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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 126 - 148 (2. Juni 1919 - 30. Juni 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0880

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jchlojic-u das Nüchi der VLvölkeruilü. Taljachlich, so
stcl,t es au'f zuxn aufeinanderfolgelrden bibcn.

Ostpreußen: „Weil man eisentlich Zweiffel
Lüer däv Eympathien dex Einmohner (ilv dcn
CrensseHisten) hal-en kann, tzaben die All ierten
die VolksaLftiinmung in diesen GcHieten be>st mint
Wir haüen Zwerfel an der Meinung Ler Elisasser z.
V — cvber da herrtscht das historifche W'cht, nem,
dann Mmrt Las Land su Dautschland. alo da
hirrscht knrlj unLn gnt gar ke-in Recht, sondern die

Eeroalt. _ . ->.. .

Danzig: „Als Danzig noch zur 5>anisa gelhorte,
Lnand es sich außerhalb dec pol t sch-n Erenzen
Deutschstrnlds unH vrosp'ricrte." Als Pams noch
eum Ne ch <varls des Erohsn gedörte. war es ein
Vestandt.il des geainanischen Re ches und hat sich
schr wohl dort sefiihlt. .

DieKolonien: „Jm deutschcn Rc-chstag

si,d Klagcn A>er die deulsche KolonialavirtschM
rmit Noske Uicd ErzL'erger vo g «bracht worden."
Das tragijcho Sch ckial der Hereros! Ueder die
kxlgüsch'n Kongogceuol hat ja nienrals eine Debatre
slaltgcsunL'-n, und ü'>r die furchtbare Niecdevjchla-
g: ng dcs ii:ld§chen A-ufstanLes durch England ist i>-
'nemals ein Wort dor Emvörung durch die Wolt
gcnang n. und die Trvu'ende von Burenfrauen. d e
i'i Konüentrationslagern starLen. starben aus Bc-
geisterung für England!

Leite auf Seits: cfn Narrenspiegol. Seite aus
Seite em Dokunient menM cher Kleinheit unL
Torhe't. Es üst alher unersindlich war: m die Al-
liiert n sur Abfassnng dieser Note 16 Tage Zeit
gebrai'cht lmben. Es ist in der Tat fast allos bei
dem Entwurf vom 7. Mlai gcblicben. und ru der
Abi'assung der Mantelnote, die in endlosen Wbe^er
bolungen Beschimpfungcni auf Veschimpsungen
bäuft. war ia wohl nicht die Arbmt von Wochen
evforderlich.

Aus Sta)t und Umgebung

Heidelberger Termalquellen

Von Prof. Dr. Wilhelm Salomon wird uns

geschrieben^. „Heidelberger Tageblattes"

(17. 6. 19) hat Herr W. von Lepes (vamburg)
Mittejlungen über Thermalquellen g.macht, die im
Heidelberger Untergrund in »er.nger Tiefe zu er-
bohren seien. und daran einige Bcmerkunoen über
dle unter meiner Leitung erbohrte Radium-Sol-
quelle geknüpft. dje eine Aufklärung echeischen.
Er hat auf Grund se ner „ruteutechnljchen Spezial-
studien" sür drei Stelsen in Heldelbcrg und
ur sünf in Freiburg genau angegeben. in w-lcher
Tiese dort Luellen zu erbohren scien. wclche
Wassermengen sie liesern würden und zum Teil
auch welche WLrme. welchen Radium-Emgnat ous-
qchalt lin Mache-Einheitenj, wievjel Kohlen-
äure und Lithium, sowie in welcher Reihensolge
e der Menge ngch Kochsalz. Chlorkali, Stront um.
:isen und Mangan. Schwesel. Iod, Brom, Kiesel-
säure usw. enthielten. Auf Erund dieser Anga-
ben hat dte Stadt Freiburg mit Herrn von Lepel
einen Vertrag abgeschlossen und sich verpflichtet
ihm nach Angabe der füns Bohrstellen noch vor
Deg nn der Bohrung 7506 Mk. auszuzahlen. bei
einem Ersolg aber sogar noch wietere 62 506 Mk.
Die Heidelberger Stadtverwaltung ist auf ent-
sprechende schon vor längerer Zeit gemachte An r-
bietuilgen des Herrn von Lepel bisher nicht ein-
gegangen.

Jch stehe nun der Wünfchelrute nicht so
skeptisch gogenüber. w e die Mehrheit der Natur-
wissenschaftler. sondern habe wiederholt öffentlich
ausgesprochen und auch gedruckt, datz es nach mei-
der Ansicht eine sehr grohe Anzahl von Menschen
(vielleicht jeder dritte oder vierte) gibt in deren
Händen d « Ruten auf unterirdisch flietzende Was-
ser und auf verschiedene andere Substanzen rea-

gieren. d h. einen Ausschlag geben. Dagcgcn >st
es bishcr gänzlich unbewiesen. datz es nnt der
Rute möglich sei auch nur ungefähr die Warme,
Menge des Wassers. seinen Eehalt an Nad'um-
Ema'nation und zahlreichen anderen chemischen
Substanzen zu bestimmen.

Sollte es also Herrn yon Lepel geglückt sein
eine solche Methode der chemischen Analyse
aus der Ferne für unterirdisch oerborgene
Quellen zu erfinden. so würde er zu den gröhten
naturwissenschaftl.chen Entdeckern gehören u. seine
..Rutenanalyse" einen würdigen Platz neben Vun-
sens und Kirchhoffs Spektralanalyse finden.

Unter diesen Umständen fordere ich Herrn
v. Lepel auf öffentlich mitzuteilen. wo
er bereits den Beweis für se ne Entdeckung er-
bracht hat. d. h. wo er bereits Thermen nicht bloh
angegeben, sondern wirklich erbohrt hat
deren physikalische und chemische Eigenschaften mtt
seiner Voraussage übereinsti-mmen.
Unbesttmmte Empfehlungen von Bad-'venoaltun-
gen, Industriellen oder sonstigen Prioaten würden
also nicht als Beweis dienen können. Auch wür-
den Angaben üb.r erfolgte Erbohrung von gewöhn-
lichem Wasser. Kali oder Erzen noch keineswegs
ein Bewets fllr die Möglichkeit der Vorau sage
von Tiefe, Wassermenge, und chemischer Veschaf-
fenheit von Thcrmen sein. Die Heidelberger Bür-
gerschaft aber bitte ich mit ihrem Urteil in der
Angelegenhe t zu warten und sich nicht die Freude
an dem von der Stadt erzielten grotzen Erfolge
verringcrn zu lassen. bis die erste von Herrn von
Lepel angeratene Bohrung im Eünterstal bei
Freiburg wirklich ergeben haben wird. ditz dort
eine INierme in 116—125 Metcr Tiefe mit all den
zahlreicken von Herrn von Lepel genau angege-
benen Eigenschaften vorhanden ist. Trifft das
alles zu. wtrd also nicht etwa dort in and.'rer
Tiefe eine Quelle von anderen Eigenlchasten er-
bohrt was 'ch fllr möglich halte. so würds ich d-'r
erste sein. der der Stadt Heidelberg riete ihr Hejl
und E ld Herrn von Lepel anzuvertrauen.

Uebrigens bemerke ich was dsr Stgdtverwal-
tung seit Iahren bekannt ist. datz auch an and"rcn
Stellen des Heidelberger llntergrundes t a t s ä ch-
l i ch eine gew sse Wahrscheinlichkeit für die Er-
bohrung von Thermalwasser vorhnnden ist. Da
wir abor nach dem Urteil ausgezeichnerer m'sscn-
'chaftlicher Sachversländiaer dsretts alles
haben. was zur Errichtung ein's He'lbades
notwendig ist. so maa ich unt.'r den heutigen poli-
tischen und wi'-tschastltch'n V>rhältn,ise.r nicht zu
westeren zunächst unnüt"'n Au^gabsn raten.

Wilhelm Salomon.

Aus Baden

* Bon der Universität. Auf eine 60jäbrige Do-
zentsntätigkeit Lann heute 6>sh. Rat Profsssor Dr.
Gsovg Quincke zurückbliüen. Er i-st am 16. No°
vemtber 1834 sn Fvankstirt a O. gsboren Der Ee-
lshrtc ibaib,ilitisrte stch arn 21. I>>ni 1856 an der
Universttät Berlin. Nach varüberssdenlder Tä-
tätigkeit in W-'irzburg -am er 1875 ,rach Hsidel-
berg als Nachfolger ssines o^rers E atav Kirch-
boff 196? trat er in ^en Ruihes^intz Seine Svc-
zialsächer stnd: KaPillarität. Elektrizität. Opt>r
und Akustik.

* Von dex E senbahn. Monstrg an ver-

8ebrt oin nener Borortzug auf d-sr Strecke Hei-
dslberkb-W'eslochMZalldorf und hält in Leiimen
und Walldorf. Er fäbrt hier nachm 6 24 Uhr
aib. dis AnLinst in W'eslsch erfosgt 6 51 Uhr.

* Eine neue Neichs ostkarts mit ^Verfftempel
wird von der Neichsoast vorberestet. Hm 1. Iuli
werden Briefmarken znr Erinnerung an die Na-
stonalvevstrmmlung zu 10. 15 „ntz 25 Pfennig aus-
gegeben. Auch die neue P '^arte ist hi>erfür be-
stimmt. Sie erchä't dsn Wert von 16 Pfsnnig.

* Postalisches. Tsie Anwabin.e voin Wortpaketen
von Privatper^o-nen nach Ham urg ist in glei-
chem Umfanae wie nach Bersin bis einschlietz ich
25. Iuim gesperrt.

* Die Klcider- und Wäschestelle für elsatz lo-
thringische Fliichtlinse hat einen Posten Leib-
mäische lfür Herren. Knnben. Mädchm und Ersti-
stiivge) evhalten. BeMgsscl-eine stellt die Fijr'^rgL-
stelle stir shlatz-lothri.ngiiche F üchllinge. Rolcs
Krsv^. Abtlg. 9 (BerkehrsibÜLo) täglich von 0 bis
12 Ubr aus.

Der Wirtestreft

Karlsruhe, 21. Funi. Die Reareriung seht hin-
fichtlich des Wirtestreiks von thvmn bisher einge-
nonimenen Standpunkt nicht ab. Das Verlangen.
gerabe das Ea-stwirtsgewerbe von den Bestimmun-
gon über den Sch<eichlfandel auszunehmen. sei un-
tunlich. weil die sosenannton schmarzseschlachteten
Tiere rn der Hauptjache den Wirtschaften und Ho-
tels zussfllhrt werden. Deshalb könne auch künf-
tig vom oiner Kontrolle des Gastwirtsgewerbes
nicht cvbgosehen werden. Die Wlrkung der Be-
willbgung der Änträge der Wirtsorga itsation
würde einen völliaen Zusammenbruch
der Fleischoersorgung u-njeres Landes be-
deuten imd davauf hinaus^aufen, dic zahl'ings-
fähi-gen Leute in den Stamd zu setzen, in den W,rt-
schaften unrationiertes Fle-isch M geni-etzen. wäh-
vond Äie Kommunalverbände nicht m«l)r in dc:
Lase wären. den minderbemittolton Verbranch:rn
das ihnen zusteihende an sich schon sehr gerrngL
Qrvantum Fleisch zu biefern Dazu könne dio Re-
gierung d-ie Hand nicht bieten.

Freiburg. 2st Iuni. Der hieistge Wirte-
streik kann sp gut als beendel geltcn, nach-
dem die Hotelbesttzer dem Wirteverstn mitgetei t
haben. datz sie die Schlietzung ihrer Häuser nicht
aufrecht erhalten könnten.

* Personalveränderungen an den höhercn S«bu-
len im Lande. In den Nuhestind verletzt wurden
der Direktor der Oberreal chulle in Baden-
Baden, Ech. Hofrat Dr. Felir Debo. der Di-
rektor y.m Eyninasium in Wertheim, Dr.'Oito
Kienltz. die Studienräte Androas Brandl in
Pforzheiin. Auaust Breunig in Nastatt. Kar!
Jmgraben in Karlsruhe, Iofef Neuberger
in Freihurg. Io-sef Schott in Kvnfi'anz, A ois
Seib m Nastatt. Emik Unser in Pfürzh'im;
die Profestoren Edo.'Lert Clement in Tauber-
bischiofsh'im. Anton Hosfmann in Mannheim,
Dr Ferdinand Lamey in Freibiurg. Kari Frbsd-
rich Lederle in Rastatt, Io'of Nolkert in
Nastatt. Iohann Zwingert in Dnrl^ch: die
Oberrea lehrer Adols Eönner sn Karlsruhe.
Otto Kabus in Mannheim. Leoich. Knauer
in Karlsr'ibe. August Mejnzer in Karlsrichr.
Martin NLmmele in Durlach.

^vangelische Gemeirrdegottesvien'te.

Sonuiog. 22 Juni. 1. Sonuiag nach Trinititis

Heilrggeistkir chs l/gio Uhr: Psarrer Wiunecke-

Prov druziirche 8 Uhr: Plurrer Winueckc.

Providenzkirche stglOUHr: Srodtiikar Lic Rose
L>iud r irche '^12 Ulir: P arrer Win uecke.

Chri uskirche OrlO Uvr: Prof. Lr. Rlevergall
Cl,risteu!ehrc: Ctcidtp arcer Fromiuel. Kiudec-
liiche »/2I2 lUir: Stadlp-or er Weitz.

St Peierslircho Avendgottesdieu i 5 Uhr
Skod" >kar Lic. N o >' e.

I uhanneskirche (Ltodtteil Neuon5eim) voruiitt'gS
»/Lo Uyr: Go lesdieust. Siadt.- lar Waog. Kiu-
derk'rctie ' > m,,- Stadtpfoirer Lchmiih.

Friedenskirche lStadtteil Hondschiihsiieiln) vorm.
»/,10Uhr Goltcsdienit. ,1 Uhc Kindergoiiesdieust.
l/z2 Chc,st. n ehrc. Vik ir K rüge f.

B crgkirche sStoi lteil Schlierlmo ) stglO Uhr: Stadt-
pfa rer G ötz. >/22 Uhr lliiidertirct e

Sonntagsverein evang-Mödchen Bergkirche.
Müt nvch hzh llhr.

Iüii l nosmrc n Ti nstoo l/28 Uhr.

Svnnt a gs verei n jungee M äd ch e n. Hirschstr. 15.
N.itlwrch Uyr.

Iüngliug 0 > rein Freitag »/»8 Uhr.

Christl. Vereiu ev. Atädchen, Schröderstr. 33.
Sountug ir, m. 4 Uhr.

Kolifir, a de verein d. Christuskirche
Aionrog ol euds l/ztz Uhr iin Konstrmauden aal.

Evang. Berein sür Hausgehtlsliineu. Svnutog
4 Uhr im t emein> esoal.

DiakonissenhauSkqpelle, Plöck 47.

1. Lonn a i.a>->, ^rmuaiis: üüisslvn sest. Bor'».
l/gio Uhr: y redigt Pfarrer Tiemer-Nöttiugen.
11 Uhr l.inder o iesbi>ust. N/isslvnar Schöser.
Nochm '/zö ^nisionsfeier. Jietn r 'tfoirer Ti e-.
mer. Mlssionssuperiiitendeut P>r. Uhlig, Mis-
sionor Echöfer. Niittwoch nachm. 4llhrFrauen-

belslunde, Donncrsrogobeud 8'/« Uhr Vibelst.md»
Pfr Kamiuerer.

Ev.-Luth. Mrche, Höh.Töchterschule.Sen,i„ari

Plvckstrave. Sonntog, voc>». 90» Uhr Prediqt.
gottesdienst. P,arrer W ag n e r.

Chriften ohne Sonverbekenntnis, PiöckZs

Hinterhs. Svnntog nachm.SUHr: Wortveckmidui^
Dienüiag abend 8'j. Uyr: WorUelrachtung, vvrerft
über die Vrieie Pouli an Thinwlheus.

Cvangel. Gemeinschaft, Bcückenstt-atze 6.

Svunl >g, -2 Z-,ui: Vvrm ",.li-Uyr: P edigl. ll Uhr
jimdergoitesdieust. Nachm> l/s4 Uhr: Pccdigt.
Douu>rStog avends 8'/. Uhr Bibel- und Oebrp
stuude. Predig?r Friederich.

<^vang. Genreinve Nohrbach.

Lonut>.g, 22. Zuui: vo UI. '/2I0 Uyr. Hauptooltcs.
dieust mit Ciuf.hrung der ueugcwöhlten Kiricy.
älesten. b/^,1 Uhr Kindergotle-dieiiu. ^iach,,,.

I Uhr Chcistenlehre. 3—5 U >>: Juugjrau ubm,^
Abeuds 8— 0 Uhc Iugcudbuud. Pfr. Boeckh.

Nöm.- Kattzol. Gemeinoegatte svtea ste.

Sounlog, iu der F.vuleiamamsoktav, 22. Ium.
Jesuitenkirche. Eamstog, »achm. oi 3 ct>,r ob
Beichtgelegeuheck, abeuds 8 Uyr Fr^nle.chuuius.
a idocht.

Souulog früh vou 6 Ubr ab B-ichtgelegenheit.
->/4'- Uhr Frühmesse. 'm? Uhr hl. Mesj> cGeneral-
kommunion der Iungfraiie.ikongregation), d Uyr
P-.edigt und deutsche Swg^> esse. 0 U!,r P e-
digl >>nd/lmt, 1> Uhr Predigl uud deutsche Liii^.
ni lse (Previgt wird H.H P,.ec Zorcll holten alä
Cmleituug für die M.mner x r>ltie»), »a. nu 2
Cyristeute re ,ür die stnaben. ',^3 Uh Her^.Mariü-
Vruderschaft nudaö t, benos 0 Uhr Feiecl ch/ lmf.
nahme iu i ie Iuilgfcoueiikougregariou mil ^chluj;.
preoigi, Päpsil. Seg. n, Pro^e sion, Ted.uiu u d
Eegen. '/gO Uhr Vortrag fur M.muer uud, ü g-
liuge mit Legcnsaudarht. Au.teüe» der hl. Kom-
muuiou: b/^,^ »/^7, 7, uud -/«O tlhx,
Werktogsgottesdi- n!t.

Läglich '/^lo Uhr hl. Mess-', 7 Uhr, au geuommen
am Samstag, Amt mit Segen, Diensiag uud
Freitag '/z7 Uhr hl. Messe (das Amt u »'? Uhr
ist gleick)zcilig SchülergoOesdie-ist), Tonucr-t.ig
abeud von 5 und Freitag rüh v n 6 Uhr ab
Bcichtgel genhcit. A eudoortr.ige sür Mönner u.
Iuuglmge täglich wö ireud der gan^en Wvche
8 Uy> durch Iesuilcuputcr Zorell.

Gottesdienst in Schlierbach. So.lnlag 'ÜIOUHr
Predigt u-.d Amt.

Millwoch uud Somstag ft«8 hl. Mcsse.

St. Bonsfatiuskirche. Kollekte für Theologic-
stuoiercnde. Sonritag früh 6 Uhr Fr. h »esse.
7 Uhr hl. Messe. 8 Uhc Cingmeste. ',«1u Uhr
Hoiipkgottesdieust mir Predigt uud Hvchamt mil
ousgesetzkcm Allerheiligem. 11 Uhr Schülcrgot es.
dienst uut Prcdigt. Nachm. '/22 Uhr Christenlehre
für die Jungliuge. 2 Uhr Hcrz-Mariö-Bruüer»
svaftsanda iit. Abends 8 Uhr Okiavandacht.

St. Nafa eIsktr chr. Samstag abeud 8 Uyr Ok av-
audayt. Lvrmlog früh 7 Uhr Frühmesse mil Ge-
neiulkvmmuniou deS Iugendvereius. '/^IO Uhr
Houpigottesdieust »nit Predigt uud Amt vor aus-
gesegtem AUerheil g m. N Uyr Tcutsche Ling«
messe. Nachm. '/22 Uhr Chr steuleyre. 2 üyr
Herz.Jesu-^ln^acht mit Segen. Abends 8 Uhr
Oktava-.dacht.

St. Ann akirche> Morgei's l/27Uhr Beichtgelegeuheit.
7Uhr: Ai,st>ilu ig der hl.Koiiirnimion. b Uyr
feierl. Ok ava»>t. 10 Ubr Lingmesse »>it Predigt.
Nochm. 1/23 Uhr Erste Andacht zum ollerheil geu
Sakrameute. Ntonta, b s Fre'tag morgeus 7 Üyr
GoOesdienst vor a sgesetztem Allerheiligsteu. Dou.
ne^stag 7 Uyr S.isluugssest deS 'l'acameuieuver-
eius mir Predigt, lev. Hochgmt und Geneialkom-
nuuiion. Fre.rag 7 Uhr Herz-Jesu Amt. Freit'g
abends »jst'Uhr feierl. Herz-Iesu-Andacht und
G n ralabsolutivn.

A1tkatl)o1ifcher (Hemelnvkgottesdienft.

Heiliggeiftchorkirche.

Conntog, 22 Juui: Nachm. 3 Uhr: Gottesdienst mit
Predigt. dtachher Christcnlehre.

Metftoviste:rgemciuve, Landhausstraße 17.

So ntag, 22.Iun OglO Uhr: Predigt. Prediger Walz.

II Uhr Soun agsschule. 3 Uyr Iugendbuud.
Dienslog obend 8 U^r Vibel- und Gebetstunde.
Prediger Walz.

->

2.

4.

^ 6.-

6.

0.

10.

11.

Nr.

Spe

Die

dort. ohne je fein deutsches Baterland zu verg s-
len oder gerittg zu achten zum pariserischsten aller
Pariser geworden. Leine Werke geben ein Spie-
gelbild der gunzen Sorglosigkeit und Heiterteit,
aber auch der leichtherziaön Moral des zweiten
Kaiserre.ches. Nur auf dem Pariier Boden konn-
len damals Operetten gedeiken, die. wte ,F)rpheus
in der Unterwelt". .D>ie schöne Helena" oder ,T>ie
Erotzherzogin von Gerolstejn" in tosser Ausgelassen-
heit und fr-fcher Vikanterie vor nichts zurück-
schreckten. aber aeadelt wurden durch den geniuten
Wurf, der durch etne fast unerschöpfliche Phantasie
und einen Melodienreichtum. der einen Kritiker
seiner Zeit ihn den Alozart der Champs Elyssees
nennen lietz. Die noch zu Osfenbachs Lebzejten
einsetzende Blüte der Wiener Operette und selbst
dte besten Werke eines Iohann Strautz haben es
nicht vermocht. die beflügelte Erazie u. den sprudeln-
den Humor Ofsenbachs zu erreichen. geschweige
denn zu verdunkeln. Von den Machern der faden
und banalen Overetten der heutigen Zeit, bei de-
nen ein schones Tanzbejn die Hauptrolle spieft.
darf in diesem Zusammenhange gar nicht gespro-
chen werden.

Der R esenerfolg der Offenbachschen Opereteen.
,?utstehung in das Iahrzehnt von 1857 bis
1867 fallt. brachte ihm beispiellose Anerkennuna,
Ehren und auch klina-nden Erfolg. Trotzdem sam-
melte er nie irdische Eüter. 8-nn seine Leichtigkeit
tm Eeldausaebsn war er nickt minder grotz. als die
seiner musikalischen Erfindungen. Datz Offenbach
ader auch als Schövfer ernster und edler Musik
hohe Wertung verdient. bewies er durch seine
.Fottmanns Erzählungen". Jhren
ntcht mehr erleben. Er
starb am 5. Oktober 1886 in Paris.

Dis Bühnen und die neue Zelt

Bon Siegmund v. Hauseggex
Dis grötzten Mnfarderungen st-:llt die ncni« Zeit
-weisollos an Bühne und Drama. Vor allem dw,
datz sich der Eekst der Ku-nst nicht in den Dienst
des, sich g-rade bei Unvwälzungen am lärme-dst-en
gebäidenlden Tages be-gibt, sondern seine Aufg-abe
allein m der Darstellung dessen fieht. was, in> der
Zeit erlM und kundgegeben, über dieZeit
hinaus Sinn und Bed''utung erhält. Ob die
-eutigen Vtüihnen fähig find, diese oder irgend

welche Anfovdenmgen höchster Art mit -u exsA-
lsn, mutz dcchingostellt blbiben. Beirn Schausprel
liegcn die Bevhältnisse immerhin besser als b'i
dcr Oper. Hier aber, wo die, dor G daiiLenlasig-
keit sch inbav so entgcgenkowmende Dftrsrk auch d>e
Besinnungslastgkeit unterstützt, könnle os k
schlimnner stshon. Mit wentgsn rühmftchen Aus-
nahmen sind miisers Overrvhäuser Gsschästsuntep-
nehmunaen, die künstlerische Eestnnung nur insa-
weit betätigen, aks sie ehen zum Gelchäft schöct.
Statt m deo Zoit schwcrstec Not und Erniicdrrgung
von der Bichne berab durch den Muich unsevsr gro-
tzen M-oister zum Volk ru sprochen, machen sie srch
und ^lave-n des Publvkums uich besvi.edi.gien den
evbäomlichsten Tagesgeschmack. Hinter der
leeren Phrche von der „internationalen Kunsff^
verbivgt sich tbr und des Theaterpubl kunis vall-
ständrge Eloichgiiltigke't gegen die nationalen Er-
fordevnisse — wenn nicht Schlimmeres —, die fie
ver-gessen lätzt, datz wir eine deutsche Kunst hesttzon.
die in vhrcnr Gei-ste zu vftegen erste Pflicht ist. Etatt
dessen wird ein würdeloser Kuft mit oft reckt
minderwortigen ausländischen Ers''U4nisseii getr e-
ben. Es darf und kann nlcht geleusnet werden.
dab der Durchschnitt unserer Theater nicht mit
dem Matzstab kultureller und sich ihrer Beranliwarl--
lichikeit voll bow-utzter Einrichtungcn gemessen rvev-
den darf, dah w>ir mithin in ihn Ho-ffmmsen a"^
etne fruchtbringieiiide. unsere dentsche Kunlst nach
ihreiv tnnarsten L-ebensnolwe nL-iigkeiten föi.dernde
Mitavboit nicht setzen dürfen.

Es ist wahr, die „neue Zeit" ist erst wenise Mo>-
nate alt. umd es wäre vorctlig, jetzt fcho-n üüor ste
oin llrteil zu fällen. Vo-rläufig stohen Ho-ffnung
rvnd BMrchtung unvermittelt nebenoinander. M1
dem Wogfall -der Hoftbeater ist d«-m kunistsinnigen
Wirken manches Fürsten ein höchst badauierliches
Enld>o bereitct. Wird die TXmokvatisierrrng dafür
einen Ersatz schaffen? Wohl könnte man hoffen,
datz unVerdvauchte und von echtem Bvldungsdurst
erfüllte Kre'ilse des Dolkes als reintgendes Ele-
ment an die Stelle des durch Ueber--, Pseudo- und

Uukultur verdorbenen, kunstübersättiaten Mode--
publikmns tretan werdem Schon hört y.xm aber
mft Sooge, wio mancherorts Tbcate.chirek oren von
den augemblicklichon Machthabcrn -u weitgeh'ndrn
ZuLestQndnisscn an den „Ge'chmack" d s Publi-
kums voranlatzt werdon, danrit den deinokrat si.r--
ten llntenwhmungen mögllchst gootze E'innachmen
zMvehen. Es wäre eine schlechte Errungenschaft.
w-en» an Stelle auf po>l.tischem E-eb et so laut
verkündet-en D Lämpfung des Untvrnohme.tuins
auf künlstlorischem erst recht eine Stepg--n:ung des
bishcr schon unerträglichen G schäftsgefftos er-
stredt mürde. Nein, solange nicht der Untersched
Lw-ischen Theater als K u n st i n st it u t uyd als
Schaubude mit lotzter Klarheit durchgesührt
wird, fft von der Mhne eine wirkliche FiörOieruna
de^ Kunstlebons n'cht zu erhoffen. Kurst nst t"t
kann das Theat r aher nur stin, wenn es von d"r
Notwend gkeft müglichst boher Einnah en unab-
hängig gemacht wird. Hie-r ftndet der Staat eine
gro-tze Aufgahe. ihin w-ird os oblieg-cn. das- Tl-eatcr
von Äom fast aue/schliotzl'ch'n Manopol der kaiv tw-
listisch-ckviogsgew'innlcrischeu Kre.ise Ku hofveien
und es dom Bolke als Kunsfftätte w^od'rsugeb n.
d. h. allen den-on die oin innerer Drang zur Kunst
bcseelt. gans aleich, ob arm, ob reich.

Neue Bücher

* Harry Vosbcrg: „Hans Mchcl Elias Oben-
traut". Roman. (Verlegt bei Etlgen Salzer in
Heiibroim. 1618. 400 S., brasch. 6.— Mk.. aeb. 8 —
Mk. — Der zur Zeft in WÄnnfee bei Berlin
wo-hkreude Dichter hatte bisher blotz sinige zabl-
reich cvufgefühtte Lustspiole geschviebeu. Der oben
gei»annte Noman fft sein eesdos Mötzeres Werk.
Und. um es aloich zu sagen: Ein Meffterwerk ! Fm
cMittelpunkt der Handluug — es ist wirklich Hau-d-
lung da. ost geradezu dranratffch gedränst — steht
di« herzhafle Gestalt des TitMelden. Er ist b>-
storffch unh wer iihn aus demi Ronnan kennen
lernt, begreift. datz ihm der Name des „Deutschen
Michel" geworden. Dl« tdeal deutschen Tugenden
stnd -in thn: verkörpert. Geradbeit. Schlichtheit,
Trsue. Reinheit. schli-eUich auch Unbeholfenheit

und W^ltfremdheit. rn allemr alber eine Tapfer-
keit in Wort mid Tat. das stnd die Dinge. di« die-
sen Ob-entraiut -cruszeichnen. (Und die sind neben-
bej bemerkt, auch die einzig tauglichen Bausteine,
woinit deut'chrs L-and und deuffchss Bolk wieber
zur Hohe komvmen! - Wcrnn lebte nun diLsei dcut-
sche Mann. dieser «Deutscho Nffchel" und ,n wel-
ck-en Umtreis hat iihn der Dichter gestellt? Es war
d-i-e Zeit und das Getriebe der sich vo-r dem 'g
bildenden Union, ihre Vergeblcckkeit und da.m
die ersten Iachre des bald heruuch enl.,te- ^-e.i
dreitzigiährigen Krieges. Eine bis ins E nz-lne
gcihende Eoschichtskenntnis. eine bereits erwähnte
dramatffche Dafftellim-gsgabe und dann. das Bestc:
selibst so ein Stück «Deutsckrsn Micheltunis" tref-
fen sich im Dichter. (— einem Nachkoinmen des im
Buche selher m-ehrfach erwähnten niederländ-is-hen
Eesandren v Bosbergsn? —) zlffainvmen. Zch
wollte nichts liober. als dieses Buch würde em
rechles Vo.lksb.uch werden Boi uns in Baden be-
sonders. vor allem in der Pfalz. Dsnn was dls
Pf-alz unter de-m dreitzigjcffirigen Krleg hat le den
müssen. die Sch achten gegen Tilly. i-enes Rnmen
um Bsiingo>ls5)<im und vieleg vndere. das sollten
die Pfähzer. denen die Heimat lieb. auch aus die--
sem Buck>e sich wioder sagen lasten! Obentraut ivar
ein Pfälzer. dessen Art noch heute der Pfalz zur
Ehre geretcht Äber wie aius dem engeren Kre s
der StroMburg soin Loben sich weftete für d:e
Erötze der Pfalz. sa. geht der Weg weiter znm
Kainpf um die Grötze des NÄchs. wofür er iem
sch ietzlich doch so eiiff-ames Mannesleben hln-
opferte. — Und doch ist das Buch nichi etwa
blotz v-all von Kriegsgechrei. Lieblich-e Bilder dcs
Friede-ns und friedliche Dtenfchn kreuz.en den
Weg. niber auch Welsche voller Tücke und der glet-
chen BvuffAität wie heute Au-f der Höhe der
fricdli.chen Akenschcn ste-ht dss Ritters Obentraut
I.ugeftdgenossin, des Magistcrs - umd Organisteli
Michael Prätorius junge Sck?wefber Nosemarie.
luv.z Rommi genannt. oo.ll innigen Fvaueng'-mu'^
und voll-er Opferberett'cha-ft und voller. freiluli
erst r,n Kl-osterfrieden 'elber zum Fiffeden 6oko'n-
mener Herzkraft — Mö-ge das Buch seinen -bs»
machenl KeinMort desLobes ist z» uiel gesagt.

Weg aber nicht blotz in viele Hänln'. s-ondern dca
Wog fn viol-e Herzen. Es kaun leicht. was da.
Vuch birgt. sich des hfftorischen Eewandes enl^^
den und seltfam „aktu-ell" werden. mehr als d>r-
soin odcr ienem vielleicht lieb ist. ,, ..

Bruno Eo.ldschnl't.

markey

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