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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Franz, Adalbert: Ueber Photolithographie
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Cronenberg, Wilhelm: Autotypie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0159

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Autotypie.

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Ich habe auch die photolithographische Uebertragung der
graphischen Darstellungen für den Verkehr der Züge auf
Eisenbahnen auf lith. Stein eingeführt, woran früher 8 bis 10
Lithographen 3 bis 4 Wochen graviren mussten und dann
noch Coirecturen zum Verzweifeln übrig liessen, welche natürlich
mit vieler Mühe richtig gestellt werden mussten.
Jetzt zeichnen die Herren Ingenieure mit grosser Erleichte-
rung die Croquis auf Papier und von diesen werden die photo-
graphischen Aufnahmen gemacht und wie üblich übertragen.
Alle diese Manipulationen fallen in einen Zeitraum von
20 bis 25 Jahren zusammen, eine lange Zeit, welche hingereicht
haben sollte, um alle diese Vortheile längst in jedem Geschäfte
einzubürgern und dieselben zu erkennen und zu benutzen.
Heute giebt es noch eine Menge lith. Druckereien, denen
diese Vortheile nicht bekannt sind und denen die Mühe,
das Verfahren zu lernen, zu viel ist.
Es sollten die Lithographen, denen eine Masse Arbeit
durch die Photolithographie verloren gegangen ist, suchen,
durch Erlernung derselben den Entgang auszugleiehen.
Lehrbücher existiren auch eine grosse Anzahl, welche zum
Ziele führen, wenn es den Interessenten nicht gegönnt ist, einen
Lehrmeister dafür zu finden.
Ueber die Güte meines photolithographischen Uebertragungs-
papieres, welches in immer weitere Kreise dringt, habe ich nichts
beizufügen, als dass ich redlich bemüht bin, dieses stets in gleicher
Güte herzustellen und mich bereit erkläre, jede diesbezüglich
an mich gerichtete Frage gründlich zu beantworten.

Autotypie.
Von Cronenberg in Grünenbach.
Die diesem „Jahrbuche“ beigegebene Autotypie aus der
Anstalt des Herrn Cronenberg stellt das Gasthaus „Fern-
stein“ auf dem Fernpass in Vorarlberg dar. In dem Gasthaus
befinden sich heute noch die zwei eingerichteten Zimmer von
König Ludwig II. von Bayern. Oberhalb des Gasthauses steht
die „Sigmundsburg“.
Die Aufnahme geschah am 4. Juli 1891 auf einer
Schleussner-Trockenplatte 13X18 mit Steinheil’s Aplanat,
vierte Blende, Belichtung x/4 Secunde. Die Autotypie-Platte wurde
mit einem Prisma verkleinert aufgenommen mit vorgesetzter
Schraffurplatte und hierzu wurde eine Mo n khov en-Platte
benutzt.
Die ganze Arbeit ist eine selbständige Leistung eines
Schülers, der 10 Wochen in der Anstalt lernte.

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