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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Cohen, Ernst: Die Entwicklung von Bromsilbergelatine-Platten
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Geldmacher, F. W.: Das frühere Solar-Vergrösserungsverfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0027

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Das frühere Solar-Vergrösserungsverfahren.

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Mantel und Schale befindet, wird mittels einer Eingussöffnung JK
(welche während der Entwickelung mit einem Korke verschlossen
ist) mit warmem (resp. Eis-) Wasser gefüllt. Die Wand w, w, w
und die sich damit in Berührung befindende Flüssigkeit nehmen
dann bald die erwünschte Temperatur an, welche natürlich durch
die des Wassers bedingt wird. Der Mantel b, b, b ist aus
Kupfer oder Blech gemacht. Das Ganze ist sehr bequem im
Gebrauch; der Mantel kann mit geringem Geldaufwande von
jedem Kupferschmied gemacht werden. Auch beim Entwickeln
von Platinpapier mittels heisser Kaliumoxalatlösung, welche
so viel wie möglich bei der richtigen Temperatur gehalten
werden muss, erweist diese Schale sich sehr bequem.

Das frühere Solar-Vergrösseruugsverfaliren.
Von F. W. Geldmacher in Frankfurt a. M.
Wenn ich hier einiges über ein altes Verfahren, was heute
so ziemlich vergessen ist, niederschreibe, so geschieht dieses
auf speciellen Wunsch des Herrn Dir. Dr. Eder, und komme
ich dieser Aufforderung um so lieber nach, als das Verfahren,
wie es von mir so lange Jahre hindurch ausgeübt wurde, bis
heute noch nirgends veröffentlicht worden ist.
Die Einrichtung der Solarkammer darf ich wohl als all-
gemein bekannt voraussetzen und mich nur auf die Beschrei-
bung des technischen Verfahrens und der chemischen Vor-
schriften beschränken. Meine damaligen Vergrösserungen
bestanden aus einer Combination von Jod- und Chlorsilber
zugleich. Man verwendet das gewöhnliche Salzpapier, am
besten das mit Arow-root präparirte, und zwar in möglichst
schwerer Qualität, da zu dünnes Papier, besonders bei grösseren
Formaten, zu schwer zu behandeln ist und gar leicht Risse
bekommt. Ein Papier, welches noch zur Festigung einen Stoff
als Unterlage hat, ähnlich den überseeischen Couverts,, habe
ich immer angestrebt, konnte aber keinen der Herren Fabri-
kanten dazu bewegen, ein solches anzufertigen, wofür er doch
gewiss, äusser mir, noch viele Abnehmer gefunden hätte.
Möglicherweise bietet auch die Herstellung so grosser Formate,
ich dachte an mindestens 120 cm Länge, zu grosse Schwierig-
keiten, da die beiden Folien derart auf einander gebracht
hätten werden müssen, dass die photographischen Bäder
keinen Einfluss darauf ausübten, resp. sie nicht von einander
trennten, dass sie also mit einer in Wasser unlöslichen Sub-
stanz verbunden wären.
 
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