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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Lumière, Auguste; Lumière, Louis: Ein neues Verfahren zur Photozinkographie
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Waterhouse, James: Elektro-chemische Umkehrungen mittels Thiocarbamide
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0184

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1/0 Elektro - chemische Umkehrungen mittels Thiocarbamide.
liehe Chrom - Albumin, welches durch das Licht verändert
worden war, in dem Ammoniak gelöst und man hat so eine
zweite Entwicklung ausgeführt, welche umgekehrt, wie die
erste gewirkt hat. Durch das Abreiben und die Anwendung
der ammoniakalischen Flüssigkeit entfernt man so die Farbe
von den Punkten, wo sie sich noch durch das ungelöste
Albumin gehalten hatte, während sie an den vertieften Stellen
am Zink haften bleibt. Diese letztere Reaction bildet die
Grundlage und das Neue unserer Methode, Wir bemerken
noch, dass diese Umkehrung dos ursprünglichen Bildes unter
dem Einfluss des Ammoniaks eine eigenartige überraschende
Erscheinung ist. Lösungen von Kali, Natron u. s. w. oder
den kohlensauren Salzen dieser Stoffe liefern keine so deut-
lichen "Resultate, wahrscheinlich einmal wegen der Verseifung
gewisser Bestandtheile der verwendeten Farbe und andrerseits
auch, weil diese Stoffe nicht die bedeutende Auflösungskraft
des Ammoniaks besitzen.
Soll die Platte lithographisch abgezogen werden, so
braucht man sie nur in der gewöhnlichen Weise mittels gallus-
saurer, phosphorsaurer oder chromsaurer Lösungen zu be-
handeln
Will man dagegen eine Reliefplatte haben, so braucht
man nur das Bild mit gepulvertem Colophonium zu bestreuen
und dann zu erhitzen, wie man es vor dem ersten Stich ge-
wöhnlich macht. In letzterem Falle thut man gut, die Dauer
des Eintauchens in das Eisenchlorid abzukürzen, um die
Bildung zu tiefer Höhlungen an den Stellen, welche schliess-
lich erhaben sein sollen, zu verhindern.

Elektro - chemische Umkehrungen mittels
Thiocarbamide.
Von Oberst Waterhouse.
Bei der Versammlung der Asiatischen Gesellschaft für
Bengalen stellte ich einige Proben einer merkwürdigen Um-
kehrung des photographischen Bildes aus, welche dadurch
hervorgerufen war, dass ich kleine Mengen von Thiocarbamiden
dem gewöhnlichen Eikonogen-Entwickler zugesetzt hatte; ich
legte zugleich dar, dass, obgleich die Umkehrung des photo-
graphischen Bildes keineswegs etwas Ungewöhnliches sei, sie
gewöhnlich durch zu lange Exposition oder irgend eine andere
abnorme Lichtwirkung verursacht werde, während, um diese
neuen, von mir vorgezeigten Umkehrungen hervorzubringen.
 
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