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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Angerer, Carl: Ueber die Anwendung des typographischen Farbendruckes
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Albert, August: Das Farbeauftragen in der Lichtdruck-Schnellpresse
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0019

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Das Darbeauftragen, in der Lichtdruck-Schnellpresse.

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Ebenso lässt sich der Farbenbuchdruck für Märchen-,
Kinderbücher, Buchtitel und ähnliche Druckwerke ausser-
ordentlich vortheilhaft verwenden. Man kann in dieser Me-
thode, wenn alles geschickt gemacht ist, ganz hübsche, an-
sprechende Bilder herstellen, welche mitunter einen recht
stimmungsvollen Eindruck machen, trotz der nur wenigen zur
Verwendung kommenden Farbenplatten.
„Man muss nur alles zur richtigen Zeit und am richtigen
Orte anwenden“, sagte einmal ein kluger Mann und so verhält
es sich auch mit dem typographischen Farbendrucke.

Das Farbeauftragen in der Lichtdruck-Schnellpresse.
Von Äug. Albert in Wien.
Das System der Lichtdruck-Schnellpressen ist demjenigen
der Steindruck-Schnellpressen entnommen und ist auch die
Art des Farbeauftragens einander gleich, nur mit dem Unter-
schiede, dass bei Lichtdruck ein Satz mit Leimwalzen zur
Erreichung der Mitteltöne angebracht ist.
Da an den Lichtdruckplatten die Bildschicht als ein wenn
auch sehr seichtes Relief vorhanden ist, welches in den kräf-
tigen Schattenpartien am tiefsten und bis zum höchsten Lichte
immer seichter wird, so ist es auch nöthig, dass die auf-
tragenden Walzen in die vertieften Stellen im Relief mit der
Farbe eindringen, um alle Töne in ihrem vollen Werthe er-
langen zu können.
Der Handpressen-Lichtdrucker hat beim Aufträgen mit
der Lederwalze eine gewisse Kraft anzuwenden, um in den
Schattenpartien das erforderliche Quantum Farbe zu erhalten
und walzt mit der Leimwalze, je nach Erforderniss und ohne
diese Walze niederzupressen, langsamer oder schneller über
die Platte; beim Schnellpressendruck ist hauptsächlich darauf
zu sehen, dass die auftragenden Walzen in kräftiger Berührung
über die Druckplatte gehen, um in die Tiefen eindringen zu
können und volle Töne zu geben. Es könnte dies nicht der
Fall sein, wenn die Auffütterung zu hoch gemacht würde,
daselbst käme die Druckplatte nicht in innige Berührung mit
den Walzen, hingegen kämen die Walzen wieder nicht er-
forderlich tief genug zu stehen, wenn die Rollen der Walzen
im Umfange grösser sind als derjenige der Walzen selbst, und
ist dabei ein Schleifen der Walzen an der Platte zu befürchten.
Durch Veränderungen im Walzensatz, z. B. eine geringere
Anzahl Leder- oder Leimwalzen oder durch mit eisernen Be-
 
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