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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Belitski, Ludwig: Zur Negativretouche
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Andresen, Momme: Ueber Para-amidophenol als "Entwickler"
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0143

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Ueber Para-amidophenol als „Entwickler“.

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sichtiges Anblasen der Retouche mit Alkoholdampf lässt sich
dieselbe so befestigen, dass nach einigen Minuten das retouchirte
Negativ trocken oder mit Wasser abgewischt werden kann
(wenn es sofort wieder abgetrocknet wird) ohne der Retouche
dabei zu schaden.
Diese Fixirung mit Alkoholdampf nehme ich an allen
Negativen vor; sie ist sehr schnell ausgeführt und bei Vor-
sicht so sicher, dass nie etwas dabei verdorben wird.
Dass das hier empfohlene Retouchirmittel nur auf harzigen
Lacken verwendet werden kann, versteht sich wohl von
selbst, denn auf Collodion oder Celluloidschichten ist es nicht
anwendbar.

L eber Para - amidoplieiiol als „Entw ickler“.
Von Dr. M. Andresen in Berlin.
Unter diesem Titel berichtete ich unlängst (Photograph.
Mittheilungen, Heft 8 vom 15. Juli 1891) über Versuche, die
ich unternommen hatte, um zwischen der Constitution
organischer Verbindungen und ihrer Fähigkeit,
das latente photographische Bild zu entwickeln,
einen Zusammenhang festzustellen.
Im Anschluss hieran theilte ich meine Erfahrungen speciell
hinsichtlich der Verwendung des Para-amidophenols als Ent-
wickler in der Photographie mit.
Was nun zunächst den ersten Theil der Untersuchung
betrifft, so hatte sich herausgestellt, dass Monosubstitutions-
producte des Benzols und des Naphthalins keine redu-
cirende Wirkung auf das latente photographische
Bild ausüben. Gegen Anilin, Phenol, Naphthylamin, Naph-
thol, Benzaldehyd etc. blieben belichtete Bromsilberschichten
auch in Gegenwart kaustischer Alkalien völlig intakt. Auch
das Benzidin (Diamidodiphenyl) verhielt sich in dieser Hinsicht
genau wie ein Monoderivat.
Die Fähigkeit, das latente photographische Bild auf Brom-
silberschichten zu entwickeln, beginnt jedoch mit den Di-
substitutionsproducten. Das Experiment stellte weiter mit
Sicherheit fest, dass von den vielen Substituenten vornehmlich
die Amidogruppe und die Hydroxylgruppe in Betracht kommen,
während die Aldehydgruppe selbst bei Gegenwart einer Amido-
oder Hydroxylgruppe (z. B. im Para-oxybenzaldehyd) nicht die
geringste Wirkung zeigte.

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