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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Harbers, Christian Friedrich Johann: Ein einfaches Vergrösserungs-Verfahren direct nach dem Negativ auf Bromsilber-Emulsionspapier
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Fritz, G.: Ueber Deckkraft und Mischungsfähigkeit von Druckfarben
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0098

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84 lieber Deckkraft und Mischungsfähigkeit von Druckfarben.
Für den Anfänger im Vergrösserungsverfahren sei hier
noch bemerkt, dass bei der künstlichen Beleuchtung streng
darauf zu achten ist, dass die Lichtquelle, also bei dem
Apparat unter Fig. 11, in richtiger Distance von den Be-
leuchtungslinsen sich befindet, was man derart reguliren muss,
bis durch das Objectiv ein scharf begrenzter, ganz
gleichmässig beleuchteter Lichtkreis an der Wand
erscheint. Zu grosse oder zu geringe Entfernung der Lampe
giebt unscharfe Kreisränder, die dann in allen Regenbogen-
farben schimmern; seitliche Verschiebung des Lichtkegels aus
dem Brennpunkt der Beleuchtungslinse zeigt einseitigen Schatten
in dem Lichtkreise, der durchaus zu vermeiden ist, weil da das
Papier nicht genügend ausexponirt. Diejenigen, welche sich
einem eingehenden Studium der Vergrösserungskunst hingeben
wollen, müssen sich an die speciellen Lehrbücher für dies
Fach der Photographie halten.
Die Preise für diese Vergrösserungs-Vorrichtungen sind
mässig zu nennen, es kostet beispielsweise ein Vorbau Fig. 9
für Platten bis 13/18 cm 40 Mk., ein Apparat Fig. 11 für
Bildkreis 13 cm, für Platten bis 13/18 cm 90 Mk. Letzterer
wird auch mit Trieb geliefert, was den Preis um 7,50 Mk.
erhöht. Zu bemerken ist hier noch, dass das Negativ immer
nur in den Grössen der verwendeten Sammellinsen beleuchtet
wird.

Ueber Deckkraft und Mischungsfäliigkeit
von Druckfarben.
Von G. Fritz, k. k. Inspector der Hof- u. Staatsdruckerei in Wien.
Einen wesentlichen Factor bei der Verarbeitung der Druck-
Farben bildet die Deckkraft und so wünschenswerth dieselbe
im Allgemeinen und besonders bei Drucken in einer Farbe
sein mag, so störend kann sie wirken, wenn es sich um den
Druck von feinen, zarten, durchsichtigen Tönen handelt. Eine
gute Deckfarbe liegt pastös auf, die Lasurfarbe ist durch-
scheinend, zart und fein. In starker Consistenz sind alle
Druckfarben von mehr oder minder starker Deckkraft, in
dünner Consistenz hingegen prägt sich bei manchen Farben
der entschiedene Lasurcharakter aus, während andere sehr
verdünnt, noch immer etwas decken.
Im Allgemeinen finden die Deckfarben in der Graphik
häufigere Anwendung als die Lasurfarben, letzteren kommt
dagegen beim Bilderdruck eine sehr wichtige Rolle zu.
 
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