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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Jasper, Friedrich: Zum Druck der Autotypien
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Baltin, Paul: Das Gelbwerden der Platten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0065

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Das G-elbwerden der Platten.

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dass ein Positiv statt einem Negativ hergestellt wird. Nach
dem Erhärten würde man ein Relief bekommen, das von der
Platte abgelöst und auf den Druckcylinder übertragen, die
Kraftzurichtung ersetzen und ausserdem den Vortheil weit-
gehendster Genauigkeit besitzen würde. Wenn die Anstalt,
welche die Cliches liefert, auch die Zurichtungen beistellen
würde, was die Kosten nicht wesentlich erhöhen könnte, dann
würde dadurch die Arbeit des Druckers bedeutend erleichtert
werden.
Versuche in dieser Richtung hat, wie ich aus den Fach-
blättern entnahm, Mitte der achtziger Jahre Herr Pustet in
Salzburg gemacht; er scheint dieselben jedoch nicht zu einem
Abschlüsse gebracht zu haben, da seither nichts weiter davon
verlautete. Vielleicht veranlasst diese Anregung die betheiligten
Kreise diesen Gedanken aufzunehmen und der practischen Ver-
werthung zuzuführen.

Das Gelbwerdcn der Platten.
Von Paul Baltin.
Das Gelbwerden der Platten im Hydrochinonentwickler
ist nach meiner Erfahrung nur eine Folge unrichtiger Be-
handlung. Manche Plattensorten haben grössere Neigung
dazu als andere. So werden z. B. die Platten von Westen-
dorp und Gebhardt selbst im frischen Entwickler leicht
gelb, während andere wie Lomberg, Apollo u. s. w. selbst
bei sehr altem Entwickler nur geringe Neigung dazu zei-
gen. Ohne Zweifel hat also schon die Art der Platten-
präparation — vielleicht der Gehalt an Jodsilber — Einfluss
auf diesen Fehler. Doch lässt sich selbst bei den in dieser
Hinsicht empfindlichsten Plattensorten die Gelbfärbung absolut
vermeiden, wenn man nur nach der Entwickelung sehr
gründlich abspült, sodass die Alkalien aus der Schicht
möglichst ausgewaschen werden. Ein saures Fixirbad wird
dabei immer zu empfehlen sein. Ob bei der Entwickelung
Aetzalkalien angewandt werden oder nicht, ob dieselbe längere
oder kürzere Zeit dauert, scheint dabei nur wenig auszumachen.
Es sei mir noch gestattet, an dieser Stelle meiner Genug-
thuung darüber Ausdruck zu geben, dass das von mir zuerst
für den Hydrochinonentwickler warm empfohlene Aetzkali sich
nunmehr überall fest eingebürgert hat.

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