Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0026
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DOI Artikel:Cohen, Ernst: Die Entwicklung von Bromsilbergelatine-Platten
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Die Entwickelung von Bromsilbergelatine - Platten.
Angabe unrichtig. Oefters sind für richtig exponirte Platten
(wie hat inan „normal exponirt“ eigentlich zu definiren?)
zehn, fünfzehn Minuten und mehr nöthig und wenn die Bede
ist von wirklichen Momentbildern, so sind Zeiten von einer
halben Stunde und länger nicht abnormal zu nennen. Der
Verfasser dieser Zeilen hat im Jahre 1889 Momentbilder von
Flüssigkeitsstrahlen gemacht, wobei ein elektrischer Funke
als Lichtquelle diente, die Expositionszeit weniger als ^saoooS00-
betrug1 *) und die Entwickelung der Platten mit Kaliumferro-
oxalat zwischen 3/4 und l1^ Stunde forderte. (Bei besonders
empfindlichen Platten genügten 20 Minuten). Selbst bei einer
so langen Entwickelungszeit blieben die Platten schleierfrei.
Es ist noch ein zweiter Grund vorhanden, warum genannte
Angabe unrichtig ist.
Big. 1.
Die Entwickelungszeit ist eine Function der Temperatur,
eine Thatsache, die jeder kennt und welche besonders bei
Hydrochinon deutlich zu constatiren ist. Eine Platte, welche
in einem Hydrochinonentwickler von 0 Grad C. selbst nach
3li Stunden keine Spuren einer Reduction zeigt, entwickelt in
demselben Bade, auf etwa 20 Grad C. erwärmt, sehr schnell.
Dieses gilt für beinahe alle Entwickelungsflüssigkeiten.
In dieser Thatsache habe ich Grund gefunden zur An-
fertigung einer Entwickelungsschale, welche ich hier näher
beschreiben will (siehe die Figur); so weit mir bekannt ist,
ist sie bis jetzt nicht vorgeschlagen worden. Mein Zweck war,
eine solche Einrichtung zu treffen, dass sie bei hoher Luft-
temperatur zur Kühlung des Entwicklers und im umgekehrten
Falle zur Erwärmung desselben gebraucht werden kann. Sie
besteht (wie die Figur im Durchschnitt zeigt) aus einer ge-
wöhnlichen emaillirten Entwickelungsschale r, n, n, r, umgeben
von einem Mantel b, b, b. Der Raum, welcher sich zwischen
1) Man siehe: Bevue Scientifique 1889 , S. 252 ff., S. 203 ff. oder
Photographisches Wochenblats Nr. 26, 1889.
Die Entwickelung von Bromsilbergelatine - Platten.
Angabe unrichtig. Oefters sind für richtig exponirte Platten
(wie hat inan „normal exponirt“ eigentlich zu definiren?)
zehn, fünfzehn Minuten und mehr nöthig und wenn die Bede
ist von wirklichen Momentbildern, so sind Zeiten von einer
halben Stunde und länger nicht abnormal zu nennen. Der
Verfasser dieser Zeilen hat im Jahre 1889 Momentbilder von
Flüssigkeitsstrahlen gemacht, wobei ein elektrischer Funke
als Lichtquelle diente, die Expositionszeit weniger als ^saoooS00-
betrug1 *) und die Entwickelung der Platten mit Kaliumferro-
oxalat zwischen 3/4 und l1^ Stunde forderte. (Bei besonders
empfindlichen Platten genügten 20 Minuten). Selbst bei einer
so langen Entwickelungszeit blieben die Platten schleierfrei.
Es ist noch ein zweiter Grund vorhanden, warum genannte
Angabe unrichtig ist.
Big. 1.
Die Entwickelungszeit ist eine Function der Temperatur,
eine Thatsache, die jeder kennt und welche besonders bei
Hydrochinon deutlich zu constatiren ist. Eine Platte, welche
in einem Hydrochinonentwickler von 0 Grad C. selbst nach
3li Stunden keine Spuren einer Reduction zeigt, entwickelt in
demselben Bade, auf etwa 20 Grad C. erwärmt, sehr schnell.
Dieses gilt für beinahe alle Entwickelungsflüssigkeiten.
In dieser Thatsache habe ich Grund gefunden zur An-
fertigung einer Entwickelungsschale, welche ich hier näher
beschreiben will (siehe die Figur); so weit mir bekannt ist,
ist sie bis jetzt nicht vorgeschlagen worden. Mein Zweck war,
eine solche Einrichtung zu treffen, dass sie bei hoher Luft-
temperatur zur Kühlung des Entwicklers und im umgekehrten
Falle zur Erwärmung desselben gebraucht werden kann. Sie
besteht (wie die Figur im Durchschnitt zeigt) aus einer ge-
wöhnlichen emaillirten Entwickelungsschale r, n, n, r, umgeben
von einem Mantel b, b, b. Der Raum, welcher sich zwischen
1) Man siehe: Bevue Scientifique 1889 , S. 252 ff., S. 203 ff. oder
Photographisches Wochenblats Nr. 26, 1889.