" wuf der anderon Seite. gilt es
ttn richtiges Gleichgewichtsverhältnis zwttchen In-
mvidualmtereffen und Eeineininteressen her,vmel-
len. übrrgen häben wir senug Staatssogä'a-
usmus und Zwangswitt^chaft im Feld und tn
der Heimat durchgekostet, sodatz es notwendrg
Wird. das Schwergrwicht wiieder mehr auf die freie
Zniitiattve in Handel. Gewerbs «und ssiidusttic zu
legen unid das nnser niederseLrochenes Wirt-
schastsleben anf möglichst steiheitl-icher Basis wie-
der zm Cttundung und Blüte zu bringen. Der
Pvrtvag durch graPhische Darstellungen vorzuglich
illufftv^rt, wurde mit gr-ostem Beifall aufaenc-in-
mon. Zn der Erörterung verbreitete stch Regie-
rungsrat toh Rahde 'n intereffanten Ausfuh-
runigen über die Zndioidualwiirttchist und die
«Sesniungeil" der sozialistsichrn Eemeiinwirtfchift.

" Von der Universttät. Geh. Kirchenrat Prof.
v- Dr. Ludwia Lemme wird. wie wir ho-
ren. am Ende des Sommerlemesters seine Lehr-
tätigke-t an unserer Universität beendigen. Geh.
Nat Lemme ist am 8. August 1847 iu v-alzwedel
geboren. In den Iahren 1866—69 studierte er
in Verlin. In Breslau habiliti:rte er sick: als
Privatdozent und wurde dort 1881 a. o. Pro-

fefsor. 1884 Dr. theol. h. c. und im gleichen Jahre
o. Professor in Bonn. Seit 1891 wirkt der Ge-
lehtte an der Ruverto-Carola. Jn augedehntem
Matze hat er sich auch schriftstellerisch betät.gr.

* Neue SchnellzUge. Nach der Handelskammer
zugegangencn Mitteilungen verkehren ab 16. Juni
dte Züge D 32, Heidelberg an 11.02 abends und
D 33. Heidelberg ab 8.38 morgens auf der Strecke
Mannheini—Hechelberg—Würzburg—Berlin wie-
der regelmätzig.

* Der Deutsche Vcrein stir öfsentllche Eesmüi-
heitspflege wird seine Tagung Ende Scptamber
ader Anfamg Oktbber m Weimar aHhälten rmd
dabei folgende Gegenstände bohanideln: 1. Hei-
lung der Volkskrast durch Ernährung und Korver-
vflege. 2. Die Frage der Sosialüsiorung dos Hei!-
wesens. 3. Wie weit kann das Wohnuilgswosen
vergefelkschastet werden? Zur Durchsührung Ler
auif dex vorjähttgen Vcrsammluug dos N'rerns be
schloffenen Ausgostaltnng seiner Tät'rgkeit auf sosial
bnmenischem Gcb-ete i-st ein- Hauiptanischuh des
Vererns g-obildet worLen, deffcn Ee chästsführunu
Dr. med. A. Fischor, Karlsrrche, Heroenst.ahe 34
übettrcrgen wurdc.

* Gedächtnisseicr fiir die Gcfallenen der Hei-
delbcr.rcr Bibeltteise. Mn Samstng abend sand
eine Godächtnisfeier für die 22 gofallenen und 4
vevmistten Mitglteder stntt. Sämtliche Mittvir-
kerlde stellten fich freLidig vn den Dienst> alles war
übersttömender Quell des Erlebten Dankbeamtor
Kammerer zvichncte jede-n der Gefallenen und
Vermistten cvls Helden. Pfiirvor Götz erinncrte
am das srotze Herzelerd und mlchyte: Grabe die
Toten tief in dein Herz hinein. so werden ste Di:
stets lebendig und rvie vcrloren seiu I Sttid. theo-.
Horenflo vrrglich di« freideutsche mst der
christl. ^ilgendbewcgimg Die muistkalischjeil Dar-
biettmgen wurden mst cher^ttcher Dankbarbeit auf-
genommen.

* Dcr Odenwaldklub unternimmt am Donners-
tag lFronl ichnami eine sehr schöne Wandcrung
von Plcutersbach ab. den soaen. Gürtelweg ent-
lang mit herrlict>en Ausblick'ii auf Hirschhorn usw..
zum Steinernen Tisch nach Neckargcmünd. Ein-
kehrgelcgenheit gi-t es unterwegs n cht gui, wes
halb die vollständige Tagesoerpflegung mitzubrin-
gen ist.

" Llnsrcise dentscher Kauflcute in das neutralc
Ausland. Anträge auf Erlaubnis zur Ausre fc
aus dem deutschm Gebitt zum Zweck des Besitt
dcr Messen in Malmö sSchwedcns nnd Frederica
(Dänemarkj wcrden auf Wunsch des Neichwitt
schaftsministeriums mit besonderem Entgegenkom-
men behandelt.

^ Einre.fecrlaabnis für Zivilpcrfonen in das
besehte Eebiet. Die Bestimmungen über Einreise-
erlaubnis von Zivilpersonen in das von Ameri-
kanern und Franzosen besetzte Gebiet des Brücken-
kopfes Koblenz und d.e Ausreise aus diesem
Gebiet in das unbesetzte deutfche Eobiet können
bei den Handelskammern eingesehen werden.

* Von der Derstschen Landsmann'chaft. D e
Dcutzjche Landsnvaun'schrft (Tobuc'gor L. C.) hat
auf i-hoer diesjährigen Pfinssttagung die Vere in-
gung mst dcm A. L. C. auf dor Mavksburg vollso-
gen, so dcvh jetzt nur noch ocn einziger LäEv
mann-schmtsv:rband auf den deut chen hvhorrSchiu-
l-en bost-cht, und u. a. das Aufnahmegos ch dcr
steWla-genden Devbi-ndung Württem-becg.a (Ho-
henheim) genehmigt.

* Der Theaterkulturoerband. Der Irische
Vortrygsabend findet nunmehr defiint>v in
der Alten Universität am Donnerstag, den
19. Iuni. abends 8^L Uhr statt. Er bildet eine
Ergärzung zu dem ..Irischen Abend" de Stadt-
theaters und brinat einen Vortrag von Dr Ernst
Leopold Stahl über ..Irland und seine
Dtchter". und eine Nez tation von Käte Ne-
v i l l. die ..D a s Land der Sehnsucht" von
Poats, ein irisches Elfenmärchen in 1 Alt, vor-
träat.

* Von der elektrifchen Stratzenbahn. Die

Schraube ohne Ende soll nun auch bei der Stra-
tzenbahn um e nen Nina weitergedceht werden.
Alte und neue Lohnforderungen der An-
gestellten erhöhen den Etat dcr Stratzenbahn um
den jährlichen Betraa von über 1 Million Mark.
Deshalb sieht sich die Gesellschaft. vorbehaltlich
der Genehmigung der Aufsichtsbehördr, gezwun-
gen, vom 1. Iuli ab die Fahrpreise zu er-
h ö k>> e n/

»Einfiihrung von Betttebsrätcn. E'cne N'vcll-
mächtigtenkoivfevons des E-aucs Badcn des dert-sch n
Verkehrspersonal-Verbandes bkffatzte
sich m-it der Eiirstihrung von Bct.-iebs äten mü>
sprcrch sich in einey EntschlicKi'in« einstmmig dahin
aus, datz zur Wahrung der R chte der Staxvtsarb -r-
ter urrd StaatÄbecmrien dre Einfichrung von B>o-
ttlebsräten in ben StaatsLeti-icchen dringenid not-
wendi-g sei.

* Die Zurnhefetzung der Richter unterliegt nach
e-mer amllichvn Meldung be onderen Gesetzes-
b e st i m m >u ngen. Es wird nach dem Vorgttstn
oiniger anderer Bun-desstaalte-n ein Gesetz vorberei-
tet, datz auch d'e Zuruhssetzung der richterl-chen
Bocvmten nach Erreichuna ttnes besiMvMt?^>.e-
bensalters von amtswegen ernrösfichen foll.

* De Handwerkskamm rn. Durch eine Bekannt-
machung des Ministeriums des Innern wurd-e die
Zcchl der M'itgli-oder der Handwerkskamnlern. a-b-
gesshen oon don zuzuwählenden von 20 auf 25
Mitgl-iedcr erhöht. D.ie Zal,l der Zu.viwählenden
wuvde auf 6. statt bisher 4. Mitglioder bestinvmt.
Die Zähl der Ersatzmänner ist in beiden Fällen
gleich arost. wie die der Mitglieider.

* Der Eifenbahnrat. Die Verordnung vo>m 6.
Januar über den Ei'en-bahnrat ist jetzt in dom
Sinne abgeändert worden. dasz der VoTsch'ag stast
vom Geweribaufsichtsamte. bei zwoi Mitgliedern
und 'chren Erisatzmäunern vo,n den freäen. bei einem
Atitgliede und dessen Ersatzmann von den christlt-
chou Eew-erkschaften ausWgehen hat. Die Auff-
wandsentschädigiuna der am Orte der Sitzungen
wohnenden Atitglieder wurde von 9 avf 15 AiL.
der nicht am Orte wohnenden von 12 «uf 20 Mark
erhöht

* Postkouten für Ehefraucn. Dei der Stellung
eines Antrags auf Eröffnung eines Postkontos durch
eine Ehefrau ist die Zust mmung des Ehemanns
nicht mehr tn Anspruch zu nehmen.

^ Diebstähle ohne Ende. Gestohlen wurde in
Ziegelhaufen aus einem Eartenhaus 7
Gänse und verschiedene andere Gegenstände im
Wette von 850 Mark. — In der Hauptstrahe 88
wurde ein Aushängekasten erbrochen n-

Stöcke und Schirme im Werte von 1200 Mars ent-
wendet. — Im Eut Leitkof wurde aus einem
Earten fnittels Einsteigens Wäschestücke im Werte
von 400 Mk. gestohlen. — Jn der Neugaffe 15 wur-
den Wäschestücke -m Wette von 500 Mk. und aus
einer Bleiche in der Oberen Neckarsttatze 17
Wäschestücke im Werte von 700 Mk. gestohlen.

* Polizeibcricht. Verhaftet wurde ein verhei-
rateter Fabrtkarbeiter von Wilhelmsfeld wegen
Notzuchtversuchs und Raubs. — Zur Änzeige ka-
men ein Wirt weaen Uebettreten der Polizeistunde
und 2 Personen wegen Vergehens gegen die Fahr-
radordnuna.

Heidelbcrg als Pflanzschule des Kommnnismus

Wir leffen in dem in Noulstadt a. H. erscheinen-
den „Pfälzer Courier":

„Iederinann weitz. datz Bnyern bei doin sMr-
takistifchen und kommunistüchm Unfug in Mün-
chen nicht die Führer gäivosen stnd. Führer
waren fcvit cmsncrhmslos Leute aus dem
Osten, die die partikularifti che Wut. die in Alt-
bayern sott langem gefiiffentiich ge-nührt worden
war (z. T. cvuch schc>n von Richtbayern). für stch
ausnntzten, um sich as Herrscher auffzuwerfen. Be-
achiu-ng cvber verdiont es. datz diese Oe-sklichen. mit
Auswahme von Eisner. der von B-erlin nach
Mimchon kam. vorher ihren Standort in Heidel-
berg gehwbt hcvben Dort l-obten ste seit Jahren
als ffogenannte geistreiche, idea-l gestnnte Leatte.
Zn den letzten Tagen ist noich eimses über die Be-
ziehuunen des HeidelLerger Nationa ökonomon
Prvvatdo,zenten Dr. Salz. eines Böhmen. zu Le-
vine bekannt geworden. Lewine. Lewin,
Toller. der angebüch Ur>bayer. aber tat'äch'ich
nvvs der Pt-oivimz Poen stammt. Landauer, der
Öeffterre'ickstr Neurath. Edsar Faffe ste allc
babe-n als Privatdozent.'n oder funge Akadcmiker
ihre Heidolberger Dorgeschichte".

Das ist ge-witz richtig. aber die Sch'üffe. die das
Vlatt andoutet. als ob nun in Hoidelberg die
K.o.mmimisten rogelrecht gezüchtct würden und un-
serer Stattt dutt-rch gewiffermatzen ein Makel an-
'ivste. stnd ab-ivegig. Drtz Heide berg koine Hoch-
burg des Kommnnismus ist. hat die flaue Demon-
sttatw-n cvm Freitag gezeigt.

(!) Wilhelmsfeld. 16. Iuni. Vei der gestrigen
Eemeinderatswahl haben etwa 70 Prozent
der Wahlberechtigten abgestimmt. Die gemeinsamc
L ste der Sozialdemolraten und Demokraten er
bielt 200. die Liste der freien Wahlvereinigu:g
105 Stimmen. Sitze erhalten die Demokra e ° 3
die Sozialdcmokraten 1. d e freis Wahlvereinigung
2 Sitze. Eewählt stnd Eeorg Reibold. Postagen
(Demtt-. Michael Eärtner. Landwirt s^em..),
Leonhard Hör (Soz.s. Nikolaus Beckenbach Kfm
(fr. Wahlvcr.). Adam Laier. Landwirt (Dein.),
Ialob Döringer sfr. Wahlver.).

Mosbach. 16. Juni. Jn der Aktienbraucr-'i ist
wegen Lohnstreitigkeiten ein Streik ausqebrocheen.

stz Wfesloch. 16 Iuni. Fv der geffttigen sihr
stcrrk hesuchte'N Bezirks - Bouer n v ersam m-
lung wurde ei-'stimin'<l eine Ent'chlietzung <mge-
nomnien. in der gesordttt wird. die jetzigen Höchstt
proise den ProduEtionskc-stLil an'ziip-affsn und die
Zwttngswittschaft abzubauen.

Lörrach, 16. Iuni. Nachdem die Re>2i"r-n«
Matznahmcn getrofien hat. um die Le-bensmittel-
verffa-rWmg der Ei'enba-ner in Weil-Leo-voldsbZh»
u-nd Halttngen zu verbeffern. haÄen die Eisenbaih-
ner ihr U.tilinatum zurückgezogen.

Kunit und Wiisenschaft

* Prof. Kahls 70. Gebnrtstag. Am 17. Iuni
begeht einer der beliebtenen und bekailnt.sten
Universitätslehrer der Berliner Staats-, Bec-
waltung.-. Kirchen- und Straircchtslehrer G h.
Justizrat I>. Dr. iur. et med. Wilbelm Kahl die
Feier seines 70. Eeburti-tages. Eeboren in Untcr-
franken als Sohn d.s Patrimonialrichters späte-
ren Be.zirksgerichtspräsidenten Dr. Friedr ch von
Kahl, studierte er in Erlanaen. dann in München,
wo er 1876 Privatdozent wurde. Drei Iahre spä
ter kam er als a. o. Profeffor nach Nostock. wurde
hier Ordinarius und Konststorialrat. g nq da >
nach Erlaugen. Bonn und wirkt se-t 1895 in Ber-
lin. Kahl der nicht nur üls Mann der Wissen-
schaft. sond nm auch als Praktiker hervorraqendcs
geleistet hat, sp elt neuerdings in der National-
versammlung alsFührer der Dei-tsch-"!
Volkspartei eine bedeutend-' Nolle. In Kahl
besitzt die Fakultnt einen dcr b"sttn Kemttr des
Kirchenrechts. namentlich des Rechts der evan-
gelischen Kirche. Er hat diese Kmntnis in e ner
grotzen Anzahl ausgczeichni -

-r> Hochschuluachr'chttn. Der A^votheker Dr.-Ing.
Ludw-ig Lautenschlägerin Karlstnhehnt
einon Rirf nach Greifs w a l d als Akb ' l- 'Ngs.
vorstoher fllr PharwMie am chewtt'ch n Inffttt'-t er°
halten. — Der Geheime Med>;> N 'lrat Pro'. Dr
Lexer, Direktor d«r chir'-rgffch n Klin k tn
Zana. hat öincn Nüf an d'e Unvve si'ät Frei-
burg i.B. erhalten.—Der bisberige ord. Hono-a---
mos-effor für ortlwvnidische Ebittirg'e und DivEor
der orthotväd-ischm Klin k om ^er Frankfnrter
Uniivorsitltt Dr. Karl Ludloff, ist zum oTideni-
lichrn Professor eriiamit worden. — Prof. Dr Mfr.
Coehn, Pri-va-tdozeiit für vhnsikal ffche Eh mie- an
der Unttiersität Götttiigen, fit zum a. o. Pro-
feffor eruannt worden.

Turnen. Sport und Sprel

* Schwimmsport. Das vom Schwttnmvere-in
„Nikar" Heidollherg e. V am vergangenen Sonn-
tag vevanfftaltete Anffchwinrmen ttn Neckar vett»u-n-
den mit internein 1000-Meter-Wettschwttnmen
kann als aut gelünaen he-zerchnet wevden. Es be-

tekltgten stch insgcsamt 180 Schwiinimerinnen und
Schwim-mer, von denen nur drei vor de-in Ziel das
Wasser verlretzen. Beide Ufer unld die Brückon wa-
re>n dicht vo-n Zuffchanern besetzt. ein Beweis des
grotzen Jntereffes. das dem Schwimm'port in Hei-
delberg entgegengebvacht wird. D>e Preisvertoi-
Lung mit anschlietzender Unterihaltimg vercinigte
am Albend dre Atttgltteder und Gönncr des Nttar
i-mff VerekusloLal Drauere'c Ziegler. Die Ergeb-
nisse des Wettffchwiimii-ens stnd fo-lgende: Her-
renabteilung: 1. Walter Klein. 12 Min.
14 Sek.. 2. Wi.holm Müller. 12 Min 20 Sek.
3. Emil Worbertz. 12 Dkttl. 20 Sok.. 4. Oslar
Schm-uch, 12 Mm. 29 Sek.. 5. Ruidolf Zapp. 12
Min. 33 Sek. Dam en a b t e i l u n g: 1. Ida
Rohrmann 16 Min. 14 Sek.. 2. Gertrud F e i-
g e ns pa'n. 16 Min. 18 Sek.. 3. Annelie e Trei-
ber. 16 Min. 28 Sek. I u gen dab t e i l u n g:
Kurt Hetzler 12 Min. 36 Sek.. 32 Karl Kle -
bes 12 Mn. 42 Sek., 3, Hermann Röhn, 13
Min. 10 Sek.

* Verband für Rafensport Sitz Heidelberg e V.

Vor ungesähr 800 Zii> chanern trafcn sich am So-n.i'
t>ag d-ie bviden Beczirksmeister Olympia-Neu-
lutzheim und Union-Heidelberg z.um
Entffckx-idimgssPiel in der Pokal p-ielrimde des Nck-
kargaues auf dom Sportp atz Planksttdt. Bei rs-
gulärer Splelzeit stand das Srnel i:i u,;d brachte
in der Verlüngernng Union einen Sieg von 3:1 T.
Heidelberg konnte soinen Erfolg einem vorzüoli-
chen Zusaminenspiel gögenüber dem spielstarken
Eegner sichern.

Letzte Drahtberichts

Die Verlängernng der Frist

Vcrsailles, 16. Juni. Bei dcr Ueberreichnng
dcx Ententeantwort e.klärte Eeneral kr täc
Dut-affta. ex Llberreiche h.ermit die cmdgült g n Be-
d'-ngnngen. D'.e delltsche Delegation scllc in einer
Frifft von 5 Tagen, vom Zeitpunkt der Ueb.r.e:-
ch'ing an g rechaet. erklären, ob sie gkavillt s 1, den
Fricdensvertrag zu unterzeichnen odcx n cht. M -
uisterickldircktor Simons evwüde te. die Frist von
5 Tcrgen sei zu kurz bemessen. Dir deutsche Re.
gicrung unid die deutscho Frieidenoidjlegal on beh el-
tcn sich vor, eine Wclängdrung dcr Frfft zu ve:-
lang n. Dutcvsta entgegnete, cr wevde den alliier-
lcn und >affoz.'tte:ten Rcg'erungon von d cscr E klä-
rung Kenntnis geben. Kürz vor 9 Uhr ab n>s k i
Dutcosta nochmals nach Berffa.lles urd teilte dom
Asiin'ffterialdtr cktor Simon mit, die Entente h> he
sich be eit erklärt, die Fo'rst um 48 Stunden zu
verlängern. Ministeriakdirektor Simoa anr
wortct', di>e Frifft einzuihalten, jedvch werde e.st die
deutsche Regierung in der Lage fein, einen
e^daiültigen Entschluh zu faffen und fie roerde der
Entcnte nvitt 'ilen. ob die Frist von 7 Tagen e "
gehalten werdem könne.

Der Erenzverkehr nach Polen gesperrt

Berlrn, 17. Iuni. Nachdem d e volw ffch Regr -
rung bereits sett mehr als 10 Tagen die Grenzen
g'§:n Schlösien völlrg gcffoerrt chat. ackdererseils
aber in gttrtzcrep Zahl unlautere Elcmrente aus
Polen die Greirze auf verbotenem Wege zu Lber-
lchr- 'teri such-m, i',m Sckbotage tzegen >die Verb--Hr'>'
inittel der EisenLahn ufiv. zu treiben iv"d "
Dautkchlaird M hctzen, bctt das Cene alkommando
im E'nowfftändms mit de-ir Reichs- und Sta-atsk^
missaron mtt dem heutigen Tage dm Grenzocrk hr
a"ch --tt-ffchl'etzl'ch des sogencknnten klein-n Gr z.
verk hrs aegiTii Polen ge'perrt. Fllr N.se Matz-
ckahme wcrr- cvi'ch entffche dmd, dah d-ie grvtze ?. r
ker unerrvün^chton volntschen Zureiffendrn d-ie sckhr
schwiettgs LeS nsmittttlage ro^iterhttr vkrffchle^ t rr.

* Der Berlinsr Zeitunasstrcik ist durch die ein-
geleiteten Verbandlunaen hsendiqt rvv'-d''n

^ Soun'et-Rutzland. Dße Petersbnrger Zeifi'ng
Petr°7grads1aia Pow'a mcldet. Radkowski traf
in Moskaii ein, um wegen Versinigun-r dex So-w-
iet-Rep-"bl'ken Rutzland. Ukrckine. Lett'and, Lff-
tcrnen 'M-itzrutzland und Krim zu einer einzi-
aen Sowiet - Republik zu verhandeln.

Evan^elische Gemeinde.
Wochengottesdierrst.

Providenzkirche r Aütiwoch abends 8 ULr, Stadt-
pfar-sr >^8tz- Eiklä unq des Praph ten I-re»iias.
Christu-»kie Le r Miit-voch abeuds 8 Uhr, P arrer
Bin > cke.

Iobnnneskirche (Stadt'eil Neuenheim): Mitttvoch
ab- s. 8Uhr N'ochengoitesdienstz Stadtvikar Waag

WcilmOkglichtiimkiiiikrök'iiMi.sjeitili!!!

Ain 17. Iuni 1919, moraens 7 Uhr.

Wcrmo-
Gr-ide
n. Cels.

niederst. ^ hvchster

Wär-- egrad seit
gestern

M-'nd-

richtung

Himnicl

Lufldr.

mm

17,0

13,7

27.3

still

Har

766.0

Niedcrschiag — min

Mit elwcrte von gestern:
Temperatur 2I4

Tu- stdruck ^>,4 min

Rclative Feuchtigieit 49.0

Wasserstände am 17. Inni 1919

Hetdelberg: 1,27 m, Heilbronn: 0,43 m
und in N e ck a r st e i n a ch: 0,76 m

Vetrisft:

Pe/MAenmA „Äckllcho/"

Infolge technischer Schwierigkeilen durch über-
großen Andrang ist die Versleigerung aufgehoben.

Wegen Fortsehung des freihändigen Verkaufes
erfolgt noch Bekanntgabe. K234

tNolten, IVsnren, Nstte»,
tNLuse otc. verniebtet.
VersiaUeiunL i4n^-esen.

2imms»'- lDssinfstztionsn-

Qttr. aunA,

Vesivkektlons .nstslt,
lelepb. 1298. öienenstr. 5.
 
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