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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Gothard, Eugen von: Ueber Beugungserscheinungen bei Sternphotographien
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Haschek, Anton M.: Kritische Bemerkungen zur Messung der Brennweiten photographische Objective
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0034

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20 Kritische Bemerkungen zur Messung der Brennweiten etc.

Einige Aufnahmen, bei welchen die Platte ausserhalb der
Focalebene gestellt war, zeigen ganz deutlich, dass die Bilder
durch Beugung erzeugt werden, mit einem Mikroscope habe
ich die Erscheinungen auch mit dem Auge beobachtet und
die schwachen Farben der Strahlen liessen keinen Zweifel
übrig über den Ursprung derselben.
Es war aber noch interessant zu wissen, wie die Strahlen
bei meinem Reflector gewöhnlich zu Stande kommen. Bei
demselben ist der kleine Planspiegel, welcher den Strahlen-
kegel seitlich in das Ocular wirft, auf drei untereinander um
120 Grad gestellten Uhrfedern aufgehängt, wodurch die ganze
Oeffnung des Fernrohrs in drei Dreiecke getheilt wird. Da
ich immer die Uhrfedern als Erzeuger der Strahlen in Ver-
dacht genommen habe, wollte ich sehen, ob sie denn wirklich
etwas dazu beigetragen oder nicht? Eine Blende mit drei kreis-
runden Oeffnungen mit 90 mm Durchmesser in einem Kreise mit
dem Radius von 90 mm, um 120 Grad zu einander angebracht,
erschien mir für meinen Zeck entsprechend zu sein. Ich
nahm zwei Aufnahmen auf dieselbe Platte neben einander auf:.
1. als die Oeffnungen so gestellt waren, dass sie die Federn
als Durchmesser frei liessen, 2. als dieselben durch die Blende
gedeckt waren, nach der Drehung der Blende um 60 Grad zu
der Stelle 1.
Bei der Stellung 1. erhielt ich den schönsten Stern mit
den regelrechten sechs Strahlen, bei der Stellung 2. fehlten
aber dieselben vollständig, so dass um das Sternbild nur
kreisrunde, äusserst feine Spuren dichtgedrängter Strahlen zu
sehen waren.
So habe ich ein Mittel gefunden, die Strahlenbildung
aufzuheben, ich möchte es aber bei den Aufnahmen nicht
verwenden, wegen der Abschwächung des Lichtes, um so
weniger, weil Sterne bei meinen Aufnahmen, welche Strahlen
bilden können, recht selten vorkommen, und wenn auch vor-
kommen, nichts schaden.

Kritische Bemerkungen zur Messung der Brennweiten
photographischer Ohjective.
Von An ton M. Hasch ek in Wien.
In der photographischen Zeitschriften tauchen periodisch
Methoden zur genauen Bestimmung der Brennweiten photo-
graphischer Objeetive auf, und mancher Autor lebt in dem
schönen Wahn, etwas neues und besonderes mit der seinigen
 
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