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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 1-26)

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Nr. 61 - Nr. 70 (13. März - 23. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43253#0653
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SMMatt und Kunst / Alls der Mit der Frau / Str LMtunds

Pfälzer Note

Mittwoch, 20. März 19ZS

7v. Jahrgang / Ar. 67

Der Wortlaut der englischen Note

und skizzierte schließlich den Inhalt eines Luft-

Hinzu kommt, daß das deutsche Volk in der
Wehrpflicht stets die durch nichts zu ersetzende
Schule der Nation gesehen hat, die Schule
der Disziplin, der Kameradschaft
und der praktischen Volksgemeinschaft.
In ihr wurde der Charakter der jungen Gene-
ration geformt. Und zwar blieben ihre Auswir-
kungen nicht auf die Dienstzeit selbst beschränkt,
sondern setzten sich in allen Berufen und Lebens-
altern befruchtend fort. Wir haben ihr Fehlen
in den Jahren nach dem Zusammenbruch bitter
erfahren müssen. Dem deutschen Volk wäre
manches erspart geblieben, manche Entwicklung
hätte einen anderen Gang genommen, wenn die
straffe Schule Les Dienstes in der Wehrmacht sich
in weiteren Kreisen hätte auswirken können.
Die damalige junge Generation hat an diesem
Mangel selbst schwer gelitten. Ihre innere Zer-
rissenheit im rückliegenden Jahrzehnt hatte hier
ihren letzten Ursprung. Die gesunde Jugend
will das Recht haben, in freier Entfaltungsmög-
lichkeit in den Staat hineinzuwachsen, den sie
einst tragen soll. Da sie dort, wo ihre Wesens-
art sich hindrängte, verschlossene Türen fand,
suchte sie sich ihre eigenen Wege. Damit ging ein
Teil von ihr der Zukunft und dem Staat ver-
loren, der ihr männliches Sehnen nicht begriff
oder ihm nicht Rechnung zu tragen vermochte.

Heute öffnen wir unsere Tore weit.
Die kommende Generation wird sich des Rechtes
zur Waffe, das ihm das neue Deutschland wie-
dergegeben hat, im Geist ihrer Väter wert er-
weisen. Sie wird in der Wehrmacht eine Pflege¬

stätte nationalsozialistischen Geistes und echter
Volksgemeinschaft finden. Eine Wehrmacht kann
stark und geschlossen nur auf dem Boden des
Volkes wachsen, dem sie entstammt und der sie
trägt. Sie ist nicht denkbar ohne engste innere
Verbundenheit mit den Kräften und Ideen, die
in der Gesamtheit Les Volkes wirksam sind. Da-
her bedeutet die Rückkehr zur allgemeinen Wehr-
pflicht keineswegs ein Rückwärtsdrehen der Ent-
wicklung auf irgendeinem Gebiet. Die Wehr-
macht dient der Gegenwart und fühlt sich als
Wegbereiter am Werk der deutschen Zukunft.
Sie sieht den Sinn der Tradition, die sie als
verpflichtendes Erbe trägt, im Geist der gleichen
Pflichterfüllung. Die Dienstpflicht, die wieder
alle umfassen soll, wird auf der Grundlage der
Anschauungen des nationalsozialistischen Staa-
tes aufgebaut werden. Sie wird keine Pri-
vilegien mehr kennen. Höhere Bildung
gibt nicht mehr wie einst das Recht zu einer Ab-
kürzung der Dienstzeit. Lediglich Charakter und
Leistungen sollen, wie bereits in den „Pflichten
des deutschen Soldaten" ausgesprochen worden
ist, den Weg und Wert des Einzelnen bestim-
men. So steht die deutsche Wehrmacht heute an
einem entscheidungsvollen Einschnitt ihrer Ent-
wicklung. Der mannhafte Entschluß des Füh-
rers hat die Bahn freigemacht zu der waren Er-
füllung des Wortes, das noch die Unterschrift
des verehrten Generalfeldmarschall - Reichspräsi-
denten trägt:
Der Dienst in der Wehrmacht ist Ehrendienst
am deutschen Volk.
Das höchste Gut des Staates, die junge waffen-
fähige Mannschaft, wird wieder durch ihre
Schule der Wehrhaftigkeit gehen. Ich weiß, daß
sich die Wehrmacht des in sie gesetzten Ver-
trauens weiter würdig erweisen wird, getreu
ihrem Eide, der sie an Adolf Hitler, den Schöp-
fer und Führer des neuen Deutschland auf
Leben und Tod bindet.

Keine Privilegien mehr!
DNB. Berlin, 20. März.
Als erste deutsche Zeitung veröffentlicht der
„Völkische Beobachter" folgenden grundlegenden
Aufsatz des Reichswehrministers General-
oberst von Blomberg, über die am 16.
März verkündete deutsche Wehrpflicht:
Als der Führer und Reichskanzler am 16. März
1935 die Wahrung der deutschen Ehre und die
Sicherheit des Reiches wieder in die Hand des
deutschen Volkes selbst legte, geschah das als Ab-
schluß einer Entwicklung, die sich vor aller Oef-
fentlichkeit des In- und Auslandes in selbstver-
ständlichem Ablauf vollzogen hatte und daher
für niemand eine Ueberraschung bedeuten konnte.
Diese Entwicklung wurde von zwei verschiedenen
Seiten her maßgebend bestimmt: Einmal hatte
sie ihre Grundlage in der gesunden Kraft eines
trotz Kriegsverlustes und Zusammenbruches in
seinem inneren Kern ungebrochenen Volkes, das
nicht bereit war, auf die freie Gestaltung seines
eigenen Lebens zu verzichten. Von der anderen
Seite her kam der würgende Druck eines einsei-
tigen Diktatfriedens, dessen Anspruch durch das
Ausbleiben der verbrieften Gegenleistung von
Jahr zu Jahr fragwürdiger wurde und damit
immer herabsetzender empfunden werden mußte.
Ein Volk, das im Kriege gegen eine Welt seine
Ehre behauptet hatte, fand für die Heranwach-
sende Generation die Tore zum Waffendienst
verschlossen. Rings um die Verbotstafeln, die
das kleine Berufsheer eines uns aufgezwunge-
nen Wehrsystems umgaben, wuchs der Wunsch
der Ausgeschlossenen und steigerte sich zur poli-
tischen Tat. Er wurde damit zu einem
Anspruch des ganzen Volkes,
der bald nicht mehr zu überhören war. Ein
neues Deutschland entstand und brach sich Bahn
durch Schwäche und Verzicht hindurch. Im Reich
Adolf Hitlers gewann es lebendige Gestalt.
Es wäre falsch, die Einführung der allgemeinen
Wehrpflicht, in der dieses Streben jetzt seine Er-
füllung gefunden hat, für ein Ereignis zu hal-
ten, das in erster Linie die Wehrmacht und ihre
Interessen berührt. In keinem anderen der gro-
ßen Länder ist der Gedanke Scharnhorsts,
daß alle Bewohner des Staates seine geborenen
Verteidiger sind, in einer jahrhundertelangen
Geschichte so im Herzen und Bewußtsein des gan-
zen Volkes verwurzelt wie in Deutschland. Das
hat seinen besonderen Grund. Man kann ein
Volk nur aus seinem geschichtlichen Werden und
den Gegebenheiten seiner Grenzen und Land-
schaft begreifen. Die Wehrverfassung eines Staa-
tes ist letzten Endes nicht das Ergebnis eines
freien Entschlusses, der willkürlich so oder so ge-
faßt oder abgeändert werden kann. Sondern sie
muß im inneren Einklang stehen mit den natio-
nalen und sozialen Voraussetzungen, sie wächst
heraus aus den Kräften der Rasse und des Blu-
tes, die in ihr zur lebendigen Wirksamkeit ge-
langen. Der Uebergang von dem im Waffen-
handwerk vollendet ausgebildeten Verufskämp-
fer zum Soldaten Lor alle erfassenden Wehr-
pflicht entspricht so dem innersten Wesen des
deutschen Menschen, der sich stets als
der geborene Verteidiger seines Volkes und
Landes
gefühlt hat. Für ihn war es auf die Dauer ein
unerträglicher Zustand, dieses vornehmste Recht
des freien Mannes einer Minderheit überlassen
zu müssen, mochte sie durch Uebung und Auslese
dazu noch so berufen sein. Im Zeitalter der sich
immer noch steigernden technischen Entwicklung
und der zunehmenden Verfeinerung der Waffe
und ihrer Bedienung aber bedeutet die Rückkehr
zum kürzer dienenden Soldaten der allgemeinen
Wehrpflicht ein klares Bekenntnis, das durch
kein Urteil, mag es noch so voreingenommen sein,
wirksam entkräftet werden kann: Deutschland
beweist damit — durchaus im Sinne der früher

Das dankbare Voll
DNB. Berlin, 19. März. Der Reichswehr-
m i n i st e r gibt bekannt:
Anläßlich der durch die Neichsregierung be-
schlossenen Wiedereinführung der allgemeinen
Wehrpflicht sind mir aus allen Teilen des Rei-
ches, von Dienststellen und Verbänden, aus Wirt-
schafts- und Privatkreisen sowie aus dem Aus-
lände begeisterte Zuschriften und Glückwünsche
in so hoher Zahl zugegangen, daß es mir nicht
möglich ist, allen Einsendern persönlich zu ant-
worten. Ich bitte daher, auf diesem Wege mei-
nen herzlichen Dank entgegenzunehmen.
gez. von Blomberg,
Generaloberst.
Wie das Reichswehrministerium weiter mit-
teilt, zeigt die Fülle von Zuschriften und Glück-
wunschtelegrammen die Anteilnahme des ganzen
deutschen Volkes an der Wiederauferstehung sei-
ner Wehrmacht.
Von den vielen Beweisen dieser engen Ver-
bundenheit der Wehrmacht mit dem Volke und
der ehrlichen Opferbereitschaft aller Schichten
seien einige angeführt.
Ein alter, berufsunfähig gewordener Künst-
ler sendet mit einem an den Reichswehrminister
gerichtetem Schreiben ein Zehnmarkstück von
1888 — „Sein und seiner Ehefrau heiligstes Er-
innerungsstück" — mit der Bitte, es als Bei-
trag zur Wiederaufrichtung der Wehrmacht stif-
,ten zu dürfen! Kranke und gelähmte Volksge-
mossen sprechen ihr Bedauern aus, nicht mit der
Waffe ihrer Dienstpflicht genügen zu können,
und bitten, ihre Kraft dem Vaterlande ander-
weitig zur Verfügung stellen zu dürfen. Män-
ner eines Arbeitsdienstlagers senden 200 Mark
als Mithilfe zum Ausbau des deutschen Volks-
heeres. Telegraphisch melden sich junge Men-
schen freiwillig zum Heeresdienst unter Angabe
Les Jahrganges. Ein Stettiner verpflichtet sich
drahtlich, auf zwei Jahre die Löhnung für einen
Soldaten zu übernehmen. Ein SA-Sturm mel-
det sich geschlossen zum freiwilligen Eintritt ins
Heer. Zahlreiche Meldungen ehemaliger Kriegs-
freiwilliger des Weltkrieges trafen ein; darun-
ter befindet sich auch die Meldung eines in
Jstambul lebenden Ausländsdeutschen, der. in
seinem Telegramm sagt: „Melde mich freiwillig
für drei Monate st'ir m^lns vier Kinder ist
gesorgt."
Rührend ist die .-uschrpt einer Mutter, die
drei Söhne im großen Kriege hingeben mußte:
Jetzt erst wisse sie, daß ihr Leid einen Sinn ge-
habt habe und daß sie nun auch ruhig sterben
könne. Und ein alter Mann, geschmückt mit dem
Frontkämpferehrenkreuz, stand am Montagfrüh
vor dem Eingang des Neichswehrministeriums
und konnte seine Begeisterung nicht zügeln.
Jedem eintretenden Offizier muhte er die Hand
schütteln, mußte er leuchtenden Auges znrufen:
„Wir haben unsere Armee wieder."
Diese und ähnliche Kundgebungen, die alle
Schichten unseres Volkes, alle Verufsgruppen
und Lebensalter umfassen und die in ihrer Ge-
samtheit wiederzugeben hier nicht möglich ist,
sind ein erhebendes Zeugnis für die Wehrbereit-
schaft des deutschen Volkes, das nach jahrzehnte-
langer Unterdrückung und Mißachtung seines
Rechtes die Möglichkeiten und den Weg zur
Verteidigung smn"s Vaterlandes wieder vor
sich sieht'.

war eine endgütige Uebereinstimmung zwischen
den beiden Regierungen, daß der Zweck der be-
absichtigten Zusammenkunft sein sollte, die
Unterhaltung über alle in dem englisch-franzö-
sischen Communiquä behandelten Fragen ein .
Stück' weiterzuführen. Auf dieser Basis, hat sich
die königliche Regierung darauf vorbereitet, den
von der deutschen Regierung vorgeschlagenen
Besuch in Berlin auszuführen.
5. Was ins Auge gefaßt war. war also „eine
allgemeine frei zwischen Deutschland und den
anderen Mächten auszuhandelnde Regelung"
und „Vereinbarungen über Rüstungen, die für
Deutschland die Bestimmungen von Teil V des
Versailler Vertrages ersetzen sollten". Es ist
stets das Ziel der Politik der königlichen Regie-
rung gewesen und auf die Erreichung des Zie-
les hat diese alle ihre Bemühungen in Genf
und sonstwo gerichtet; aber Las Zustandekom-
men einer umfassenden Einigung, dis
aufgrund allgemeiner Uebereinstimmung an die
Stelle der Vertragsbestimmungen treten soll,
kann nicht erleichtert werden, wenn man
jetzt als eine bereits getroffene Entscheidung
Heeresperson al stärken bekanntgiüt, die
alle seither in Vorschlag gebrachten erheblich
überschreiten — überdies Stärken, die, falls sie
unverändert aufrechterhalten werden, die Eini-
gung mit anderen ebenfalls stark beteiligten
Mächten schwieriger, wenn nicht unmöglich machen
müssen.
6. Die königliche Negierung wünscht keines-
wegs^, die durch den vorbereiteten Besuch etwa

für Deutschland die einschlägigen Bestim-
mungen des Teiles V des Versailler
Vertrages ersetzen sollten. Das Com-
muniquö führte weiter aus, es sei als Teil der
ins Auge gefaßten allgemeinen Regelung anzu-
sehen, daß Deutschland seine aktive Mitglied- ,
schäft in dem Völkerbund wieder aufnehme
und skizzierte schließlich den Inhalt eines Luft-
paktes zwischen den Locarnomächten, der als
Abschreckungsmittel gegen Angriffe wirken und
Sicherheit vor plötzlichen Luftüberfällen ge-
währleisten sollte.
3. Die Antwort der deutschen Regierung 10
Tage später begrüßte den Geist freundschaftlichen
Vertrauens, den das englisch-französische Com-
muniqus zum Ausdruck brachte, und stellte in
Aussicht, daß die deutsche Regierung die in dem
ersten Teil des Londoner Lommuniquös enthal-
tenen Fragen einer eingehenden Prüfung unter-
ziehen werde. Sie bemerkte zustimmend, daß
der in dem Communique zum Ausdruck ge-
brachte Geist freier Verhandlungen
zwischen souveränen Staaten allein
zu dauerhaften internationalen Regelungen auf
dem Gebiete der Rüstungen führen könne. Im
Besonderen begrüßte sie den Vorschlag über
einen Luftpakt! Die deutsche Antwort endete
mit der Erklärung, daß die deutsche Regierung
es vor Eingehen auf die vorgeschlagenen Ver-
handlungen für erwünscht halte, in besonderen
Besprechungen mit den in Frage kommenden
Regierungen eine Anzahl von grundsätzlichen
Vorfragen zu klären. Zu diesem Zweck lud sie
die königliche Regierung ein, mit der deutschen
Regierung in einen unmittelbaren Gedanken-
austausch einzutreten.
4. Da die königliche Negierung sich vergewis-
sern wollte, daß hinsichtlich des Umfanges und
des Zweckes der vorgeschlagenen englisch-deut-
schen Unterhaltung kein Mißverständnis bestehe,
richtete sie am 21. Februar an die deutsche
Regierung eine weitere Anfrage, auf die diese
an folaendsn Ta^e antwortete Das Ergebnis

DNB Berlin, 19. März.
Die Note, die der englische Botschafter am
Montag nachmittag dem Reichsaußenminister
Freiherrn von Neurath überreichte hat fol-
genden Wortlaut:
1. Ich beehre mich, Ihnen im Auftrage des
königlichen Staatssekretärs für Auswärtige An-
gelegenheiten mitzuteilen, daß sich die königliche
Regierung in dem Vereinigten Königreich ge-
nötigt sieht, der deutschen Regierung ihren
Protest gegen die von ihr am 16. März ver-
kündete Entscheidung zu übermitteln, die allge-
meine Wehrpflicht einzuführen und den Frie-
densrahmen des deutschen Heeres auf 36 Divi-
sionen zu erhöhen. Nach der Bekanntgabe einer
deutschen Luftmacht ist eine solche Erklärung
ein weiteres Beispiel für eine einseitige
Aktion, die, ganz abgesehen von der grund-
sätzlichen Seite der Frage, geeignet ist, die Un-
ruhe in Europa in ernster Weise zu er-
höhen. Der Vorschlag einer englisch-deutschen
Zusammenkunft, die in einer Woche stattfinden
sollte, ergab sich aus dem Inhalt des englisch-
französischen Lommuniquös vom 3. Februar und
der deutschen Antwort vom 14. Februar, die
durch weitere Besprechungen zwischen der könig-
lichen Regierung und der deutschen Regierung
ergänzt worden sind. Die königliche Regierung
hält es für notwendig, auf den Inhalt dieses
Dokumentes besonders hinzuweisen.
2. Das Londoner Communiquö vom
3. Februar stellte einerseits fest, daß vertraglich
begrenzte Rüstungen nicht durch einseitige Aktion
abgeändert werden können, erklärte aber ande-
rerseits, daß die britische und die französische
Regierung zu einer allgemeinen Rege-
lng geneigt seien, über die zwischen Deutsch-
land und den anderen Mächten frei verhandelt
werden solle. Diese allgemeine Regelung sollte
über die Organisation der Sicherheit in Europa
nach den in dem Communiqud angegebenen
Richtlinien Bestimmung treffen und gleichzeitig
L ü Üarn.a soereinbarunaen feitleaen. die

Oie neue Wehrmacht im neuen Staat
Grundsätzliche Ausführungen des Reichswehrminlsters von Blomberg
an uns gestellten Forderung nach Umgestaltung
des Berufsheeres —, daß es im Waffendienst
seiner wehrfähigen Mannschaft nur das Mittel
sieht zur Verteidigung seiner Grenzen und sei-
nes Lebensraumes. Die Geschichte lehrt, daß
E r o b e r e r h e e r e andere Wesenszüge
tragen.
 
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