Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (6.1892)

Orthochromatische Bromsilbercollodion-Emulsion.

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Orthochromatische Bromsilbercollodion-Emulsion.
Von Dr. A. Jonas.
I. Silberoxydammoniak-Bromsilbercollodion-
Emulsion.
Die Anwendung der Emulsionsmethode mittelst Silber-
oxydammoniak, welche bei Gelatineemulsion so gute Resultate
gibt, führt bei Bromsilbercollodion nicht zu befriedigenden
Resultaten. Der Grund liegt wohl darin, dass das beim
Emulsioniren freiwerdende Ammoniak das Collodion zum Theile
zerstört und so häufig zu Flockenbildung und anderen Fehlern
Veranlassung gibt. Bei nachfolgendem Verfahren fällt dieser
Fehler vollständig weg; das Ammoniak wird sofort im Mo-
mente des Freiwerdens durch Essigsäure neutralisirt und kann
somit nicht mehr schädlich auf das Collodion einwirken;
ausserdem erzielt man durch diese Manipulation eine sehr
feinkörnige und sahnige Emulsion. Die Ausführung gestaltet
sich folgendermassen:
Lösung I.

Bromammonium ....
64 g,
Destillirtes Wasser . . .
, . 80 ccm.
Alkohol absolut ....
800 ccm.
dickes Collodion (4proc.)
. 1500 ccm.
Eisessig.
64 g.

Man löst zuerst unter Erwärmen das Bromammonium in
der angegebenen Mengo Wasser auf und fügt dann erst Alkohol,
Collodion und Eisessig hinzu.
Lösung II.
Silbernitrat krystallisirt . . . 80 g,
destillirtes Wasser 50 ccm.
Unter Erwärmen lösen und dann vorsichtig in kleinen
Portionen mit wässerigem concentrirten Ammoniak (spec. Ge-
wicht = 0,91) versetzen, bis der zuerst entstandene braune
Niederschlag eben wieder gelöst ist, wozu man ca. 72—75 ccm
verbraucht; darauf gibt man 800 ccm Alkohol, welcher auf
45° C. erwärmt wurde, hinzu.
Lösung II muss klar und farblos sein; tritt Bräunung ein,
so ist der Alkohol nicht rein. Beide Lösungen können bei
Tageslicht hergestellt werden.
Sobald man Lösung II hergestellt hat, begibt man sich
in das Dunkelzimmer, welches mit orangefarbigem Licht be-
leuchtet ist und giesst Lösung II in dünnem Strahle in Lö-
sung I ein, indem man Lösung I heftig nud fortwährend
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