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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Spitaler, Rudolf: Die Arbeiten und Fortschritte in der Astrophotographie im Jahre 1891
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146 Die Arbeiten und Fortschritte in der Astrophotographie etc.

Die Arbeiten und Fortschritte in der Astrophotographie
im Jahre 1891.
Von R. Spitaler, Assistenten an der k. k. Sternwarte in Wien.
Der astrophotographische Congress, welcher im Jahre 1887
zur Herstellung der photographischen Himmelskarte in Paris
zusammentrat, hat in diesem Jahre seine 3. Versammlung auf
der Pariser Sternwarte gehalten, um, da die meisten an diesem
Unternehmen betheiligten Sternwarten bereits in dem Besitze
der hierzu nothwendigen photographischen Fernrohre sind,
die letzten, auf der vorletzten Versammlung noch offen ge-
bliebenen Beschlüsse zu fassen. Es wurden bereits an einigen
Sternwarten mit den neuen Instrumenten Probeaufnahmen ge-
macht und sind dieselben durchweg zufriedenstellend ausge-
fallen. Voii grosser Bedeutung für das genannte Unternehmen
sind die Untersuchungen Dr. Scheiner’sinPotsdam über die Be-
ziehungen zwischen der Expositionszeit und den Sterngrössen.
Während nach den Beschlüssen des Pariser Congresses ange-
nommenwird, dass man durch 2J/2 fache Vermehrung der Expo-
sitionszeit eine Sterngrösse gewinnt, findet Dr. Scheiuer
(Astron. Nachr., Nr. 3054:) im Einklänge mit Professor Pickering
(Annals of the Harvard College Observatory, Vol. XVIII), dass
man durch die 2J/2 fache Vermehrung der Expositionszeit nur
einen Gewinn von einer halben Grössenklasse erhalte. Eine
Bestätigung des Vorstehenden findet sich in einem Aufsatze
des Prof. Pritchard (Monthly Notices Vol. LI, Nr. 7). Die
Tragweite dieses Ergebnisses mag daraus ermessen werden, dass
man demnach erst bei einer Expositionszeit von 71/a Stunden
das erreichen würde, was man bisher in 16 Minuten zu er-
halten glaubte. Da es zu weit führen würde, auf diese inter-
essanteArbeit: „Photographisch-photometrische Untersuchungen“
weiter einzugehen, müssen wir uns beschränken, auf dieselbe
selbst hinzuweisen.
Auf den Vorschlag Christie’s, Directors der Sternwarte zu
Greenwich, in den Monthly Notices, Vol. LI, Nr. 5, während
der Aufnahmen für die Himmelskarte mit Hilfe eines Objectives
von 100 mm Probeaufnahmen des Polarsternes zu machen und
dieselben sogleich zu entwickeln, um noch während der
Kartenaufnahmen die Durchsichtigkeit der Luft messen zu
können, hat auch N. C. Duner in Upsala (Astron. Nachr.
Nr. 3046) diesbezügliche Versuche angestellt und kam zum
Resultate, dass man diesen Zweck mit viel kleineren und
billigeren Hilfsapparaten erreichen könne. Er hat seine Ver-
suche mit einem Steinheil’schen astro-photographischen Objectiv
 
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