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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Riesenfeld, B.: "Wer ist Rembrandt ?"
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Marktanner-Turneretscher, Gottlieb: Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0204

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Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.

bald, dass das Resultat ein unanfechtbares ist. Gleichzeitig
ist zuzugeben, dass bei Auffindung mancher Stelle, welche den
Namen „Ferdinand Boi“ wiedergeben soll, das Auge sehr
genau zusehen muss, um aus den Zügen den Namen “Boi“
herauszulesen.
Unserer festen Ueberzeugung nach hat die Photographie
hier wieder einen ihrer gewohnten Triumphe gefeiert und hat,
wie schon so oft, das Verborgene ans Licht gebracht. Laut-
ner aber hat man in totaler Verkennung der Verhältnisse
einen modernen Herostratus, genannt. Er hat jedoch nichts
zerstört, um sich einen Namen zu machen, sondern nur einem
seines Namens Beraubten seinen Namen wiedergegeben, und
das ist ein Verdienst, das ihm Niemand nehmen kann.

Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.
Von Gottlieb Marktanner-Turne retscher.
Neuhauss1) empfiehlt neuerdings das Magnesiumblitzlicht
für mikrophotographische Aufnahmen und kommt nach Be-
sprechung der von Newcomb und dann von Röhmann und
Galewsky vorgeschlagenen Mischungen gestützt auf eine
Reihe spectrographischer Untersuchungen dahin, dass für
diesen Zweck das sogenannte rauchschwache Blitzpulver von
Gaedieke (eine Mischung von Magnesium und Kalium-
hypermanganat) die besten Resultate gibt. Bei Spectral-Auf-
nahmen auf Erythrosinplatten liegt die Maximalwirkung
zwischen D und E-, bei Einstellung des Z ettno w’schen Filters
bleibt überhaupt nur dieses Maximum im Hellgrün (zwischen
D und E) erhalten. Es muss daher, sagte Neuhauss, allen
Mikrophotographen, die ein helles kurz wirkendes Licht
brauchen, das rauchschwache Blitzlicht von Gaedieke in
Verbindung mit Zettnow’schem Lichtfilter und Erythrosin-
platten dringend empfohlen werden.
Man wird hierbei, selbst beim Photographiren mit mangel-
haften Systemen, durch etwa vorhandene Focusdifferenz nie-
mals gestört werden, da man mit Licht von engbegrenzter
Wellenlänge arbeitet.
Ein auch für den Mikrophotographen sehr interessanter
Aufsatz des Dr. S. Czapski2) setzt auseinander, dass eine
1) Das Magnesiumblitzlicht in der Mikrophotographie. .Zeitschr. f.
wiss. Mikr. Bd. VIII, p. 181. Braunschweig. 1891.
2) Die voraussichtlichen Grenzen der Leistungsfähigkeit des Mi-
kroskops. Zeitschr. f. wiss. Mikr. Bd. VIII, p. 145. Braunschweig. 1891.
 
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