Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (6.1892)

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Die Verwendung des Aluminiummetalles etc.

arbeitete Holzcamera büsst bei feuchter Witterung durch Ver-
ziehen ganz bedeutend an Zuverlässigkeit ein, welcher Uebel-
stand sich ganz besonders bei Seereisen und in den Tropen
unangenehm geltend macht.
Es ist ja bekannt, dass das Metall Aluminium von
silberartigem Aussehen ist, sich an der Luft nicht oxydirt und
ein sehr geringes specifisches Gewicht besitzt, 2,56 gegen
jenes des Silber mit 10,3.
So lange man das Aluminium nur mit Hilfe des sehr
kostspieligen Metalles Kalium und Natrium zu erzeugen im
Stande war, stand der Preis dieses werthvollen Metalles enorm
hoch. Noch vor etwa 10 Jahren kostete das kg Aluminium
100 —120 Mk. Heute, wo der Strom einer Dynamomaschine
die Reinausscheidung des Metalles aus seinen Verbindungen
besorgt, ist der Preis wesentlich, ja beinahe unglaublich herab-
gesunken, so dass, wie ich beim Besuche der internationalen
elektrischen Ausstellung zu Frankfurt a. M. sehen konnte, das
kg 8—10 Mk., d. i. 4,8 fl. bis 6 fl. kostet.
Ich fand auf dieser Ausstellung von der Aluminium-
Industrie-Actien-Gesellschaft zu Neuhausen bei Schaff-
hausen in der Schweiz in dem Pavillon für Elektro-Chemie
eine reichhaltige Exposition diverser Gebrauchsartikel von
Aluminium und Aluminiumbronce, wie Feldkoehkessel, Feld-
trinkflaschen, Maschinenbestandtheile etc , unter Anderem aber
auch eine sehr nette photographische Camera aus Aluminium-
metall, also eine Camera, die in allen ihren Theilen, bis auf
den Auszug (Blasebalg), aus diesem Metall gefertigt war und
dabei aber doch nur ein Gewicht von P/g kg. besitzt, somit
kaum höher ist als dasjenige einer guten, mit richtigen Be-
schlägen versehenen Holz-Camera.
In constructiver Hinsicht ist von dieser Aluminium-Camera
Folgendes hervorzuheben:
1. Die Fixirung des Objectivträgers, welche es ermöglicht,
das Objectiv in jede gewünschte Stellung zur Platte zu
bringen, ist ungemein einfach und sicher gegenüber den
complicirten und das Gewicht wesentlich erhöhenden
Einrichtungen dieser Art an anderen Cameras;
2. Die exponirt gewesene Camera war so eingerichtet, dass
man die Platte aus einem lichtdichten Sack in die Camera
einführt;
3. besitzt sie eine grosse Auszugslänge (bis zu 45 em) mit
grober und feiner Einstellung;
4. Sie ist durch Drehen des Balges und Tieferstellen des
Objectivträgers sofort zu Queraufnahmen geeignet;