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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Perutz, Otto: Ueber farbenempfindliche Trockenplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0148

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Ueber farbenempfindliche Trockenplatten.

Leber farbenempfiiidliche Trockenplatten.
Von Otto Perutz, München.
Wie bekannt, kann man Trockenplatten durch zweierlei
Verfahren färb en empfindlich machen, entweder durch Baden
der fertigen Platten in ammoniakalischer Farblösung oder durch
Zusatz der Farbstofflösung zur gussfertigen Emulsion.
Das erstere Verfahren gibt wohl sehr gute Resultate in
Bezug auf Farbenwirkung, lässt sich aber nach meinen Er-
fahrungen in den Händen des Fabrikanten nicht ausführen,
da die Darstellung sehr zeitraubend, die Platten nur wenige
Tage haltbar sind und es ausserordentlich schwer ist, reine
Platten zu erhalten.
Man ist daher wohl allgemein seitens der Trockenplatten-
fabrikanten dahin gelangt, farbenempfindliche Platten nunmehr
in der Weise herzustellen, dass man der Emulsion die Farb-
stofflösung zusetzt und die gefärbte Emulsion vergiesst. Auf
diese Weise verfahre auch ich seit längerer Zeit bei der Her-
stellung meiner Vogel-Obernetter’s Eosinsilberplatten. — Die
vorzügliche Farben Wirkung dieser Platten, die oft ganz über-
raschende Resultate auch ohne gelbe Scheibe gegenüber gewöhn-
licher Platten ergibt, ist seit langem von Landschafts- und
Reproductionsphotographen erkannt worden und sind diese
Platten in stetig steigende Verwendung bei Fachphotographen
und Amateuren gekommen. — Auffallend ist es jedoch, dass
gegenüber den vielen vorzüglichen Ei folgen anderseitig wieder
Misserfolge auftreten, die durch die Fachblätter weitere Ver-
breitung gefunden haben und zu deren Erklärung resp. Ver-
hütung ich Einiges bemerken möchte.
Wenn man bedenkt, dass man bei den in Rede stehenden
Platten die Farbenempfindlichkeit dadurch erzielt, dass man
der ohnedies hochempfindlichen Emulsion eine ammoniakalische
Erythrosinsilberlösung zusetzt, so wird es erklärlich scheinen,
dass die Anzahl der Fehlerquellen beim Gebrauch dieser Platten
eine viel grössere ist als bei den gewöhnlich hochempfindlichen
Platten des Handels. — Dazu kommt noch, dass diese Platten
auch gegenüber dem rothen Dunkelkammerlicht mit grösster
Sorgfalt behandelt werden müssen und Ausserachtlassung der
grössten Vorsicht unbedingt Schleier zur Folge hat.
Ausserdem möchte ieh hier noch besonders auf folgende
Punkte aufmerksam machen, auf deren Nichtbeachtung ich
sehr häufig mir bekannte Misserfolge zurückführen konnte:
1. Nicht jeder Entwickler passt für die Eosinsilberplatten,
am wenigsten der Eikonogenentwickler, der in meinen Händen
 
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