Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (6.1892)

„Wer ist Eembrandt?'

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in dem kleinsten Alpendorfe zu haben ist, und wird dieselbe
am Boden der Lampe befestigt.
Durch eine eigenthümliche Construction in der Luftzufuhr
vom Boden aus, brennt die Kerze bei rothem Licht

nur als ganz kleines Flämm-
chen, während beim Heben
des rothen Cylinders (Fig. 2),
wo nun gelbes Lieht her-
gestellt wird, die Flamme mit
voller Lichtstärke brennt.
Ausserdem gestattet das Sen-
ken des gelben Glascylinders
und das Heben des Thurmes
beim rothen Cylinder noch eine
feinere Einstellung der Luft-
zufuhr. In einer bestimmten
Höhe bleibt der rothe Cylinder
auf einer Feder stehen, so d;


man auch bei gelbem Lichte

beliebig lange arbeiten kann.
Diese Dunkelkammer-Lampe, welche die Firma A. Moll
in Wien in den Handel bringt, dürfte Vielen eine willkommene
Bereicherung des photographischen Inventars sein.
Der k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie in
Wien wurde ein Exemplar dieser compendiösen Lampe über-
geben, welches sehr gut functionirt.

„Wer ist Rembrandt I“
Von Dr. B. Riesenfeld in Breslau.
Unter diesem Titel veröffentlichte vor kurzer Zeit Max
Lautner, ein Kunsthistoriker in Breslau, ein Buch, in welchem
der Nachweis zu führen versucht wird, dass die meisten oder
doch viele der unter dem Namen Rembrandt’s gehenden Bilder,
welche eine Zierde unserer Gemäldesammlungen bilden, in
Wahrheit von Ferdinand Boi, einem Zeitgenossen Rem-
brandt’s gemalt sind. Es ist begreiflich, dass eine solche
Behauptung, gestützt von Beweisen, ungeheures Aufsehen
machen musste. Es bemächtigte sich in der That aller Künstler
und Kunstliebhaber eine ungeheure Erregung. Was stand
nicht alles auf dem Spiele, wenn der Beweis wirklich er-
bracht wurde? Nicht allein, dass der Maler, der bisher als
einer der grössten Meister verehrt wurde, seines Ruhmes ent-
kleidet wurde, auch die Gemälde, welche von den Gallerien
mit schweren Opfern angekauft worden waren, hatten mit