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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Perutz, Otto: Ueber farbenempfindliche Trockenplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0150

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lieber farbenempfindliche Trockenplatten.

braust daher jede Farbenplatte vor dem Entwickeln tüchtig
mit Wasser ab und ist wenigstens dringend geboten, das gleich-
mässige üebergiessen der Platte mit dem Entwickler besonders
sorgfältig zu beobachten und etwaige Luftblasen gleich von
Anfang an durch starkes Schütteln der Schale zu beseitigen
(siehe auch Eder’s Handbuch der Photographie III, Seite 444).
3. Viele Operateure haben die Gewohnheit, die Platten
vor dem vollständigen Ausfixiren beim Tageslicht zu be-
trachten. — Dies ist häufig bei gewöhnlichen Platten ohne
schädlichen Einfluss, aber bei Eosinsilberplatten durchaus
unzulässig. — Denn die ans Tageslicht gebrachten, noch nicht
ausfixirten Stellen werden nach dem vollständigen Ausfixiren
eine gelbe Färbung zeigen, die sich nicht mehr beseitigen lässt;
auch können schwarze Punkte dadurch auftreten.
Äusser den Misserfolgen, die sich auf Nichtbeachtung der
oben angeführten ümstäude zurückführen lassen, sind mir
doch auch seltenere Fälle vorgekommen, wo die Person deB
Operateurs Gewissheit dafür bot, dass mit der grössten Vor-
sicht gearbeitet wurde und doch die erhaltenen Resultate ganz
im Widerspruch mit denen standen, die die Prüfung der
Platten in meinem Atelier vor Versandt ergeben hatten.
Es kann sich dies nur darauf zurückführen lassen , dass
die farbenempfindlichen Platten gegen gewisse äusserliche Ein-
flüsse weniger widerstandsfähig sind als gewöhnliche Platten. —
So ist es mir wiederholt vorgekommen, dass Eosinsilberplatten,
welche längere Zeit — manchmal auch bloss 8 —14 Tage —
in den Cassetten geblieben waren, beim Entwickeln deutlich
erkennbare, dunklere Streifen, den Umlegestellen der Cassetten-
schieber correspondirend, zeigten.
Wenn Eosinsilberplatten mit weissem Papier oder gewöhn-
lichem Papier in Berührung kommen, so zeigen sich jene
Stellen beim Entwickeln verschleiert. — Es hat eine ganze
Reihe von Untersuchungen, namentlich meines Freundes
E. Vogel, bedurft, bis wir einige Papiere gefunden haben, die
sich gegenüber diesen Platten indifferent verhalten, während die
meisten Papiersorten schon nach wenigen Tagen in Berührung
mit den Platten sehr deutliche Verschleierung derselben
zeigten. — Daher sollten exponirte Platten, die nicht gleich
entwickelt werden, Schicht auf Schicht und in kein anderes
als das ursprünglich zur Verpackung benutzte Papier eingepackt
werden.
Durch sorgfältige Auswahl des geeigneten Packmaterials
und besondere Sorgfalt bei der Herstellung der Platten ist es
gelungen, wenigstens eine Haltbarkeit von 3 Monaten zu er-
 
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