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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Perutz, Otto: Ueber farbenempfindliche Trockenplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0149

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Ueber farbenempfindliche Trockenplatten.

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bei diesen Platten stets schleierige, manchmal auch miss-
farbige Negative erzeugte. — Dagegen lassen sich dieselben
wohl recht gut bei richtiger Exposition mit Hydrochinon
entwickeln, vertragen aber bei Unterexposition kein Forciren
mit diesem Entwickler; bei zu langer Entwicklung mit
Hydrochinon wegen kurzer Exposition treten leicht Gelb-
färbungen und metallische Beschläge auf, ebenso bei zu concen-
trirten Entwicklern, die viel Alkali und wenig Sulfit ent-
halten. — Unter allen Umständen sollte man nie frischen Ent-
wickler allein nehmen, sondern am besten halb alten, halb frischen
Entwickler. Sehr eingehende Versuche in neuester Zeit über
die beste Entwicklung der Eosinsilberplatten haben mich mit
grösster Bestimmtheit erkennen lassen, dass Pyro weitaus
vorzuziehen ist, welches klare, schön durchgearbeite Negative
gibt. — Ganz auffallend ist es dabei, dass ältere Platten, die
mit Hydrochinon mit aller Vorsicht entwickelt, sehr bemerkbare
schwarze Ränder zeigten , bei Pyroentwicklung diesen Fehler
fast gar nicht, wenigstens in keiner störenden Weise sehen
liessen. — Der Pyroentwickler, den ich verwende, ist:
( Schwefligsaures Natron, ehern, rein, kryst. 100 g,

I •! destillirtes Wasser . 500 g,
| Pyrogallussäure, doppelt sublimirt . . 14 g.
tt ( Kohlensaures Natron, ehern, rein, kryst. 50 g,
( destillirtes Wasser. 500 g.

Zum Entwickeln nimmt man gleiche Theile I und II und
gewöhnliches Wasser und einige Tropfen BromkalilösuDg 1:10. ’)
2. Eine der am häufigsten wiederkehrenden Klagen ist
die über das Auftreten von kleineren bis erbsengrossen, glas-
klaren runden Punkten, die oft das beste Negativ ganz unbrauch-
bar machen. — Dieser Fehler rührt einzig und allein daher,
dass sich zwischen Platte und Entwickler Luftblasen gebildet
haben, die die Entwicklung verhinderten und natürlich glas-
klar ausfixiren mussten. Da Ammoniak die Gelatineschicht
beim Trocknen oberflächlich härtet — hornartig macht —, so
ist es natürlich, dass man bei Eosinsilberplatten doppelt
darauf achten muss, dass der Entwickler von Anfang an
gleichmässig von der Schicht angenommen wird, was durch
die gegenüber der Dunkelkammerbeleuchtung gebotene Vorsicht
zu beobachten sehr erschwert wird. — Mein Freund Ob er nett er

1) In neuester Zeit mit Rodinal angestellte Versuche haben sehr
günstige Resultate ergeben, so dass ich sicher glaube, dass dieser Ent-
wickler sich vorzüglich für farbenempfindliche Platten eignet.
 
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