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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Pollack, Vincenz: Photogrammetrie und Phototopographie am IX. deutschen Geographentag und deren Fortschritte in Oesterreich
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Schumann, Viktor: Von den brechbarsten Strahlen und ihrer photographischen Aufnahme
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0248

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234

Von den brechbarsten Strahlen etc.

der Leiter der Landesvermessung in Griechenland1) die Photo-
grammetrie in die Normen für die topographische Aufnahme
eingereiht hat, der Topograph avancirt vom blossen Gefühls-
zeichner zum construirenden Geometer und wird dadurch auch
den vorhandenen aber auch' wachsenden Anforderungen des
Militärs und des Ingenieurs an das Detailkartenwesen voll-
inhaltlich Rechnung getragen. Griechenland dürfte nunmehr
der erste Staat der Erde sein, der das Endziel der Topographie,
den Besitz einer vollkommenen, nicht nur den militärischen,
sondern auch den am häufigsten vorkommenden technischen Be-
dürfnissen genügenden Darstellung des Terrains erreichen wird.
Es sei die Hoffnung ausgesprochen, dass auch in die reformbe-
dürftige österreichische Mappirungsvorschrift in Bälde die Photo-
grammetrie ihren Einzug halten und der construirende Topograph
an Stelle des bloss schätzenden und zeichnenden treten möge.
Wien, Ende September 1891.

Von den brechbarsten Strahlen und ihrer
photo graphisch en Aufnahme.
Von V. Schumann, Leipzig. (Erste Folge2).
Meine photographischen Aufnahmen der brechbarsten
Strahlen vom Anfang des Jahres 1890, über die ich im vorigen
Jahrgange dieses Buches (Seite 217) berichtete, reichten bis
zur Wellenlänge 1820. Jenseits dieser Grenze waren meine
Versuche resultatlos geblieben und auch in der Folge
hatte ich mit den mir bis dahin zu Gebote stehenden
Mitteln ein besseres Ergebniss nicht zu erzielen vermocht,
Meine Platten (Bromsilbergelatine) blieben indifferent, selbst
wenn ich die Stärke und Wirkungsdauer meiner Lichtquelle
vervielfachte. Ein allgemeiner Schleier, der sieh in diesem
Falle über die ganze Platte ausbreitete, rührte keineswegs von
dem gesuchten kurzwelligen Lichte, sondern nur von Strahlen
grösserer Wellenlänge her, die dem diffusen Innenlicht des
Spectralapparates entstammten.
Der flaue Charakter der brechbarsten Linien meiner Auf-
nahmen und die beträchtliche Absorption, die das Lieht
kleinster Wellenlänge bei seinem Durchgänge durch Gelatine
erfuhr, liessen mich vermuthen, dass mein Misserfolg jenseits
Wellenlänge 1820 mehr aus der Unempfindlichkeit meiner
1) Oberstlieutenant Ha rtl. Die Landesvermessung in Griechenland.
Mittheilungen des k. u. k. Militär-geographischen Instituts X. Bd. 1891.
2) S. Jahrbuch f. Photographie für 1891. S. 217.
 
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