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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Lainer, Alexander: Mittheilungen über die Herstellung gefärbter und ungefärbter Matt-Lacke
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Pollack, Vincenz: Photogrammetrie und Phototopographie am IX. deutschen Geographentag und deren Fortschritte in Oesterreich
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0238

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224

Photogrammetrie und Phototopographie etc.

erhalten. Die vom Bodensatz abzugiessende dunkelbraune
Lösung wird als Zusatz zu ungefärbtem Matt-Lack verwendet.
Diese Matt-Schichten haben kein schönes Aussehen,zeichnen
sich aber durch Lichtechtheit aus.
Schliesslich sei noch‘auf die Art und Weise des Auf-
giessens von Matt-Lack besonders hingewiesen.
Das Aufgiessen des Matt-Lacks geschieht nicht in der-
selben Weise wie beim Collodion.
Der Matt-Lack ist auf die Mitte der horizontal gehaltenen
Platte aufzugiessen; durch entsprechendes Neigen der Platte
lässt man ihn an die Ecken und schliesslich auf die Ablauf-
ecke fliessen, sodann giesst man den Ueberschuss durch Heben
der Platte ab und ganz zum Schlüsse erst beginnt man die
Platte in der Platten-Ebene zu bewegen.
Geschieht letzteres schon währenddes Ablaufens des Lackes,
so resultiren wolkige Schichten. Es bedarf für den Anfänger
längerer Uebung, bis es ihm gelingt, eine grosse Platte gleich-
mässig mit Matt-Lack zu übergiessen.
Nachdem die Benzolsorten des Handels nie eine voll-
ständige Gleichartigkeit in der Zusammensetzung besitzen, so
werden kleine Abweichungen des Benzolzusatzes in den
gegebenen Recepten mitunter nothwendig erscheinen und
erwähne ich nochmals, dass ein zu grobes Korn durch all-
mählichen Zusatz von ätherischer Sandaraklösung 1:10 oder durch
Alkohol und eine zu grosse Transparenz durch weiteren geringen
Zusatz von Benzol oder Toluol behoben werden kann.

Photogrammetrie und Phototopographie
am IX. deutschen Geograplientag und deren Fortschritte
in Oesterreich.
Von Ob er-Ingenieur Vincenz Pollack.
Die Photogrammetrie oder Licbtbildmesskunst, welche
hauptsächlich in zahlreichen Versuchsarbeiten und theoretischen
Entwickelungen ihre Existensberechtigung dargethan hat, trotz-
dem aber, mit Ausnahme von Italien, zum geringen Theile auch
in der Schweiz für topographische und in Deutschland für
arehitectonische Zwecke, nur sehr wenig in die Praxis Ein-
gang fand, hat in den beiden letzten Jahren — wohl in Folge
der günstig ausgefallenen grossen Arbeiten der k. k. General-
direction der österreichischen Staatsbahnen für den Arlberg
im Frühjahr und Sommer 1889 — auch bedeutende Fort-
schritte in Oesterreich gemacht, so dass auf dem IX. deutschen
 
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