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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Baltin, Robert: Ueber die Aufnahme von Stereoscopbildern
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Pizzighelli, Giuseppe: Neuere Vorschriften für den directen Platindruck (Platin-Auscopirprocess)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0056

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Neuere Vorschriften für den directen Platin druck etc.

beurtheilen können und ihn in nächster Nähe wähnen. Daraus
geht aber auch hervor, dass Gegenstände mit rein horizon-
taler Längsausdehnung im Vordergründe ganz unge-
eignet sind, stereoseopische Wirkung hervorzurufen. Der oben
ausgesprochene Satz muss daher so eingeschränkt werden:
Auf einem guten Stereoscopbilde müssen sich im
Vordergründe Gegenstände mit (im wesentlichen) v er-
tikaler Längsausdehnung befinden. Dass ein in dieser
Weise ausgestatteter Mittelgrund die Wirkung gleichfalls er-
höht, ist selbstverständlich. — Aus dem Gesagten erklärt sich
der wunderbare Effect, den das Stereoscopbild einer eisernen
Brücke in Tunnelform (etwa die Harburger Brücke) macht.
Gleich effectvoll sind von vielen Personen in Vorder- und
Mittelgrund belebte Strassenscenen. Bei der Wahl der Linsen
für Stereoscopapparate bevorzuge man daher auch solche mit
kurzer Brennweite und grosser Tiefe.

Neuere Vorschrift en für den directen Platindruck.
(Platin-Auseopii’proeess).
Von G. Pizzighelli.
Abweichend von den ursprünglich von mir gegebenen
Vorschriften für dieses Copirverfahren, in welchen das Na-
triumferrioxalat als lichtempfindliche, das Natriumoxalat als
entwickelnde Substanz angegeben war, haben meine neueren
Untersuchungen ergeben, dass es vortheilhafter sei, das Natrium-
ferrioxalat durch das lichtempfindliche Ammoniumferrioxalat,
das Natriumoxalat durch das leichter erhältliche und leichter
lösliche Kaliumoxalat zu ersetzen. Das Papier wird nicht nur
empfindlicher, sondern die Bilder werden auch brillanter, was
auf die Bildung von etwas weniger empfindlichem Kalium-
ferrioxalad in der Sensibilisirungslösung hinzudeuten scheint.
Für nicht zu weiche Negative kann dann der Kaliumchlorat-
zusatz entfallen.
Das Präpariren des Papieres kann wie bei der ursprüng-
lichen Vorschrift auf zweierlei Art geschehen; entweder man
präparirt das Papier mit Arrowroot-Kleister und dann mit der
Sensibilisirungslösung, oder aber man unterlässt die Vorpräpa-
ration und überzieht das gewöhnliche Rohpapier mit der Sen-
sibilisirungslösung, welche durch Zusatz von Gummi arab. so
verdickt wird, dass sie in die Papiermasse nicht eindringen
kann.
 
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