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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Einsle, Anton: Ueber Aufnahmen von Kircheninterieurs und deren Entwickelung
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Wilson, Edward L.: Die Fortschritte der Photographie in Amerika im Jahre 1891
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0126

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5 1 2 Die Fortschritte der Photographie in Amerika im Jahre 1891.

aufgenommen wurde, rasehervor sieh als an den bedeckten Stellen,
aber die Stelle schleiert, während im Entwickler nie Schleier
entstehen, die tiefen Schatten sogar ganz glasig sich aus-
fixiren. Ein Schaukeln der Tasse während der Entwicklung
ist bei genügender Menge des Entwicklers selbstverständlich
ganz unnöthig.
Einen weiteren Zusatz von Pottasche habe ich grund-
sätzlich vermieden und mich lieber in Geduld gefasst. Nach
längerem Einwirken des Entwicklers genügten oft einige
Tropfen Alkali, um sofort das Bild hervorschiessen zu lassen,
jedoch war es dann flau und ohne Kraft.

Die Fortschritte der Photographie in Amerika
im Jahre 1891.
Von Dr. Edward L. Wilson, Herausgeber von Wilson’s
Photographie Magazine.
Wenn auch die Photographie in Amerika während des
Jahres 1891 nach keiner Richtung hin geradezu überraschende
Fortschritte gemacht hat, weist sie doch einzelne Neuerungen
auf, welche, wie ich glaube, die Aufmerksamkeit der euro-
päischen Collegen in Anspruch nehmen dürften.
Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus sind die photo-
chemischen Untersuchungen von F E. Jves in Philadelphia
wichtig genug, an erster Stelle Erwähnung zu finden. Be-
kanntlich hat der Genannte mehrere Jahre1) hindurch der
photographischen Wiedergabe von Gegenständen in ihrer natür-
lichen Färbung seine Aufmerksamkeit zugewendet. Da die
Resultate der Untersuchungen von Jves den Gegenstand von
Patenten bilden, welche er angemeldet hat, so konnten sie bis
jetzt (October) noch nicht veröffentlicht werden und ich bin
daher nicht in der Lage, einen eingehenden Bericht über diese
Arbeiten zu geben. Es mag hier deshalb nur folgendes er-
wähnt sein. In einer Sitzung der chemischen Abtheilung des
Franklin-Instituts in Philadelphia im Juni d. J. theilte Jves
mit, dass es ihm gelungen sei, die Wirkung des photographirten
Gegenstandes auf die drei Fundainental-Farben-Empfindungen
auf einer heliochromen Platte, statt auf drei verschiedenen
Platten, wie es früher durch gleichzeitige und gleichlange
Exposition geschah, zu erhalten. Von dem so gewonnenen
einzigen Negativ konnten durchsichtige Gelatinedrucke her-

1) Vergl. Edcr’s Jahrbuch fiir 1891, S.174.
 
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