Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Volkmer, Ottomar: Die Verwendung des Aluminiummetalles für die photographische Camera und Gewinnung dieses Metalles mittels Elektrolyse
DOI Artikel:
Wiedemann, Eilhard: Beitrag zur Kenntniss der Luminescenzerscheinungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0221

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Beitrag zur Kenntniss der Luminescenzerscheinungen.

207

5. Die Mutter, mit welcher die Camera am Stativ befestigt
wird, ist zugleich ein bequemer Griff, wenn man diese
Camera als Handcamera benutzen will.
Die Neuhauser Aluminium-Industrie-Gesellschaft hat also
mit dieser Aluminium-Camera eine ungemein leichte und
gegen Witterungseinflüsse unempfindliche Camera geschaffen.
Die Aluminiumwerke zu Neuhansen bedienen sich zur Ge-
winnung des Aluminiums des Verfahrens Herault, welches
auf der elektrolytischen Zersetzung der Thonerde (A7a O3) be-
ruht und wobei sich das geschmolzene Aluminiummetall in
wasserklarer Flüssigkeit über dem als negativen Pol dienenden
flüssigen Kupfer ausscheidet und abgelassen werden kann.
Der Apparat, in dem die elektrolytische Arbeit vorge-
nommen wird, ist ein Kohletiegel, auf dessen Boden sich das
flüssige Metall (Kupfer) befindet, das, wie schon erwähnt, die
negative Elektrode bildet. Dazu reicht von oben herab ein
Bündel von Kohleplatten, welche die positive Elektrode bilden.
Den Kohletiegel umschliesst ein eiserner Kasten, in welchem,
dem negativen Leitungskabel zugewendet, eine Anzahl kupferner
Stifte angebracht sind, welche den elektrischen Strom mit ge-
ringem Widerstande nach Innen führen.
Zum Beginn der Arbeit bringt man zuerst Kupfer, am
besten in zerkleinertem Zustande ein, setzt dann das Kohle-
bündel dem Kupfer entgegen und bringt dasselbe durch den
elektrischen Strom zum Schmelzen. Nun setzt man die Thon-
erde (Äl2 Oa) hinzu und hebt das Kohlenbündel etwas höher.
Der Strom geht nun durch die Thonerde, welche schmilzt und
reduzirt wird. Der Sauerstoff der Thonerde geht an die Kohle,
gibt Kohlenoxydgas, welches entweicht, und das Aluminium
scheidet sich metallisch aus.
Die zu dieser Arbeit nöthige Stromintensität beträgt, wie
die Erfahrung lehrte, 12000 Ampere bei einer Spannung von
12—15 Volt. Die Neuhauser Werke erzeugen täglich an Rein-
aluminium die sehr bemerkenswerthe Menge von 16 Centner.

Beitrag zur Kenntniss der Luminescenzerscheinungen.
Von Prof. Dr. Eilhard Wiedemann in Erlangen.
Als Luminescenzerscheinungen habe ich alle diejenigen
Lichterscheinungen bezeichnet, die ohne entsprechende Tem-
peraturerhöhung auftreten, als Photoluminescenz, speciell solche,
die durch auffallendes Licht erzeugt werden, als Kathodolumin-
escenz solche, die durch die von dem negativen Pol in einer
 
Annotationen