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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Krüss, Andres Hugo: Die Helligkeit der verschiedenen Spectrophotometer
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0087

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Die Helligkeit der verschiedenen Spectrophotometer.

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Die Helligkeit der verschiedenen Spectrophotometer.
Von Dr. Hugo Krüss in Hamburg.
Die im Gebrauch befindlichen Spectrophotometer unter-
scheiden sich von einander wesentlich durch die zur Licht-
schwächung beziehungsweise Lichtmessung angewandten Mittel.
Bei dem von Vierordt angegebenen Instrumente dient die
messbar verstellbare Spaltbreite als Maass der Helligkeit, bei
den Polarisationsspectrophotometern von Hüfner, Glan,
Crova u. A. die Drehung des Analysators. Letztere Appa-
rate sind erheblich dunkler als Vierordt’s Doppelspalt-
Instrument; ohne Weiteres ist klar, dass infolge der Polari-
sation jedenfalls nur die Hälfte des auffallenden Lichtes zur
Benutzung gelangt.
Nach den Fresnel’schen Formeln können die Lichtver-
luste durch Reflexion an den polarisirenden Mitteln berechnet
werden, wobei allerdings die Absorptionsverluste in ihrer
Masse unberücksichtigt bleiben, dieselben sind aber verhältniss-
mässig gering. Da es sich hier nur um einen Vergleich der
verschiedenen Constructionen unter einander handelt, sollen
ferner auch die durch die Linsen der Fernrohre, sowie durch die
das Spectrum erzeugenden Prismen hervorgerufenen Lichtver-
luste unberücksichtigt bleiben, so dass also in dieser Beziehung
bei allen Apparaten die gleiche Construction vorausgesetzt wird.
Bei den Polarisationsspectrophotometern finden sich zwei
polarisirende Prismen vor, als deren Repräsentant das Nicol 'sehe
Prisma zunächst angenommen werden soll. Grosse hat
berechnet, dass die durch ein solches Nicol’sches Prisma
hin durch geh en de Lichtmenge gleich 0,456 der auffallenden
Intensität ist. Berücksichtigt man, dass durch die Construction
des Nicol’sehen Prismas der ordentlich polarisirte Strahl
an der Kittfläche im Innern desselben total reflectirt, also die
Hälfte des auffallenden Lichtes ohne Weiteres vernichtet
wird, so folgt, dass ausserdem durch Reflexionsverlust noch
ein weiterer Theil in Abzug kommt, welcher durch den
Factor 0,912 ausgedrückt wird; die obige Zahl 0,456 ist also
nach den zwei von einander verschiedenen Einflüssen, die auf
die eintretenden Lichtstrahlen wirken, zu zerlegen in die beiden
Factoren 0,5 und 0,912. Trifft das aus dem ersten Nicol-
sehen Prisma tretende Licht auf ein zweites, so kommt natur-
gemäss der von der Polarisation herstammende Factor 0,5 nicht
nochmals in Ansatz, wenn beide Prismen parallel zu einander
stehen und es ergiebt sich infolge dessen für die aus dem
 
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