Erſchelut täglih, Sonntags ausge-
nommen. Preis monatlich 20 Bfg.,
mit dem Illuſtrierten Unterhaltungs-
blatt 32 Bfg,. — Wird in der ganzen
Stabt verteilt und an den Straßen-
eclen angeſchlagen.
Alle Zuſendungen werden franko
erbeten.
Für die Aufnahme von Angeigen
an beftimmt vorgeſchriebenen Tagen,
wird keine Verantwortlichleit Aber-
KOMMeEN.
Ar 33.
Montag, den 9. Februar
—
l,
Winter,
Waisenrichter.
Aerztlicher Verein
(medie. Sektion des naturhist. medie.
; Vereins).
Sitzung: Dienstag, den 10. Februar,
abends 8% Uhr im
Hörsaale der Augengplinik.
p Tages-Ordnung ..
rof. Becker: Operative Behandlung des
angeborenen Ptosis.
Prof. Erb: Krankenvorstellung (Hypog-
lossus - Lähmung und Thomsen’sche
Krankheit).
rof. Knauff: Trinkwasserversorgung.
Gemischter Chor.
Diese Woche findet keine
robe statt. Nächste Probe Don-
norstag, den I9. d. M.
Eintracht.
_ Dienstag Abend 9 Uhr Probe.
— — und dterbehaſſt
der Shuhmader (e. D).
Seute abend Halb 9 Uhr in der alten
Erhebung der —
erſcheinen
Der Bevollmächtigte.
heidelberjer Ruder-Klub.
Dienstag, 10. Febr.,
abends halb 9 Uhr
General-
Verſammlung
Eſim Café Wachter,
S, 20 Stock.
Um zahlreiches Er-
ſcheinen bittet
7 Der Vorstand.
ie Derfammlang der Geidel-
berger Wirte
fndet Heute abend Halb 9 uhr im
Leinen Saale der Harmonie ftatt.
Pfänder-Verfteigerung.
Mittwoch, 11. Februar 1 &,
nachmittags 2 uhr,
im ſtädtiſchen Leihhaus dahier die
* abin weder ausgeldsten noch erneuerten
fänder yom 1. bi8 16. Mai 1884, von
%. 9462 bi8 Rr. 10,679 offentlich gegen
‘“äüf)längßbetfieigert. $
-n Berfteigerungstage bleibt die Anſtalt
b“‘““t'tagß geſchloſſen.
SGeidelberg, den 4. Januar 1885.
— Stödt. Feihhaus-PYerwaltung.
in T .
%_bi”‘ef?frga%{äeg)}?l{ aSihrank zu verlaufen
Das Dottorhaus.
Roman von Adolf Mügelburg.
ruck verboten
In der Herrlichen Linden-Allee, die f
i G , ſich vom
8 Garten aus langs des Hippodroms
— Charlottenburg hinzieht, noch von früheren
emeu;‘ Her die Kurfürften-Wlee genannt, faß an
— Mai-Morgen ein Mann mit einem
org Ebuche und zeichnete. G3 war wunderfchön
Hi An der Außerften Gremnze des weſtlichen Berlins,
ur 4 einfam, wie well draußen auf dem Lande
minbäumetten drang, getragen vom lauten Frühling8
Weae da3 Nollen der Wagen auf den Hauffierten
eg M! am Kanal etwa8 ftärker Herüber ; {onft verlor
“tbte% in jene8 leiſe Summen, das fo viel Nehn-
f
)
verden
bis
Nachd
erne mit dem Naufhen des Waldes oder des
nimmr; Meeres Hat und das Ohr janft gefangen
frabte‘ 70 bas Gemüt beruhigt. Oin und wieder
Negenn - Ieiter dur den Loceren, von einem
@angl UB der vergangenen Nacht noch ettwvas feuchten
Unh5 4 Allee, der die Hufiehläge faft bis zUr
wWohr düämpfte, Dann jchaute der Zeihnende
ad)te„g“f und blicte dem Reiter mit ſcharf beob-
wohr c Auge eine furze Zeit lang nach warf
Bferd ubuc_[) mit unglaublicher Schnelle ein erhobenes
5 ?Be ein oder eine eigenthümliche Reiterfigur auf
zielul abier, fuhr ſedoch baldb mieder in der Stiz-
—— ‚alten SinDe fich
z €
— * iche barocke Formen vor allen anderen
.. 2000 einige feſte Drucker mit dem Stift, ein
4 5 kritiſcher Blick über das Ganze — und
der yo.idt, war fertig, Er wollte fich erheben von
— — hohen Wurzel, auf der er im
nmmep de3 breiten Stamme® gefejfen, als er
in ſeiner Bewegung inne hielt
ſah zwet Damen den {hmalen Fußweg
Mlles S Fommen, der vom Kanal nach der Kurfürften-
Menc Ort, Ihre Anwefenheit an diejent fo
Mg Befuchten Orte und am frühen Morgen,
8
Muse u m.
Donnerstag, 12. Februar
Maskenball.
Eintrittskarten für Mitglieder ä 1 Mk.,
für Nichtmitglieder, von Mitgliedern der
Gesellschaft unter deren Verantwortung
eingeführt, à 5 Mk., werden Dienstag,
den 10. Februar, vormittags von 11 bis
1 Uhr, Mittwoch, den 11. Februar, nach-
— mittags von 3 bis 5 Uhr und Donners —
tag, den 12. Februar, vormittags von 11 bis 1 Uhr im Separatzimmer
des Museums abgegeben.
Gallerie-Eröffnung halb 7 Uhr. Anfang halb 8 Uhr.
Das Demaskieren findet um halb 11 Uhr statt.
— —
Montag, den 16. Jebruar 1885
Grosser Masken-Ball. ©
Anfang halb 8 Uhr,
Karten zu demſelben, ohne welche niemand Zutritt 7
hat, werden Sonntag, den 15 Febr., nachmittags von 2 bis 4 5
4 Udr und Montag Vormittags von 10 bis 12 Uhr und A 8
Inachimittags von 2 bis 4 Nkr im kleinen Saal abgegehen 28
| , und zwar an Mitglieder gratis, an Nichtmitglieder à Mt. 2.50,
abends an der Kaſſe Mk. 3.—- *
Die Zalldireklion
Baͤcker Verein. 2
* Der Ball findet Dienstag, den 10. Febzuar in den Lotalitäten
des Bürger⸗Kafino's (Prinz Max) ſtatt, wozu freundlichſt einladet
Der Vorstand.
Aufaug 7 Uhr.
Die Gallerie iſt geöffnet.
Fauler Pelz.
frei-Konzeti —— Ichelvetuer Grchefler.
‚ Narrhalla.
Aufang B Uhr.
Die Mitglieder des Vereins werden zu einer Beſprechung, das 25jähr
Zubilaum der geſtifteten Vereinsfahne betreffend, auf Montag, den
9., d8. M., abends 8 Uhr in das Gaſthaus zum Weinberg freundlichſt
eingeladen.
Das Comite.
Fünf gleidhe Herreu-Muskenanzüge | Lagerplatz zu verpachten
bei Dr neuen Brücke, Näheres Bizsmarckftr. 7,
zu vermieten. BIöd S,
)te ı wandelte den Künftler die Luft an, feinen Stift
nicht die Eleganz ihrer Ericheinung Überrafjdhte
den Künftler — e& war ihr äÄngftliches, fyeueS |zu nehmen und zu zeichnen. Aber dazu wäre
Wejen, ihr offenbares Beſteeben nicht bemerkt ſchwerlich die Zeit gewejen, Iekt erkannte er
zu werden, das ſeine Aufmerkfamteit erregte, Sie |auch, was die Aufmerkiamteit der beiden Damen
hatten die Hände in einandergelat, wie Kinder im |in jo Hohem Grade feſſelte.
Dunkeln. oder im einjamen Walde und ihre Auf dem Hippodrom verſuchten ſich drei Herren
Schultern berührten ſich möh_renb ſie auf den lund eine Dame in den zierlichſten und ſogar
Fubipiken am Saum des Gebuͤſches mehr dahin gewagteften Reiterjtückhen, Giner von den Reitern
glitten al® gingen. DBeide waren ettwas blaß ; | frug die Uniform eines Offiziers der Gardekavallerie ;
bielleicht Hatte ein Sefühl der Nengfilichteit oder der Künftler lannte ihn, Dieſen Offtzier hatte er
Furcht ihnen das Blut aus den Wangen getrieben, vor wenigen Tagen bei einer Parade gefehen und
Mn einer Stelle, an welcher ein fAmaler | Geficht und Haltung des auffallend ſtaltichen faſt
jandiger Bfad in das Gebuͤſch führte, ſtusten fie herkuliſchen Mannes Hatten ihn, er wußte nicht
und ftanden {tiX. Die Eine, die Jüngere, wie cS |weshab, mehr als gewöhnlich intereffiert, 10 daß
jchien, fMüfterte einige Worte, Dann verſchwanden ler fih nach dem Namen desſelben erkundigte, E3
Beide in dem fHmalen Pfad, der nach dem Oip-|war der Fürft von Goldenburg. Gerade Ddiejer
pobrom Führte, einer großen, rings vON Bäumen | {cHhien der erklärte Kavyalier der Reiterin zu ſein,
und Gehuͤſch umgebenen freien Fläche, auf der | denn er befand ſich ftet8 an der Seite derfelben,
die reitluftige Welt Berlins Gelegenheit findet, | ergriff auch einmal, alz ſie aus dem Sattel zu
ihre Künfte zu zeigen und ihre Geſchicklichkeit zu | gleiten drohte, ihre Hand und ihren Arm, um fie
zu halten, genug, er machte ihr den Hof und
erproben.
Jebt erſt erhob ſich der Maler. Sollte er | zwar in einer etwas vertrauten berelts auf längere
den Danten folgen? Sie interejfierten iHn — ja!| Bekanntſchaft deutenden Weije, Auch die Reiterin
Ohne Zweifel gehörten ſte den vornehHmften Kreijen | war dem Künftler bekannt; er Hatte ſie ſchon im
an. Und in der That, als er den Weg nach dem | Tiergarten oder Jonft irgendvo gejehen — genau
Kanal entlang blickte fah er dort Iangfam eine } erinnerte er ſich des Orte8 nicht, Jedenfalls war
Equipage fahren, die offenbar Jemand erwartete, fie eine ſtattliche Amazone. Man hatte jie ihın
SIndefjfen vorwärtz! Was gingen ihır die Damen als eine ſehr talentvolle Bildhauerin bezeichnet;
an. Q8 er jedoch an jenem ſchralen Pfade, der | mehr wußte er nicht.
Alle diefe Bemerkungen und Erinnerungen
nach demt Hippodrom führte, vorüber Kamı, Konnte
er jich nicht enthalten, hinein zu blien, Unwill- | dränugten fich in die kurze Zeit von wenigen Minuten
luͤrlich ftand er ſtill. Das, was er erblickte, feſſelte | zujammen. Während deſſen behielten die beiden
zugleih den Künftler und den Menjchen, denn e& | Damen underändert ihHre Stellung bet; nichts regte
war ein Bild und ziwar ein intereſſantes Bild, fih an ihnen, al die Bänder am Hute, mit denen
Sn dem ſchmalen Saubgange ſtanden fie Beide, | der Wind {pielte, der ſich ſtaͤrler erhoben hatte und
mit dem Rücken gegen ihn gekehrt, Die Sine | zuweilen ein hHelle3, froͤhliches Lachen der Reiter,
ein fräftigeS ermunterndes oder abniahnendes Wort
be3 Offigier8 Herübertrug. Die Reiterin hatte
eben eine der tm Hippodrom angebrachken niedrigen
ßarrierg_n lunſtgerecht und mit Leichtigkeit genommen,
Man hörte daz „Bravo!l” des Offizier8, Sr ritt
haite den rechten Arı unı die Schulter der Anderen
gelegt, wie um fie zu ftüßen, und mit ihrer Kinken
Hand hielt fie die Sinke der Schweſter! Beide
hatten fich ela gebitckt und vorgebeugt; ſo boten
Freiwillige
Feuerwehr.
Saale der
hiermit freundlichſt eingeladen werden.
alla.
findet Dienstag, den 17. d. M. ſtatt.
Der Vorstand.
und Onfel
Leiden ſanft entſchlafen iſt.
großen Schuierze zuzuſchreiben.
Frau
Heutigen die
warmen Speiſen beſtens zu bedienen.
Heidelberg.
ſchuͤh den er,
zurückftreifte ſondern den Knöchel da, wo der
HNermel des ReitkleideZ eng anſchliekend f In
den Stulphandfhuh verlor, und ſeine Liphen
weilten etwa8 lange an dieſer Stelle, .
Sebt zeigte ſich eine leichte Bewegung In der
Sruppe im Laubgange, Ste erinnerte den Künftler
daran, daß er gehen müffe, wenn er nicht al3
Lauſcher hemerkt werden wollte, Sr hatte ohnehin
genug gefehen, um zu erraten, worum es ſich
handle. Sine Dame — Geliebte, Braut oder
GSattin? —, der man Hinterbracht, daß der Un-
getreue hier die {Hönen Morgenitunden mit der
fofetten und gefährlichen Mademoifelle oder Madanıe
So und So zubringe und fich nun von der Wahrheit
überzeugen wollte, Was ging ihn das an urd
wa8 war daran Bejonderes ? Derartiges ereignet fich
in einer großen Stadt auf dieſe oder jene eiſe
Und doͤch empfand er eine gewiſſe Teilnahme,
das Wefjen und die Tracht der hetden Damen Zeigte
eine {o feine Bornehmheit, ihre Zuneiguing
zı einander {Oien fo wahr, ihte Schönheit jdien ſo
echt — nanmrentlich das Kunftlos und einfach geordnete
reiche ©aar, bei der einen Hell» bei der anderen
dunkler blond, Hatte der Künftler mit wahrer Genugs
thuung bewundert —, ihre Schen, bei diefem
möglicherweife alz uuweiblich beurteilten Schritte
erblickt‘ zu werbden, Ddeutete auf eine o feltere
Urfpränglihteit und ungetritbte Reinheit der ESm-
pfindung. daß der Gedanke, jener ftattlihe Offizier
{hue einer von Ihnen ein Seid oder gar ein Un
recht an, dag beide empfanden, unwillkürlich ein
gewiffes Mitgefühl in ihın erweckte Aber e3 war
nicht Zeit, diefem Gedanken nadhzuhängen. Jeden
Mugenblie fonnten fih die Damen ummenden,
So riß er denn den Blick von den gefälligen
und eleganten Formen 103, die ihn zulegt mehr
gefelfelt alg die Reitergruppe drüben auf dem
Hippodrom und ſchritt dem Kanal zu. ;
@8 war ein aroßer ftattlicher Mann, nicht
jo groß und gewaltig wie jener Reiter aber doch
fie bas Bild einer ſcheuen Aufmerkjamkeit, wie ſie
beuilicher nicht auzzudrücen war. Einen Moment auf die Dame zu, kuͤßte ihr — niht den Hand-
eine Erſcheiuung/ die Eindruck machte. deſt, aber
meine werten Gäfte mit gutem
Weinen, ſowie kalten und
Hochachtungsvoll
V alentin Henn,
fruͤher Schiffwirts Bierkeller.
t dahin, Sin hHelbrauner, Kurzer,
etwa8 gefräufelter Bart umſchloͤß das offene, fehr
ebel gezeichnete G-ficht, dem man 8 anfah, daß
3 Sonne und Wind nie geſcheut Hatte, Die
Meidung entjpradh nicht ganz dem Typu8, den bie
moderne Künftlertracht — wo ſie ſich noch exclufiv
geltend machen wil! — in den letzten Jahren
angenommen hat: lein lurzer Sammetrod, kein
Ralabrefer. E3 war mehr ein feiner, mit Hünft-
ferijchem Gejhmack gewählter Neife-Anzug, Aber
er {tand ihın vortrefflih und ließ in feiner noblen
Bequemheit alle Vorzüge einer zUugleich kraͤftigen
und gefhmeidigen Geſtalt zur Geltung kommen,
MAuch das Haar trug er nicht lang; in lurzen
Qoden drängte es ſich voll unter dem wittelhohen
weichen Hute hHerbor, deſſen feines Silbergrau
vortrefflich zu der Geſtalt und Haarfarbe ftimmte,
Diefer Mann war überhaupt dereits über jene
Zeit der Jugend hinaus, die das Auffällige liebt.
Möglich, daß ein reicher Wechſel des Lebens feinen
Bügen vor der Zeit etwag Ernſtes gegeben;
aber ſelbſt wenn man dieſen Einfluß hinzurechnete,
mußte er für einen Mann gelten, der die S#Dreifiii?et
berelts begonnen. Die Miene zeigte die Zurüd-
haltung des in ſich fertigen Manne8; nur das
hellbraͤune Auge blickte noch mit der ganzen freien
und friſchen Offenheit des Jünglingzalter8,
Aın Kanal angelanat, Ihlug er den Weg
nach recht8, nach Ddem Zvolonijhen Garten ein,
Seine Gebanken bejHäftigten fich immer now mit
den beiden jugendliden Sefichtern, die Hm fo
febhaft vor der Grinnerung ftanden, daß er fie
haͤtte zeichnen können.
@r war in der Nähe des Garteus angelangt,
als eine ſtattliche/ trotz des ſchönen FrüdHlingS-
weiter3 verſchloffene Equipage an ihın vorüber
rollte. &8 war Dbiefelbe, welde vorher auf der
Chauffee am Kanal die beiden Damen ertwartet
hatte. Neben dem Kutjcher ſaß ein einfach gekleideter
Diener, auf dent Wagenjchlag befaud ſich ein
Wappen,
* Gortſebung folgt.)
—
nommen. Preis monatlich 20 Bfg.,
mit dem Illuſtrierten Unterhaltungs-
blatt 32 Bfg,. — Wird in der ganzen
Stabt verteilt und an den Straßen-
eclen angeſchlagen.
Alle Zuſendungen werden franko
erbeten.
Für die Aufnahme von Angeigen
an beftimmt vorgeſchriebenen Tagen,
wird keine Verantwortlichleit Aber-
KOMMeEN.
Ar 33.
Montag, den 9. Februar
—
l,
Winter,
Waisenrichter.
Aerztlicher Verein
(medie. Sektion des naturhist. medie.
; Vereins).
Sitzung: Dienstag, den 10. Februar,
abends 8% Uhr im
Hörsaale der Augengplinik.
p Tages-Ordnung ..
rof. Becker: Operative Behandlung des
angeborenen Ptosis.
Prof. Erb: Krankenvorstellung (Hypog-
lossus - Lähmung und Thomsen’sche
Krankheit).
rof. Knauff: Trinkwasserversorgung.
Gemischter Chor.
Diese Woche findet keine
robe statt. Nächste Probe Don-
norstag, den I9. d. M.
Eintracht.
_ Dienstag Abend 9 Uhr Probe.
— — und dterbehaſſt
der Shuhmader (e. D).
Seute abend Halb 9 Uhr in der alten
Erhebung der —
erſcheinen
Der Bevollmächtigte.
heidelberjer Ruder-Klub.
Dienstag, 10. Febr.,
abends halb 9 Uhr
General-
Verſammlung
Eſim Café Wachter,
S, 20 Stock.
Um zahlreiches Er-
ſcheinen bittet
7 Der Vorstand.
ie Derfammlang der Geidel-
berger Wirte
fndet Heute abend Halb 9 uhr im
Leinen Saale der Harmonie ftatt.
Pfänder-Verfteigerung.
Mittwoch, 11. Februar 1 &,
nachmittags 2 uhr,
im ſtädtiſchen Leihhaus dahier die
* abin weder ausgeldsten noch erneuerten
fänder yom 1. bi8 16. Mai 1884, von
%. 9462 bi8 Rr. 10,679 offentlich gegen
‘“äüf)längßbetfieigert. $
-n Berfteigerungstage bleibt die Anſtalt
b“‘““t'tagß geſchloſſen.
SGeidelberg, den 4. Januar 1885.
— Stödt. Feihhaus-PYerwaltung.
in T .
%_bi”‘ef?frga%{äeg)}?l{ aSihrank zu verlaufen
Das Dottorhaus.
Roman von Adolf Mügelburg.
ruck verboten
In der Herrlichen Linden-Allee, die f
i G , ſich vom
8 Garten aus langs des Hippodroms
— Charlottenburg hinzieht, noch von früheren
emeu;‘ Her die Kurfürften-Wlee genannt, faß an
— Mai-Morgen ein Mann mit einem
org Ebuche und zeichnete. G3 war wunderfchön
Hi An der Außerften Gremnze des weſtlichen Berlins,
ur 4 einfam, wie well draußen auf dem Lande
minbäumetten drang, getragen vom lauten Frühling8
Weae da3 Nollen der Wagen auf den Hauffierten
eg M! am Kanal etwa8 ftärker Herüber ; {onft verlor
“tbte% in jene8 leiſe Summen, das fo viel Nehn-
f
)
verden
bis
Nachd
erne mit dem Naufhen des Waldes oder des
nimmr; Meeres Hat und das Ohr janft gefangen
frabte‘ 70 bas Gemüt beruhigt. Oin und wieder
Negenn - Ieiter dur den Loceren, von einem
@angl UB der vergangenen Nacht noch ettwvas feuchten
Unh5 4 Allee, der die Hufiehläge faft bis zUr
wWohr düämpfte, Dann jchaute der Zeihnende
ad)te„g“f und blicte dem Reiter mit ſcharf beob-
wohr c Auge eine furze Zeit lang nach warf
Bferd ubuc_[) mit unglaublicher Schnelle ein erhobenes
5 ?Be ein oder eine eigenthümliche Reiterfigur auf
zielul abier, fuhr ſedoch baldb mieder in der Stiz-
—— ‚alten SinDe fich
z €
— * iche barocke Formen vor allen anderen
.. 2000 einige feſte Drucker mit dem Stift, ein
4 5 kritiſcher Blick über das Ganze — und
der yo.idt, war fertig, Er wollte fich erheben von
— — hohen Wurzel, auf der er im
nmmep de3 breiten Stamme® gefejfen, als er
in ſeiner Bewegung inne hielt
ſah zwet Damen den {hmalen Fußweg
Mlles S Fommen, der vom Kanal nach der Kurfürften-
Menc Ort, Ihre Anwefenheit an diejent fo
Mg Befuchten Orte und am frühen Morgen,
8
Muse u m.
Donnerstag, 12. Februar
Maskenball.
Eintrittskarten für Mitglieder ä 1 Mk.,
für Nichtmitglieder, von Mitgliedern der
Gesellschaft unter deren Verantwortung
eingeführt, à 5 Mk., werden Dienstag,
den 10. Februar, vormittags von 11 bis
1 Uhr, Mittwoch, den 11. Februar, nach-
— mittags von 3 bis 5 Uhr und Donners —
tag, den 12. Februar, vormittags von 11 bis 1 Uhr im Separatzimmer
des Museums abgegeben.
Gallerie-Eröffnung halb 7 Uhr. Anfang halb 8 Uhr.
Das Demaskieren findet um halb 11 Uhr statt.
— —
Montag, den 16. Jebruar 1885
Grosser Masken-Ball. ©
Anfang halb 8 Uhr,
Karten zu demſelben, ohne welche niemand Zutritt 7
hat, werden Sonntag, den 15 Febr., nachmittags von 2 bis 4 5
4 Udr und Montag Vormittags von 10 bis 12 Uhr und A 8
Inachimittags von 2 bis 4 Nkr im kleinen Saal abgegehen 28
| , und zwar an Mitglieder gratis, an Nichtmitglieder à Mt. 2.50,
abends an der Kaſſe Mk. 3.—- *
Die Zalldireklion
Baͤcker Verein. 2
* Der Ball findet Dienstag, den 10. Febzuar in den Lotalitäten
des Bürger⸗Kafino's (Prinz Max) ſtatt, wozu freundlichſt einladet
Der Vorstand.
Aufaug 7 Uhr.
Die Gallerie iſt geöffnet.
Fauler Pelz.
frei-Konzeti —— Ichelvetuer Grchefler.
‚ Narrhalla.
Aufang B Uhr.
Die Mitglieder des Vereins werden zu einer Beſprechung, das 25jähr
Zubilaum der geſtifteten Vereinsfahne betreffend, auf Montag, den
9., d8. M., abends 8 Uhr in das Gaſthaus zum Weinberg freundlichſt
eingeladen.
Das Comite.
Fünf gleidhe Herreu-Muskenanzüge | Lagerplatz zu verpachten
bei Dr neuen Brücke, Näheres Bizsmarckftr. 7,
zu vermieten. BIöd S,
)te ı wandelte den Künftler die Luft an, feinen Stift
nicht die Eleganz ihrer Ericheinung Überrafjdhte
den Künftler — e& war ihr äÄngftliches, fyeueS |zu nehmen und zu zeichnen. Aber dazu wäre
Wejen, ihr offenbares Beſteeben nicht bemerkt ſchwerlich die Zeit gewejen, Iekt erkannte er
zu werden, das ſeine Aufmerkfamteit erregte, Sie |auch, was die Aufmerkiamteit der beiden Damen
hatten die Hände in einandergelat, wie Kinder im |in jo Hohem Grade feſſelte.
Dunkeln. oder im einjamen Walde und ihre Auf dem Hippodrom verſuchten ſich drei Herren
Schultern berührten ſich möh_renb ſie auf den lund eine Dame in den zierlichſten und ſogar
Fubipiken am Saum des Gebuͤſches mehr dahin gewagteften Reiterjtückhen, Giner von den Reitern
glitten al® gingen. DBeide waren ettwas blaß ; | frug die Uniform eines Offiziers der Gardekavallerie ;
bielleicht Hatte ein Sefühl der Nengfilichteit oder der Künftler lannte ihn, Dieſen Offtzier hatte er
Furcht ihnen das Blut aus den Wangen getrieben, vor wenigen Tagen bei einer Parade gefehen und
Mn einer Stelle, an welcher ein fAmaler | Geficht und Haltung des auffallend ſtaltichen faſt
jandiger Bfad in das Gebuͤſch führte, ſtusten fie herkuliſchen Mannes Hatten ihn, er wußte nicht
und ftanden {tiX. Die Eine, die Jüngere, wie cS |weshab, mehr als gewöhnlich intereffiert, 10 daß
jchien, fMüfterte einige Worte, Dann verſchwanden ler fih nach dem Namen desſelben erkundigte, E3
Beide in dem fHmalen Pfad, der nach dem Oip-|war der Fürft von Goldenburg. Gerade Ddiejer
pobrom Führte, einer großen, rings vON Bäumen | {cHhien der erklärte Kavyalier der Reiterin zu ſein,
und Gehuͤſch umgebenen freien Fläche, auf der | denn er befand ſich ftet8 an der Seite derfelben,
die reitluftige Welt Berlins Gelegenheit findet, | ergriff auch einmal, alz ſie aus dem Sattel zu
ihre Künfte zu zeigen und ihre Geſchicklichkeit zu | gleiten drohte, ihre Hand und ihren Arm, um fie
zu halten, genug, er machte ihr den Hof und
erproben.
Jebt erſt erhob ſich der Maler. Sollte er | zwar in einer etwas vertrauten berelts auf längere
den Danten folgen? Sie interejfierten iHn — ja!| Bekanntſchaft deutenden Weije, Auch die Reiterin
Ohne Zweifel gehörten ſte den vornehHmften Kreijen | war dem Künftler bekannt; er Hatte ſie ſchon im
an. Und in der That, als er den Weg nach dem | Tiergarten oder Jonft irgendvo gejehen — genau
Kanal entlang blickte fah er dort Iangfam eine } erinnerte er ſich des Orte8 nicht, Jedenfalls war
Equipage fahren, die offenbar Jemand erwartete, fie eine ſtattliche Amazone. Man hatte jie ihın
SIndefjfen vorwärtz! Was gingen ihır die Damen als eine ſehr talentvolle Bildhauerin bezeichnet;
an. Q8 er jedoch an jenem ſchralen Pfade, der | mehr wußte er nicht.
Alle diefe Bemerkungen und Erinnerungen
nach demt Hippodrom führte, vorüber Kamı, Konnte
er jich nicht enthalten, hinein zu blien, Unwill- | dränugten fich in die kurze Zeit von wenigen Minuten
luͤrlich ftand er ſtill. Das, was er erblickte, feſſelte | zujammen. Während deſſen behielten die beiden
zugleih den Künftler und den Menjchen, denn e& | Damen underändert ihHre Stellung bet; nichts regte
war ein Bild und ziwar ein intereſſantes Bild, fih an ihnen, al die Bänder am Hute, mit denen
Sn dem ſchmalen Saubgange ſtanden fie Beide, | der Wind {pielte, der ſich ſtaͤrler erhoben hatte und
mit dem Rücken gegen ihn gekehrt, Die Sine | zuweilen ein hHelle3, froͤhliches Lachen der Reiter,
ein fräftigeS ermunterndes oder abniahnendes Wort
be3 Offigier8 Herübertrug. Die Reiterin hatte
eben eine der tm Hippodrom angebrachken niedrigen
ßarrierg_n lunſtgerecht und mit Leichtigkeit genommen,
Man hörte daz „Bravo!l” des Offizier8, Sr ritt
haite den rechten Arı unı die Schulter der Anderen
gelegt, wie um fie zu ftüßen, und mit ihrer Kinken
Hand hielt fie die Sinke der Schweſter! Beide
hatten fich ela gebitckt und vorgebeugt; ſo boten
Freiwillige
Feuerwehr.
Saale der
hiermit freundlichſt eingeladen werden.
alla.
findet Dienstag, den 17. d. M. ſtatt.
Der Vorstand.
und Onfel
Leiden ſanft entſchlafen iſt.
großen Schuierze zuzuſchreiben.
Frau
Heutigen die
warmen Speiſen beſtens zu bedienen.
Heidelberg.
ſchuͤh den er,
zurückftreifte ſondern den Knöchel da, wo der
HNermel des ReitkleideZ eng anſchliekend f In
den Stulphandfhuh verlor, und ſeine Liphen
weilten etwa8 lange an dieſer Stelle, .
Sebt zeigte ſich eine leichte Bewegung In der
Sruppe im Laubgange, Ste erinnerte den Künftler
daran, daß er gehen müffe, wenn er nicht al3
Lauſcher hemerkt werden wollte, Sr hatte ohnehin
genug gefehen, um zu erraten, worum es ſich
handle. Sine Dame — Geliebte, Braut oder
GSattin? —, der man Hinterbracht, daß der Un-
getreue hier die {Hönen Morgenitunden mit der
fofetten und gefährlichen Mademoifelle oder Madanıe
So und So zubringe und fich nun von der Wahrheit
überzeugen wollte, Was ging ihn das an urd
wa8 war daran Bejonderes ? Derartiges ereignet fich
in einer großen Stadt auf dieſe oder jene eiſe
Und doͤch empfand er eine gewiſſe Teilnahme,
das Wefjen und die Tracht der hetden Damen Zeigte
eine {o feine Bornehmheit, ihre Zuneiguing
zı einander {Oien fo wahr, ihte Schönheit jdien ſo
echt — nanmrentlich das Kunftlos und einfach geordnete
reiche ©aar, bei der einen Hell» bei der anderen
dunkler blond, Hatte der Künftler mit wahrer Genugs
thuung bewundert —, ihre Schen, bei diefem
möglicherweife alz uuweiblich beurteilten Schritte
erblickt‘ zu werbden, Ddeutete auf eine o feltere
Urfpränglihteit und ungetritbte Reinheit der ESm-
pfindung. daß der Gedanke, jener ftattlihe Offizier
{hue einer von Ihnen ein Seid oder gar ein Un
recht an, dag beide empfanden, unwillkürlich ein
gewiffes Mitgefühl in ihın erweckte Aber e3 war
nicht Zeit, diefem Gedanken nadhzuhängen. Jeden
Mugenblie fonnten fih die Damen ummenden,
So riß er denn den Blick von den gefälligen
und eleganten Formen 103, die ihn zulegt mehr
gefelfelt alg die Reitergruppe drüben auf dem
Hippodrom und ſchritt dem Kanal zu. ;
@8 war ein aroßer ftattlicher Mann, nicht
jo groß und gewaltig wie jener Reiter aber doch
fie bas Bild einer ſcheuen Aufmerkjamkeit, wie ſie
beuilicher nicht auzzudrücen war. Einen Moment auf die Dame zu, kuͤßte ihr — niht den Hand-
eine Erſcheiuung/ die Eindruck machte. deſt, aber
meine werten Gäfte mit gutem
Weinen, ſowie kalten und
Hochachtungsvoll
V alentin Henn,
fruͤher Schiffwirts Bierkeller.
t dahin, Sin hHelbrauner, Kurzer,
etwa8 gefräufelter Bart umſchloͤß das offene, fehr
ebel gezeichnete G-ficht, dem man 8 anfah, daß
3 Sonne und Wind nie geſcheut Hatte, Die
Meidung entjpradh nicht ganz dem Typu8, den bie
moderne Künftlertracht — wo ſie ſich noch exclufiv
geltend machen wil! — in den letzten Jahren
angenommen hat: lein lurzer Sammetrod, kein
Ralabrefer. E3 war mehr ein feiner, mit Hünft-
ferijchem Gejhmack gewählter Neife-Anzug, Aber
er {tand ihın vortrefflih und ließ in feiner noblen
Bequemheit alle Vorzüge einer zUugleich kraͤftigen
und gefhmeidigen Geſtalt zur Geltung kommen,
MAuch das Haar trug er nicht lang; in lurzen
Qoden drängte es ſich voll unter dem wittelhohen
weichen Hute hHerbor, deſſen feines Silbergrau
vortrefflich zu der Geſtalt und Haarfarbe ftimmte,
Diefer Mann war überhaupt dereits über jene
Zeit der Jugend hinaus, die das Auffällige liebt.
Möglich, daß ein reicher Wechſel des Lebens feinen
Bügen vor der Zeit etwag Ernſtes gegeben;
aber ſelbſt wenn man dieſen Einfluß hinzurechnete,
mußte er für einen Mann gelten, der die S#Dreifiii?et
berelts begonnen. Die Miene zeigte die Zurüd-
haltung des in ſich fertigen Manne8; nur das
hellbraͤune Auge blickte noch mit der ganzen freien
und friſchen Offenheit des Jünglingzalter8,
Aın Kanal angelanat, Ihlug er den Weg
nach recht8, nach Ddem Zvolonijhen Garten ein,
Seine Gebanken bejHäftigten fich immer now mit
den beiden jugendliden Sefichtern, die Hm fo
febhaft vor der Grinnerung ftanden, daß er fie
haͤtte zeichnen können.
@r war in der Nähe des Garteus angelangt,
als eine ſtattliche/ trotz des ſchönen FrüdHlingS-
weiter3 verſchloffene Equipage an ihın vorüber
rollte. &8 war Dbiefelbe, welde vorher auf der
Chauffee am Kanal die beiden Damen ertwartet
hatte. Neben dem Kutjcher ſaß ein einfach gekleideter
Diener, auf dent Wagenjchlag befaud ſich ein
Wappen,
* Gortſebung folgt.)
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